Alligator Tour 2019 - Ein Roadtrip durch Florida und Georgia

jonah

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Mal ein ganz anderer Reisebericht. Sehr cool. Vielen Dank!
Gruß Jutta
 

StromerRalf

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Ein interessanter Bericht. Wir haben uns damals nicht so viel Zeit lassen können. jetzt sehe ich, was wir hätten sehen können.....

Ralf
 
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mbx4711

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Freitag, 11. Oktober: Über St. Augustine nach Jacksonville Beach

Der Tag beginnt heute schon vor dem Aufstehen:

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Ein Zimmer mit Meerblick auf den Atlantik - da müssen wir doch mal aus dem Bett und den Sonnenaufgang fotografieren

In Daytona Beach gab es nur eine Übernachtung, heute steht die restliche Strecke bis Jacksonville auf dem Programm. Dazwischen liegt St. Augustine, 1565 von den Spaniern gegründet, welches sich daher als älteste Stadt der USA bezeichnet und ein touristischer Hotspot an Floridas Atlantikküse ist. Dort machen wir dann auch den einzigen Stop des Tages.

Frühstück ist im Hilton Garden Inn nicht in der Übernachtung inbegriffen, also waren wir recht schnell auf der Straße und holten das Frühstück bei einem Starbucks im einige Meilen nördlich gelegenen Ormond Beach nach.

Immer der A1A entlang, erreichen wir St. Augustine über Anastasia Island, der südlich der Stadt liegenden Insel zwischen Matanzas River und Ozean. Dort liegt St. Augustine Beach, und wir machen dann einen ersten kurzen Stop am Strand.

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Eine Pier gibt es hier auch - die St. Johns County Pier

Mit Stimmungsfotos von Strand und See kann ich mich nicht zurückhalten:

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Wie man sieht ist es schönstes Strandwetter, das zum Relaxen und Baden einlädt. Wir haben allerdings einen Reisetag, daher ist die Pause nur kurz und wir fahren die paar Meilen weiter und erreichen über die Bridge of Lions St. Augustine. Parkplatz suchen heisst es jetzt, und das ist nicht ganz einfach. Ein erster Versuch auf dem Parkplatz vor dem Castello geht schief, hier ist Hochbetrieb. Wir machen es uns einfach und fahren in das städtische Parkhaus etwas nördlich, 15 Dollar Parkgebühr sind jetzt etwas heftig, dafür haben wir keinen Stress.

Am Ausgang des Parkhauses liegt praktischerweise das Visitor Center, da schauen wir uns um und dann gehts los mit dem Stadtrundgang:

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„Fort Alley“ heisst dieser schmale Zugang zum historischen St. Augustine. Wir gehen jedoch weiter, unser erstes Ziel ist das Castillo de San Marcos, wir laufen einmal drumherum:

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Dann geht es doch ins Zentrum des touristischen Geschehens, die St. Georges Street:
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Wir laufen die Straße entlang nach Süden und kommen dann zu den historischen Gebäuden aus Flaglers Zeit, zunächst das Ponce de Leon Hotel, 1888 fertiggestellt. Seit 1968 residiert hier das Flagler Collge:

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Innenhof

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Eingangshalle

Gegenüber das Alcazar Hotel, 1887 erbaut. Ich wollte noch mal nachschlagen, welches Magazin Lightner damals herausgegeben hat ("Der Sammler" oder so), aber die Website des Museums hält mich für einen Hacker, daher halte ich mich mit weiteren Informationen über dieses Museum mal zurück.

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Nur soweit, so richtig gefallen hat mir das Durcheinander von "Kitsch und Krempel", d.h. die Sammlungen von Lightner, in dem architektonisch durchaus interessanten Gebäude nicht.

Das Alcazar Hotel von außen, neben dem Lightner Museum findet sich hier die Stadtverwaltung von St. Augustine:
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Innenhof

Innen sieht es so aus:

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Im Erdgeschoss

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Der ehemalige Ballsaal im ersten Stock

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Im Swimmingpool ist nun ein Restaurant untergebracht.

