Reisebericht 13.1. - 21.1.2005

kafesie

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Hallo, ich schreib mal einen kleinen Bericht von meinem letzten Florida-Aufenthalt:
Der Flug mit AirFrance war wie jeder Flug: lang. Von Österreich aus ist es wirklich eine umständliche Reise, weil man irgendwo umsteigen muss. Ich schau immer, dass ich in Europa den Flieger wechsle, um mir den Streß beim Einreisen zu ersparen. In Washington hatte ich schon mal fast den Flieger nach Miami verpasst.
Den Mietwagen haben wir bei Alamo um 22:00 abgeholt und das übliche Upgrade-Angebot dankend abgelehnt. Auf dem Parkplatz haben wir dann einen ziemlich beschädigten Pontiac in Empfang genommen, was uns aber egal war-hauptsache, er konnte noch fahren.
Die Fahrt zum Hotel Holiday Inn Express Hialeah dauerte nur 15 Minuten. Zum Hotel gibt’s nicht viel zu sagen: geräumige Zimmer, Frühstücksbuffet und Internet-praktisch für die ersten Urlaubsgrüße.
Um 9 Uhr am Morgen gings dann los Richtung Key West. Das Wetter war fein: Kaum Wolken und warme Temperaturen.
Ab Key Largo wurde es dann schlechter und der Besuch im Bahia Honda Park fiel ins Wasser. Kaum angekommen in Key West, durfte ich einen fast sintflutartigen Wolkenbruch miterleben-es kam mir vor, als ob das Wasser horizontal daherkam.
Naja der Ärger meinerseits war groß, da nun der Sonnenuntergang und die Bootsfahrt abgesagt werden mussten. Wir fuhren im Schritttempo ins Hotel Key Ambassador Inn und verbrachten den Nachmittag mit warten (auf das Aufhören des Regens).
Das Hotel ist schon etwas betagt, im Bad krabbelten etliche kleine Tierchen herum. Tja was solls, in Key West ist halt alles anders. Weil es nicht zu regnen aufhörte, blieben wir im Zimmer und warteten auf den Morgen. In der Nacht ist es recht leise im Hotel, tagsüber donnern die Flugzeuge drüber hinweg. Das Frühstücksbuffet war in einem winzigen, muffigen Raum-und dazu noch sehr spartanisch.
Egal, der Morgen war da, die Sonne weg, aber wenigstens regnete es nicht. Meine Mutter ging zum Hemingway-Haus, während ich bei Denny`s wartete. Den Rest des Tages verbrachten wir in der Duval-Street in diversen Geschäften und Lokalen.
Tag 3 verbrachten wir im Auto, weil wir nach Ft. Myers Beach wollten. Leider regnete es immer wieder, wodurch wir die Fahrt nicht richtig genießen konnten.
Am späten Nachmittag erreichten wir das Best Western Ft. Myers Island Gateway Hotel. Ich muss schon sagen, es liegt wirklich ausgezeichnet, wenn man nach Sanibel will: zur Brücke sind es gerade mal 5 Minuten, direkt neben dem Hotel ist auch ein Outlet-Center.
Nach einem tollen Frühstücksbuffet begann der erste sonnige Tag. Meine Freude war groß, aber nachdem ich einen Fuß vor die Tür gesetzt hatte, war ich doch etwas schockiert: Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt (zumindest kam es mir so vor :LOL: ). Also: Pullover angezogen, Jacke auch und auf nach Sanibel!
Die Maut ist mit 6 $ doch etwas teuer, doch auf Captiva sahen wir, warum: die Zerstörungen durch die Hurricanes waren enorm. Umgeknickte Palmen überall. Es sah wirklich furchtbar aus.
Wir fuhren noch zum Strand, wo wir wegen der Kälte nur ein paar Minuten blieben und machten uns dann auf den Weg zurück nach Sanibel zum Darling-Park. Der ältere Herr bei der Info erklärte uns, die Bahn fährt um 11 Uhr weg und wäre wunderschön. Die Dame am Ticketschalter schüttelte nur den Kopf und meinte „Seit Jahren behauptet er, dass um 11 die Bahn fährt.“. Also keine Bahn, fuhren wir halt mit dem Auto. Der Park ist wunderschön, es stehen überall Ranger, die alles erklärten und man sieht wirklich einmalige Natur. Sehr zu empfehlen!
