Miaminice
FLI-Bronze-Member
Florida und Celebrity Constellation Dezember 2013 - Teil 1
- 2 Tage Ft. Lauderdale
- Key West
- Seetag
- Cozumel, Mexico
- Seetag
- Ft. Lauderdale bzw. 3 Tage Miami Beach
Es war im April 2013. Wir hatten bereits eine sehr schöne Reise nach Indien mit anschließender VAE-Kreuzfahrt hinter uns und die Erinnerungen an die schöne Reise Weihnachten/Silvester 2012 auf der Serenade wärmten uns noch immer, während das Wetter draußen nach wie vor bitterkalt und mies war. Es brauchte daher nicht viel Überredungskunst meine Frau dazu zu bringen, einer Weihnachtskreuzfahrt in warmen Gefilden zuzustimmen.
Da meine Frau jedoch am 02.01. schon wieder arbeiten musste, kam nur eine kurze Kreuzfahrt in Frage. Europa bot dieses Jahr irgendwie keine attraktiven Möglichkeiten. Celebrity wollten wir nach allen unseren RCCL-Reisen auch einmal ausprobieren... Alle diese Faktoren filterten quasi die Kreuzfahrt mit der Celebrity Constellation heraus - 5 Nächte ab Port Everglades. Sicherlich war ein weiterer überzeugender Punkt für mich, mit der Wahl dieser Cruise vor- und nachher zumindest ein wenig Zeit in Miami verbringen zu können.
Bekanntlich sind die Weihnachtskreuzfahrten keine Schnäppchen. Alaska war auch schon gebucht und auch nicht gerade eine Reise zum Last-Minute-Preis. Somit entschlossen wir uns, für diese eigentlich nicht geplante Reise nur eine Außenkabine zu buchen. Aber das Glück war uns hold: Die Preise fielen zuerst einmal. Somit hätten wir, aufgrund der Preisgarantie, die Möglichkeit gehabt, den Preis nach unten anpassen zu lassen. Jedoch waren alle Kategorien etwas im Preis gesunken. Für uns die Gelegenheit, alternativ für den quasi gleichen Preis auf eine Aqua-Class-Kabine mit Balkon umzubuchen. Für 6 Euro mehr schlugen wir zu.
Nach viel Zeit der Vorfreude und einer gigantischen Reise nach Alaska bestiegen wir also am 21.12.2013 endlich den Flieger nach Florida.
Der Preis hatte die Wahl auf US-Airways fallen lassen. Der Flieger war in Ordnung, das Essen auch - so wie typisches Flugzeugessen eben ist. Kurz gesagt: Der Flug war Mittel zum Zweck. Mit einem Lächeln zu erwähnen ist lediglich der rustikale Charm der Stewardessen, die durchweg ein auffällig hohes Alter hatten. Die ansonsten freundliche Frage nach dem Getränkewunsch wurde von ihnen durch aufforderndes Kopfnicken und ein mürrisches "Drinks?" ersetzt. Wie gesagt, der Flug war hier Mittel zum Zweck und damit OK.
Nach zügigen Einwanderungsformalitäten und 2,5 Std. Aufenthalt in Charlotte, North Carolina, kamen wir am späten Abend in Fort Lauderdale an, bekamen schnell unser SUV von National und fuhren zu unserem Hotel, dem Westin Beach Resort Fort Lauderdale Beach. Das Hotel hatten wir weit unter dem regulären Preis über Hotwire gebucht.
Der freundlich gestaltete Empfangsbereich erwartete uns weihnachtlich geschmückt. Für meine Frau in Florida immer erst ein ungewohntes Bild, für mich Erinnerung an die Weihnachtsfeste meiner Jugend: Sonne, Sand und Weihnachtsbaum... Aaaah, wieder "zu Hause".
Nach dem Einchecken erwartete uns ein ebenso freundlich gestaltetes, geräumiges Zimmer - und vor allem: ein großes, gemütliches Bett
Am nächsten Morgen fuhren wir erst einmal zum Sandbar Grille, einem Tipp für nettes Frühstück direkt am Strand. Der Sandbar Grille ist das Restaurant des Sun Tower Hotels. Das Sun Tower ist ein ganz einfaches Hotel, dass direkt neben dem bekannten Pelican Grand Hotel im nördlichen Ft. Lauderdale Beach liegt. In diesem nördlichen Teil sind die Hotels nicht durch die Straße vom Strand getrennt, daher liegt die kleine Terrasse des Restaurants direkt am Meer und bietet einen schönen Ausblick mit der Geräuschkulisse am Strand brechender Wellen.
Hier konnten wir am 22. Dezember bei 25° C ein leckeres Frühstück in der Sonne genießen.
Dazu zwei sehr freundliche Bedienungen mit Santa Claus-Mütze und geringelten Elfen-Kniestrümpfen - was will man mehr?
Danach fuhren wir nach Sawgrass Mills um ein wenig zu Shoppen. Die sowieso schon günstigen Preise waren in der Weihnachtszeit noch wahnsinnig reduziert: 50 %, 60 %, 70 % - vor lauter Sonderangeboten wurde einem fast schwindelig. Dennoch waren wir irgendwie noch nicht warm gelaufen und wurden nicht erwähnenswert fündig.
Nach der Rückfahrt aßen wir am Kanal in Ft. Lauderdale auf der Terrasse des Coconut´s. Ein gutes Steak für mich und Crab Legs für meine Frau bei tropischen Temperaturen am Abend im Dezember... irgendwie bereuten wir unsere Entscheidung zu dieser Reise so ganz und gar nicht.
Auch am nächsten Morgen wurden wir von Sonne und blauem Himmel begrüßt. In den lokalen Morgennachrichten wurde die Erwartung verkündet, dass heute wohl der Dezemberrekord von 86° F (ca. 28° C) gebrochen würde. Etwas ironisch gemeint fing ich schon einmal an, mich etwas über die Hitze zu beklagen...
