Wer hat eine Evakuierung / einen Hurrican miterlebt?

Spacegirl983

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Hallo alle zusammen!

Ich bin neu hier und heiße Sandra. Ich werde dieses Jahr für zwei Monate (August-Okotober) in Florida, Key Largo sein. Ich absolviere dort ein Praktikum im Rahmen meines Studiums. Und natürlich habe ich auch ziemliche Bedenken wegen den Hurrican Prognosen. :eek:
Daher nun meine Frage: Hat jemand schon mal eine Evakuierung miterlebt? Wie erfährt man, wann und wohin man flüchten sollte? Ich kenne mich ja gar nicht in Florida aus, so weiß ich zum Beipsiel nicht, wo es massive Gebäude gibt etc...
Bitte antwortet mir und ich hoffe ihr könnt mir ein wenig die Panik nehmen :) . Denn bisher blicke ich mit einem lachenden, aber auch einem ängstlichen Auge nach vorn...

Liebe Grüße und genießt den Sonnenschein!
Byebye sagt Sandra :)
 

Uwe

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Hi Sandra,

wenn eine Evakuierung notwendig ist, erfährt man das relativ früh und es gibt an sich viele Informationen dazu. Die Evakuierungswege sind auf den Straßen ausgeschildert. Es gibt ein blaues Schild mit dem Hurrikan-Symbol und dem Wort "Evacuation-Route". Schutzräume (Shelters) sind auch ausgeschildert. Nach den Erfahrungen aus dem letzten Jahr werden die Informationen nochmal intensiviert. Zum Beispiel liegen in Supermärkten Faltblätter über das Verhalten bei einem Hurrikan aus und die Fernsehsender informieren auch ständig. Empfehlenswert ist hier der "Weatherchannel". Aber auch hier im Forum bekommst Du immer die aktuelle Lage von Redondo zu lesen, der das einfach super macht. http://www.florida-interaktiv.de/viewtopic.php?t=5612

Ein Hurrikan zu erleben, ist auf jeden Fall beeindruckend. Das kann ich aus eigener Erfahrung sagen, aber je besser man informiert ist, kann man damit auch umgehen.

Gruß

Uwe
 

Jens

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Hallo Sandra,

erstmal herzlich illkommen in der FLI-Community ;)

Keine Panik, Florida erfährt zwar auch hin und wieder Hurricanes, aber es ist nicht so, daß man dauernd gefährdet ist - das hängt von vielen Faktoren abm, und als Tourist wird man über zahlreiche Quellen immer wieder informiert.

Vielleicht sagt ja unser "Wetterfrosch" Redondo noch ein, zwei Worte dazu ....


Unterdessen hier schon mal ein Thread, wo Dir eine solche Evacuation Route genau erklärt wird :

http://www.florida-interaktiv.de/viewtopic.php?t=2640

Viel Spaß in Florida und natürlich hier im Forum ! Und wenn Du Lust hast, kannst Du uns ja hin und wieder mal ein paar Zeilen schreiben, wie es Dir ergeht im :sun: State ;)

Grüßle, Jens
 

Rene2205

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Hallo Sandra,

ich war letztes Jahr mit meiner Familie in Ft. Myers Beach als Charley im Anmarsch war. Unsere Erfahrungen sind sehr positiv, wie von der öffentlichen Seite mit dieser Naturgewalt umgegangen wird. Mal davon abgesehen, dass Du von allen Medien absolut auf dem Laufendem gehalten wirst, war es in unserem Fall so, dass die Gemeinde 24 h vor dem vsl. Eintreffen des Hurrikans alle Haushalte angerufen hat und mitteilte welche Gebiete evakuiert werden (dazu zählten auch wir). Wir haben dann für uns beschlossen (3 kleine Kinder), gleich großräumig auszuweichen und sind nach Ft. Lauderdale gefahren und haben dort bei Angabe des Grundes, warum wir ein Zimmer brauchen, eine fast unglaublichen Preisrmäßigung (50%) auf eine Ferienwohnung bekommen, in der wir fast eine Woche blieben, bis Ft. Myers Beach wieder freigegeben wurde.

