Kurz mal in den Westen

lupo

FLI-Silver-Member
Registriert
21 Feb. 2005
Beiträge
950
Ort
Augsburg
Hallo miteinander,

falls es jemanden in einem Floridaforum überhaupt interessiert, wir waren im Oktober für zwei Wochen im Westen. Eigentlich war es ja "nur" ein Verwandtenbesuch im Süden von Arizona, aber meine (neue) Frau war noch nie im Westen und so haben wir eine kleine Westrundreise gemacht, damit sie mal "reinschmecken" kann. Das Ergebnis ist nun, dass sie vom West-Virus heftig befallen wurde, was ich auch erhofft hatte (grins) und so ist die nächste grosse Rundreise in den Westen mit den Staaten Kalifornien, Arizona, Nevada, Utah und New Mexiko schon in der aktiven Planung.

Allerdings will ich hier keinen chronologischen Ablauf schildern, sondern euch mehr oder weniger unsere Erfahrungen dieser Reise schildern, was haben wir gemacht, was war toll und was weniger, was können wir empfehlen und was nicht so, also quasi ein Fazit dieser Reise. Vielleicht mal eine etwas andere Form eines Reiseberichtes und ich hoffe, der eine oder andere Interessierte steigt mit ein und fährt ein Stück mit uns. Selbstverständlich werde ich auch einige Bilder einstellen, allerdings keine Essensbilder, denn die gab es zuletzt zur Genüge. ;)


Damit ihr überhaupt wisst, wer denn hier reist, mal eine kurze Vorstellung von uns.

florida2012110.jpg



florida2012127.jpg



Das sind wir, meine Frau Christiane und meine Wenigkeit, hier im Forum seit geraumer Zeit als "Lupo" unterwegs.

Los ging die Reise ja bereits weit im Vorfeld mit der Planung und tatsächlich los ging es dann am Sonntag den 07.10.2012 ab MUC. Geflogen wurde, nach vielen Jahren mit Delta und LH, mal wieder mit United. Der Grund hierfür war letztendlich ein guter Preis und die Tatsache, dass die amerikanische Airline im Gegensatz zu LH eine verbesserte Eco mit mehr Beinfreiheit anbietet. Der Aufpreis für die "Eco-Plus", wie sie bei United heisst, betrug pro Atlantiksegment 90 USD pro Person, für die Inlandsflüge mussten durchschnittlich 50 USD pro Segment/Person bezahlt werden. Die Eco-Plus konnte aber erst nach Kauf des regulären Tickets hinzugebucht werden. Der Platzgewinn beträgt ca. 15-20 cm (je nach Flugzeugtyp) mehr zum Vordersitz und wir können euch diese Mehrausgabe absolut empfehlen. Hätten nie gedacht, dass dieser kleine Platzgewinn so viel Mehrkomfort ausmachen kann.

Geflogen wurde mit einer Boing 777, ein relativ neuer Typ von Boing, allerdings mit einem mangelhaften Infosystem. Kleine Bildschirme und eine relativ kleine Auswahl an Filmen, von denen drei mit deutscher Sprache liefen. Der zentrale Start der Filme erfolgte jeweils ca. eine Stunde nach dem Start und konnte leider nicht individuell beinflusst werden. Daneben gab es noch einige Musikprogramme, aber keine Spiele.

Sehr positiv zu bewerten war, dass alle Flüge auf den Strecken München - Chicago, Chicago - Phoenix, Phoenix - Chicago und Chicago - München sehr pünktlich waren bzw. die Atlantiksegmente deutlich unter den geplanten Zeiten lagen. Gerne werden wir mal wieder United fliegen, insbesondere weil Meilen auch 1:1 gutgeschrieben werden.

Nach starken 8 Stunden kamen wir in Chicago an, der ersten Station unserer Reise. Aber davon in Kürze mehr.

