Alligator Tour 2019 - Ein Roadtrip durch Florida und Georgia

mbx4711

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Hallo liebes Forum!

Ich wollte mal wieder einen Reisebericht schreiben. Das hab ich schon mal versucht vor ca. 10 Jahren und es ging gründlich schief, die berufliche Belastung ließ mir leider keine Zeit dafür. Inzwischen ist das anders, seit einigen Jahren arbeite ich nicht mehr, und habe meine Urlaube soweit aufgearbeitet, das ich fast up-to-date bin. Und da bietet es sich an, den letzten Urlaub zunächst hier zu schildern.

Nach längeren Überlegungen wandelte sich der geplante Australien Urlaub in einen Florida Urlaub um. Nach langen Jahren also mal wieder USA Urlaub, 2014 war ich zuletzt in den USA gewesen, mit einer Rundtour um die großen Seen ab Chicago, Florida ist noch länger her, 2011 war es, als Endpunkt eines Roadtrips von Houston her.

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Die Originalplanung war wie gesagt auf Australien ausgerichtet, daraus leitete sich der Reisezeitraum ab. Vier Wochen im Oktober, genauer vom 2. bis zum 28. Für Florida ist das auch nicht so schlecht. Vier Wochen sind jetzt ein bisschen lang für Badeurlaub, daher wurde das Ganze als gemütliche Rundreise geplant mit dem Ziel, ein paar immer wieder übersehene Ecken in Florida näher auszukundschaften. Und ein Ausflug nach Norden wurde auch noch integriert, bis Atlanta in Georgia.

Der GPS Tracker lief immer mit, damit ist nahezu jeder Meter der Tour dokumentiert:
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Startpunkt war Miami, nach ein paar Tagen in der Stadt ging es dann entgegen des Uhrzeigersinns an der Atlantikküste nordwärts. Vero Beach - Cocoa Beach (Cape Canaveral) - Daytona Beach waren die Zwischenstationen auf dem Weg nach Jacksonville.

Nach Jacksonville ging ess nordwestlich nach Atlanta mit Stops in Waycross und Macon. Atlanta war nur ein Kurzbesuch mit einem Tag in der Stadt, wir machten uns schnell wieder auf nach Südwsten an die Golf Küste (Fort Walton Beach), einen Stop gab es in Columbus.

Am Panhandle fuhren wir dann entlang der Golfküste zum nächsten Stop in Apalachicola, und weiter nach Orlando, wo wir zwei Tage Pause machten.

Schlussendlich gab es noch einen Tag Badeurlaub in Naples, und dann war es Zeit durch die Everglades zurück nach Miami zu fahren.

Gleich gehts los mit dem ersten Tag, der Anreise.

Manfred
 
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mbx4711

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Also, fangen wir mal an, am Besten mit dem Anfang. Der ist mehr oder weniger immer der Gleiche, in Deutschland bemüht man sich irgendwie zum Flughafen zu kommen, dann sitzt man fürchterlich lange in einer Metallröhre, und wenn man die Immigration überwunden hat, muss man sich noch zum Hotel durchkämpfen.

Bei uns begann das fürchterlich früh, wir flogen mit Lufthansa ab Frankfurt, und unser Flug startete dort am Vormittag. Der Zubringer startete in "QKL", war also ein ICE der Bahn, 06:55 Uhr sollte es los gehen. Und um zum Kölner Hauptbahnhof zu kommen, bemühten wir die KVB, was immer ein gewisses Risiko ist, der Start an der Haltestelle zuhause damit irgendwann nach Fünf, und der Wecker klingelte noch viel früher. So früh morgens hatte die KVB aber noch keine Zeit, Katastrophen vorzubereiten, und es lief alles glatt. Auch der ICE kam pünktlich von Dortmund, und nach einer Stunde Bahnfahrt waren wir dann um Acht am Flughafen.

Gepäck abgeben am Air Rail Terminal war schnell erledigt, und dann gings zum Gate. Von der Sicherheitskontrolle ist mir nichts haften geblieben, es war wohl nicht viel los. Das Gate war C16, in diesem schönen Bereich zwischen den beiden Terminals, der sich durch endlose Gänge, ziemliche Kahlheit und fehlende Infrastruktur auszeichnet. Immerhin, am Gate gab es ein kleines Café, so das es endlich Frühstück gab. Danach wurd es dann langweilig, es waren noch knapp zwei Stunden bis zum Abflug, so das wir jetzt mit dem Fotografieren anfingen.

