Silvester in Disney's EPCOT Center - Part I

MiamiMike

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Also dann, wie versprochen, hier der Bericht über Silvester in Disney's EPCOT Center...

Wie schon im vergangenen Jahr konnte ich auch dieses Mal wieder im EPCOT Center Silvester verbringen, mit ca. 40.000 anderen Menschen zusammen (das ist zwar ziemlich schwer abzuschätzen, aber die Menschenmenge, die mir in einer Minute entgegengekommen ist, multipliziert mit der Größe des Parks, das sollte so ungefähr hinkommen). Was auf der einen Seite eine gigantische Kulisse ist, hat natürlich auch eine Kehrseite. Bei so vielen Menschen steht man Stunden für eine Attraktion an. Gott sei Dank habe ich das alles schon zig Mal gemacht und mußte mich nicht in die langen Schlangen einreihen. Wer also zum ersten Mal hierher kommt, der solle sich nicht unbedingt diesen Tag, oder diesen Zeitraum für einen Besuch des Parks aussuchen (in den anderen Parks sieht es übrigens genau so aus, riesige Menschenmengen und extrem lange Schlangen vor den Attraktionen).

Aber alles der Reihe nach. Nach dem Frühstück im Golden Corral (ist in der Restaurantliste hier im Forum beschrieben und gibt es in Orlando und Kissimmee auch etliche male) ging es mit dem Auto zum EPCOT Center. Vom letzten Jahr noch in Erinnerung waren die langen Autoschlangen bis zum Parkplatz, deshalb ging es recht früh los. Auch diesmal waren die Autoschlangen wieder da, aber diesmal war ich vorne mit dabei. Vor dem Eingang (wie seit dem 11. September in allen Parks) waren wieder die Kontrollen aller Taschen und Rucksäcke. Danach dann anstehen am Eingang, den „Hopper Pass“ (das Eintrittsticket für mehrere Parks) hatte ich noch vom vergangenen Jahr, also ist die Schlange am Ticketcounter für mich weggefallen. Dann war ich endlich drin (ganz ohne AOL, grins). Als nächster Anlaufpunkt war die erste Pin Station geplant, dort sollte der New Year's Eve Pin gekauft werden (limitierte Edition, nur an dem Tag und nur in Disney World erhältlich), doch da waren schon einige vor mir da, alle weg. Also auf zum nächsten Stand. Der hatte gerade aufgemacht als ich ankam, und wie durch ein Wunder konnte ich noch einen einzigen Pin ergattern.

Dann hatte ich alle Zeit der Welt. In aller Ruhe bin ich um den See im World Showcase geschlendert. Dort präsentieren sich verschiedene Länder. In China und Canada ist ein 360 Grad Kino, in dem ein Film über das Land und die Leute gezeigt wird, in Mexiko ist ein Markt und eine Bootsfahrt, in Norwegen ein Film und eine Bootsfahrt und in den USA ist das „American Adventure“, hier wird über die Geschichte Amerika’s erzählt, recht nett gemacht. In England, Frankreich, Marokko, Japan, Italien und Deutschland kann man in den Restaurants landesübliche Gerichte essen und trinken, oder Andenken aus den jeweiligen Ländern kaufen. In Deutschland ist ein Biergarten, in dem das ganze Jahr Oktoberfest ist (und es gibt Becks Bier!). Vor den einzelnen Ländern werden zur Unterhaltung der Besucher immer irgendwelche kleinen Shows dargeboten, ob Trommler oder Akrobaten, Sänger oder Jongleure, eigentlich ist hier für jeden etwas dabei.