Viele Gruesse
Fritz
 

Texelrita

FLI-Platinum-Member
Registriert
11 Juli 2008
Beiträge
5.797
Ort
Leverkusen
Lupo, aber da sind wir doch ganz sicher dabei, wor wir doch auch ganz bald den Westen mal wieder besuchen werden. Freu mich schon auf eine Vorfreudenreisestory.....(y)
 

Manoli

Moderator
Teammitglied
Registriert
19 Feb. 2008
Beiträge
8.439
Ort
Deutschland, NRW
Klar, bin ich dabei :-D
Irgendwann kommen wir auch in den Westen, wir träumen ja schon länger davon, aber dafür muss Erik noch ein bisschen älter werden.

Liebe Grüße

Manu
 
OP
L

lupo

FLI-Silver-Member
Registriert
21 Feb. 2005
Beiträge
950
Ort
Augsburg
Hallo guten Morgen,

na, da ist unser Auto ja schon ganz gut besetzt. Für weitere Mitfahrer hängen wir einfach noch einen Anhänger an. :):)

Aber es geht schon weiter.

Nach starken 8 Stunden Flug kam langsam unser erster Zielpunkt, nämlich Chicago "The windy city", in Sicht. Das Wetter war klar aber auch kalt (14 Grad), wo wir doch in München noch deutlich mehr Wärme hatten. Der Flieger schwebte über den Lake Michigan und Downtown von Nordost her kommend ein und so konnten wir die Stadt wunderschön sehen. Also, nach der Landung nichts wie raus aus dem Flieger, waren wir mal doch wieder in meinem Lieblingsurlaubsland angekommen. Vor die endgültige Einreise haben die amerikanischen Behörden jedoch noch eine grosse Hürde gesetzt, nämlich die Einreisekontrollen. Und das sollte diesesmal dauern.

Nachdem der Flughafen Chicago O`Hare nicht gerade ein kleiner Provinzflughafen ist, liefen wir in endlos langen Gängen bis plötzlich eine Uniformierte uns auf der rechten Gangseite schön in eine Reihe stellte. US-Bürger und Green-Card-Holder durften weitergehen. Wir standen in einer ca. 100 m langen Schlange, die sich im Zeitlupentempo vorwärtsbewegte und wir nach ca. 1 Stunde! dann um zwei Ecken herum erst in die Halle mit den Immigrationsschaltern kamen. Dort waren ca. 10 Schalter geöffnet und das gegen 16:00 Uhr Ortszeit. In der Halle ging es dann in den üblichen Absperrungen schrittweise Hin und Her bis auch wir letztendlich nach genau 1 Stunde und 43 Minuten am Schalter standen. Oh, waren wir sauer. Unsere junge Einreisebeamtin stellte die üblichen Fragen u.a. nach unserem Reiseziel. Als sie hörte, dass wir nach Tucson/Arizona wollten erhellten sich ihre Gesichtszüge, denn sie war dort geboren und erzählte nun überschwänglich wie es dort doch schön sei, im Gegensatz zum kalten Norden hier. Als Tipp nannte sie uns noch den Sabino-Canyon Nähe Tucson, den ich euch später noch vorstellen werde. Als auch diese Hürde genommen war nur noch das Gepäck aufzunehmen, das auf dem Band schon ewig im Kreise fuhr und dem bestimmt schon schwindlig war, durch den Zoll und dann waren wir da.

Für mich immer einer der schönsten Momente der Anreise, wenn man erstmals die Türe des Flughafens hinter sich lässt und vom Lärm der grossen Stadt empfangen wird. Tief Luft einsaugen, wir waren wieder da. Ein grosser Moment, der Urlaub hatte endgültig begonnen.

Mit dem kostenlosen Shuttle ging es ins Airporthotel Radisson O`Hare, ein sehr gutes empfehlenswertes Hotel mit gutem Preis-Leistungsverhältnis.

florida2012039.jpg



Direkt daneben ein gutes Steakhaus und wiederum daneben in Laufdistanz ein grosses Einkaufszentrum mit Supermärkten/Shops und dem obligatorischen Food-Court.