Was anderes ist es wahrscheinlich, wenn Du gezwungen bist in dem Raum des wahrscheinlichen Durchzuges des Hurrikans zu bleiben. Dazu kann ich Dir leider nichts sagen.

Unsere Erfahrungen sind trotzdem so positiv, das wir diesen August wieder dort sind, auch mit Hurrikangefahr.

Tschüß

Rene
 

Nikola

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Rene2205 schrieb:
Hallo Sandra,

ich war letztes Jahr mit meiner Familie in Ft. Myers Beach als Charley im Anmarsch war. Unsere Erfahrungen sind sehr positiv, wie von der öffentlichen Seite mit dieser Naturgewalt umgegangen wird. Mal davon abgesehen, dass Du von allen Medien absolut auf dem Laufendem gehalten wirst, war es in unserem Fall so, dass die Gemeinde 24 h vor dem vsl. Eintreffen des Hurrikans alle Haushalte angerufen hat und mitteilte welche Gebiete evakuiert werden (dazu zählten auch wir). Wir haben dann für uns beschlossen (3 kleine Kinder), gleich großräumig auszuweichen und sind nach Ft. Lauderdale gefahren und haben dort bei Angabe des Grundes, warum wir ein Zimmer brauchen, eine fast unglaublichen Preisrmäßigung (50%) auf eine Ferienwohnung bekommen, in der wir fast eine Woche blieben, bis Ft. Myers Beach wieder freigegeben wurde.

Was anderes ist es wahrscheinlich, wenn Du gezwungen bist in dem Raum des wahrscheinlichen Durchzuges des Hurrikans zu bleiben. Dazu kann ich Dir leider nichts sagen.

Unsere Erfahrungen sind trotzdem so positiv, das wir diesen August wieder dort sind, auch mit Hurrikangefahr.

Tschüß

Rene

Das einzig Negative an dieser Erfahrung war, dass wir trotzdem alles doppelt gezahlt haben. Unser Vermieter hat uns ja die eine Woche von der Evakuierung nicht zurückgezahlt. :angry:

Aber dieses Jahr haben wir einen Vermieter mit Hurricanversicherung. :D

LG

Nikola
 

Uwe

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Nikola schrieb:
,


Das einzig Negative an dieser Erfahrung war, dass wir trotzdem alles doppelt gezahlt haben. Unser Vermieter hat uns ja die eine Woche von der Evakuierung nicht zurückgezahlt. :angry:

Aber dieses Jahr haben wir einen Vermieter mit Hurricanversicherung. :D

LG

Nikola

Ein Hurrikan ist nun mal höhere Gewalt und da kann man zunächst nicht erwarten, dass man eine Entschädigung bekommt. Es sei denn, es gibt eine Versicherung dafür, die aber auch irgendwie bezahlt werden muß.

Insgesamt gibt es aber viel Entgegenkommen und wenn es nur Kleinigkeiten sind, wie die Aufhebung der Mautpflicht von Tollroads für eine längere Zeit. Auch die Vertretungen der deutschen Reisebüros (zumindest TUI und DerTour) in Florida sind fit in Sachen Folgenbewältigung von Hurricans.

Gruß

Uwe
 

Redondo

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Hallo Sandra

Herzlich Willkommen bei uns im Florida-Interaktiv Forum. Da hast Du ja was ganz Tolles vor Dir, worauf Du Dich auch uneingeschränkt freuen solltest :!:

Ich beschreibe Dir mal die Lage auf die Du Dich in deinem Reisezeitraum einstellen solltest: Du wirst auf dem Höhepunkt der Hurrikan-Saison in Florida sein. Im August und vor allem im September wird sehr viel los sein auf dem Atlantik. Du kannst davon ausgehen, dass dann ein Sturm dem nächsten folgt und zeitweise mehrere Stürme gleichzeitig aktiv sein werden. Eventuell kommt auch mal einer in Deine Richtung gezogen, und entscheidet sich dann vielleicht kurz vor den Bahamas rechts oder links abzubiegen :wink: In den Medien wird dann auch sehr intensiv darüber berichtet. Wegen dieser hohen zu erwartenden Aktivität solltest Du versuchen, Dir eine gewisse Gelassenheit zuzulegen, so wie es die Floridiander tun. Denn das was da alles auf dem Atlantik abgehen wird, bedeutet noch nicht dass ein Hurrikan nach Florida kommen wird. Wir reden hier über ein riesiges Meeresgebiet, in dem das alles stattfindet und es ist zwar eine sehr aktive Saison vorhergesagt, woraus Du aber nicht schließen darfst dass es Dich trifft.

