Zweiter Teil - Nacht im Jail !
Die Tür ging also auf und wir (ich und die anderen in Handschellen) wurden in das Innere geleitet wo wir uns in einer Reihe aufstellen mussten und uns die Handschellen abgenommen wurden. Dann mussten wir einzeln vortreten und unsere sämtlichen persönlichen Sachen, welche wir bei uns hatten, abgeben. Mir wurden wirklich ALLE Sachen abgenommen (Uhr, Autoschlüssel, Geldbörse usw.) Diese Sachen wurden katalogisiert und einzeln dokumentiert. (Inhalt Geldbörse: Führerschein, lautend auf..., Kreditkarte
, Bargeld, usw.) Im Gegenzug wurde mir dafür ein Plastikarmband um mein rechtes Armgelenk gebunden, auf dem sich eine Nummer befand. Danach musste ich wieder zurück in die Reihe treten und der nächste dran, usw., bis alle wieder (mit einem Plastikarmband versehen) in der Reihe standen.
Anschließend wurden wir einen nebenan gelegenen Raum geführt, wo wir uns hinsetzen durften. Nach einiger Zeit wurde einer von uns aufgerufen (mit Namen) und musste sich an der gegenüberliegenden Wand mit gespreizten Beinen und erhobenen Händen mit dem Gesicht zur Wand an die Wand lehnen. Danach wurde er nochmals genauestens durchsucht, ob er auch wirklich alles abgegeben hatte. Bei ihm wurde noch eine Zigarette gefunden, die ihm natürlich auch sofort abgenommen wurde. Als sie ihm zwischen die Beine griffen, machte er irgendeine Bemerkung, welche ich nicht verstehen konnte, und wurde daraufhin von einem herbeieilenden Police-Officer am Genick gepackt und unsanft in eine danebenliegende Zelle gestoßen.
Entsetzt und fassungslos sah ich zu, kam aber zu keinen weiteren Überlegungen, da kurz darauf ich aufgerufen wurde. Ich ließ mich nach diesem Vorfall natürlich widerstandslos durchsuchen (ich musste auch meine Schuhe ausziehen, welche ebenfalls genauestens kontrolliert wurden) und mir auch die Prozedur mit dem Griff in den Schritt gefallen lassen.
Als wir alle auf diese Weise durchsucht waren, wurde eine Zelle aufgesperrt, in die wir uns begeben mussten und die hinter uns wieder geschlossen wurde. Dieser Raum war ca. 20m² groß und hatte an den Wänden Holzbänke. Wir setzten uns nieder und machten uns untereinander bekannt. Einer war wie ich wegen "Diebstahls" hier (ob zu Recht, weiß ich nicht) zwei andere wurden bei einer Open Air Veranstaltung festgenommen (Verstoß gegen das Suchtmittelgesetz - die hatten sich einen Joint angeraucht) und ein Farbiger, der aber nur vor sich hermurmelte und keine Konversation einging. Derjenige, der bei der Untersuchung in eine andere Zelle gesperrt wurde, war nicht dabei.
Meine Zellenkumpane fanden die Angelegenheit offensichtlich nicht so dramatisch wie ich und dürften schon öfter solche Situationen durchlebt haben ("another long shit night in these jail")
Das Schlimmste war diese absolute Unfähigkeit, die vergangene Zeit richtig zu schätzen. Ich wusste nicht, ob ich nun 20 Minuten oder schon 2 Stunden in dieser Zelle war, als ich wieder aufgerufen wurde, sich die Zelle öffnete und ich vortreten musste. Ich wurde in ein Büro geleitet, wo mich ein Arzt befragte, ob ich irgendwelche Leiden oder Gebrechen hätte, allgemein gesund sei, Allergien besitze u. dgl. ( Ich interpretierte dies teilweise, da ich des Englischen nicht SOOO mächtig bin, spezielle Vokabel natürlich nicht verstehe und mit dem Südstaatendialekt überhaupt einige Probleme habe)
Danach wurde ich wieder in eine Zelle verfrachtet, diesesmal eine andere, welche auch kleiner war und in der ich alleine war. Ihr müsst euch das folgendermaßen vorstellen: Der Gang hatte die Form eines U, indem nacheinander verschiedene Zellen angeordnet waren. Manche waren klein, manche waren groß, in manchen war man allein, in manchen waren bis zu 15 Personen anwesend. Von jeder Zelle wurde man nach einiger Zeit aufgerufen, jeweils in ein neues Büro geführt (in einem wurden die Fingerprints [alle 10 Finger] abgenommen, im nächsten wurde man fotografiert, [von vorne, linkes und rechtes Profil] und nach jeder Prozedur wurde man in die nächste Zelle weitergeführt. Es war also wie ein Parcour, den man durchwandern musste. Nach dem Aufrufen aus der Zelle musste man am Gang warten, bis man ins jeweilige Büro geführt wurde.