Der geneigte Leser wird nun fragen, warum wir denn in Chicago übernachteten, wo wir doch nach Arizona wollten. Ja, ich/wir haben es uns zur Angewohnheit gemacht, nach Anreise im Osten der USA zu übernachten um dann am nächsten Tag erholt und ausgeschlafen in Ruhe weiterzufliegen. Der Anreisetag ist sowieso schon lang genug und den Stress einer Weiterreise in den Westen, die locker noch einmal 6 Stunden beansprucht, wollen wir uns nicht antun. Desweiteren hat man den Vorteil, dass man am nächsten Tag dann sein Mietauto abholen kann, ehe die Flieger aus Europa kommen und man in ewigen Schlangen bei Alamo und Konsorten zusammen mit müden und genervten Urlaubern steht.

Nach einem ersten "Amerika-Willkommens-Schlaftrunk" sind wir dann auch bald an diesem Abend in die Betten gefallen. Diese waren mittels einer Fernbedienung in ihrem Härtegrad von butterweich bis knallhart verstellbar. Hatte ich auch noch nie gesehen und das ganze funktioniert mittels Luftdruck. Ein netter Gag.

Das Radisson O`Hare können wir uneingeschränkt empfehlen, insbesondere war es sehr ruhig und es gibt dort ein traumhaftes Buffet-Frühstück, mit allem was das amerikanische Frühstücksherz begehrt. Noch näher am Airport liegt das Hilton, nämlich genau zwischen den Terminals, so dass man den Flughafen erst gar nicht verlassen muss. Von dort aus fahren auch öffentliche Verkehrsmittel, mit denen man direkt nach DownTown Chicago gelangen kann. Preislich war das Hilton zu unserem Reisezeitpunkt jedoch -ohne Frühstück- deutlich teurer als das Radisson.
Der Nachteil einer ersten Übernachtung am Ankunftsort ist natürlich, dass man sein Gepäck abholen und am nächsten Tag für den Weiterflug erneut einchecken muss. Allerdings handelt es sich dann ja um einen Inlandsflug, so dass man auch einen "Curbside-Check in" machen kann.

Nach einer erholsamen Nacht begrüsste uns Chicago mit schönstem Sonnenschein, aber es war schon noch recht frostig. Nach dem Frühstück ging es wieder mit dem Shuttle zum Airport, wo wir eincheckten und United uns in den Süden, nach Phoenix in Arizona brachte. Im Gegensatz zu Chicago war es hier richtig schön warm, so um die 101 F. Einfach schön. Der Gemeinschaftsshuttle der Autovermieter brachte uns zur brandneuen Vermietstation und bei "National" war ich der einzige Kunde um diese Zeit. Nach dem ablehnen der üblichen Fragen nach Zusatzversicherungen u.ä. ging es zur Abholung des Autos.

Die letzten Jahre hatte ich immer bei "National" die Mietwagen angemietet und war damit auch sehr zufrieden. National gehört ja bekanntlicherweise zu
Alamo und beide haben in etwa die gleichen Autos, es ist aber meist deutlicher weniger los als bei Alamo.
Mein absolutes Lieblingsmietauto ist der Chevi Impala, weil schön gross, angenehm zu fahren und er hat einen gigantischen Kofferraum in dem man zwei Koffer hintereinander legen kann. Als wir zur Choiceline der Full Size Cars kamen waren wir diesesmal doch enttäuscht. Es standen nur drei Autos dort, alle drei zwar Impalas , aber alle drei hatten schon mehr als 30.000 Meilen runter. Einer war schon heftig zerkratzt, der andere hatte wohl eine Coladusche bekommen, denn der gesamte Innenraum war versifft und alles klebte. Ekelhaft. So entschieden wir uns für den dritten dieses Trios, doch der wollte uns nicht und er sprang deshalb einfach nicht an.