Ein paar Minuten Fußweg an der Strandpromenade entlang entfernt lag das H20-Cafe, ein weiterer Tipp für leckeres Frühstück mit Meerblick.
Hier genossen wir nicht nur Früchteteller und frische Smoothies zum Frühstück, sondern auch wiederum den Blick auf das Meer sowie das Geräusch der Wellen und der Briese, die durch die Palmen wehte.
Auf dem Weg zurück zum Hotel schlenderten wir noch durch Wallgreens, um Sonnencreme zu kaufen und meine Frau kaufte in einem netten kleinen Laden noch einen Bikini und ein Sommerkleidchen. Ich erwähne das nur, weil dabei in uns ab und zu ein Kichern der Freude hochkam - Sonnencreme, Bikini, 23. Dezember... was geht es uns gut!
Ich hatte geplant, so gegen 12.00 Uhr auf dem Schiff zu sein. Da wir uns etwas Zeit gelassen hatten klappte das nun nicht mehr so ganz.
Kurz vor 12 Uhr checkten wir im Hotel aus und fuhren zum Airport, wo wir nach vorherigem Volltanken unseren Wagen im Rental Car Center abgaben.
Die Rückgabe lief wie immer wie geschmiert - Wagen hingestellt, Quittung bekommen und ein Stockwerk höher zum Shuttle-Bus gelaufen. Die Quittung der Wagenrückgabe ist für National und Alamo-Mieter gleichzeitig Gutschein zur Nutzung des kostenlosen Shuttles zum Port Everglades. Aufgrund des immer dichter werdenden Verkehrs benötigte der Shuttle-Bus etwa 25 Minuten für die Strecke zum Hafen, die ansonsten in 5 Minuten zurücklegbar ist.
Vor dem Hafen-Terminal wurde unser Gepäck in Empfang genommen und wir gingen zum Check in. Wir wurden schon vor der Sicherheitskontrolle vom Personal an eine gesonderte Linie für Aqua-Class-Gäste geschickt und kamen fast sofort an die Reihe. Auch ansonsten wirkten die Warteschlangen jedoch nicht sonderlich lang.
Kurz und gut, wir waren fast schneller eingecheckt, an der Fotowand vorbei und auf dem Weg zum Ocean View Restaurant als die Busfahrt zum Hafen gedauert hat.
Am Eingang wurden wir jedoch durch die Begrüßung mit kostenlosem Sekt und Fruchtsäften "aufgehalten". Das war der erste Unterschied zu RCCL, den wir verspürten.
Danach rief uns das Ocean View. Hier war es nicht so hektisch, wie wir es an einem Boarding-Tag erwartet hatten und wir fanden direkt einen Platz auf dem offenen Heckbereich. Auch die Aufmachung gefiel uns auf Anhieb gut. Hierzu jedoch zu einem späteren Zeitpunkt mehr.
Noch während wir individuell auf Wunsch gefüllte Paninis und etwas sehr leckeres aus dem indischen Teil des Buffets zu uns nahmen, wurde über die Bordlautsprecher mitgeteilt, dass die Kabinen nun beziehbar waren.
Nun war es Zeit, sich unsere Kabine anzusehen. Diese lag vorne auf Deck 9. Der Weg vom und zum Fitness-Center, Persian Garden und Sauna war daher recht kurz.
In der ausreichend geräumigen Kabine erwartete uns ein angenehmenes Farbklima - eher gemütlich als grell. Auch das gefiel uns auf Anhieb.
Zu den Annehmlichkeiten der Aqua-Class-Kabine zählte eine Tasche mit Slippern, die auf dem Bett lag und dicke flauschige Bademäntel im Schrank.
Mehr als das gefiel meiner Frau die Überraschung, dass auf dem Tisch ein Kühler mit einer Flasche Sekt bereit stand. Davor war eine kleine Schale mit Obst platziert, welches bei Bedarf immer wieder aufgefrischt wurde.
Auf dem Schminktisch standen Orchideen und zwei Flaschen Wasser, die ebenso täglich aufgefüllt wurden wie eine Karaffe mit verschiedenen kalten Tees.
Die hellen Möbel sowie Tatsache, dass die Wand vor dem Bett komplett verspiegelt war, ließen die Kabine noch größer wirken.
Alles in der Kabine schien "herzlich wilkommen" zu rufen und wir freuten uns auch hier über die neuen, positiven Eindrücke.
Das Bad hatte die übliche Größe. Besonders für die Aqua-Class-Kabine waren hier die vielen Fläschchen an Body Lotion, Shampoo, Conditioner und anderen Produkten von Elemis. Ein Punkt, der die meisten Männer wohl ebenso wenig beeindruckt wie mich.
Die Dusche war sehr geräumig und hatte eine doppelflüglige Glaspendeltür. Aqua-Class-spezifisch war noch das Duschpanel von Grohe.
Nach der üblichen und typischen Rettungsübung fanden wir auf in der Kabine dann noch eine Schaale mit Knabersachen und Dips vor.
Des Weiteren lag ein Zettel dabei, auf dem man die gewünschte tägliche Lieferzeit für diese Häppchen ankreuzen konnte.
Wir haben dankbar darauf verzichtet - man kann ja nicht nur essen...
Ein Hupkonzert lockte uns auf den Balkon, als sich die Noordam lautstark von uns und Ft. Lauderdale verabschiedete.
Danach waren wir an der Reihe. Unser Captain tat es dem der Noordam gleich und ließ die Hörner ertönen. Die noch im Hafen liegende Legend otS antwortete brav.
Mir geht dabei immer das Herz auf - das ist Schiffsfeeling...
Durch die Hafenausfahrt hindurch starteten wir unsere Kreuzfahrt und wussten schon jetzt: auf der Constellation gefällt es uns.
Die Legend folgte uns bald darauf.