Klaviergeklimper ist nicht so unser Fall, daher haben wir es bei einem Blick vom Beckenrand belassen und unsere Mittagspause im Reflections Bistro im Innenhof verbracht, dort gab es sehr gute Sandwiches.

Und passend gibt es auch hier eine kurze Pause ....
 
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Freitag, 11. Oktober: Über St. Augustine nach Jacksonville Beach (Teil 2)

Entlang der Palza de La Constitucion gehen wir zum Matanzas River zurück.

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Ebenfalls aus Flaglers Zeiten stammt das 1888 eröffnete Casa Monica Hotel. Nach einer wechselvollen Geschichte befindet sich in dem Gebäude inzwischen wieder ein Hotel mit dem originalem Namen.

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Cathedral Basilica of St. Augustine

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Das Governor's House

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Eine der vielen hier aufgestellten Kanonen

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Ein kleiner Abstecher auf die ‚Bridge of Lions‘ ermöglicht diesen Blick auf das Kastell

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Blick vom Ufer auf die Brücke und den Leuchtturm

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Auf dem Rückweg zum Auto kommen wir noch am Huguenot Friedhof vorbei. Nicht-Katholiken wurden hier bestattet.

Gut 3 Stunden hat der Aufenthalt in dem Städtchen gedauert, noch eine knappe Stunde Fahrt dauert es, bis wir bei unserem Hotel für die nächsten drei Nächte vorfahren, dem Holiday Inn Express in Jacksonville Beach.

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Unterwegs auf der letzten Etappe: Wir fahren durch Ponte Vedra Beach

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Im Hotel: Das Zimmer ist im neuen, modernen Design

Nach einer kurzen Pause machen wir uns dann zu Fuß auf, den Strand zu erkunden. Der ist etwa einen Kilometer entfernt.

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Der Beach in Jacksonville Beach

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Die Lifesaver haben es nicht ganz so luxuriös wie in Miami Beach

Zum ersten Mal leisten wir uns den Eintritt auf die Pier:

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Dann gibt es eine Pause in einer Bar am Strand.
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Ich versuche zu eruieren, wo wir Abendessen könnten, und stoße dabei auf ein interessant klingendes Restaurant: Hoptinger Beer Garden & Sausage House. "Heimische Kost gibt es hier auch", sage ich zu Stephan und lese ihgm die Speisekarte vor. "The Bavarian Siesta", "The Bier Brat" oder "Brats in a Blanket" stehen darauf. Nichts für mich, da ich deutschem Essen in den USA eher reserviert gegenüber stehe, aber er ist davon begeistert, also gehen wir auf dem Rückweg mal daran vorbei. Es ist aber proppenvoll da drin, so dass es nichts mit Bratwurst und Sauerkraut zum Abendessen wird.

Stattdessen landen wir im 'Mojo Kitchen - BBQ Pit & Blues Bar'. Das Essen ist entsprechend etwas südstaatenmäßig angehaucht, ich hatte 'Nashville Hot Chicken', und es hielt was der Name versprach. Stephan hatte gegrillten Lachs, der war konservativer gewürzt.
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Von der Strecke her war es nicht so viel, 83 Meilen sind wir gefahren.
 

Fritz & Buddy

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Jetzt freue ich mich wieder ein wenig mehr, dass ich eine Übernachtung in der Altstadt von St Augustine gebucht habe.
 

nicky69

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Die Bilder und Farben sind ja der Knaller!!!(y)(y)(y) Kommt alles so echt rüber! Wir waren im August auch in Cocoa Beach im Hampton Inn und hatten denselben Ausblick auf den Parkplatz. Bei uns hatte es aus Eimern geschüttet, so dass wir leider nur am Abfahrtstag mal kurz an den Strand gehen konnten. St. Augustine hat uns auch sehr gut gefallen, haben auch fast identische Fotos (natürlich nicht so farbenprächtig wie Eure). Leider war es bei uns sehr schwül und wir "mussten" dann leider zur nächsten Shopping Mall weiterfahren.

Danke fürs berichten und
LG Nicole
 

Pemimae

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Danke für die mal etwas anderen Eindrücke. Miami und Umgebung nur mit öffentlichen Verkehrsmitteln hatten wir bisher noch nicht, glaube ich. Wunderschöne Bilder von St. Augustine. Das werden wir uns in 9 Wochen auch mal ausführlicher anschauen
 
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mbx4711

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Sorry das es so lange gedauert hat, aber es geht wieder weiter.