Also zurück zum Counter und auf heftigste beschwert, was das denn für eine Auswahl an Schrottwagen sei. Ein Mitarbeiter führte uns daraufhin zu den Autos für Emerald-Mitglieder. (Dem Emerald-Club kann man kostenpflichtig beitreten und man kann sich dann aus allen Wagenklassen sein Wunschauto aussuchen. Allerdings benötigt man zum Beitritt eine amerikanische Adresse, so dass wir Europäer nur über Umwege hier Mitglied werden können.) Dort stand ein gepflegter weisser Impala, den mir der Mitarbeiter dann auch gleich vorfuhr und auch noch belud. Also, noch mitgebrachtes Navi angeschlossen und schon waren wir unterwegs. Um es vorweg zu nehmen, auch mit diesem Auto wurden wir nicht glücklich. Nach ca. 300 Meilen, wir waren zufällig gerade wieder in der Nähe von Phoenix, zeigte eine Kontrolleuchte plötzlich ein Hydraulikproblem an und forderte uns auf, sofort eine Werkstatt aufzusuchen. Dies taten wir natürlich nicht, sondern brachten das Auto postwendend wieder zu National zurück. Auf meine erneute Beschwerde über die Qualität der Fahrzeuge durfte ich mir erneut ein Fahrzeug meiner Wahl aus der Emeraldlinie auszusuchen. Diesesmal schaute ich mir die Fahrzeuge alle genau an, denn ich hatte ja freie Auswahl. Da standen sie nun, die SUV`s, Vans, Cabrios, Kleinwagen, Statuskutschen usw. Meine Auswahl fiel, man(n) ist ja bescheiden, wieder auf einen Impala. Brandneu und mit drei Meilen auf dem Tacho. Dieser, in noblem Schwarz, sollte also für die nächsten Tage unser Begleiter sein und er erfüllte seine Aufgabe zu unserer vollsten Zufriedenheit.

Fazit: Man kann mit jedem Vermieter, mit jedem Auto Glück aber auch entsprechend Pech haben. Ich werde sicher wieder bei National mieten, aber mir das Auto gleich bei den Emeralds aussuchen, denn zumindest in Phoenix interessierte es keinen Mitarbeiter, aus welcher Reihe man sein Auto aufnahm und bei der Ausfahrtkontrolle ist ein Chevi einfach ein Chevi. Egal aus welcher Reihe.

Anbei noch zwei Bilder von unserem "Weissem" wie auch dem "kleinen Schwarzen".

florida2012150.jpg


florida2012591.jpg


Puh, viel geschrieben, ab sofort gibt es dann mehr Bilder. Versprochen.

Viele Gruesse
Fritz
 

Schneewie

FLI-Silver-Member
Registriert
9 Nov. 2005
Beiträge
1.897
Ort
Dortmund
Der Westen der USA - da bin ich doch dabei, ist doch Ehrensache. :sun:
Waren wir doch im Mai auch dort unterwegs, wenn auch mehr in Sachen "rote Steine". :)
 

Texelrita

FLI-Platinum-Member
Registriert
11 Juli 2008
Beiträge
5.797
Ort
Leverkusen
Eure Einreisetaktik denkt sich mit unser. Auch wir reisen gerne ein (diesmal Atlanta) und am Folgetag weiter, so hat man die doofe Immigration hinter sich...aber es hat sicher Vor- und Nachteile.

Was mich interessiert ist, buchst Du es direkt als Multistop oder die Inladsflüge separat?
 

Manu G

FLI-Silver-Member
Registriert
23 März 2007
Beiträge
1.525
Ort
Dortmund
Hallo lupo.

Ich bin natürlich auch mit dabei :popcorn:

Liebe Grüße,

Manu
 
OP
L

lupo

FLI-Silver-Member
Registriert
21 Feb. 2005
Beiträge
950
Ort
Augsburg
Hallo,

na langsam brauchen wir ein größeres Auto, grins.;)

Nach Ankunft am Airport Sky Harbour in Phoenix ging es dann erst einmal auf dem Interstate # 10 Richtung Tucson und von dort über den # 19 weiter nach Green Valley. Habt ihr noch nie gehört? Ist sicher kein Versäumnis. Green Valley ist eine Kleinstadt ca. 15 Autominuten südlich von Tucson und eigentlich keiner Bemerkung wert. Fährt man auf dem #19 versehentlich dort vorbei, so landet man ca 60 km weiter am Ende der USA, nämlich in Nogales, der Grenzstadt zu Mexiko. Auch Nogales muss man nicht unbedingt gesehen haben, denn es ist eine schmutzige und heruntergekommene Kleinstadt, durch deren Mitte ein hoher bewachter Zaun geht, eben die Grenze zu Mexiko. Spätestens hier ist für Mietwagen das Ende der Fahrt gekommen, denn die Einreise nach Mexiko erlaubt kein Autovermieter.