Einmal dauerte das ziemlich lang, und ich machte einen Schritt vor, um einen Blick in ein offenes Büro zu erhaschen, in dem eine Wanduhr hängte. Ich hatte ja überhaupt kein Zeitgefühl und wollte wissen, wie spät es eigentlich ist. Sofort kam ein Police-Officer angerannt und schrie mich nieder "Back to the Line, Sir". - Also, da waren am Gangboden 50 cm von der Wand entfernt Linien aufgetragen, die man auf KEINEN Fall übertreten durfte! Von da an musste ich jedesmal mit dem Gesicht zur Wand auf meinen Aufruf warten.
So wanderte ich also von einer Vernehmung zur anderen, von einer Zelle zur nächsten und fragte mich, wie viele Stationen ich noch durchwandern müsste.
In einem dieser Büros wurde mir ein Schreiben vorgelegt, welches ich unterschreiben sollte. Natürlich verstand ich nicht alles, was da niedergeschrieben war und ersuchte um eine deutsche Übersetzung dieser Niederschrift. Diese wurde mir verweigert und ich immer resoluter angehalten, dieses Formular zu unterschreiben. Da der Zwang dazu immer heftiger wurde setzte ich also ein wunderschön geschwungenes "Unterschrift verweigert" unter dieses Formular, und die Cops (und ich) waren sichtlich zufrieden.
Selbstverständlich verlangte ich in jedem Büro nach einem Dolmetscher und schließlich wurde ich tatsächlich von meiner Zelle in ein Büro geordert, an dem eine (halbwegs) deutschsprachige Polizistin am Telefon war.
Ich erzählte ihr mein Leid und sie hörte auch sehr verständnisvoll zu und sagte abschließend, dass ich eigentlich gar nicht da sein dürfte. Ich ersuchte sie, dies doch auch den anwesenden Beamten mitzuteilen und überreichte den Telefonhörer. Die verhandelten kurz und dann bekam ich den Telefonhörer wieder in die Hand gedrückt und die Polizisten teilte mir mit, dass das Verfahren nur mehr durch den Richter beendet werden könne, dem ich gleich früh am Morgen vorgeführt werden würde. Meine Frage nach der Uhrzeit brachte schlussendlich auch nicht den erwünschten Erfolg, sie teilte mir diese zwar mit, sie war aber in Kalifornien! stationiert. Alles in allem war dies der netteste Kontakt in dieser Nacht und ich werde ihre beruhigende Stimme sicher nie vergessen.
Alle anderen Cops waren mürrisch, unfreundlich und teilweise sadistisch veranlagt. Beispiele dafür gibt es genug. Auf mein Ersuchen, mit der österreichischen Botschaft sprechen zu dürfen, wurde ich in eine Zelle mit einem Telefon verlegt. Auf die Frage, ob ich die Telefonnummer von der Botschaft haben dürfte, sagten sie kurz und bündig: "No, that's not our job". Auf meinen Hinweis, dass ich doch morgen abfliege, und ich mein Flugzeug rechtzeitig erreichen müsste, wurde mir entgegnet "You are going back to Vienna?" Meine Antwort: "Yes Sir, I'm leaving tomorrow, the plane is starting at 1 p.m. at Jacksonville Intl. Airport" Lachende Antwort:" No Sir - you're staying here - sixty days ! "
So verbrachte ich also die längsten Stunden meines Lebens zwischen Zellen, Bürogängen mit Linien am Boden ("Back to the line, Sir !" höre ich heute noch in den Tiefen meiner Erinnerung) und in Büros mit mürrischen Beamten.
Am Liebsten waren mir die kleinen Zellen, in denen ich alleine oder zweit untergebracht war, am wenigsten mochte ich die großen Zellen mit bis zu 15 Personen, wo man jedesmal einen wecken musste, wenn man sich hinsetzen wollte.