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Der Flug im A380 war pünktlich und gar nicht mal schlecht.

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Als erstes vertrieben wir uns die Zeit mit albernen Selfies, damit kann ich uns mal vorstellen. Links mein Lebensgefährte Stephan und rechts ich - Manfred

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So sieht die Premium Economy im A380 aus. Es gibt eine eigene Kabine direkt vorn auf dem unteren Deck, selbst eine eigene Toilette gehört dazu. Ansonsten ist es der gleiche Service wie in der Economy, man ist nur immer als Erster dran.

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Ein Suchbild kurz vor Miami. Wir überholen gerade eine 747 von British Airways. Wer findet das Metall zwischen den Wolken?

Und dann sind wir schon da. Da noch einige Hurricanes über dem Atlantik waren führte die Flugroute südlich durchs Bermuda Dreieck und entsprechend wurde jede Minute der fahrplanmässigen Flugzeit benötigt.

Die Premium Economy hatte auch noch den Vorteil, das man als erster aus dem Flugzeug raus ist. An der Immigration wurden wir gleich zum Schalter geschickt, die Automaten durften wir nicht benutzen, es dauerte daher etwas länger. Eher aus dem Flugzeug zu sein heisst aber nicht eher den Flughafen zu verlassen, spätestens am Gepäckband überholten uns die Reisenden aus First und Business wieder. Man glaubt gar nicht, wie viele Koffer mit Priority Anhänger in so einen A380 passen. Wir sahen sie alle vorbeiziehen.

Nächster Punkt war der etwas längliche Marsch zu dem Flughafenbähnchen Richtung Car Rental Center, mit dem wir dann auch gefahren sind. Am Car Retal Center ist ebenfalls die Drehscheibe des öffentlichen Nahverkehrs, mit der Tri-Rail Eisenbahn Richtung Norden und dem vor einigen Jahren eröffneten Ast der "Metrorail" Schnellbahn. Benutzt wird dieses recht gute Angebot nicht so recht, in der Bahn nach Downtown Miami war es doch ziemlich leer. Gefahren sind wir bis Brickel direkt südlich des Miami River, dort lag unser Hotel, ein Hampton Inn.

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Hätten wir geschaut, hätten wir es gleich gesehen. Zwei Tage später vom Bahnsteig aus aufgenommen: die 12th Street mit dem Hampton Inn

Das war mehr oder weniger das beste Hotel der Reise. Wir haben ein Upgrade auf ein "Studio" bekommen, und beim Einchecken gab es auch alle Goodies, die eigentlich nur Goldstatusinhaber bekommen sollten; zwei Dosen Cola und zwei Gutscheine für die Hotelbar.

Ds Zimmer lag im 14. Stock, für Brickel ist das eher niedrig. Die Aussicht aus dem Fenster:
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Die Cola kam uns nach der Anreise ganz gelegen. Nachdem wir uns wohnlich eingerichtet hatten ging es dann auf eine erste Erkundungstour durch Brickell und Downtown Miami. Vom Hotel aus nach rechts zum Wasser, zur Bay. Damit gibts jetzt mehr Fotos statt Text:

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Brickel Avenue nach Süden

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Das Gebäude der Florida International University an der Brickel Avenue

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Einen River Walk gibt es in Brickel auch. Den sind wir dann nach Norden zum Miami River in gelaufen. Dies ist die Brücke nach Brickel Key. Entlang des Trails gibt es einige Kunstwerke, im Vordergrund eines davon.

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Und hier der Trail links, rechts Brickel Key mit seinen Wohntürmen.

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Wir haben es über den Miami River geschafft. Von Norden blicken wir auf Brickel Key links und Brickel rechts.

Vorbei an einigen ankernden Jachten durch den Bayfront Park landeten wir dann am Bayside Marketplace. Der könnte seine besten Zeiten hinter sich haben, in allen Restaurants, Bars und Shops war gähnende Leere. Es war allerdings fürs Nachtleben noch recht früh (19:20 Uhr)

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Das Hafenbecken des Bayside Marketplace. Rechts spielt eine Band spielt vor leeren Rängen.