Zwischen allem Berichten, möchte ich noch kurz eine Information zu den Aqua Class-Kabinen auf der Millenium-Klasse loswerden.
Fast alle Aqua-Class-Kabinen auf Deck 9, und damit der größte Teil der A1/A2-Kabinen an Bord, befinden sich unter dem ziemlich breiten Vorbau des Deck 10. Ausnahme sind einige wenige Kabinen unter den Lücken des Vorbaus.
Der unmittelbare Blick nach hinten und vorne wird zudem von den alle paar Meter angebrachten Trägern durchkreuzt. Auf dem folgenden Bild sieht man das ganz gut.
Das ist der einzige Punkt, der mich persönlich gestört hatte. Meine Frau empfand es nicht als besonders störend - jedoch macht sie auch keine Fotos und ärgert sich daher auch nicht über ein versperrtes Schussfeld :laugh:
Das ab und an zu hörende Liegestuhlrücken von Deck 10 empfanden wir beide nicht als negativ auffällig.
Ausnahme der Dachproblematik sind die wenigen Aqua-Class-Kabinen im Heckaufbau auf Deck 11. Der Balkon dieser Kabinen ist nach oben komplett offen und unverdeckt. Dazu zählen auch die 5 Heckkabinen der AC mit großem Balkon. Diese haben m. E. nach aber den enormen Nachteil, dass sie, nur durch die Glasreling abgeschirmt, direkt über dem offenen Außenbereich des Ocean View Cafes und der dort vorhandenen Ocean View Bar liegen. Von diesen Balkonen schaut man direkt auf die 3 m darunter liegenden Tische. Auf einem später folgenden Bild des Außenbereichs sieht man das ganz gut.
Dies alles aber nur zur Hilfe bei der Kabinenauswahl.
Abends gingen wir um 19.15 Uhr in den Main Dining Room. Am Eingang befanden sich zwei verschiedene Pulte mit Maitre d´s. Eines für Gäste mit Reservierung und eines für Gäste ohne. Wir hatten bereits von zu Hause aus online vorreserviert, mussten daher nicht warten und wurden direkt zu einem Zweiertisch im schönen MDR geleitet. Der Service war sehr gut und auch das Essen mundete sehr. Außer dass die Speisekarte eher auf ein Essen mit drei Gängen plus Dessert ausgelegt war, bemerkte ich keinen Unterschied zu RCCL. Die typische leichte Unruhe eines Einschiffungstages war auch hier zu spüren.
Nach einem leckeren Essen, das ich mit einem hervorragenden New York Cheesecake abschloss, schlenderten wir noch ein wenig durch die verschiedenen Bars, namen in der "Rendezvous Lounge" einen Drink zu uns und testeten dann die Betten bei Celebrity.
KEY WEST
Es war schon einige Zeit her, seit dem ich das letzte Mal auf Key West war. Daher freute ich mich darauf, meiner Frau diese schöne Insel zeigen zu können.
Noch während wir schliefen, hatte die Constellation ihr Ziel erreicht. Im Morgengrauen schallte das Krähen der Hähne durch unsere geöffnete Kabinentür hinein.
Da wir keinen Ausflug gebucht oder geplant hatten, was ich auf Key West auch nicht für nötig halte, konnten wir auch heute erst einmal unser Morgenprogramm abarbeiten. Zuerst rief das Fitness-Studio, in dem Birgit beim Stretching und einem anderen Training mitmachte und ich meine Zeit auf dem Crosstrainer und Fahrrad verbrachte.
Das Gym ist auf dem Schiff nicht ganz so geräumig wie wir es von unseren bisherigen Schiffsklassen kennen, aber ausreichend groß. Ich fand immer, zu verschiedensten Tageszeiten, ein freies Gerät.
Den größeren Raum beansprucht auf diesem Deck der Spa-Bereich und der Persian Garden. Der Spa und Fitness-Bereich sowie die Gänge hier sind hell und freundlich im Wellness-Stil gestaltet.
Nach getaner "Arbeit" stärkten wir uns mit einem Frühstück im Ocean View, bevor wir Key West erkunden wollten.
Mittlerweile strahlte uns die Häuserfront am Hafen in der Sonne entgegen.
Das Sonnendeck war selbstverständlich recht leer und sogar im mittigen Teil mit den Lounge-Liegen wäre Platz gewesen.
Auf allen Liegen liegen übrigens zusammengerollte Handtücher bereit. Übermäßig lang reservierte Liegen werden vielleicht von diesem Herrn leergeräumt.
Die Constellation hatte am vordersten Pier angelegt. Wir mussten also nur von Bord gehen und waren, ohne Shuttle oder langen Fußmarsch, mitten im Geschehen und direkt um die Ecke vom Mallory Square, dem perfekten Ausgangspunkt für eine Walking-Tour durch Key West.
Vor dem strahlendblauen Himmel machte das Schiff eine sehr gute Figur in der Sonne.
Eines war irgendwie schon nach dem bisher erlebten klar: X gefiel uns sehr gut, die Millenium-Klasse gefiel uns sehr gut und, süchtig wie wir nun mal sind, das würde nicht die einzige Fahrt mit Celebrity bleiben.
Unentschlossene oder diejenigen, die vielleicht eine Bootsfahrt o. ä. unternehmen wollten, konnten direkt am Pier bei verschiedenen lokalen Anbietern zuschlagen. Wir gingen jedoch direkt zum Mallory Square, wo wo wir mit unserer Besichtigung starten wollten.
Auch von hier aus gesehen präsentierte sich die "Connie" als tolles Fotomotiv.
Neben den menschlichen Bewohnern sind auch viele freilaufende Hähne und Hühner stolze Bewohner der Conch-Republic (gesprochen Konk), wie sich Key West auch gerne nennt. Namensgeber ist hier die gedrehte Tritonshornmuschel (=Conch).