Wir fuhren jedoch nicht vorbei, sondern nahmen eine der drei Ausfahrten in die Stadt, in der die eine Hälfte der Einwohner Rentner sind, die ihren Ruhestand geniessen und die andere Hälfte jünger ist um genau diese Rentner mehr oder weniger zu pflegen. Im Winter hat GV immer deutlich mehr Einwohner als im Sommer. Warum? Weil dann viele sogenannte "Snowbirds", also Amerikaner aus dem Norden kommen, um ebenfalls dort zu überwintern. Dies ändert aber nichts an der Tatsache, dass sie dort spätestens bei Sonnenuntergang dann "roll up the sidewalks", also die Bürgersteige hochklappen. Die grösste Attraktion des Ortes ist das Titan-Missile-Museum, in dem man heute die unterirdischen Atomraketen besichtigen kann, die in Zeiten des kalten Krieges in der Lage waren, bis ans letzte Ende von Russland zu fliegen.

Meine persönlich grösste Attraktion des Ortes ist natürlich meine Tante, die ich euch mit dem folgenden Bild auch mal vorstellen möchte.

florida2012094.jpg



Naja, das Bild ist inzwischen nicht mehr ganz so aktuell. Ich glaube, seit dieser Aufnahme sind doch mehr als 60 Jahre vergangen. :-D

Gewohnt haben wir in einem der drei Motels des Ortes, dem "Best Western Green Valley Inn". Das beste Haus am Platze und gar nicht so billig, wie man aufgrund der Abgeschiedenheit des Ortes vermuten dürfte. Daneben gibt es noch ein "Holiday Inn Express" und ein "Comfort Inn". Solltet ihr dort mal vorbeikommen, so nehmt getrost dieses BW oder fahrt weiter nach Tucson, dort ist die Moteldichte deutlich höher. Auf dem Weg dorthin kommt ihr dann an einem riesigen Casino vorbei. Es ist immer viel los dort, denn Casinos sind in Arizona Indianern vorbehalten.

florida2012155.jpg


florida2012662.jpg



Es gibt aber schon einige wirkliche Highlights rund um Tucson und Green Valley herum, die es durchaus wert sind einmal besucht zu werden. Ein Ziel, das wir immer wieder gerne besuchen ist die alte indianische Missionskirche "San Xavier". Infos dazu gibt es unter:

www.sanxaviermission.org/

Anbei einige Bilder von dieser wirklich sehenswerten, ca. 200 Jahre alten Kirche im Indianerland.

florida2012046.jpg


florida2012647.jpg


florida2012053.jpg


florida2012065.jpg


Rund um die Kirche herum ist ein herrlicher Garten angelegt, wo alle Arten von Kakteen wachsen. Das Ganze ist sehr gepflegt, im Gegensatz zu den Elendsquartieren der dort lebenden Indianer. Angst muss man allerdings keine haben, denn die Indianer legen viel Wert darauf, dass viele Besucher zur Kirche kommen, letztendlich natürlich auch, um dort original indianisches Kunsthandwerk u.ä. zu kaufen. So haben wir wieder einmal einen schönen Dreamcatcher erworben. Letztes Jahr war ich dort übrigens zu einem Pow Wow, was ein wahnsinnig tolles Erlebnis war. Ärgerlich werden sie nur dann, wenn man ihre Regeln nicht beachtet, so z.B. auf dem Friedhof neben der Kirche fotographiert, was dort ausdrücklich verboten ist. Auf dem Weg zur Kirche haben wir übrigens auch die einzige Schlange dieses Urlaubs gesehen. Es war eine junge Klapperschlange, die es leider nicht mehr über die Strasse geschafft hatte und platt wie eine Flunder war. Aus Pietätsgründen habe ich sie nicht abgelichtet. :-D

florida2012083.jpg


nderung.jpg


nderung2.jpg


florida2012075.jpg



So, das wars erst einmal, morgen geht es so stachelig weiter, wie es heute aufgehört hat.