Falls es aber nun wirklich dazu kommt, dass ein Hurrikan vorbeischaut, so wirst Du zu keiner Zeit in Gefahr sein. Du wirst ausreichend vorher gewarnt, z.B. durch die Medien oder durch die Behörden. Wenn evakuiert wird, dann kommst Du in ein sicheres Gebiet, welches nicht an der Küste liegt. Du kannst auch in ein Shelter gehen. Das sind besonders gekennzeichnete Gebäude die dann für jedermann geöffnet werden und die den Kräften des Sturmes standhalten. Deine Arbeitskollegen werden auch wissen was zu tun ist so das Du nicht alleine sein wirst.

Was Dir helfen wird bei Deiner Unsicherheit ist, wenn Du dich mit dem Thema beschäftigst, denn dann relativiert sich einiges. Und den Schritt Dich zu informieren, hast Du ja nun getan.

Also freu Dich auf Dein tolles Praktikum, ich würde sofort fliegen wenn ich so ein Angebot hätte und hätte keine Bedenken :wink:

Wenn Du noch Fragen hast, dann stell sie ruhig, dafür ist das Forum ja da. Unsere Floridians kennen sich mit solchen Situationen sehr gut aus und auch viele User haben auf ihren Reisen schon entsprechende Erfahrungen vor Ort gemacht. Wir haben hier auch einen extra Strang mit Updates über die aktuelle Situation, wo ich regelmässig poste. Allerdings sollten für Dich wenn Du dann vor Ort bist die offiziellen Quellen relevant sein! Wenn Du noch spezielle Fragen hast, so beantworte ich Sie Dir natürlich auch gerne.

Gruß
Redondo
 
OP
S

Spacegirl983

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Lieben Dank!

Hallo alle zusammen!!

An dieser Stelle möchte ich einen riesen Dank aussprechen. Für alle, die hier schon zu diesem Thema gepostet haben! Auch habt ihr mir schon die größten Bedenken genommen, dafür bin ich euch allen sehr dankbar! Ich denke auch, dass es einfach am besten ist, sich ein bisschen vorher zu informieren und sich vor Ort an die Einheimischen zu halten.
Aber eine Frage will ich jetzt noch unbedingt stellen. Wie sieht das auch aus mit den Klamotten. Mal angenommen, ich werde evakuiert, dann kann ich doch nicht die ganzen Klamotten mitschleppen. Am besten ist es wohl, dass man immer die nötigsten Sachen in einer kleineren Tasche hat, oder? Wie lange dauert das denn so, bis ein Hurrican wieder vorüber ist?
Und noch eine zweite Frage, was mich immer schon ein bisschen irritiert hat. Als ich letztes Jahr im Fernsehen von Deutschland aus mal Evakuierungssituationen gesehen habe, war da mal folgendes Bild: Ein endloser Highway in Richtung Norden und eine laaaaange Auto-Stau-Schlange :? Muss man dann keine Angst haben, dass "ich nicht vorwärts komme, aber der Hurrican immer näher kommt?!?" :roll: Vielleicht klingt diese Frage jetzt sehr banane (evtl. besonders für die Floridaner??), aber ich möchte doch zu gern mal wissen, wie ihr das seht.

Lieben Dank noch mal! Und bis die Tage,
sonnige Grüße, Sandra
 

Nele

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Es dauert nur wenige Stunden bis der Hurrican vorbeit ist.

Eine moegliche Evakuierung ist gut organisiert. Es gibt keine endlosen Autoschlangen, hat es jedenfalls bei Charley hier nicht gegeben, es wurde gebietsweise, ohne groessere Staus evakuiert. Ausserdem gibt es wohnortnah Shelter, so dass lange Fahrten meist nicht erforderlich sind.
Vergiss die Panikmache im deutschen Fernsehen, es ist vor Ort nicht so.
Und du brauchst auch nicht staendig eine Tasche gepackt haben. Du weisst mehrere Tage im Vorraus, wenn ein Hurrican kommt. Sei vorbereitet, aber hab keine Panik. Denk daran, genuegend Trinkwasser,"Trockenfutter", Taschenlampen und Batterien zu haben, Auto vollgetankt.