Gegen Mittag war es dann so warm, dass wir wenigstens die Jacke ausziehen konnten. Wir fuhren dann später Richtung Fort Myers, wo es sich schon staute auf der Brücke. Mein Tip: Vor 9 Uhr nach Sanibel fahren.
Ich fuhr dann alleine auf der US1 nach Naples, wo ich am Strand spazieren ging und Fotos machte. Endlich konnte ich auch den Pullover ausziehen.
Obwohl ich den Plan vergessen hatte, fand ich zur 5th Avenue. Dort herrschte geschäftiges Treiben und ich konnte einen Blick auf reiche Leute werfen. Ein köstlicher Kaffee bei Starbucks beendete meinen kleinen Ausflug.
Der nächste Tag war wieder fürs Fahren reserviert: am Morgen gings los nach Orlando, unserem letzten Stop.
Wir fuhren die Interstate hoch und bogen bei Sarasota ab, um uns ein bisschen am St. Armands Circle herumzutreiben und uns den Strand anzusehen.
Über die Sunshine-Sky-Bridge (wegen der Aussicht) fuhren wir dann Richtung Orlando. Die I-4 wird stark erweitert: auf großen Strecken ist nur eine Spur verfügbar. Macht aber nichts, der Verkehr war trotzdem sehr flüssig.
Unser Hotel in Orlando war schnell gefunden, da es neben Universal liegt und von weitem sichtbar ist: das Doubletree Universal. Es ist ein 4*-Hotel, das aus 2 Türmen besteht. Die Zimmer waren groß, sauber und modern und man hat einen tollen Ausblick auf die Stadt. Das Bad war zwar schon etwas renovierungsbedürftig, aber lt. Auskunft werden alle Zimmer momentan neu gestaltet.
Wir leisteten uns jeden Morgen ein Frühstücksbuffet (um 10$ inkl.), das reichlich Auswahl bot.
Praktisch: vom Hotel ist es nur 1 Meile bis Universal, man kann also in Ruhe gehen. Ist kaum weiter als vom Universal-Parkhaus.
Der Tag stand im Zeichen von IOA. Mir persönlich hat der Park insgesamt nicht sooo toll gefallen, weil ich mit den Comic-Figuren wenig anfangen kann. Es war trotzdem ein sehr schöner Tag, denn ich liebe Achterbahnen und ein bisschen Action.
Am späten Nachmittag wollte ich dann das Dinner&Movie Angebot nutzen (Essen in einem beliebigen Restaurant und Kino im City-Walk um 20$), fand dann aber keinen Film, der mich interessierte. Naja die Auswahl war eh recht groß, aber ich war dann doch etwas zu müde.
Am Abend war dann Einkaufen bei Belz angesagt. Belz kommt mir etwas leer vor-viele Geschäftslokale stehen leer und es waren auch nicht sehr viele Kunden dort. War mir auch nicht so wichtig, hauptsache, ich hab was gekauft.
Am letzten Tag fuhren wir ins Animal-Kingdom.
Zuerst ließen wir uns das Frühstück im Rainforest-Cafe schmecken und dann machten wir uns gegen den Uhrzeigersinn auf, den Park zu erkunden. Hat sich ausgezahlt, denn wir waren dort alleine unterwegs.
Zu Animal Kingdom brauch ich nicht viel zu sagen: einfach schön!
Zuerst gingen wir zu Dinoland und machten bei der Dinosaurier-Fahrt mit. Die Wartezeit war, wie auch bei allen anderen Attraktionen hier und bei IOA, sehr kurz. Meistens konnte man direkt hinein, ohne sich anstellen zu müssen. Das ist ein Vorteil zu dieser Jahreszeit.
In der Nähe von Dinoland wird eine neue Achterbahn gebaut, zumindest siehts nach einer aus, denn sie wird erst 2006 eröffnet.