So wartete ich also den Morgen ab, um endlich dem Richter vorgeführt zu werden, obwohl ich an die Gerechtigkeit nicht mehr so richtig glauben wollte.
Als ich wieder einmal (nach unendlich langer Zeit) aufgerufen wurde, freute ich mich schon auf den Richter, dem ich ja alles erklären könnte, und der sicher Verständnis für diese verfahrene Situation haben würde...
Stattdessen bekam ich ein Päckchen (Frühstück!) und wurde in einen sehr, sehr großen Raum geführt, indem sich ca. 30 Personen (Gefangene) befanden, welche ebenfalls ihr Frühstückspäckchen erhalten hatten.
Ich setzte mich also weit entfernt auf einen leeren Tisch und öffnete das Päckchen - wahrscheinlich aus Neugier - da ich nicht wirklich Hunger verspürte. Da waren also ein 2 Stück Weißbrot, ein Orangensaft, etwas Obst und noch ein paar Sachen in dem Päckchen. Ich entschied mich dann für einen Apfel und biss lustlos hinein. Vom Nebentisch stand plötzlich ein riesiger Farbiger auf und kam auf mich zu. Vergiftet von amerikanischen Filmen dachte ich natürlich sofort an die erste Machtdemonstration in diesem Gefängnis und ob ich diesen Angriff wohl überleben werde. Stattdessen fragte er mich mit unheimlich ruhiger Stimme ob ich vielleicht meine Brote gegen sein Obst tauschen würde. Erleichtert schenkte ich ihm daraufhin den gesamten Inhalt meines Päckchens und wünscht ihm ein "Have a nice breakfast". Mit einem freundlichen "Thanks Brother" schritt er wieder zu seinem Tisch zurück und kam nach einigen Minuten mit einem ganzen Kilo Äpfel (von ihm und seinen Kumpels) zurück, welche er mir auf den Tisch legte.....
Nach dem Frühstück wurden wir aus dem Raum geführt, einige wurden gleich in die Zellen weitergeleitet, einige mussten am Gang hinter der Linie ("Back to the line, Sir!") warten. Mir fiel auf, dass nun andere Cops Dienst versahen, es musste in der Zwischenzeit also ein Dienstwechsel vorgenommen worden sein. Während ich darauf achtete, die "Linie" nicht zu übertreten und doch irgendwo einen Blick auf eine Uhr werfen zu können (wie spät war es???) wurde ich wieder aufgerufen.
Diesesmal bekam ich an einem Schalter - ihr werdet es nicht glauben - Zahnpaste, Zahnbürste, einen Kamm, Handtuch und - Bettzeug!!! Also alles Dinge, welche auf einen längeren Aufenthalt hindeuteten.
Ich glaubte zu träumen, ließ das Zeug fallen und stürmte in das Büro des Offiziers, hinter mir ein brüllender Cop : "Stay, Sir, Stay!"
Aber diesmal war ich schneller, und der Offizier im Büro war mir auf den allerersten Blick sympathisch. "Please, help me Sir, I'm from Vienna / Austria / Europe, my plane leaves in a few hours an I need your help". Da hatte mich der mich verfolgende Cop schon eingeholt, die Handschellen schon in der Hand, aber der Offizier winkte ihn weg und fragte mich mit ruhiger Stimme, wie er mir helfen könne. Ich erklärte auch ihm meine Situation, von der Festnahme im Kaufhaus vor einer Kassa, an der ich ja eigentlich nur einen Pulli bezahlen wollte, bis zu den Schikanen seiner Kollegen, welche mir nicht die Nummer meiner Botschaft geben wollten. Verständnisvoll bot er mir an, von seinem Büro aus meine Botschaft zu kontaktieren, ergriff das Telefon, erfragte die Telefonnummer, und ließ sich vermitteln. (Das ist alles so schnell erzählt, dauerte aber sicher an die 15 Minuten, bis die Vermittlung die Telfonnummer hatte, einen "Long Distance Call" anmeldete [Botschaft in Miami] und die Verbindung endlich stand. Dann überreichte er mir den Telefonhörer mit dem Freizeichen. Erleichtert und dankbar wartete ich ab bis sich jemand meldete. Allerdings erreichte ich nur eine Reinigungsfrau in der Botschaft, welche mir mitteilte, dass am Samstag leider niemand da sei, der mir weiterhelfen könnte.