Einen schönen Blick hat man von hier aus auch auf Tank Island, dem offiziellen Namen einer auch Sunset Key genannten Insel. Die Insel ist nur per Boot erreichbar. Sie selbst und die darauf stehenden Häuser sind im Privatbesitz einiger weniger Bewohner - allen voran dem Besitzer der bekannten Westin-Hotelkette.
Vom Mallory Square aus gingen wir durch die Hallen und Stände des Key West Sponge Marktes, einer Ansammlung von Geschäften und Buden die alle möglich touristischen Güter und viel Kitsch verkaufen.
So gelangt man an die Front Street. Hier befindet sich auch das berühmte Shipwreck Museum und der Ausgangspunkt des Conch Tour Trains sowie der Key West Trolley Tours. Beide bieten für Erstbesucher eine gute Möglichkeit, einen umfassenden Überblick über die Insel zu bekommen.
Von der Front Street kommt man am, für ausschweifende Stimmung bekannten, Hog´s Breath Saloon vorbei zur Duval Street. Die Duval Street führt quer von West nach Ost durch Key West. Hier sind die meisten Geschäfte, Restaurants und Gallerien zu finden und sie führt fast unmittelbar zum "Southernmost Point".
Eines der bekanntesten Gebäude hier dürfte Sloppy Joes´s Bar sein. Berühmtheit erlangte die Bar durch den wohl bekanntesten Bewohner der Insel, Ernest Hemingway. Er hat hier oft wohl mehr als nur einen Drink zu sich genommen. Heute zieren viele Bilder von ihm die Wände der Bar und auch der jährliche Ähnlichkeitswettbewerb findet selbstverständlich hier statt.
Die Straße ist auch gesäumt von vielen der typischen Holzhäuser, die aufgrund ihrer Verzierungen "Gingerbread Houses", was man mit Lebkuchenhaus übersetzen kann, bezeichnet werden.
Einige davon sind Restaurants von denen wiederum einige witzig-weihnachtlich geschmückt waren.
Kurz vor dem Ende der Duval Street biegt man rechts ab und gelangt nach weinigen Metern zu einer weiteren Berühmtheit der Insel - dem "Southernmost Point", dem südlichsten Punkt der kontinentalen USA. Von hier aus sind es 90 Meilen nach Kuba.
Vor dem Punkt gab es eine lange Schlange von Menschen, die sich vor dem Punkt fotografieren lassen wollten. Wir verzichteten hierauf und ich versuchte die Gelegenheiten zu nutzen, bei einem Wechsel ein freies Schussfeld zu erwischen.
Zurück auf der Duval Street namen wir Kurs auf die Southernmost Bar, um am Heiligabend bei gefühlten 30°C einen kühlen Drink am Strand zu nehmen.
Merry Christmas !
An der Bar unterhielten wir uns nett mit einem Stammgast an der Theke, der wie eine Mischung aus Hemingway und Santa Claus aussah. Er fragte mich, was ich da wohl trinke und sagte dann: Fruchtsaft!?!?!? Kein wunder kenne ich das nicht... :beer:
Irgendwann gingen wir an weiteren netten Gebäuden vorüber zurück aufs Schiff.
Selbstverständlich darf auch hier auf Key West ein Hard Rock Cafe nicht fehlen.
Gegen Abend zog sich der Himmel etwas zu. Beim Auslaufen konnten wir trotzdem beobachten, wie sich der Mallory Square wie jeden Abend zur Sunset Party füllte.
An diesem Christmas Eve war formelle Kleidung angesagt. Eigentlich wollten wir auch heute in den MDR. Jedoch sollten wir trotz Reservierung etwa 10-15 Minuten auf einen Tisch warten. Dem BLU-Restaurant, dem Restaurant nur für Aqua-Class-Gäste, stand ich sehr skeptisch gegenüber. Ich bin kein Freund von Örtlichkeiten für "geschlossene Gesellschaften" in dem sich Gäste evtl. als gehobene Klasse vorkommen, wie es z.T. in der Diamond Lounge der Fall ist. Probieren wollten wir es dennoch einmal. Wegen der Wartezeit am MDR gaben wir dem BLU also heute eine Chance.
Das BLU ist elegant-modern gestaltet und abends romantisch über die Kristallleuchter beleuchtet (diese Aufnahmen entstanden am Tag).
Ich gestehe gerne ein, dass sich mein Vorurteil hier nicht bewahrheitete. Die Gäste waren, auch an diesem formellen Abend, locker und unprätentiös.
Auch bei unseren weiteren Besuchen an normalen Abenden bestätigte sich dies. Der Service und das Essen waren hervorragend - was ich jedoch auch vorher nicht bezweifelt hatte. Kann man das Essen im MDR schon als gut bis sehr gut bezeichnen, so reicht das Essen im BLU schon an Gourmetküche heran.
Die Speisen wurden gekonnt in Szene gesetzt. So wurden Suppen z.B. erst am Tisch aus kleinen Karaffen in die Schüsseln gefüllt. Auch die "kleine", erste Vorspeise wurde immer auf ansprechendem Geschirr dargereicht. Hier das Beispiel vietnamesischer Sommerrollen:
Auch unser Frühstück nahmen wir nun an den meisten Tagen hier zu uns. Frisch gepresster Saft, frische Smoothies, Eggs Benedict, Joghurt-Mischung mit Granola oder am Tisch zubereitetes Müsli - Wünsche blieben hier wirklich keine offen.
Das BLU hat sich, sicherlich auch über unsere Mägen, zu unserem Liebling entwickelt. Ich gebe es zu, Mea Culpa: Trotz Vorurteil - das BLU ist für uns DER Grund, weiter Aqua Class zu buchen.
Hier beendeten wir auch den Heiligen Abend 2013. Besonders meine Frau, die einem Weihnachtsfest in der Wärme erst skeptisch gegenüber stand, war richtig beseelt von diesem schönen 24. Dezember.