Viele Gruesse
Fritz
 

Texelrita

FLI-Platinum-Member
Registriert
11 Juli 2008
Beiträge
5.797
Ort
Leverkusen
Supertolle Bilder (y) und danke für die kleinen Tipps....Die Missionskirche steht schon im Büchlein.
 

Hagenbeck78

FLI-Bronze-Member
Registriert
18 Juli 2011
Beiträge
255
Ort
Ilsede
Ist noch Platz? Wäre auch gerne dabei, plane nämlich gerade unsere erste Tour durch den Westen der USA...:-D

Gruß, der Hagenbeck
 
OP
L

lupo

FLI-Silver-Member
Registriert
21 Feb. 2005
Beiträge
950
Ort
Augsburg
Hallo,

@Texelrita

Die Flüge buchen wir, wenn wir selber buchen, als Multistopp, meist aber über ein Reisebüro, das ein Freund von mir hat. Er weiss, dass ich die Preise kenne und meist schafft er es, noch einen Tick besseren Preis zu finden als ich zu finden.

@gabriele

Die roten Steine kommen noch. :cool:


Heute Abend geht die Reise dann weiter.

Gruss fritz
 
OP
L

lupo

FLI-Silver-Member
Registriert
21 Feb. 2005
Beiträge
950
Ort
Augsburg
Hallo,

noch jemand dabei? Es geht heute nochmals stachelig weiter. :cool:

Arizona ist ja das Land der Kakteen. Verschiedenste Arten wachsen hier, aber am meisten sieht man die grossen Saguaros. Berühmt natürlich aus jedem Western in dem auch nur einmal ein Mexikaner durchs Bild läuft. Trotz der Menge in der sie hier rumstehen, sind sie inzwischen geschützt und man darf sie nicht ohne Genehmigung umlegen. Verständlich, wenn man bedenkt, dass sie nur gaaaanz langsam wachsen und mal eben so um die sechzig Jahre benötigen, ehe sie sich zu verzweigen beginnen. Wer sie blühen sehen will, sollte im Mai/Juni vor Ort sein.

Um Tucson herum gibt es zwei Nationalparks, in denen man sie sich in Ruhe anschauen kann. Wer keinen Nationalparkpass hat, kann sich die beiden Parks auch sparen, denn sie wachsen auch ausserhalb der Parks in ungeheuren Mengen. So z.B. wenn man in Tucson einfach den Schildern "Sonora Desert Museum" und "Old Tucson" folgt. Wir fuhren einfach auf der Strasse # 86 Richtung Westen aus der Stadt heraus und man kommt sehr schnell in den Tucson Mountain Park. Rechterhand kommt dann die Westerntown Old Tucson und kurz danach ein Abzweig nach rechts in die Berge, wo man dann über den Speedway wieder in die Stadt zurück kommt. In dieser Gegend stehen sicher soviele Kakteen wie in den Saguaro-Parks und das Ganze ohne Eintritt. Wenn man dann schon mal in der Gegend ist, solllte man auch dem Sonora Desert Museum einen Besuch abstatten.

Mehr Infos gibt es hier:

http://www.pima.gov/nrpr/parks/tmp/index.htm

http://www.desertmuseum.org/

http://oldtucson.com/

Wenn ihr, wie wir ein Stück auf einem der ausgewiesenen Trail´s laufen wollt, vergesst nicht genügend Wasser mitzunehmen. Anbei ein paar Eindrücke von dieser Gegend.

nd022h.jpg


nd014.jpg


nd007.jpg


nd006.jpg


nd020.jpg


nd018.jpg


nd013.jpg



So, nun genug der stacheligen Gesellen. Morgen fahren wir weiter zu unserem nächsten Ziel, einer der verrücktesten Städte der Welt.

Las Vegas, wir kommen

Viele Gruesse

Fritz
 

Jessismama

FLI-Gold-Member
Registriert
29 Sep. 2006
Beiträge
3.149
Ort
Halver
Hallo Fritz,

steige mal auf den Anhänger und mach es mir gemütlich. Aua, da piekst mich was ............... war bestimmt ne Kaktusnadel o_O:LOL:.

Toller Bericht bis jetzt. Freue mich auf mehr.