Deprimiert legt ich den Hörer auf, der Offizier fragte mich, ob ich vielleicht sonst noch jemanden anrufen wolle. Ich sagte ihm, dass ich gerne meine Frau informieren würde. Wieder stellte er mir eine Verbindung her (Oversea Call) und es ertönte tatsächlich ein Freizeichen. Doch anstelle meiner Frau hob ein Beamter des Postamtes in Wien ab und sagte, dass er dieses Gespräch nur mit Bewilligung des Nummerninhabers durchstellen dürfe, da es sich um ein R-Gespräch handelte. Ich traute meinen Ohren nicht, wie bürokratisch ist dieses Österreich eigentlich? Ich versuchte ihm klar zu machen, dass ich selber der Nummerninhaber bin, und soeben meine eigene Nummer, auf meine Rechnung, anrufen wolle.
Er meinte, dass dies nicht so einfach geht und er einen Beweis dafür brauche, dass ich auch tatsächlich ICH bin. Schließlich hatte er doch Erbarmen und stellte die so heiß ersehnte Verbindung her. Meine Frau hob freudig überrascht ab und fragte mich, ob ich schon am Weg zum Flughafen sei. Ich sagte ihr, dass ich mich im County – Jail befand und dass sich mein Rückflug vielleicht (bis zu 60 Tagen?) verspäten könnte. Ich hinterließ ihr noch die Telefonnummer vom Jail, welche mir der Offizier unaufgefordert auf einen Zettel aufgeschrieben hatte und sagte ihr, dass ich sie sehr vermisse. (In diesem Moment war ich sehr gerührt und ich war froh nicht weitersprechen zu müssen).
Der Offizier teilte mir noch mit, dass es jetzt 6 Uhr morgens sei, dass der Richter um 7 Uhr im Haus sei, und dass ich so schnell wie möglich vorgeführt werden würde. Bis dahin müsste ich mich allerdings noch gedulden und das normale Prozedere durchmachen. Ich vertraute ihm also (was blieb mir auch anderes übrig?) fasste nochmals meine Aufenthaltsgegenstände aus und wurde dann von dem Cop, der mir vorher nachgelaufen war, mit bösen Blicken zu einem Aufzug geleitet, in dem ich alleine einsteigen musste. Von außen gesteuert (innen gab es überhaupt keine Druckknöpfe, wurde ich in ein höheres Stockwerk befördert. Dort stieg ich aus, gelangte auf einen Gang zu einer Schleuse, bei der sich erst die erste Tür öffnete, nach meinem Eintreten wieder verschlossen wurde, und dann die zweite Tür geöffnet wurde (Immer beobachtet von einem Beamten hinter dickem Panzerglas, der mir über Lautsprecher Anweisungen gab [ Stay, Go, Stay]) Nach der Schleuse ging der Gang noch ein Stück weiter, eine Tür wurde automatisch geöffnet und ich befand mich in einem halbrunden Gefängnistrakt, welcher auf der Halbrunden Seite auf zwei Etagen offene Zellen hatte. Gefangene bewegten sich in diesem Raum frei herum, einige saßen an Tischen und spielten mit selbst gemachten Karten. Einige wanderten herum und andere lagen auf den Betten in ihren offenen Zellen. Einer der Gefangenen kam auf mich zu und zeigte mir einen freien Platz in der oberen Etage. Er wollte sogleich alles über mich wissen, wie ich heiße, woher ich komme, warum ich hier bin usw. In meiner Zelle angekommen, legte ich das Bettzeug auf das Bett und suchte mir aus meinem vom Staat Florida bereitgestellten Beauty Case die Zahnbürste und die Zahnpaste heraus und begann mit einer improvisierten Morgenpflege. Kaum war diese beendet, wurde ich von der Lautsprecherstimme aufgefordert, mich zur Tür zu begeben. (Tür auf, Tür zu, Gang entlang, durch die Schleuse, Gang weiter, Aufzug hinunter) Unten empfingen mich 2 Cops (ein Mann und eine Frau) und brachten mich vor die Tür des Verhandlungssaales. Sie waren sehr freundlich, lächelten mir zu und sagten mir, dass fast pausenlos das Telefon beim Offizier läutet und alle Gespräche aus Wien kommen würden. (Das war das Werk meiner Frau, die von Wien aus alle Hebeln in Bewegung setzte, und so riefen alle möglichen Personen aus Wirtschaft, Politik, Handel usw. an, um zu bestätigen, dass es sich ganz einfach um ein Versehen handeln müsse.)