- 2 Tage Ft. Lauderdale
- Key West
- Seetag
- Cozumel, Mexico
- Seetag
- Ft. Lauderdale bzw. 3 Tage Miami Beach
Es war im April 2013. Wir hatten bereits eine sehr schöne Reise nach Indien mit anschließender VAE-Kreuzfahrt hinter uns und die Erinnerungen an die schöne Reise Weihnachten/Silvester 2012 auf der Serenade wärmten uns noch immer, während das Wetter draußen nach wie vor bitterkalt und mies war. Es brauchte daher nicht viel Überredungskunst meine Frau dazu zu bringen, einer Weihnachtskreuzfahrt in warmen Gefilden zuzustimmen.
Da meine Frau jedoch am 02.01. schon wieder arbeiten musste, kam nur eine kurze Kreuzfahrt in Frage. Europa bot dieses Jahr irgendwie keine attraktiven Möglichkeiten. Celebrity wollten wir nach allen unseren RCCL-Reisen auch einmal ausprobieren... Alle diese Faktoren filterten quasi die Kreuzfahrt mit der Celebrity Constellation heraus - 5 Nächte ab Port Everglades. Sicherlich war ein weiterer überzeugender Punkt für mich, mit der Wahl dieser Cruise vor- und nachher zumindest ein wenig Zeit in Miami verbringen zu können.
Bekanntlich sind die Weihnachtskreuzfahrten keine Schnäppchen. Alaska war auch schon gebucht und auch nicht gerade eine Reise zum Last-Minute-Preis. Somit entschlossen wir uns, für diese eigentlich nicht geplante Reise nur eine Außenkabine zu buchen. Aber das Glück war uns hold: Die Preise fielen zuerst einmal. Somit hätten wir, aufgrund der Preisgarantie, die Möglichkeit gehabt, den Preis nach unten anpassen zu lassen. Jedoch waren alle Kategorien etwas im Preis gesunken. Für uns die Gelegenheit, alternativ für den quasi gleichen Preis auf eine Aqua-Class-Kabine mit Balkon umzubuchen. Für 6 Euro mehr schlugen wir zu.
Nach viel Zeit der Vorfreude und einer gigantischen Reise nach Alaska bestiegen wir also am 21.12.2013 endlich den Flieger nach Florida.
Der Preis hatte die Wahl auf US-Airways fallen lassen. Der Flieger war in Ordnung, das Essen auch - so wie typisches Flugzeugessen eben ist. Kurz gesagt: Der Flug war Mittel zum Zweck. Mit einem Lächeln zu erwähnen ist lediglich der rustikale Charm der Stewardessen, die durchweg ein auffällig hohes Alter hatten. Die ansonsten freundliche Frage nach dem Getränkewunsch wurde von ihnen durch aufforderndes Kopfnicken und ein mürrisches "Drinks?" ersetzt. Wie gesagt, der Flug war hier Mittel zum Zweck und damit OK.
Nach zügigen Einwanderungsformalitäten und 2,5 Std. Aufenthalt in Charlotte, North Carolina, kamen wir am späten Abend in Fort Lauderdale an, bekamen schnell unser SUV von National und fuhren zu unserem Hotel, dem Westin Beach Resort Fort Lauderdale Beach. Das Hotel hatten wir weit unter dem regulären Preis über Hotwire gebucht.
Der freundlich gestaltete Empfangsbereich erwartete uns weihnachtlich geschmückt. Für meine Frau in Florida immer erst ein ungewohntes Bild, für mich Erinnerung an die Weihnachtsfeste meiner Jugend: Sonne, Sand und Weihnachtsbaum... Aaaah, wieder "zu Hause".
Nach dem Einchecken erwartete uns ein ebenso freundlich gestaltetes, geräumiges Zimmer - und vor allem: ein großes, gemütliches Bett
Am nächsten Morgen fuhren wir erst einmal zum Sandbar Grille, einem Tipp für nettes Frühstück direkt am Strand. Der Sandbar Grille ist das Restaurant des Sun Tower Hotels. Das Sun Tower ist ein ganz einfaches Hotel, dass direkt neben dem bekannten Pelican Grand Hotel im nördlichen Ft. Lauderdale Beach liegt. In diesem nördlichen Teil sind die Hotels nicht durch die Straße vom Strand getrennt, daher liegt die kleine Terrasse des Restaurants direkt am Meer und bietet einen schönen Ausblick mit der Geräuschkulisse am Strand brechender Wellen.
Hier konnten wir am 22. Dezember bei 25° C ein leckeres Frühstück in der Sonne genießen.
Dazu zwei sehr freundliche Bedienungen mit Santa Claus-Mütze und geringelten Elfen-Kniestrümpfen - was will man mehr?
Danach fuhren wir nach Sawgrass Mills um ein wenig zu Shoppen. Die sowieso schon günstigen Preise waren in der Weihnachtszeit noch wahnsinnig reduziert: 50 %, 60 %, 70 % - vor lauter Sonderangeboten wurde einem fast schwindelig. Dennoch waren wir irgendwie noch nicht warm gelaufen und wurden nicht erwähnenswert fündig.
Nach der Rückfahrt aßen wir am Kanal in Ft. Lauderdale auf der Terrasse des Coconut´s. Ein gutes Steak für mich und Crab Legs für meine Frau bei tropischen Temperaturen am Abend im Dezember... irgendwie bereuten wir unsere Entscheidung zu dieser Reise so ganz und gar nicht.
Auch am nächsten Morgen wurden wir von Sonne und blauem Himmel begrüßt. In den lokalen Morgennachrichten wurde die Erwartung verkündet, dass heute wohl der Dezemberrekord von 86° F (ca. 28° C) gebrochen würde. Etwas ironisch gemeint fing ich schon einmal an, mich etwas über die Hitze zu beklagen...