Ich habe KEINE Angst vor dem naechsten Hurrican, ausser natuerlich, dass ich Schaeden an Haus und Hof befuerchte, aber ich/wir haben keine Angst um Leib und Leben.
Und hier leben Millionen, denen es ebenso geht.
:wink:
 

tobie

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Hallo Sandra

wir haben im Sommer 2004 eine Evakuierung mitgemacht.
Es war auf unserer Wohnmobil Tour von Orlando nach New York.
Ich habe mal einen Auszug aus meinem Reisebericht rein kopiert. Dort habe ich versucht die Situation mit Charly, so hieß der Hurricane damals, einigermaßen zu schildern. Es gab in dem Jahr auch noch einen Tropischen Sturm Namens Bonnie, fast zeitgleich, von dem wir nicht wussten was draus wird.
Ich denke ein paar deiner Fragen werden da beantwortet:



"Weiter ging es dann über Jekyll Island, Georgia, dort verbrachten wir nur eine Nacht, weil irgendwie gefiel es uns dort nicht richtig, über Savahnah zum Hunting Island SP in South Carolina. 2 Nächte auf einen schönen CG , wieder unmittelbar am herrlich breiten, leeren Beach. Wunderbar.
Ab hier begannen wir uns nun ernsthafte Gedanken über Bonnie und Charly zu machen. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir dass Charly auf Tampa zusteuert und Bonnie sich hinter unserem Rücken breit machte. Die Vorhersagen für Charly ließen uns auch nicht gerade in Ruhe in unsere mitgebrachten Campingsessel fallen.
Was also machen? Hier abwarten bis alles vorbei ist? Weiter fahren? Die Route ganz umwerfen und ins Landesinnere verlegen? Wir wussten es nicht.
In der nächsten Nacht hat uns dann Bonnie auf Trab gehalten. Ein tropischer Sturm der sich bis hier her verirrt hatte, brachte jede Menge Wasser und Wind, Blitz und Donner.
Am Morgen war dann erst mal Ruhe. Aber was ist mit Charly. Den gab es ja auch noch. Und Charly war ein Hurricane. Der Ranger in der Stion gab uns die neuesten Wetterinfos. Charly hatte Florida erreicht und hatte sich erst einmal an Punta Gorda vergriffen. Die Vorhersagen zeigten einen weiteren Verlauf in unsere Richtung an.
Die Entscheidung hieß nun: weiterfahren. Next Stop: Myrtle Beach.
Unser CG: der private Pirateland. Toller Pool und Lazy River. Das richtige für die Kids sich mal wieder im Pool zu tummeln.
Und Charly? Der war ja noch weit, weit weg. Abgehangen. Denkste.
Gegen 17Uhr verließen wir den Campground um in der Stadt etwas zu essen. KFC sollte es sein und sinnigerweise zogen wir uns dort einen Twister rein.
Gegen 18:30 kamen wir zurück zum CG. Am Gate empfing uns gleich jemand mit der Mitteilung, das wir den Platz unverzüglich zu verlassen hätten. Der Gouverneur hatte um 18 Uhr eine Evakuierung des Bereiches östlich der US 17 angeordnet.
Na gut. Also Evakuierung. Aber wohin? Darauf bekamen wir keine Antwort.
Erstmal runter vom Platz und den Schildern der Evacuation Route folgen. Im Radio folgten dann pausenlose durchsagen welche Strassen zu benutzen seien , wie wo was gesperrt ist usw.
Keine 5 Minuten nach verlassen des CG standen wir auch schon mitten im geordneten Chaos.
Die ganze Stadt musste über eine Ausfallstrasse ins Landesinnere. Und die war mehr als voll. Tausende waren unterwegs und wir mittendrin. Alle kannten nur eine Richtung , weg von der Küste. Also fuhren wir in diesem Tross von Autos einfach mit. Wohin wussten wir immer noch nicht. Das war im Moment auch gar nicht wichtig , da alles am fahren war. Ob die alle wussten wohin?