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Für uns ist es nun doch schon recht spät und wir verlassen den Bayside Marketplace Richtung Downtown zur MetroMover Bahn, die uns kostenlos nach Brickel zurückbringen soll.

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Dabei müssen wir den Biscayne Boulevard überqueren

Die Bahn tut was sie soll und wir landen an der Brickel Station und "Abendessen" drängt sich im Gehirn in den Vordergrund . Das ist in Brickel nicht ganz so einfach, es ist derzeit der angesagte Stadtteil in Miami. Viele der Hochhäuser sind erst in den letzten Jahren erbaut worden und Wohnungen entsprechend teuer. Die Restaurants also größtenteils auf das entsprechene Publikum ausgerichtet.

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Nagelneu: das Brickel Flatiron Building, davor die Trasse des MetroMovers

Wir landen dann bei Piola Pizza auf der South Miami Avenue. Da es eigentlich mehr ein "Midnight Snack" ist (auf der inneren Uhr ist schließlich 2 Uhr mogens) teilen wir uns eine Pizza und dazu je einen kleinen Ceasar Salad.

Danach geht es mit kurzem Stop bei 7-Eleven endgültig ins Hotel und wir sind zu müde, die Hotelbar zu testen, sondern beenden den ersten Urlaubstag.

Demnächst weiter hier ...

Manfred
 

Cawu

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Steige auch sehr gerne dazu und freue mich auf den weiteren Bericht. Da wir dieses Jahr auch vorhaben Brickell zu erkunden find ich den Einstieg schon mal super! Danke, dass Du uns an eurer Reise teilnehmen lässt.
LG, Carmen
 
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Ich darf mich für das Interesse am Bericht bedanken und mache dann mal gleich weiter mit dem zweiten Tag.

Der gestrige Tag war übrigens Mittwoch, der 2. Oktober, jetzt ist konsequenterweise Donnerstag, der 3. Oktober dran.

Und noch was habe ich vergessen: Gestern Abend ging es nicht gleich ins Bett, auf dem Zimmer beschäftigten wir uns noch damit, einen amerikanischen Mobilfunkvertrag in Betrieb zu nehmen. Entschieden hatten wir uns für das ‚e-sim‘-Angebot von T-Mobile USA (40 Dollar für Calls in den USA und jede Menge Daten), und es war problemlos möglich, dies rein softwaremässig als zweite Karte auf Stephans Iphone zu installieren. Damit ist man jederzeit unter der deutschen Nummer erreichbar, kann aber selber den günstigen USA Tarif nutzen und jederzeit im Internet surfen. Für Gespräche nach Deutschland haben wir entweder Face Time Videochat benutzt oder Skype.

Nun aber zum heutigen Tag; Es standen Vizcaya und Key Biscayne - dort der Cape Florida State Park - auf dem Programm.

Zunächst mal jedoch Frühstück im Hotel. Das war mit das Beste auf der Reise (wie ich das gesamte Hotel auf Platz 1 in diesem Urlaub setzen würde), sogar Wurst und Käse gab es für diejenigen, die mit amerikanischer Kost früh morgens nicht klar kommen.

Die ersten Tage in der Stadt haben wir kein Auto, Miami Dade Transit hat also die Aufgabe uns zu transportieren. Das funktioniert hervorragend. Wir machen uns auf zur Station Brickel, vielleicht mal 100 Meter vom Hotel entfernt, und entlocken dem Automaten zwei Tageskarten (jede gerade mal 4,50 Dollar). Vizcaya liegt jetzt nicht weit vom Hotel entfernt (ca. 3,5 Kilometer), aber auf Laufen haben wir keine Lust.

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Neben der MetroRail Station liegt direkt die Station des automatischen MetroMover, hier ein Wagen auf dem Weg zur Endstation an der 13th Street.
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Und dies ist en Zug der MetroRail, mit der wir gestern bereits vom Flughafen hergefahren waren. Bis Vizcaya ist es eine Station in Richtung Süden.

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Da wären wir

Nachdem wir erst die Autozufahrt langgelaufen sind, finden wir dann doch noch den Fußweg quer durch den Dschungel:
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Vizcaya ist eine Villa mit formalem Garten im Stil der italienischen Renaissance, welche der Erntemaschinenfabrikant James Deering ab 1912 errichten liess. Von 1916 bis zu seinem Tode 1925 verbrachte er hier die Winter. 1952 verkauften seine Erben die Villa an das County, seitdem ist es ein Museum.