So gegen 12 Uhr hat es mich dann doch interessiert, wie lange die Schlangen überall so sind. Also habe ich mich wieder aufmacht, um mal überall bei den Attraktionen in der Future World nachzusehen. Der Test Track ist die neuste und begehrteste Attraktion, also bin ich zuerst dort hin. Ich habe meinen Augen nicht getraut, die geschätzte Wartezeit war 4 Stunden (ungelogen), also hab ich versucht, wie lange es beim Fastpass dauert. (ein Fastpass wird für verschieden Attraktionen ausgegeben, wenn man einen hat, kann man ohne längere Wartezeit an den langen Schlangen vorbei in die Attraktion hinein. Allerdings kann man sich nur alle 2 Stunden einen Fastpass holen, also erst mal überall hin und eine Zeit reservieren ist nicht möglich). Während ich in der kurzen Schlange für den Fastpass angestanden habe, hat ein Mitarbeiter ausgerufen, dass gleich alle Pässe weg sind. Als ich meinen Pass dann endlich hatte, war die Station auch tatsächlich geschlossen, ich hatte wohl den letzten Pass bekommen, das war um 12:08 Uhr. Auf dem Pass stand, dass ich zwischen 0:20 und 0:55 wiederkommen könnte um meine Testfahrt zu machen, also mal lasch 12 Stunden später. War ich froh, dass ich das alles schon etliche Male gemacht hatte. Bei den anderen Attraktionen sah es übrigens ähnlich aus, allerdings waren die Wartezeiten nicht ganz so lange, zwischen 1 und 2 Stunden mußte man aber auch dort in Kauf nehmen.

Also wieder zurück zum World Showcase um erst mal etwas zu essen, den ganzen Tag so herum laufen, das macht schon hungrig. Da bei allen „Friss dich zu Tode“ Buden die Schlangen auch recht groß waren, habe ich mich in einem Restaurant um etwas zu Essen bemüht. Man muß ja auch mal Glück haben, als ich rein kam ist grade ein Platz frei geworden. So konnte ich wenigsten im Sitzen etwas essen und trinken.

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MiamiMike

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Silvester in Disney's EPCOT Center - Part II

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Danach ging es dann wieder weiter Richtung USA, um dort auf die Parade "Tapestry of Dreams" zu warten. Die Parade wird zweimal am Tag vorgeführt (die Zeiten hierfür erhält man im Times Guide, den man sich beim Eingang am besten gleich mitnimmt). Zu einer tollen Musik läuft eine Parade aus einer Symphonie unterschiedlicher Fabelwesen der verschiedensten Formen und Farben an einem vorbei, begleitet von Wagen, auf denen Trommler im Takt der Musik die sich drehenden Trommeln schlagen. Es ist wirklich ein Erlebnis, sich das anzusehen, besonders die in der Dämmerung stattfindende Parade, in der die Farben durch die am Weg postierten Lichter noch mehr zur Geltung kommen.

Um 7:30 wurde dann das erste Feuerwerk für diesen Tag dargeboten „Illuminations: Reflections of Earth“. An Silvester findet das 2 Mal statt, für die Familien mit Kindern, die schon früher nach Hause müssen/wollen (auch die Zeiten für das Feuerwerk sind im Times Guide nachzulesen). Nachdem eine Stimme aus den rund um den See postierten Lautsprechern das Ereignis ankündigt, verlöschen die riesigen Fackeln, die ebenfalls rund um den See angebracht sind. Das sieht schon gut aus, wenn eine Stimme im Lautsprecher „pffff“ sagt um die Fackeln auszublasen, und alle gleichzeitig auch wirklich ausgehen. Und dann geht es richtig los. Ein Spektakel aus Feuerwerksraketen, Wasserspielen, Lasershow und Musik, alles aufeinander abgestimmt und harmonisch miteinander kombiniert. Mit als Höhepunkt fährt dann eine Weltkugel über den See, auf der ein Film abgespielt wird. Dazu passend immer die Musik und die Wasserspiele in der Mitte des Sees. Dann öffnet sich die Weltkugel, und aus deren Mitte kommt ein weiteres Feuerwerk heraus. Zum Abschluß wird dann nochmal alles, was an Raketen noch da ist, in den Himmel geschossen, die Laser werden über den See projiziert und die Musik erhebt sich zum Finale. Ein gewaltiges „Kaboom“ beschließt dann nach etwa 15 Minuten das Spektakel. Es ist immer wieder ein Erlebnis, auch wenn ich es schon zig mal gesehen habe.