Der Highway war dann irgendwann nur noch in eine Richtung befahrbar, auf allen 4 Spuren!
Mit 60 MpH ging es dann auf der linken Spur immer gen Westen. Ortschaften waren total abgeriegelt, das der Verkehr ungehindert fließen konnte. Mit 60MpH auf der äußerst linken Spur durch die Orte, das hatte schon was.
Nach 3 Stunden hatten wir die Kreuzung des I 95 erreicht. Im Radio hieß es das man in diesem Bereich nichts zu befürchten habe. Die dortigen Tankstellen und Parkplätze waren übervoll mit Fahrzeugen. Und nun? In der Tankstelle lief ein TV und viele Leute hatten sich mit Landkarten darum versammelt. Waren wohl mehrere die nicht wussten wohin. Wir haben uns dann entschieden die Nacht zwischen den großen Trucks zu verbringen.
Die Nacht war auch absolut ruhig.
Am Morgen haben wir uns dann entschlossen etwas Richtung Küste zurück zu fahren. Wir waren nun immerhin 60 Meilen von dieser weg, und ich hatte den Eindruck das das mehr als genug war.
Gesagt , getan. Nach einer knappen Stunde Fahrt begann es zu regnen. Das war das Zeichen für mich: Bis hier her und nicht weiter. Ein Walmart Parkplatz fiel uns auf , den wir schon am Abend gesehen hatten, auf dem viele Camper schon die Nacht verbracht hatten. Hier hielten wir an und warteten nun ab was da kommt.
Und er kam. Charly zeigte uns was er drauf hatte. Auch in dieser nun sehr abgeschwächten Form, weit entfernt von seiner ursprünglichen Kraft in Florida, und wir standen ja auch nur am äußersten Rande dieses Monsters, hatte er uns ne Menge Respekt eingeflößt.
Die Wassermassen die vom Himmel fielen waren enorm. Dazu der Wind. Das Womo schaukelte nicht schlecht. Ich sah mich genötigt das Ding besser in den Wind zu fahren.
Der Windruck auf das Fahrzeug war so groß , das alle möglichen Fensterdichtungen Ihren Dienst aufgaben und wir ne Menge Wasser im Fahrzeug aufzufangen hatten. Unglaublich.
Ein kleiner Tümpel am Rande des Parkplatzes war Ruck Zuck vollgelaufen und ergoß sich nun auch über den Parkplatz. Der Wind peitsche das Wasser auf , richtige Gischtwolken entstanden. Weltuntergangsstimmung.
2 Stunden wurden unsere Nerven auf die Probe gestellt , bis der Spuk innerhalb 15 Minuten vorbei war.
Als der Himmel aufklarte, kamen sie alle raus und schauten sich Ihre Fahrzeuge an.
Bei uns hatte der Sturm die Motorhaube aufgerissen.
Wir warteten noch weitere 2 Stunden und fuhren dann wieder Richtung Myrtle Beach, nachdem ich beim CG angerufen und mich nach der Situation vor Ort erkundigt hatte.
Der Campigplatz war übersät mit Ästen, Laub usw. Viele Mobilhomes, die nicht weggebracht werden konnten, waren durch herabfallende Äste oder umgestürzte Bäume beschädigt. Eines war niedergebrannt.
Der Pool voll mit Laub und Ästen. Dieser war auch am nächsten Tag nicht benutzbar. Die Schäden die wir unterwegs gesehen haben, hielten sich in Grenzen, und beschränkten sich meist auf Baumschäden. Was nicht heißen soll das es dort nichts schlimmeres gegeben hat.
Wir entschlossen uns jetzt noch 3 Nächte hier zu bleiben und Charly erstmal einen beruhigenden Vorsprung zu geben...."