LG Nicola
 

bakkitiger

FLI-Silver-Member
Registriert
22 Jan. 2009
Beiträge
1.808
Ort
Willich
Ich steige auch noch schnell dazu.:popcorn:
Tolle Bilder...auf nach Las Vegas.

LG Nicola
 

Mucki

FLI-Member
Registriert
13 Sep. 2011
Beiträge
159
Ort
bei Bielefeld
Ich bin auch dabei. Ich hoffe, irgendwann schaffen wir es auch mal in den Westen. Echt beeindruckende Bilder!
LG Nicole
 
OP
L

lupo

FLI-Silver-Member
Registriert
21 Feb. 2005
Beiträge
950
Ort
Augsburg
Hallo,

schön, dass ihr noch dabei seit und noch nicht eingeschlafen seit.(y)

Wir sind noch in der ersten Woche unseres Urlaubes und nach zwei Tagen in Green Valley machen wir uns am Mittwoch auf den Weg in die wohl verrückteste Stadt im Westen, nach Las Vegas. Der Weg führt uns über den Interstate #19 nach Tucson, auf dem # 10 nach Phoenix, von dort über die Highways # 60 und 93 über Wickenburg und Kingman zur Bundesstaatengrenze nach Nevada. Der kürzeste Weg, aber immer noch eine Tagesreise aus dem Süden von Arizona. Je weiter man dabei nach Norden kommt, desto mehr verändert sich die Vegetation und unsere geliebten Saguaros säumen nicht mehr ganz so zahlreich den Weg. Dafür findet man jetzt andere Pflanzen wie z.B. die Joshua-Trees, aber immer noch ist das Land sehr karg.

Anbei einige Bilder von unterwegs.

nd025.jpg


nd027.jpg


nd026.jpg


nd028.jpg


Die Brücke, die die beiden Staaten Arizona und Nevada verbindet ist fertig, so dass man jetzt nicht mehr über den Hoover Dam fährt. Auf der Brücke selber darf man nicht anhalten, so dass man den Hoover Dam von oben gar nicht sieht. Wir waren im Rahmen eines Ausfluges aber am HD, davon später mehr. Hat man die Brücke passiert, wird man entsprechend begrüsst.

nd029.jpg


Kurz darauf bereits das erste Casino und dann nach kurzer Fahrt kommt man über die Berge und sieht sie vor sich liegen. Las Vegas, die wohl verrückeste Stadt der Welt mitten in der Wüste von Nevada.

nd030.jpg



Ich war schon etliche Male dort und habe jedesmal ein anderes Hotel am bzw. in der Nähe des Strips gewählt. Je näher am Strip, desto näher ist man "dran" und benötigt dann auch kein Auto, das man getrost in den kostenlosen Hotelgaragen stehen lassen kann. Während der Woche sind die Hotels auch bezahlbar, insbesondere wenn man eine gute Promo bekommt. Für Promos gibt es einige gute Seiten im Netz, die für mich beste ist

www.smartervegas.com

Wenn ihr euch dort mit eurer Mailadresse anmeldet, bekommt ihr auch "ungelistete" Promos für Hotels wie auch Tickets diverser Shows. Wir hatten uns diesesmal für das ehemals grösste Hotel der Welt, das MGM entschieden. Gebucht war eine neue Queen-Ececutive-Suite in einem neu renoviertem Teil des Hotels. Allerdings stellte sich beim einchecken heraus, dass eine solche leider nicht mehr frei war. Ich wollte schon protestieren, als unsere Eincheckerin mir aber sagte, dass sie dafür noch etwas besseres für uns habe. Eine neue Grand-King-Suite mit Blick auf den Strip und relativ hoch oben, so wie wir es uns gewünscht haben. Naja, wer sagt da dann schon nein. :cool:

Also neugierig schnell hoch in das Zimmer im Westflügel und was wir sahen, übertraf alle unsere Erwartungen bei weitem. Die King-Suite hatte, wie der Name schon sagt, zwar nur ein Kingbett, war aber so gross, dass man sich darin verlaufen könnte. Meine Umrechnung ergab, dass es wohl so um die 65 qm sein müssten. Neben dem Schlafbereich ein riesiger Wohnbereich, ein Schreibtisch mit wahrlich riesigen Dimensionen, genau wie der Flat Screen und ein Bad, das bestimmt die Groesse eines kleinen Motel 6 - Zimmers hat. Daneben Annehmlichkeiten wie elektrische Jalousien, unabhängig voneinander zu steuernde Klimaanlagen und natürlich einen Superblick auf den Strip. ja, hier könnte man es länger aushalten.