Danach ist dann Party angesagt. Auf etlichen Bühnen in den verschiedenen Ländern im World Showcase und in der Future World spielen Livegruppen, oder es wird Discomusik dargeboten. Die beeindruckenste Show war in Marokko, wo zur Musik ein 5-Farblaser die buntesten Bilder in die Luft malt. Meiner Meinung nach die beste Livegruppe spielt vor Canada, die „Off Kilter“. Celtic Rock mit Dudelsack, irre was die mit dem Ding für Töne zustande bringen. Die Menge hat getobt und eine Zugabe nach der anderen gefordert.

Und dann geht es auf Mitternacht zu. Um 11:40 beginnt Illuminations ein zweites Mal, doch nach den normalen 15 Minuten geht es einfach weiter. Es werden weiter Raketen in den Himmel geschossen, eine Stimme beschreibt die letzten Minuten im alten Jahr und fängt 10 Sekunden vor Mitternacht an die Sekunden rückwärts zu zählen. Und dann geht es richtig los. Wenn man vorher gedacht hat Illuminations war schon gigantisch, dann kann man das, was dann folgt eigentlich gar nicht mehr beschreiben. So viel Feuerwerk am Himmel habe ich vorher noch nicht gesehen, mal abgesehen vom letzten Jahr an gleicher Stelle. Alles singt, bläst in die Tröten, die vorher kostenlos verteilt worden sind, prostet sich zu und wünscht sich ein gutes neues Jahr, unter dem vom Feuerwerk hell erleuchteten Himmel. Eine beeindruckende Atmosphäre, es ist mir eiskalt den Rücken runter gelaufen. Das ist etwas, das kann man eigentlich gar nicht beschreiben, das muß man selbst mit erlebt haben.

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Silvester in Disney's EPCOT Center - Part III

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Ein kleiner Tip noch am Rande, wenn man sich vor Mexico stellt kann man das Spektakel in EPCOT ausgezeichnet sehen, und als kleines Bonbon sieht man das Feuerwerk in den MGM Studios im Hintergrund noch obendrein.

Die Party geht dann noch weiter bis 1 Uhr, dann löst sich alles so langsam auf und bewegt sich zum Parkplatz. Was sich am Morgen an Autoschlangen Richtung EPCOT Parkplatz bewegt hat versucht nun, sich wieder Richtung Hotel zu entfernen. Soll heißen, man muß auch hier wieder etwas Zeit mitbringen, bis man vom Parkplatz runter und Richtung Hotel unterwegs ist. Wenn man allerdings bedenkt, daß etwa 40.000 Menschen in nicht ganz so vielen Autos unterwegs sind, dann ist die gute Stunde, die ich bis zum Hotel gebraucht habe, eigentlich gar nicht so viel Zeit. Die Logistik ist hier so gut, daß extrem viele Autos in kurzer Zeit von A nach B bewegt werden können.
   
Fazit: Auch dieses Jahr war Silvester im EPCOT Center wieder ein gelungenes Fest. Wenn man berücksichtigt, daß man einiges an Zeit mitbringen muß, und sich nicht unbedingt in die Schlangen vor den Attraktionen einreihen braucht, dann kann man hier einen wirklich tollen Tag verbringen. Als „Erstbesucher“ sollte man, wie oben schon erwähnt, diesen Tag allerdings besser nicht hier verbringen, es sei denn, man legt nicht unbedingt Wert darauf, sich die Attraktionen anzusehen. Ansonsten ist es ein Erlebnis der ganz besonderen Art.

Also dann, vielleicht sieht man sich ja im nächsten Jahr an Silvester in EPCOT.

Bis demnächst, vielleicht auch mal im CHAT bei http.//miamimike.mainchat.de...

Euer
Mike  

PS: Für diejenigen die es interessiert, was die Abkürzung EPCOT eigentlich bedeutet: Experimental Prototype Community Of Tomorrow. :D

Der Artikel war mal wieder etwas zu lang, deshalb mußte er in 3 Abschnitte geteilt werden.  :eek:
 
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