Architektur und Einrichtung (Möbel, Tapeten, Skulpturen usw.) erwecken tatsächlich den Eindruck einer seit 400 Jahren bewohnten italienischen Landsitzes.

Hier sind ein paar Fotos:
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Im Erdgeschoss: Durchgang zum Innenhof

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Säulengang im Innenhof

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Blick vom Obergeschoss auf den Eingangsbereich

Räume gibt es jede Menge in der Villa, samt und sonders mit Antiquitäten eingerichtet. Gleichzeitig hat Deering versucht, (damals) moderne Technik zu verwenden, so gibt es eine Telefonzelle, einen Aufzug fürs Essen von der Küche zum Tea Room, und ein Badezimmer mit Wanne.

Nachdem Rundgang durch die Villa haben wir uns dann die Gärten vorgenommen. Die Ostseite der Villa liegt zur Biscayne Bay hin, davor gibt es eine steinerne Barke als Wellenbrecher im Wasser.

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Blick auf Barke und Villa

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Die Ostfassade im Stil einer venezianischen Villa des 17. Jhdts., der Eindruck leidet etwas unter dem davor aufgestellten Veranstaltungszelt.

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Auf den Stufen zum Wasser am Tea House ein riesiger Leguan

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Der von steinernen Wänden umgebene "Secret Garden"

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Blick auf den zentralen Teil der formalen Gärten mit dem zentralen Pool.

Und ohne genaue Ortsangabe Tore und Treppen aus den weitläufigen Gärten:
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Der Pool mit der Insel darin und den Eichenbäumen auf beiden Seiten:
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Die Südseite der Villa. Jede Seite hat einen anderen Stil, hier ist es der Stil des ausgehenden 16. Jhdt.:
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Eine Pause mit Eistee im Café der Villa beschliesst unseren Besuch. Zweiter Punkt heute ist der Cape Florida State Park auf Key Biscayne. Dorthin geht es mit der Buslinie B. Und zwar im zweiten Teil.
 
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Donnerstag, 3. Oktober 2019 (Teil 2)

Wir wollen also mit dem Bus auf Key Biscayne. Die nächste Haltestelle ist auf der Brickel Avenue am Rickenbacker Causeway, einen guten Kilometer von der Villa Vizcaya entfernt. Heutzutage ist alles einfach, eine HandyApp gibt real-time Informationen über den nächsten Bus, eine Viertelstunde müssen mir warten.

(Bei meinem ersten Besuch - 1991 - war das noch ganz anders. Da ich den Fahrplan nicht kannte, bin ich den ganzen Rickenbacker Causeway abgelaufen bis zum Seaquarium).

Beim Bus muss man etwas aufpassen, die Linie fährt auf Key Biscayne zwei verschiedene Ziele an, nur jeder zweite Bus zu den „Towers of Key Biscayne“ nahe des Parkeingangs.
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Unterwegs, wie üblich ist die Auslastung eher mässig (Nachdem Reiseberichte über die USA in der Regel arg SUV-lastig sind, stelle ich die alternativen Reisemittel hier mal etwas ausführlicher dar).

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Der Bus an der Endstation, es handelt sich um einen „New Flyer Excelsior“

Nach ein paar Hundert Metern sind wir am Parkeingang, der Fußweg verläuft seitlich des auf der Straße befindlichen Kassenhäuschens und wir stehen vor einer "Self Service" Station, wo wir pro Person 2 Dollar in eine Briefumschlag legen müssen. Der Fußweg biegt dann ab und trifft am "Boaters Grill" auf die Biscayne Bay, am Ufer entlang geht es dann weiter bis zum Leuchtturm. Jedenfalls fast, die Uferbefestigung ist etwas brüchig und kurz vor dem Leuchtturm ist der Weg überschwemmt, wir müssen es etwas weiter landeinwärts nochmal versuchen.

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Das Cape Florida Lighhouse von 1825

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Keepers Cottage

Den Leuchtturm können wir besteigen:

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Biscayne Bay mit den letzten Anwesen in „Stiltsville“

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Der Strand von Key Biscayne

Das Wandern war doch etwas anstrengend und wir machen uns auf ins Lighthouse Café für eine Erfrischungspause. Wir kommen dabei an den Picknickplätzen vorbei, wobei eine Waschbärenfamilie darauf wartet, das etwas für sie abfällt.