Samstag, 12. Oktober: Jacksonville

Jacksonville wird in den Reiseführern allgemein nicht als 'Must See' beschrieben. Und liegt auch irgendwie merkwürdig im nordöstlichen Zipfel Floridas, und fällt daher aus vielen Routen heraus. Auch ich hatte bislang die Stadt nie in eine Reiseroute einbauen können. Damit war nun Schluss, heute stand ein kurzer Blick in die Stadt auf dem Programm.

Dabei gab es die nächste Lektion in unserem Studiengebiet "ÖPNV in den USA", die Fahrt fand mit dem Stadtbus statt. Tageskarten gab es bei Walgreen zu kaufen und wir hatten uns zwei davon gestern beim Spaziergang zum Strand besorgt.

Allseits bekannt ist, das der ÖPNV in den USA in den meisten Städten nicht besonders gut angenommen wird, insbesondere nicht von der weißen Mittelschicht, die sind lieber im eigenen Fahrzeug unterwegs. Der Stadt Jacksonville kann man jedenfalls nicht anlasten, den Busverkehr unattraktiv zu lassen. Man hat die Hauptlinien modernisiert und vermarktet sie als BRT (Bus Rapid Transit) System, wenn auch die allermeisten Merkmale eines solchen Systems nicht erfüllt sind. Immerhin, die Linien und die Streckenführung sind klar gekennzeichnet, die Busse brandneu und gasbetrieben, die Geschwindigkeit dank nur weniger Haltestellen recht hoch und die Haltestellen selber sind für USA Verhältnisse luxuriös ausgestattet.

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Unsere Einstiegshaltestelle: Penman. Mit der roten Linie geht es Richtung Downtown.

Auf der mindestens dreispurigen (je Richtung) Ausfallstraße verkehrt dann am Samstagmorgen alle halbe Stunde ein Bus, und die Fahrgastzahl darin war einstellig. Und die meisten davon gehörten definitiv nicht mal zur gesellschaftlichen Unterschicht.

Na ja, es sind fast 20 Meilen bis Downtown, und es dauert daher ungefähr eine Stunde, bis wir am Busbahnhof am Nordrand von Downtown Jacksonville ankommen.

Das ganze macht am späten Samstagvormittag keinen einladenden Eindruck; ein Bus der blauen Linie steht rum, und mit dem machen wir uns auch sofort auf zum vermutlich touristischsten Punkt in Jacksonville, dem Friendship Fountain am Südufer des St. Johns River. Hier gibt es mit dem 'Museum of Science and History' (MOSH) das wohl bekannteste Museum Jacksonvilles, wir haben es nicht besichtigt, und den aus allen Prospekten und Reiseführern bekannten Blick über den Fluß auf die Skyline Jacksonvilles.

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Friendship Fountain und Skyline

Ein Panoramafoto lässt sich hier nicht so gut darstellen, daher hier ein Link dazu.

Direkt gegenüber am Nordufer des Flusses übrigens "Jacksonville Landing", ein Entertainmentzentrum im Stil des Bayside Marketplace in Miami. Es steht bereits zu 90% leer und soll in Kürze abgerissen werden.

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Blick südwärts: Links der Komplex des Museum of Science and History (MOSH)

Einen Riverwalk gibt es entlang des Flusses, wir laufen ihn mal ab.

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An Land war kein Platz mehr, also hat man den Riverwalk in den Fluß verlegt, um sich nicht den Kopf an der Brücke zu stoßen, sogar unter die Wasseroberfläche

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Ein einsamer Wohnturm steht am Südufer des St. John River

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Das Football Stadion der Jacksonville Jaguars, nach dem neuesten Sponsor jetzt TIAA Bank Field genannt (links) und die Hart Bridge (rechts) hinter einem Anleger der Watertaxis

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1988 hat man dieses Navy Memorial aufgestellt, es markierte auch den Wendepunkt unserer Wanderung entlang des River Walk

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Jetzt geht es über die Brücke ins eigentliche Downtown

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Die Main Street in Jacksonville

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Ein Mural unterwegs

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Das Rathaus von Jacksonville an der Nordseite des Hemming Parks

Nachdem das Shopping schon vor langer Zeit in die Suburbs abgewandert ist, sind die Innenstädte in den USA ausserhalb der klassischen Bürozeiten meistens ziemlich tot. Das gilt auch für Jacksonville. Im Zentrum der Stadt, im Hemming Park, gibt es überraschend doch jede Menge Leben, es findet ein Familienfest statt.