tobie
 

Präsi66

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Hatten nur den Anfang von Andrew mitgemacht, war der letzte Tag und wir mußten zum Flughafen in der nähe von Pensacola..sahen uns das geschehen im TV an..das nette war daran das einige Leute zum Strand gingen und Drachen steigen ließen und nix von irgendwie Panik..naja als unsere Stunde kam zum Flughafen zu fahren waren wir die letzten die ausgeflogen wurden Richtung Baltimore..habe durch die ganze warterei selbst nix mitbekommen da ich eingeschlafen bin,soll ziemlich wild geschaukelt haben, hat mir meine Familie erzählt... vielleicht bin ich pervers oder so..mich interessieren solche Naturgewalten schon ein bischen..habe in unserem Urlaub in Oklahoma ne Tornadoschneise gesehen und ein weit entfernten Twister...ist schon gewaltig..was man sich bei uns in unserem "dank der Alpen" nicht vorstellen kann..
 

dolphin0708

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Hallo Sandra,

Wir hatten letztes Jahr das " Glück " den Hurricane Jeanne live mitzuerleben...das muß ich nicht unbedingt nochmal haben.Wir hatten eine Villa östlich von Orlando gemietet und relativ kurz bevor es losging meinte meine bessere Hälfte das es ihr nicht sicher genug wäre in der Villa zu bleiben...nach langem hin und her hab ich mich überreden lassen und wir haben uns aufgemacht Richtung Naples/ Fort Myers.Dort angekommen mußten wir feststellen ( ich habs ihr vorher gesagt) das dort absolut nix mehr war mit Zimmern oder so...alles ausgebucht weil sich dort bereits die Leute von der Westküste einquartiert hatten.Nach ner ziemlich langen Diskussion habe ich sie dann überzeugt zurückzufahren nach Orlando...als wir dann nachmittags wieder dort waren ging es auch schon los..heftigste Regen und natürlich Wind ohne Ende.Wir sind noch schnell in einen Publix rein und haben noch Wasser und ein paar Lebensmittel geholt..( so voll habe ich noch nie einen Publix gesehen )
Wir waren echt froh das es ein neues Haus war, denn außer unserer Satellitenschüssel , die ich durch die Luft fliegen sah,einem mittleren Wassereinbruch in eines der Schlafzimmer und einem Ausfall der Wasserversorgung für 2 Tage ist Gott sei Dank nichts passiert.Aber ständig das Gefühl zu haben das was heftigeres passiert...ist nicht gerade angenehm..wir hatten ja auch keine Erfahrung mit Hurricanes.Am folgenden Nachmittag war dann alles vorbei....der Pool war von dem ganzen Regen mittlerweile randvoll, so das wir ihn erstmal etwas ablassen mußten.
Als wir dann abends richtung Orlando gefahren sind haben wir gesehen das wir echt Glück hatten...dort hatte es etliche Werbeschilder und anderes Zeugs weggefegt...und an einigen Ecken gab es keinen Strom.
Na ja was solls...wir bleiben Florida trotzdem treu...nächstes Jahr gehts wieder rüber...

Stephan
 

Sally1

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Also, mir wird nun auch etwas mulmig. Morgen geht es nach DUS, am Do dann nach Fort Myers.

Das erste Mal sind wir in einer Villa, also ziemlich alleine o_O und nicht in einer Anlage. Da hatte ich immer das Gefühl es wird sich im Notfall gekümmert. Und nun braut sich schon wieder das Nächste zusammen? Hoffentlich bin ich auch so relaxt wie die Floridianer und mache meine Familie nicht total verrückt :cry: .

Ziemlich sorgenvolle Grüße :oops:
Sally
 

Uwe

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Hallo Sally,

im letzten Jahr habe ich erlebt, wie Hurrikan Charly über unsere Ferienvilla hinweggefegt ist und ich kann Dir sagen, es steht alles noch. Sommerzeit ist nunmal auch Hurrikanzeit - das ist einfach so.

Gefährdet sind eher Wohnwagenparks oder sonstige einfach gebaute Häuser. Die Ferienvillas sind doch eher solide und machen das mit. Womit man im Fall des Falles rechnen muß ist ein Stromausfall. Eine Taschenlampe und Kerzen helfen da weiter. In unserem Fall gab das dem Urlaub eher eine romantische Note ;) Ansonsten sollte man sich an die Vorgaben vor Ort halten. Sowohl die Behörden, Reisebürovertretungen und Ferienhausvermietungen wissen damit umzugehen. Insofern ist man nicht allein, wie Deine Annahme ist.