Das Essen im Café ist nicht schlecht. Wer Spanisch spricht ist allerdings klar im Vorteil, er kann nämlich mit der Bedienung reden, auf Englisch funktioniert das nicht so gut.
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Stephan im Lighthouse Café

Ein bisschen müde haben wir keine Lust mehr den Umweg entlang der Bay zu nehmen und marschieren einfach entlang der Straße zurück zum Parkeingang. Kaum an der Haltestelle angekommen erscheint auch schon ein Bus und bringt uns zurück zur Brickel Station und unserem Hotel.

Wir sind recht früh am Hotel zurück und verbringen die Zeit mit der Vorbereitung des morgigen Abenteuers: Wir kaufen Bahnfahrkarten nach West Palm Beach. Danach loungen wir noch bei Bier und Wein am Pool herum:

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Zum Abendessen haben wir es nicht weit. die Tür von „3 Chefs at Brickel“ ist direkt neben dem Hoteleingang. Dort gab es chinesisches Essen, ich hatte Cashew Chicken und Stephan „Salt and Pepper Shrimp“:

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Gesättigt wird noch ein Foto gemacht: Die 12th Street vor der Hoteltür

Und nach dem Essen geht es nochmal in die Hotelbar am Pool. Von der Pool Area sieht man auf die Hochhäuser an der 13th Street: links das SLS Brickell mit dem farblich gestalteten Parkhaus, rechts Infinity I:

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Damit haben wir den ersten Urlaubstag auch schon rum.

In Kürze geht es hier weiter mit Bahnfahren in den USA: Mit Brightline nach West Palm Beach
 

Cawu

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Wow, was für ein großartiger Bericht mit sensationell schönen Bildern??????! Die Villa Vizcaya würde mich auch interessieren ... das Bild durch das Tor auf die Treppe mit den bewachsenen Bäumen ist mein heutiges Highlight. Wunderschön! ?
Bin auf die Fortsetzung gespannt ??
 

boopi

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Ich bin begeistert von den tollen Fotos und zahlreichen Infos aus Miami.. gerne weiter so !! (y)
 

Pippilotta

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Super toller Schreibstil und unfassbar schöne Fotos...? Ich bin gespannt auf eure weitere Tour .
 

gumpi67

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Wunderbare Fotos! (y)Ich bin ja eigentlich kein Miami-Fan, aber bei den Fotos und der Ruhe an eurem ersten Ausflugsziel könnte ich schwach werden.

Die Erklärung zu den Öffis ist auch super, gerade bei den horrenden Parkgebühren in Miami scheinen die Öffis eine wirklich preiswerte Alternative zu sein.

Mit welcher App (und welchen Offline-Karten) hast du eigentlich die Übersichtskarte im ersten Beitrag erstellt?
 

Densa

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Tolle Fotos. Die Fotos aus Brickel lassen mich noch einmal über unsere Hotelwahl für diesen November nachdenken. Bis jetzt hatten wir immer "Flughafen Hotels" vielleicht sollte man doch mal nach Brickel rein...
 

Reisezottel

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Ich lese auch gerne mit und bedanke mich schon mal für das Verfassen des Reiseberichtes (y)

Brickell kann ich auch sehr empfehlen für die erste (oder mehr) Nacht, wenn man nicht baden möchte. Auto braucht man nicht - außer mit Gerödel zum Strand zu fahren.

Ich freue mich auf die Fortsetzung!!
 

holgipezi

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Ui, ein neuer Reisebericht, bei dem ich gerne dabei bin. Der Anfang liest sich schon einmal sehr interessant.
Bin gespannt, was Ihr alles erkundet habt.
 

bacchus85

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Hallo,

ich reise auch noch schnell mit. Der Anfang liest sich echt gut und ich bin gespannt, was Ihr noch so erlebt habt!

Gruß,

Peter
 
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mbx4711

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Mit welcher App (und welchen Offline-Karten) hast du eigentlich die Übersichtskarte im ersten Beitrag erstellt?

Auf dem Iphone zeichne ich die Tracks mit "Trails" auf. Die kostenlose Version reicht, den Track schicke ich mir jeweils am Ende des Tages per e-mail selbst. Auf dem Mac läuft "Adze", das kostet etwas, damit habe ich hinterher alle Tracks zusammenkopiert und editiert. Hintergrundkarte in Adze ist Openstreetmap, das Bildchen im Beitrag im Prinzip ein Screenshot aus Adze.
 