Im folgenden ein paar Bilder unserer bescheidenen Bleibe.

nd031.jpg


Der etwas räumlich abgegrenzte Schlafbereich mit dem Kingbett.

nd034.jpg


Der Wohnbereich mit Sofa und mehreren Sesseln (leider nicht auf dem Bild), wo bestimmt 10 Personen Platz finden, sowie eine doch etwas extravagante Stehleuchte.

nd032.jpg


Bad mit Dusche und Whirlpool, den wir natürlich ausgiebig genutzt haben, da uns in LV eine Kaltwetterfront erwischt hatte, mit Temperaturen so um die 18 Grad, dazu ein eiskalter Wind. Einen Tag vor unserer Ankunft hatte es noch über 100 F.

nd033.jpg


Blick vom Wohnbereich auf den Strip. Links das Tropicana, halblinks das Excalibur und rechts das New York-Hotel.

Ach ja, bezahlen mussten wir das Zimmer natürlich auch. Zum Nennpreis des Zimmers ist immer noch die Tax hinzuzurechnen, sowie im MGM eine happige Resortgebühr von 25 Dollar pro Zimmer und Nacht. Das ergab für uns einen Gesamtpreis von ca. 110 Dollar pro Nacht/Zimmer. Die Resortgebühren in den Hotels beinhalten unterschiedliche Leistungen, wir haben letztendlich nur das schnelle Netz im MGM genutzt. Das Hotel können wir uneingeschränkt weiterempfehlen, auch wenn man nur ein "normales" Zimmer bucht. Unsere Befürchtung , dass wir uns in dem grossen Haus verlaufen, war unbegründet. Alles ist gut beschildert und erreichbar. Nur der Weg ins Parkhaus kann schon mal 10 Minuten dauern. Im Hotel selber gibt es mehrere Restaurants, Cafes und Delis, nur die Löwen, die gibt es nicht mehr. Im Casino wird derzeit umgebaut, was aber nicht stört. Gestört hat mich dagegen, dass der Mindesteinsatz beim Roulette bei 25 Dollar liegt. Das hat uns doch vom zocken abgehalten und wir haben dafür lediglich ein wenig die einarmigen Banditen gefüttert.

So, das wars für heute, morgen werden wir mal ordentlich um die Häuser ziehen.

Viele Gruesse
Fritz und Jane
 

Schneewie

FLI-Silver-Member
Registriert
9 Nov. 2005
Beiträge
1.897
Ort
Dortmund
Die Gegend um Tuscon ist immer wieder schön. Waren zwar erst einmal dort, aber es hat uns gut gefallen.

LV ist eigentlich nicht unsere Stadt, aber mal in so einem tollen Hotel absteigen, das würden wir auch mal gern. Wir werden 2015 mal wieder in den Westen reisen, dann kann ich mich ja vorher dort mal anmelden - kostet ja nichts. :)
 
OP
L

lupo

FLI-Silver-Member
Registriert
21 Feb. 2005
Beiträge
950
Ort
Augsburg
Hallo Gabriele,

Die Gegend um Tuscon ist immer wieder schön. Waren zwar erst einmal dort, aber es hat uns gut gefallen.

absolute Zustimmung. Für mich ist inzwischen Arizona, neben Hawaii an absoluter Toppstelle aller bisher besuchter Bundesstaaten. Auch wenn jetzt einige Floridians ob dieser Aussage böse sind.

Vielleicht laufen wir uns dann doch einmal tatsächlich über den Weg, nachdem wir uns schon in Thailand wie auch den USA nur knapp verpasst haben. :-D Würden uns freuen.

Viele Gruesse
fritz
 
Oben