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Familienfest auf der Platzfläche des Hemming Park

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Confederate Memorial im Hemming Park

Ähnlich dem Metromover in Miami gibt es in Jacksonville den JTA Skytrain. Normalerweise Samstags nicht in Betrieb, diente er als Achterbahnersatz für die Besucher des Familienfests. Den Fahrzeugen sieht man ihr Alter von 30 Jahren an, sie sollen durch Neufahrzeuge ersetzt werden

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Auch wir haben eine Rundfahrt mit dem Bähnchen gemacht, hier am nördlichen Endpunkt am nach der schwarzen Bürgerrechtlerin Rosa Parks benannten Busbahnhof

Damit lassen wir es gut sein mit der Stadtbesichtigung Jacksonvilles und machen uns auf die Rückfahrt mit dem nächsten Bus.

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Unser Bus für die Rückfahrt fährt an die Haltestelle

Im hotel gab es eine kleine Pause am Pool mit Drinks aus dem Automaten.

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Der Poolbereich des Hotels. Wie in vielen Fällen lädt er nicht unbedingt zum Aufenthalt ein, es dürfte doch nur wenig Aufwand sein, ihn angenehmer erscheinen zu lassen, hier kamen bei uns mal wieder Assoziationen an "Gefängnishof" auf.

Dann gings nochmal los, und zwar ins reiche Jacksonville: der riesengrossen Shoppingmall „St. Johns Town Center“. Die liegt auf halber Strecke Richtung Downtown südlich der Innenstadt. Gefahren sind wir mit dem PKW, per Bus hätte es eine Linie ab Downtown gegeben - im Stundentakt. Das war selbst für mich zuviel.

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In der Shoppingmall

Die Mall ist etwas anders als sonst, sie soll wohl eine Kleinstadt nachbilden und daher kann man mit dem PKW mittendurch an den Läden vorbei fahren, wenn auch nur in Schrittgeschwindigkeit. Wir sind einmal rauf und runter gelaufen, das Ladenangebot ist eher 'upscale', und hier war natürlich jede Menge los. Sogar einen Buchladen gab es noch (Borders), im Café darin gab es Starbucks Produkte, für uns die nächste Pause.

Dann ging es die gleiche Strecke zurück zum Hotel. Zum Abendessen zu Fuß zum "Scratch Kitchen und Mimosa Bar“, wie sich das Restaurant nannte, ein paar Hundert Meter Richtung Strand.

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Das Bier ist schon serviert

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Die Bar

Und heute haben wir uns daran erinnert, das wir dann und wann das Essen fotografieren wollten, bevor wir drüber herfallen. Bitteschön:

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Ich hatte Hackbraten (Meatloaf)

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Stephan hatte Steak mit Kartoffeln

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Und nachdem wir satt waren und uns wieder Richtung Hotel aufmachten, haben wir auch daran gedacht das Restaurant von aussen zu fotografieren.

Nebenan war ein Liquor Shop, da haben wir uns noch mit einem Absacker (Whisky Miniaturflasche) fürs Hotelzimmer eingedeckt.

Statistik: Die Autofahrt zur Mall schlägt mit 23 Meilen zu Buche.
 

Pemimae

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Schön, dass es weiter geht. Der Boardwalk unter der Wasseroberfläche wäre mir aber etwas unheimlich gewesen.
 

gumpi67

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Eure Reiseroute gefällt mir weiterhin sehr gut, vor allem weil ihr in Gegenden unterwegs seid, in denen der "08/15-Florida-Duchschnittsurlauber" eher weniger unterwegs ist. (y)
Trotzdem, oder wahrscheinlich gerade deshalb, sieht euer Urlaub nach sehr viel Entspannung aus. Auch die Ausführungen zu den Öffis finde ich nach wie vor sehr informativ. Ich freue mich schon, wenn es weiter geht.
 