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Es geht weiter.

Freitag, 4. Oktober: Ausflug mit der Bahn nach West Palm Beach

Eisenbahnen isind n den USA so eine Sache, sie wurden ab den 50er Jahren fast komplett durch PKW und Flugzeug ersetzt. Noch gibt es die von Amtrak betriebenen Long-Distance Trains, bei denen die Zahl Fahrgäste und der Service im Zug von Jahr zu Jahr abnehmen. Besser sieht es auf regionaler Ebene aus, viele Kreise (Counties) und einige Staaten investieren in moderne Bahnsysteme.

In Florida gibt es etwas ganz Anderes: Einen privat betriebenen Fernzug. Brightline heißt die Sache, seit Ende 2018 ist die Virgin Group daran beteiligt und das Branding wird auf Virgin Trains USA umgestellt. Etwa 4 Mrd. US Dollar Investitionen werden benötigt, um zwischen Miami und Orlando eine neue Bahnverbindung einzurichten. Zwischen Miami und Cocoa werden die Gleise der Florida East Coast Railway benutzt, der Rest ist eine Neubaustrecke. Seit Januar 2018 wird bereits zwischen Miami und West Palm Beach im Stundentakt gefahren, Orlando will man jetzt 2022 erreichen.

Nachdem mich öffentlicher Nahverkehr und Bahnverkehr stark interessieren, war die Fahrt mir dieser Bahn eine der wenigen 'Muss' Aktivitäten des Urlaubs.

Gestern hatten wir im Web die Tickets erworben, heute steht die Fahrt an. "Miami Central", wie die neue Station in Miami heisst, liegt etwas nördlich Downtowns und ist von Brickel bequem mit dem Metromover zu erreichen.

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Mal wieder auf dem Bahnsteig in Brickel

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ein Metromover Wagen kommt von der Endstation and der 13th Street

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Der Eingang von "Miami Central"

Miami Central ist dabei nicht nur eine Bahnstation, sondern ein großes Immobilienprojekt, neben und über den Gleisen gibt es jede Menge Büro- und Geschäftsflächen.

Innen ist alles modern, cool und schick, Billigreisende sind nicht die Zielgruppe von Brightline.

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Wir haben uns fürs Reisen im Luxus entschieden und "First Class" gebucht (35 Dollar pro Person und Strecke, also nicht so extrem teuer), die beinhaltet natürlich auch den Loungezugang.

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Das Frühstücksangebot, Kaffee stand auch irgendwo rum

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Kurz vor der Abfahrt dürfen wir auf den Bahnsteig. Der Zug stammt von Siemens und sieht tatsächlich ein bisschen englisch aus.

Es geht pünktlich los, und selbstverständlich gibt es während der Fahrt auch kostenlose Verpflegung:
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Die Fahrt ist recht unspektakulär, auf der vorhandenen alten Trasse liegt die Höchstgeschwindigkeit bei 128 km/h, und die Landschaft ist nicht spektakulär, die meiste Zeit fährt man durch typische "Suburbia" Gegenden. Etwas über eine Stunde dauert die Fahrt für die knapp 70 Meilen langen Strecke.
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In West Palm Beach haben wir gute 3 Stunden bis zur gebuchten Rückreise, die wir für einen "kleinen" Rundgang verwenden: zum Breakers Hotel in Palm Beach und zurück.

Los geht es entlang der Clematis Street in Richtung Atlantik.

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Clementis Street Richtung Westen

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Die Mandel Public Library ist die öffentliche Bücherei der Stadt, 2009 wurde dieses Gebäude bezogen

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Am Flagler Park trifft die Clematis St auf die Lake Worth Lagoon, den See zwischen den Barrier Islands und dem eigentlichen Festland. Blick Richtung Norden auf die Flagler Memorial Bridge, rechts dahinter die „Palm Beach Biltmore“ Condos, 1926 als Alba Hotel erbaut, 1970 zu Apartements umgebaut

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Wir gehen zum Ende des West Palm Beach City Docks, Blick zurück auf die Stadt

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Die Bebauung am Ufer südwärts

Dann geht es ernsthaft los, ein bisschen nach Norden und über die Flagler Memorial Bridge nach Palm Beach. Hier der Blick von der Brücke nach Süden:
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Ich mach hier mal wieder zwei Teile draus, gleich gehts weiter ...
 