Ein paar Minuten Fußweg an der Strandpromenade entlang entfernt lag das H20-Cafe, ein weiterer Tipp für leckeres Frühstück mit Meerblick.
Hier genossen wir nicht nur Früchteteller und frische Smoothies zum Frühstück, sondern auch wiederum den Blick auf das Meer sowie das Geräusch der Wellen und der Briese, die durch die Palmen wehte.
Auf dem Weg zurück zum Hotel schlenderten wir noch durch Wallgreens, um Sonnencreme zu kaufen und meine Frau kaufte in einem netten kleinen Laden noch einen Bikini und ein Sommerkleidchen. Ich erwähne das nur, weil dabei in uns ab und zu ein Kichern der Freude hochkam - Sonnencreme, Bikini, 23. Dezember... was geht es uns gut!
Ich hatte geplant, so gegen 12.00 Uhr auf dem Schiff zu sein. Da wir uns etwas Zeit gelassen hatten klappte das nun nicht mehr so ganz.
Kurz vor 12 Uhr checkten wir im Hotel aus und fuhren zum Airport, wo wir nach vorherigem Volltanken unseren Wagen im Rental Car Center abgaben.
Die Rückgabe lief wie immer wie geschmiert - Wagen hingestellt, Quittung bekommen und ein Stockwerk höher zum Shuttle-Bus gelaufen. Die Quittung der Wagenrückgabe ist für National und Alamo-Mieter gleichzeitig Gutschein zur Nutzung des kostenlosen Shuttles zum Port Everglades. Aufgrund des immer dichter werdenden Verkehrs benötigte der Shuttle-Bus etwa 25 Minuten für die Strecke zum Hafen, die ansonsten in 5 Minuten zurücklegbar ist.
Vor dem Hafen-Terminal wurde unser Gepäck in Empfang genommen und wir gingen zum Check in. Wir wurden schon vor der Sicherheitskontrolle vom Personal an eine gesonderte Linie für Aqua-Class-Gäste geschickt und kamen fast sofort an die Reihe. Auch ansonsten wirkten die Warteschlangen jedoch nicht sonderlich lang.
Kurz und gut, wir waren fast schneller eingecheckt, an der Fotowand vorbei und auf dem Weg zum Ocean View Restaurant als die Busfahrt zum Hafen gedauert hat.
Am Eingang wurden wir jedoch durch die Begrüßung mit kostenlosem Sekt und Fruchtsäften "aufgehalten". Das war der erste Unterschied zu RCCL, den wir verspürten.
Danach rief uns das Ocean View. Hier war es nicht so hektisch, wie wir es an einem Boarding-Tag erwartet hatten und wir fanden direkt einen Platz auf dem offenen Heckbereich. Auch die Aufmachung gefiel uns auf Anhieb gut. Hierzu jedoch zu einem späteren Zeitpunkt mehr.
Noch während wir individuell auf Wunsch gefüllte Paninis und etwas sehr leckeres aus dem indischen Teil des Buffets zu uns nahmen, wurde über die Bordlautsprecher mitgeteilt, dass die Kabinen nun beziehbar waren.
Nun war es Zeit, sich unsere Kabine anzusehen. Diese lag vorne auf Deck 9. Der Weg vom und zum Fitness-Center, Persian Garden und Sauna war daher recht kurz.
In der ausreichend geräumigen Kabine erwartete uns ein angenehmenes Farbklima - eher gemütlich als grell. Auch das gefiel uns auf Anhieb.
Zu den Annehmlichkeiten der Aqua-Class-Kabine zählte eine Tasche mit Slippern, die auf dem Bett lag und dicke flauschige Bademäntel im Schrank.
Mehr als das gefiel meiner Frau die Überraschung, dass auf dem Tisch ein Kühler mit einer Flasche Sekt bereit stand. Davor war eine kleine Schale mit Obst platziert, welches bei Bedarf immer wieder aufgefrischt wurde.
Auf dem Schminktisch standen Orchideen und zwei Flaschen Wasser, die ebenso täglich aufgefüllt wurden wie eine Karaffe mit verschiedenen kalten Tees.
Die hellen Möbel sowie Tatsache, dass die Wand vor dem Bett komplett verspiegelt war, ließen die Kabine noch größer wirken.
Alles in der Kabine schien "herzlich wilkommen" zu rufen und wir freuten uns auch hier über die neuen, positiven Eindrücke.
Das Bad hatte die übliche Größe. Besonders für die Aqua-Class-Kabine waren hier die vielen Fläschchen an Body Lotion, Shampoo, Conditioner und anderen Produkten von Elemis. Ein Punkt, der die meisten Männer wohl ebenso wenig beeindruckt wie mich.
Die Dusche war sehr geräumig und hatte eine doppelflüglige Glaspendeltür. Aqua-Class-spezifisch war noch das Duschpanel von Grohe.
Nach der üblichen und typischen Rettungsübung fanden wir auf in der Kabine dann noch eine Schaale mit Knabersachen und Dips vor.
Des Weiteren lag ein Zettel dabei, auf dem man die gewünschte tägliche Lieferzeit für diese Häppchen ankreuzen konnte.
Wir haben dankbar darauf verzichtet - man kann ja nicht nur essen...
Ein Hupkonzert lockte uns auf den Balkon, als sich die Noordam lautstark von uns und Ft. Lauderdale verabschiedete.
Danach waren wir an der Reihe. Unser Captain tat es dem der Noordam gleich und ließ die Hörner ertönen. Die noch im Hafen liegende Legend otS antwortete brav.
Mir geht dabei immer das Herz auf - das ist Schiffsfeeling...
Durch die Hafenausfahrt hindurch starteten wir unsere Kreuzfahrt und wussten schon jetzt: auf der Constellation gefällt es uns.
Die Legend folgte uns bald darauf.