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mbx4711

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Sonntag. 13. Oktober: Timucuan Ecological Preserve

Für den Tag gab es kein Program, ich habe recht kurzfristig entschieden was wir machen. Herausgekommen ist eine Fahrt nach Norden zur 'Timucuan Ecological and Historic Preserve'. Dieses unter Nationalparkverwaltung stehende Gebiet gibt es seit 1988 und ist nach den Timucua Indianern benannt, die zur Zeit der spanischen Kolonisation nördlich Jacksonville und im südlichen Georgia ansässig waren. Er findet sich an der Küste nordöstlich Jacksonvilles. Im großen und ganzen gibt es drei Bereiche, die touristisch interessant sind.

Der erste Bereich ist Fort Caroline, wo sich auch das Visitor Center befindet. Fort Caroline erinnert an die kurze französische Geschichte im heutigen Florida. 1562 landete Jean Ribault hier, bBereits 1565 wurde das Fort von den Spaniern eingenommen. Das heutige Fort ist eine Nachbildung nach historischen Zeichnungen. Die genaue Lage des ursprünglichen Forts ist immer noch unbekannt.

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So sahen damals wohl die Soldaten aus

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Unterwegs zum Nachbau des Forts

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Spanisch Moss im Gegenlicht

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Das Südufer des St. Johns River, hier liegt der Nachbau des Forts

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Das gegenüberliegende Nordufer ist komplett besiedelt

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Im Fort

Der Zweiter Bereich der Preserve ist die "Theodore Roosevelt Area", direkt neben Fort Caroline gelegen. Hier gibt es diverse Wanderwege, die durch den Dschungel an den Rand der Salzmarschen führen. Von einem Aussichtsturm kann man die Landschaft bewundern.

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Unterwegs in der "Theodore Roosevelt Area'

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Blick durch die letzten Bäume auf die Salzmarschen

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Stephan hat sich etwas verspätet und trifft hier am Aussichtsturm ein

Die Aussicht:

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In der Ferne am Nordufer des St. Johns River die BAE Werft

Der dritte Bereich der Preserve ist die Kingsley Plantation auf Fort George Island. Die Plantation wurde 1765 gegründet, das 1797/98 erbaute Haupthaus gilt als das älteste erhaltene Plantation House im Staat.

Der Weg ist etwas länglich, da wir zur Autobahn I295 müssen, um den St. Johns River überqueren zu können. Die Zufahrt zur Plantation ist auch nicht ohne. Hin erwischen wir die etwas längere Strecke über den Ribault Club, sie ist einspurig und kurvig, und ab den Gebäuden des Clubs nicht asphaltiert.

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Haupthaus und Küchengebäude (links)


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Durch die aufgelockert stehenden Bäume sieht es am Haus der Plantage parkähnlich aus

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Schuppen

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Blick vom Haupthaus auf die Küche

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Rückansicht des Haupthauses

Hinter der Plantation fliesst der Fort George River, es gibt ein Dock und von dort kann man die weite Landschaft bewundern:
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to be continued ....
 
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Sonntag. 13. Oktober: Timucuan Ecological Preserve (Teil 2)

Da es ziemlich warm ist, sparen wir uns den Weg zu den Sklavenhütten und machen uns auf die Rückfahrt. Dabei nehmen wir die "direkte" Zufahrt, die ist etwas kürzer wie der Hinweg, aber dafür auf der gesamten Strecke nicht asphaltiert.

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Die Zufahrtsstraße

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Ausblick auf die Salzmarschen

Da der Tag noch lange nicht rum ist, fahren wir weiter nordwärts nach Amelia Island. Nachdem wir die Brücke über den South Amelia River befahren haben, merken wir, das Amelia Island Überwinterungsort für das reichere Amerika ist. Die Straßen sind überwiegend von größeren Villen gesäumt.

