Montagabend in Maui
Der heutige Montag begann recht früh für mich. Um 3:00 Uhr um genau zu sein. Der Plan: Auf dem Gipfel des Haleakalā den hawaiianischen Sonnenaufgang zu erleben.
Seit einiger Zeit muß man Reservierungen vornehmen um auf den Gipfel zu dürfen. Man kann 60 Tage voraus reservieren, leider war meine Reise etwas zu kurzfristig um das zu machen. Die Parkverwaltung vergibt aber jeweils nochmal genau 2 Tage in voraus „Restkarten“ aus. Der Haken an der Sache, diese Restkarten werden exakt um 7 Uhr morgens HST freigegeben und sind in Sekunden weg. Buchen am Freitag hatte ich verpasst (da ich Dussel dachte Hawaii ist 12 Stunden zu uns verschoben – sind aber nur 11…) das heißt für den Sonntag war nix mehr mit reservieren. Den Samstag - um für Montag zu reservieren- saß ich im Flieger. So unglaublich es klingt, ich hatte es geschafft aus dem Flieger irgendwo über Nordkanada genau die 7 Uhr HAST zu treffen und bekam für den unglaublich hohen Preis von einem USD eine Reservierung (und die muß man tatsächlich am Parkentrance vorzeige,… und zusätzlich die 25 Dollar Eintritt zahlen).
Unterschätzt habe ich die Anfahrt von Lahaina, das Navi sagte gut 2 Stunden für immerhin 104 km und damit doch mehr als ich dachte. Dann wäre ich halb 6 am Krater, Sonnenaufgang ist heute um 6:54, damit hätte die Dämmerung schon eingesetzt. Dann fiel mir auch noch ein, dass der Krater ja 3000m hoch liegt, damit geht die Sonne da oben noch eher auf.
Die Straßen waren frei und ich recht schnell…. Die letzte Stunde den Berg rauf zieht es sich und bei 7500m kam dann Bewölkung auf, die bis zum Gipfel blieb. Unterhalb des Kraters wurden wir auf den Parkplatz des Besucherzentrums geleitet. Angeblich geht es bei dem Wetter nicht auf den oberen Parkplatz und wir würden hier auch alles (nicht) sehen sagte uns der Einweiser. Das war glatt nicht wahr, denn später merkte ich, dass der obere Platz mit 30 Autos schon voll war und sie nur den Leuten nicht sagen wollen geht mal zu Fuß weiter… Als er einen Moment nicht hinsah bin ich das letzte Stück bis zum Gipfel in absoluter Dunkelheit gegangen. Es war windig und naß und ich wunderte mich, daß die 100 Höhenmeter und der eine Kilometer mich etwas fertig machten. Dann begriff ich, das wir ja in 3000 Meter Höhe unterwegs sind.
Oben waren einige Leute, die noch früher waren und mit dem Auto bis zum Krater gekommen waren.
Lange Rede… die Sonne kam nicht durch die Wolken, der Nieselregen zog waagerecht, der Wind blies mit 50 km/h und die Temperatur war nicht wirklich zweistellig. Ich hatte mich zum Glück etwas vorbereitet und in Ermangelung der Sonne fing ich an mir anzuschauen, wie denn so die Mode in 3m Höhe ist…
Diesjährig trägt man den Faltenrock auf Gipfeln in hell
..oder nur hell und ohne Falten, aber nur wenn der Herr auch blank zieht
Sehr zweckmäßig auch die nun folgenden regendurchlässigen Sandalen für den Gipfelsturm auf 3000m bei 5 Grad …
Genug gelästert - Ich blieb fast 3 Stunden, war dann aber auch rundum naß und durchgefroren.
Ich muß noch herausfinden, wie das heißt:
Die Rückfahrt entschädigt dann doch für die Mühe:
Das Haus der Sonne wird mich wohl irgendwann noch ein zweites Mal ertragen müssen. Diesmal hat es leider nicht geklappt.
Danach ab nach Kahui, einen Kaffee und Richtung Wailea um bei beim Surfladen im Mana Kai Maui Resort ein SUP für den Nachmittag zu leihen. Als ich dort ankam merkte ich schon, daß auch der Plan nicht aufgeht. Der ablandige Wind war einfach zu stark und im Zweifel ist das nächste Ufer Papua Neuguinea.
Ich blieb dann eine Weile in der Anlage, was offenbar kein Problem darstellt, lag am Strand herum und als die Wolken kamen bin ich nochmal schnell zu den Surfern in Ho’okipa rüber, die mit dem Wind offensichtlich auch zu tun hatten.
Auf dem Weg dahin ergab sich noch eine Bekanntschaft, dazu mehr morgen…
Auf dem Rückweg noch zum Panda Express in Kahaina – meine erste echte Mahlzeit hier… .. ach ja und die Sonne wollte wohl was gutmachen, jedenfalls machte sie eine nette Abendschau, als ich am Papawai Point vorbei kam. Alles schaute auf den Sonnenuntergang und die Wenigsten sahen weiter links von uns im Meer den Wal blasen – wenn das kein gutes Omen ist…
Morgen soll es wieder früh raus gehen, die Wale warten…
..und dann geht es morgen ja auch schon wieder nach Hause zum Glück erst in der Nacht!