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Freitag, 4. Oktober: Ausflug mit der Bahn nach West Palm Beach (Teil 2)

Über die Brücke kommen wir nach Palm Beach, Zwischenpunkt der bei der Hitze durchaus anstrengenden Wanderung war das von Flagler gebaute Breakers Hotel von 1896, hier hinter dem Golfplatz zu sehen:
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Am Pförtnerhäuschen vorbei sind wir die Zufahrt hochgelaufen, ins Innere haben wir uns allerdings nicht hereingetraut.
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Danach gehts einen Weg in der Mitte des Golfplatzes nehmend Richtung Lagoon und zur nächsten palmenbestandenen Zufahrt: der des
"Henry Morrison Flagler House", auch Whitehall genannt.
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Das Haus wurde 1902 fertiggestellt, Flager starb hier 1913. Später wurde hier ein 10stöckiges Hotel errichtet, das inzwischen wieder abgerissen worden ist. Seit 1959 ist es ein Museum. Wir begnügen uns heute mit einem Blick durch den Zaun, da die Zeit zu knapp für einen Besuch ist. Der wird auf Sonntag, wenn wir mit dem Auto wieder hierherfahren, verschoben.

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In der Nähe steht das 1886 errichtete und 1893 von Flagler gekaufte „Sea Gull Cottage“. Es ist Palm Beachs ältestes Haus und stand lange Zeit am Breakers Hotel. 1984 wurde es hierhin versetzt, renoviert und gehört seitdem der "Royal Poinciana Chapel", einer christlichen Gemeinde.

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Der Great Kapok Tree in der Nähe des Sea Gull Cottage am Lake Trail

Der Versuch, weiter entlang des Lake Trail zur Royal Park Bridge zu laufen scheitert am Hochwasser und der Überflutung des Weges. Wir müssen durch die Wohngebiete ausweichen und laufen entlang der Cocoanut Row.

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Das tägliche amerikanische Ritual des Schulbusaufmarsches findet auch in Palm Beach statt

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Ein Blick durch den Zaun in den 'Philip Hulitar Sculpture Garden', er gehört der 1936 gegründeten „Society of the Four Arts“

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Die Statue von Elisha Newton Dimik auf dem Royal Palm Way. Er kam 1876 nach Palm Beach und gilt als der eigentliche Gründer des Ortes - Flager machte den Ort dann groß.

Für uns geht es weiter über die Royal Park Bridge wieder zurück nach West Palm Beach, Blick von der Brücke auf Palm Beach mit dem Breakers Hotel:
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Uns reichts jetzt nach dem langen Marsch durch die Sonne, in der nächsten Kneipe ist Pause. Dies ist E.R.Bradleys Saloon an der Datura Street. Innen war nichts los, auch wir sassen an der Bar draussen:
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Zurück am Bahnhof warten wir in der Lounge auf die Rückfahrt nach Miami, die genauso ereignislos verläuft wie die Hinfahrt. Pünktlich erreichen wir Miami.

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Kurz vor dem Bahnhof: Über Hinterhöfe blickt man auf die Hochhausreihe am Wasser.

Auch für den Rückweg zum Hotel nehmen wir den Metromover, aber nur bis zum 2016 eröffneten Brickel City Centre, ein Riesenkomplex mit Shopping Mall, Wohn-/Hotel- und Bürotürmen. Die Mall ist eher 'upscale', wir sind mal durchgelaufen:
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Blick von einem Straßenübergang in der Mall nach Süden über die South Miami Avenue

Zum Abendessen: Wir waren wieder in einem Restaurant direkt am Hotel, aber ein paar Meter weiter wie Gestern an der Ecke im „Batch Gastropub“. Gefallen hat es uns dort nicht richtig. Um einen geselligen Abend mit Freunden zu verbringen ist es wahrscheinlich nicht schlecht, wir waren aber nur fürs Abendessen da und dafür war es uns nicht nur zu laut, auch entsprach die Musik nicht unserem Geschmack. Letztendlich war das Essen (Hamburger) auch nicht überwältigend, die Pommes Frites z.B. waren versalzen.

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Ausgeklungen ist der Abend wie üblich am Pool mit ein paar Drinks von der Bar.
 
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