Es gibt hier im Forum und auch vor Ort eine Menge Informationen zum Thema. Man sollte sich vorher damit beschäftigen, aber nicht verrückt machen, denn nicht alles was sich auf dem Atlantik zusammenbraut ist gleich auch eine Gefahr.

Übrigens war die erste Maßnahme der Verwaltung unserer Villa am Tag nach dem Sturm die, dass unser Pool erstmal gereinigt wurde und Chlor per Hand nachdosiert wurde, damit wir auch ohne funktionierende Umwälzpumpe (2 Tage Stromausfall) baden konnten.

Geniesst euren Urlaub und seid wachsam vor den wahren Gefahren wie Sonnenbrand, Moskitostichen und Kreditkartenexitus in der Mall ;)

Gruß

Uwe
 

Sally1

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Danke Uwe, das beruhigt schon mal sehr :D .

Wenn wir erst Mal da sind, sieht man sowieso vieles wieder in einem ganz anderen Licht - sagt mein Mann :roll: . Ich werde mir Mühe geben und mich ums Geldausgeben kümmern, kann ich gut :mad: .

Viele Grüße
Sally
 

Beate

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Hallo Sally und alle anderen,

macht Euch nicht so viele Sorgen um einen etwaigen Hurrikan, sondern freut Euch auf Euren Urlaub bzw. Aufenthalt in Florida.

Wenn (im allerschlimmsten Fall) eine Evakuierung angeordnet wird, erfährt man das rechtzeitig und begibt sich dann in einen sogenannten "Shelter" - es gibt auch Anweisungen, was man mitbringen soll bzw. darf.

Sally1 schrieb:
Und nun braut sich schon wieder das Nächste zusammen?

Ach, was aus Emily wird und welche Zugbahn sie nimmt oder ob sie (hoffentlich) auseinander fällt, ist noch lange nicht entschieden. :wink:

Wo genau ist denn Eure Ferienvilla?

Wünsche Euch einen angenehmen Flug und einen tollen Urlaub! 8)

Gruß,
Beate
 

Sally1

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Danke Beate,

ich werde auch langsam ruhiger, ändern kann ich eh nichts mehr und auf der anderen Seite ist es doch auch nur gerecht, wenn man die nicht so schönen Seiten seines Lieblingslandes kennenlernt. Man kann sich nirgendwo nur die Rosinen rauspicken. Ich werde versuchen alles etwas lockerer zu sehen :D .

Unsere Villa ist in Cape Coral SW.

Bin sooo gespannt.

Viele Grüße
Sally
 

sjoetroll

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Sally1 schrieb:
Danke Beate,

ich werde auch langsam ruhiger, ändern kann ich eh nichts mehr und auf der anderen Seite ist es doch auch nur gerecht, wenn man die nicht so schönen Seiten seines Lieblingslandes kennenlernt. Man kann sich nirgendwo nur die Rosinen rauspicken. Ich werde versuchen alles etwas lockerer zu sehen :D .

Unsere Villa ist in Cape Coral SW.

Bin sooo gespannt.

Viele Grüße
Sally

... und ausserdem, wie sang doch schon Hans Albers so schön schmalzig:

"Ein büschen Seitenwind, wird immer sein, mein Kind"!
 

bimbam

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mitch

vor einem möchte ich warnen: einen hurricane zu unterschätzen, auch nicht ausläufer. insbesondere im bereich der rechten front. selbst jetzt gab es eineige schäden z.b. in der tampa bay region (tornado in brandon).

ich habe 1998 freunde in honduras auf der insel guanaja besucht. am 26. 10. kam mitch. ich möchte das nie wieder erleben! allein in honduras über 5000 tote und viele, viele vermisste! Meine freunde haben "nur" ihre wirtschaftliche existenz (tauchschule und was dazugehört + gemüseplantage) verloren.

ein solches erlebnis bleibt!

ich verstehe deshalb auch die zwischenzeitlich ergriffenen maßnahmen der staatlichen behörden in fl. vermutlich haben sie schon eine menge menschenleben gerettet, auch wenn manches übertrieben erscheinen mag.
für schlimm halte ich in diesem zusammenhang leichtsinn, übelst aber voyeurismus.
 
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