Dann wurde ich endlich in den Verhandlungssaal geführt und musste an der Wand (hinter einer Linie!) warten, da der Richter gerade amtshandelte.
Ich traute meinen Augen nicht! Vor dem Richter standen drei Burschen (kaum älter als 20 Jahre) in orangefarbenen Overalls, mit Handschellen gefesselt (vor dem Bauch) von wo eine Kette zu den Beinen hinunterging und mit Fußfesseln verbunden war. Vier Polizisten standen mit Pumpguns bewaffnet um die Burschen herum und führten diese kurz darauf aus dem Verhandlungssaal (noch heute habe ich das Klirren ihrer Ketten in Erinnerung, und sehe sie noch vor mir, wie sie mit hängenden Köpfen und kleinen Schritten aus dem Saal eskortiert wurden).
Der nächste Fall der behandelt wurde, war meiner.
Der Richter las die Anklage vor, ein Polizist übersetzte mir diese auf deutsch und wollte meine Stellungnahme hören. (Auf seinem Schreibtisch lag übrigens der Pulli, der alles ausgelöst hatte, fein säuberlich eingeschweißt in Plastik) Er hörte mir aufmerksam zu (Ich sprach deutsch und der Polizist neben ihm übersetzte ihm meine Ausführung) teilte mir mit, dass ich mich mit den Gepflogenheiten anderer Länder in Zukunft besser auseinandersetzen solle und – sprach mich frei ! Er wies jedoch noch darauf hin, dass er Österreich und Deutschland von seinen Urlauben her kenne, und er diese Länder sehr schätze – sollte ich jedoch in Florida genauso Auto fahren wie es bei uns üblich sei, wäre es durchaus möglich, dass ich wieder einmal eine Nacht hier verbringen werde.
Der Rest ist schnell erzählt. Ich bekam alle meine Sachen retour, wurde von meinem Nummernhandband befreit, nahm ein Taxi, suchte damit die Mall vom Vorabend (ich glaub, sie war auf der Atlantic Avenue) fand mein Mietauto auf dem Parkplatz, fuhr (den Warnungen des Richters Folge leistend) mit vorgeschriebener Geschwindigkeit (!) nach Amelia Island, packte in Windeseile die Koffer zusammen, retour nach Jacksonville, Mietauto abgeben, einchecken (ich erwischte mit knapper Not noch meinen Flug!) und sank vollkommen erledigt auf meinen Sitz (Fensterplatz). Ich merkte wie aus weiter Ferne, wie sich das Flugzeug in Bewegung setzte, wie es abhob merkte ich nicht mehr, ich fiel in einen tiefen, langen Schlaf und wachte erst kurz vor der Landung wieder auf.
In Österreich ging ich ein paar Tage später auf das amerikanische Konsulat, trug die Geschichte vor und fragte nach meinen rechtlichen Möglichkeiten. Mir wurde erklärt, dass ich natürlich rechtliche Schritte gegen das Kaufhaus (und deren Securitys) einleiten könne, aber die Verhandlungen wären alle in Florida, und der Erfolg äußerst fraglich. Ich wurde damit getröstet, dass ich kein Einzelfall sei, und private Securitys immer wieder Fälle konstruieren (meist bei Ausländern, aber auch oft bei Farbigen), um ihre „Erfolgsbilanz“ zu verbessern und so ihre Daseinsberechtigung sichern.
Ja – das war’s ! Seitdem gehe ich NIE mehr alleine in Shopping Malls einkaufen, suche IMMER gleich einen Verkäufer auf, dem ich die Sachen in die Hand drücke und hebe immer ALLE Rechnungen auf. Ich hoffe, ihr nehmt diese Tipps mit und kommt niemals in eine solche Situation, wobei ich glaube, dass der Großteil der Securitys ihre Arbeit gewissenhaft verrichtet und ich ganz einfach nur unheimliches Pech hatte...
Falls ihr noch genaueres wissen wollt, sagt mir’s einfach.
Ansonsten hatte ich immer wunderbare, schöne und beeindruckende Urlaube in Florida erlebt (außer vielleicht die Geschichte in Daytona Beach und die Geschichte auf Key West) Aber SOO aufregend waren die nicht....
Liebe Grüße