Erst gegen Mittag wurde es sonnig. Irgendwie machts weniger Spaß, wenn es kühl und stark bewölkt ist. Geht’s euch auch so?
Jedenfalls kam erst gegen 12 Uhr Leben in den Park-die Leute warteten offenbar, bis es schön wurde. Dann war allerdings mächtig was los, vor allem im Afrika-Teil, der mir persönlich am besten gefällt. Die Stunden gingen schnell vorüber und schon war auch die Parade da.
Danach fuhren wir ins Hotel zurück und packten, weil wir am nächsten Morgen zurück nach Miami mussten.
Von Hotel gibt’s auch das Angebot, 3 Nächte zum Preis von 99$ zu buchen, wenn man wiederkommt. Allerdings verbunden mit einer Timeshare-Präsentation. Ich denk mir, es zahlt sich trotzdem aus, weil das Doubletree wirklich zu empfehlen ist aus meiner Sicht.
Am Abreisetag wurde es dann wie zu erwarten sehr sonnig und auch sehr warm-wir hätten problemlos am Strand liegen können. So fuhren wir halt über den Turnpike nach Ft. Lauderdale zum Strand und dann runter nach Miami. In Ft. Lauderdale bin ich an der Kreuzung nach einem Auto hinten angefahren-dem Fahrer wars egal, er hatte auch einen riesigen Pickup. Ich hatte halt eine Delle mehr in meinem Pontiac.
Den Mietwagenverleiher zu finden, war wie immer eine Odyssee-bin ich zu unfähig oder ist das wirklich zu schwer zu finden?
Der Flug nach Mailand war sehr angenehm, da er nicht ausgebucht war und wir daher viel Platz hatten.
In Mailand herrschte jedoch das Chaos: hunderte Menschen von mehreren Flügen kamen zusammen und mussten durch einige wenige Sicherheitsschleusen. Das Personal war unfähig und auch nicht Willens, die Angelegenheit zu organisieren. Die Leute drängten wie verrückt und kletterten durch die Absperrungen-so wie wir, denn sonst hätten wir den Flug nach Wien versäumt.
Wenigstens das Personal hatte seinen Spaß, denn sie standen nur herum und tratschten miteinander; auf Fragen besorgter Fluggäste sagten sie nur grantig „I dont`know“. Soviel Inkompetenz hab ich selten erlebt und ich finde, es ist eine Schande-was sollen sich Reisende bei so einem Empfang in Europa denken?
In letzter Minute zum Gate gehetzt, sahen wir, dass auf dem Ticket ein falsches Gate gedruckt war. Tja, schnell zur Info und unsere Verspätung angekündigt-der Bus wartete bereits auf uns und andere Verlorene.
Letztendlich waren wir vollkommen fertig, aber im Flugzeug-das ist das einzige, was zählt in dem Moment.
Florida war wie immer super-mit dem Wetter hatten wir zwar Pech, aber es war interessant, auch diese Seite zu erleben. 8 Tage sind aber schon recht kurz, vor allem, wenn man auch nach Key West fährt-zwei Wochen sind da sicher viel besser.


Martin
 

floridianer

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Sehr schön geschriebener Bericht...Muß ich schon sagen... Ich konnte beim Lesen Deine komplette Reise nachvollziehen... Das macht das immer so angenehm an einem verregneten Nachmittag.Find ich schon heftig mit den 6$ nach Sanibel...Aber auch dort müssen wir halt Aufbauarbeit leisten.
Wir waren vor 3 Jahren auch im Feb. drüben. Die Parks sind bei dieser Kälte natürlich nicht so attraktiv, aber wir fanden das ebenfalls sehr angenehm, daß man sofort überall drankam ohne zu warten.
Was uns am meisten genervt hat, war,daß es immer so früh dunkel wurde. Was soll man ab 5 Uhr abends entweder im Haus oder rumfahren,wenn man eh nichts sieht. Also für uns gibt es nur noch Florida im Sommer...
 
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