Ich VERSUCHE dann auch mal ein klein wenig die Ladegeräteproblematik zu entwirren:
Grundsätzlich werden die Geräte wie Handy, Laptop usw. weder mit 110 Volt noch mit 220 Volt geladen. Das Ladegerät wird nur mit einer der der beiden Spannungen versorgt und das Ladegerät erzeugt hieraus die erforderliche Spannung zum Laden des Gerätes (z.B. 5 oder 11 Volt oder was auch immer).
Jetzt gibt es aber verschiedene ARTEN von Ladegeräten:
Zum ersten kann das ein normaler Trafo mit Gleichrichter sein. Bei diesem Gerätetyp steht die Eingangsspannung irgendwo auf dem Gerät. Die einfacheren Modelle sind ohne Umschalter. Sie sind nur entweder nur für 110 Volt ODER nur für 220 Volt zu gebrauchen (Die Spannung steht irgendwo auch dem Teil drauf).
Beispiel: Ladegerät für 220 Volt wird an 220 Volt (hier in D) betrieben. Es liefert die zum Laden eines Gerätes notwendige Spannung von z.B 11 Volt. ALLES in Ordnung
Kommt man jetzt nach Florida und steckt das Gerät dort in die Steckdose wird es ja nur noch mit 110 Volt versorgt. Das hat die Auswirkung, dass statt den notwendigen 11 Volt in unserem Beispiel nur noch die Hälfte, also 5,5 Volt zum Laden zur Verfügung stehen. Das reicht dann natürlich nicht aus. Pech. Zum Glück aber: Das zu ladende Gerät kann nicht kaputt gehen. Es wird einfach nur nicht (oder nur minimal) geladen.
Hat man jetzt umgekehrt ein 110 Volt Ladegerät mit 11 Volt Ausgangsspannung aus den USA und steckt das hier in die 220 Volt-Steckdose, ist die Ausgangsspannung nicht mehr 11 Volt, sondern 22 Volt. Das zu ladende Gerät wird also total überlastet und wird vermutlich den Geist aufgeben (im Extremfall kann es sogar explodieren).
Ein in den USA gekauftes Ladegerät dieses Types kann somit nicht in D betrieben werden – und umgekehrt, deutsche Geräte auch nicht in den USA.
Diese Gerätetypen sind inzwischen aber sehr selten und nur noch vereinzelt im Einsatz.
Der nächste Gerätetyp ist der mit dem Umschalter.
Noch ´n Beispiel:
Schalter steht auf 220 Volt. Gerät wird mit 220 Volt betrieben. Ausgangsspannung laut Typenschild 11 Volt (hier im Beispiel). KEIN PROBELM alles i. O.
Schaltet man jetzt den Schalter auf 110 Volt um und betriebt das Gerät weiterhin mit 220 Volt, verdoppelt sich die Ausgangsspannung von 11 auf 22 Volt und das zu ladende Gerät wir gehimmelt.
Steht der Schalter auf 110 Volt und der Stecker wird in Florida in ´s 110 Volt-Netz gesteckt, ist die Welt wieder heil. Das Gerät liefert die erforderlichen 11 Volt zum Laden.
Jetzt noch die 4. Variante: Schalter steht auf 220 Volt und wird in Florida mit 110 Volt betrieben. Da halbiert sich die Ausgangsspannung von 11 Volt auf 5,5 Volt. Nix geht kaputt – zum Laden reicht es aber auch nicht.
Diese Gerätetypen sind auch noch im Einsatz.
Jetzt zu den modernen Schaltnetzteilen:
Die sind elektrisch ganz anders aufgebaut. Die Vertragen ohne Probleme Eingangsspannungen zwischen 110 Volt und 220 Volt (steht auf dem Typenschild). Die Geräte haben intern einen Regelkreis, der (mehr oder weniger) unabhängig von der Eingangsspannung die Ausgangsspannung konstant hält. Da braucht nix umgeschaltet zu werden. Das Gerät erkennt alles automatisch und egal ob Europa oder USA: Die angeschlossenen Geräte werden mit der richtigen Spannung geladen (Beide Geräte müssen natürlich zueinander passen).
So das war ´s mal ganz grob. Die Feinheiten wie die unterschiedlichen Frequenzen zwischen Europa und den USA (hier bei uns sind es 50 Hz, drüben 60 Hz) und 220 bzw. 230 Volt hab ich zur Vereinfachung einfach mal unterschlagen, da sie im Prinzip nix ändern.
Viel Spass noch bein Laden Eurer Geräte. Übrigens: Wenn man ein Ladegerät für den Zigarettenanzünder im Auto hat, kann man den ganzen Technikkram komplett vergessen. Die funktionieren sowohl in Florida als auch hier bei uns... :P
Peter