Zwischen allem Berichten, möchte ich noch kurz eine Information zu den Aqua Class-Kabinen auf der Millenium-Klasse loswerden.
Fast alle Aqua-Class-Kabinen auf Deck 9, und damit der größte Teil der A1/A2-Kabinen an Bord, befinden sich unter dem ziemlich breiten Vorbau des Deck 10. Ausnahme sind einige wenige Kabinen unter den Lücken des Vorbaus.
Der unmittelbare Blick nach hinten und vorne wird zudem von den alle paar Meter angebrachten Trägern durchkreuzt. Auf dem folgenden Bild sieht man das ganz gut.
Das ist der einzige Punkt, der mich persönlich gestört hatte. Meine Frau empfand es nicht als besonders störend - jedoch macht sie auch keine Fotos und ärgert sich daher auch nicht über ein versperrtes Schussfeld :laugh:
Das ab und an zu hörende Liegestuhlrücken von Deck 10 empfanden wir beide nicht als negativ auffällig.
Ausnahme der Dachproblematik sind die wenigen Aqua-Class-Kabinen im Heckaufbau auf Deck 11. Der Balkon dieser Kabinen ist nach oben komplett offen und unverdeckt. Dazu zählen auch die 5 Heckkabinen der AC mit großem Balkon. Diese haben m. E. nach aber den enormen Nachteil, dass sie, nur durch die Glasreling abgeschirmt, direkt über dem offenen Außenbereich des Ocean View Cafes und der dort vorhandenen Ocean View Bar liegen. Von diesen Balkonen schaut man direkt auf die 3 m darunter liegenden Tische. Auf einem später folgenden Bild des Außenbereichs sieht man das ganz gut.
Dies alles aber nur zur Hilfe bei der Kabinenauswahl.
Abends gingen wir um 19.15 Uhr in den Main Dining Room. Am Eingang befanden sich zwei verschiedene Pulte mit Maitre d´s. Eines für Gäste mit Reservierung und eines für Gäste ohne. Wir hatten bereits von zu Hause aus online vorreserviert, mussten daher nicht warten und wurden direkt zu einem Zweiertisch im schönen MDR geleitet. Der Service war sehr gut und auch das Essen mundete sehr. Außer dass die Speisekarte eher auf ein Essen mit drei Gängen plus Dessert ausgelegt war, bemerkte ich keinen Unterschied zu RCCL. Die typische leichte Unruhe eines Einschiffungstages war auch hier zu spüren.
Nach einem leckeren Essen, das ich mit einem hervorragenden New York Cheesecake abschloss, schlenderten wir noch ein wenig durch die verschiedenen Bars, namen in der "Rendezvous Lounge" einen Drink zu uns und testeten dann die Betten bei Celebrity.
KEY WEST
Es war schon einige Zeit her, seit dem ich das letzte Mal auf Key West war. Daher freute ich mich darauf, meiner Frau diese schöne Insel zeigen zu können.
Noch während wir schliefen, hatte die Constellation ihr Ziel erreicht. Im Morgengrauen schallte das Krähen der Hähne durch unsere geöffnete Kabinentür hinein.
Da wir keinen Ausflug gebucht oder geplant hatten, was ich auf Key West auch nicht für nötig halte, konnten wir auch heute erst einmal unser Morgenprogramm abarbeiten. Zuerst rief das Fitness-Studio, in dem Birgit beim Stretching und einem anderen Training mitmachte und ich meine Zeit auf dem Crosstrainer und Fahrrad verbrachte.
Das Gym ist auf dem Schiff nicht ganz so geräumig wie wir es von unseren bisherigen Schiffsklassen kennen, aber ausreichend groß. Ich fand immer, zu verschiedensten Tageszeiten, ein freies Gerät.
Den größeren Raum beansprucht auf diesem Deck der Spa-Bereich und der Persian Garden. Der Spa und Fitness-Bereich sowie die Gänge hier sind hell und freundlich im Wellness-Stil gestaltet.
Nach getaner "Arbeit" stärkten wir uns mit einem Frühstück im Ocean View, bevor wir Key West erkunden wollten.
Mittlerweile strahlte uns die Häuserfront am Hafen in der Sonne entgegen.
Das Sonnendeck war selbstverständlich recht leer und sogar im mittigen Teil mit den Lounge-Liegen wäre Platz gewesen.
Auf allen Liegen liegen übrigens zusammengerollte Handtücher bereit. Übermäßig lang reservierte Liegen werden vielleicht von diesem Herrn leergeräumt.
Die Constellation hatte am vordersten Pier angelegt. Wir mussten also nur von Bord gehen und waren, ohne Shuttle oder langen Fußmarsch, mitten im Geschehen und direkt um die Ecke vom Mallory Square, dem perfekten Ausgangspunkt für eine Walking-Tour durch Key West.
Vor dem strahlendblauen Himmel machte das Schiff eine sehr gute Figur in der Sonne.
Eines war irgendwie schon nach dem bisher erlebten klar: X gefiel uns sehr gut, die Millenium-Klasse gefiel uns sehr gut und, süchtig wie wir nun mal sind, das würde nicht die einzige Fahrt mit Celebrity bleiben.
Unentschlossene oder diejenigen, die vielleicht eine Bootsfahrt o. ä. unternehmen wollten, konnten direkt am Pier bei verschiedenen lokalen Anbietern zuschlagen. Wir gingen jedoch direkt zum Mallory Square, wo wo wir mit unserer Besichtigung starten wollten.
Auch von hier aus gesehen präsentierte sich die "Connie" als tolles Fotomotiv.
Neben den menschlichen Bewohnern sind auch viele freilaufende Hähne und Hühner stolze Bewohner der Conch-Republic (gesprochen Konk), wie sich Key West auch gerne nennt. Namensgeber ist hier die gedrehte Tritonshornmuschel (=Conch).
Einen schönen Blick hat man von hier aus auch auf Tank Island, dem offiziellen Namen einer auch Sunset Key genannten Insel. Die Insel ist nur per Boot erreichbar. Sie selbst und die darauf stehenden Häuser sind im Privatbesitz einiger weniger Bewohner - allen voran dem Besitzer der bekannten Westin-Hotelkette.
Vom Mallory Square aus gingen wir durch die Hallen und Stände des Key West Sponge Marktes, einer Ansammlung von Geschäften und Buden die alle möglich touristischen Güter und viel Kitsch verkaufen.
So gelangt man an die Front Street. Hier befindet sich auch das berühmte Shipwreck Museum und der Ausgangspunkt des Conch Tour Trains sowie der Key West Trolley Tours. Beide bieten für Erstbesucher eine gute Möglichkeit, einen umfassenden Überblick über die Insel zu bekommen.
Von der Front Street kommt man am, für ausschweifende Stimmung bekannten, Hog´s Breath Saloon vorbei zur Duval Street. Die Duval Street führt quer von West nach Ost durch Key West. Hier sind die meisten Geschäfte, Restaurants und Gallerien zu finden und sie führt fast unmittelbar zum "Southernmost Point".
Eines der bekanntesten Gebäude hier dürfte Sloppy Joes´s Bar sein. Berühmtheit erlangte die Bar durch den wohl bekanntesten Bewohner der Insel, Ernest Hemingway. Er hat hier oft wohl mehr als nur einen Drink zu sich genommen. Heute zieren viele Bilder von ihm die Wände der Bar und auch der jährliche Ähnlichkeitswettbewerb findet selbstverständlich hier statt.
Die Straße ist auch gesäumt von vielen der typischen Holzhäuser, die aufgrund ihrer Verzierungen "Gingerbread Houses", was man mit Lebkuchenhaus übersetzen kann, bezeichnet werden.
Einige davon sind Restaurants von denen wiederum einige witzig-weihnachtlich geschmückt waren.
Kurz vor dem Ende der Duval Street biegt man rechts ab und gelangt nach weinigen Metern zu einer weiteren Berühmtheit der Insel - dem "Southernmost Point", dem südlichsten Punkt der kontinentalen USA. Von hier aus sind es 90 Meilen nach Kuba.
Vor dem Punkt gab es eine lange Schlange von Menschen, die sich vor dem Punkt fotografieren lassen wollten. Wir verzichteten hierauf und ich versuchte die Gelegenheiten zu nutzen, bei einem Wechsel ein freies Schussfeld zu erwischen.
Zurück auf der Duval Street namen wir Kurs auf die Southernmost Bar, um am Heiligabend bei gefühlten 30°C einen kühlen Drink am Strand zu nehmen.
Merry Christmas !
An der Bar unterhielten wir uns nett mit einem Stammgast an der Theke, der wie eine Mischung aus Hemingway und Santa Claus aussah. Er fragte mich, was ich da wohl trinke und sagte dann: Fruchtsaft!?!?!? Kein wunder kenne ich das nicht... :beer:
Irgendwann gingen wir an weiteren netten Gebäuden vorüber zurück aufs Schiff.
Selbstverständlich darf auch hier auf Key West ein Hard Rock Cafe nicht fehlen.
Gegen Abend zog sich der Himmel etwas zu. Beim Auslaufen konnten wir trotzdem beobachten, wie sich der Mallory Square wie jeden Abend zur Sunset Party füllte.
An diesem Christmas Eve war formelle Kleidung angesagt. Eigentlich wollten wir auch heute in den MDR. Jedoch sollten wir trotz Reservierung etwa 10-15 Minuten auf einen Tisch warten. Dem BLU-Restaurant, dem Restaurant nur für Aqua-Class-Gäste, stand ich sehr skeptisch gegenüber. Ich bin kein Freund von Örtlichkeiten für "geschlossene Gesellschaften" in dem sich Gäste evtl. als gehobene Klasse vorkommen, wie es z.T. in der Diamond Lounge der Fall ist. Probieren wollten wir es dennoch einmal. Wegen der Wartezeit am MDR gaben wir dem BLU also heute eine Chance.
Das BLU ist elegant-modern gestaltet und abends romantisch über die Kristallleuchter beleuchtet (diese Aufnahmen entstanden am Tag).
Ich gestehe gerne ein, dass sich mein Vorurteil hier nicht bewahrheitete. Die Gäste waren, auch an diesem formellen Abend, locker und unprätentiös.
Auch bei unseren weiteren Besuchen an normalen Abenden bestätigte sich dies. Der Service und das Essen waren hervorragend - was ich jedoch auch vorher nicht bezweifelt hatte. Kann man das Essen im MDR schon als gut bis sehr gut bezeichnen, so reicht das Essen im BLU schon an Gourmetküche heran.
Die Speisen wurden gekonnt in Szene gesetzt. So wurden Suppen z.B. erst am Tisch aus kleinen Karaffen in die Schüsseln gefüllt. Auch die "kleine", erste Vorspeise wurde immer auf ansprechendem Geschirr dargereicht. Hier das Beispiel vietnamesischer Sommerrollen:
Auch unser Frühstück nahmen wir nun an den meisten Tagen hier zu uns. Frisch gepresster Saft, frische Smoothies, Eggs Benedict, Joghurt-Mischung mit Granola oder am Tisch zubereitetes Müsli - Wünsche blieben hier wirklich keine offen.
Das BLU hat sich, sicherlich auch über unsere Mägen, zu unserem Liebling entwickelt. Ich gebe es zu, Mea Culpa: Trotz Vorurteil - das BLU ist für uns DER Grund, weiter Aqua Class zu buchen.
Hier beendeten wir auch den Heiligen Abend 2013. Besonders meine Frau, die einem Weihnachtsfest in der Wärme erst skeptisch gegenüber stand, war richtig beseelt von diesem schönen 24. Dezember.