Da das gastronomische Angebot in Nationalparks üblicherweise sehr bescheiden ist (bzw. in der Timicuan Preserve schlichtweg nicht existiert) sind wir doch etwas durstig und machen erstmal Pause bei einem Starbucks an der Sadler Road. Dann ist es auch nicht mehr weit bis zum Strand. Da schauen wir uns mal um. Es ist schönstes Wetter, aber wir sind auf Strandurlaub heute nicht vorbereitet, daher hauen wir nach kurzer Pause wieder ab.

Auch auf Amelia Island darf man mit dem Auto auf den Strand:
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Der letzte Stop des Tages ist dann in Ferdinanda Beach. Im Ortskern finden sich entlang der Centre Street jede Menge erhaltener historischer Gebäude. Wir finden einen Parkplatz gleich am Anfang und laufen dann die Centre Street bis zum Hafen bzw. Bahnhof.

Entlang der Centre Street:


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Dis ist keine Kirche, sondern das Gerichtsgebäude

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Der Palace Saloon soll die älteste Bar Floridas sein


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Der Hafen am Amelia River

Zurück geht es entlang der Ash Street:

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Noch eine Pause mit Drinks bei "Tasty's Fresh Burger", da war wohl früher mal die Tankstelle, und dann geht es zurück nach Jacksonville Beach.

Abends wollen wir mexikanisch essen, und versuchen unser Glück bei TacoLu unweit des Hotels. Dort gibt es keine Parkplätze, sondern nur Valet Parking, und auch wenn es kostenlos ist mache ich darum einen Bogen, also fahren wir weiter und landen im nördlichen Nachbarort Atlantic Beach bei "Cantina Louie".

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Wie üblich gab es vorweg Nachos

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Und das nannte sich „Enchilladas Suizas", drin war vermutlich Hühnchen, und ist der Hauptgrund warum ich mexikanisch für den Rest der Reise vom Speiseplan gestrichen habe.

Statistik: Die Rundfahrt war 119 Meilen lang.
 

Cawu

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Fernandina Beach gefällt mir sehr gut! Wunderschöne Eindrücke von eurer Reise präsentierst Du uns da ?. Ich bin gespannt wie es weitergeht ...

Liebe Grüße
Carmen
 

bacchus85

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Auch wenn ich mich wiederhole: echt super, der Bericht! Vielen, vielen Dank dafür! Wir reisen im Oktober nach Jacksonville, da passt das als Inspiration wie die Faust auf's Auge.

Gruß,

Peter
 

Densa

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ja vielen dank auch von mir nochmal für den Bericht. Die Landschaft im letzten Tagesbericht erinnert mich sehr an die Gegend zwischen Savannah und Charleston.
Dank der schönen Bilder aus Brickell haben wir nun unser Hotel nach Brickell gewechselt und nebenbei auch noch ein echtes Schnäppchen gemacht. Ein 110 m² großes Apartment mit 2 Schlafzimmern, 2 Bädern und Wohnzimmer für uns vier für keine 500 USD für zwei Nächte.
Neben der beeindruckenden Gebäuden ist auch der Miami Mover ein klarer Pluspunkt. So kann unser Mietwagen im kostenlosen Hotelparkhaus stehen bleiben.
 
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Montag, 14. Oktober: Okefenokee Swamp

Heute verlassen wir Florida zu einer Fahrt durch den südlichen Teil Georgias bis Atlanta und zurück. Insgesamt fünf Tage sind wir in Georgia (und ein paar Meilen und eine Übernachtung sind sogar in Alabama) bevor wir bei Ft. Walton Beach wieder nach Florida zurückkommen. Es geht jetzt auch schneller voran, die Fahrtstrecken pro Tag werden merklich länger. Das liegt allerdings auch daran, das es recht schwierig ist, im südlichen Bereich Georgias irgendetwas für Touristen Attraktives zu finden.

Heute gibt es da keine Probleme, der Okefenokee Sumpf steht auf dem Programm, eine sehr faszinierenden Landschaft.

Den Sumpf hatten wir ziemlich genau vor 9 Jahren, am 17. Oktober 2010, schon einmal besucht. Damals hatte uns eine Navigationspanne zunächst in den am Nordende des Sumpfes gelegenen Okefenokee Swamp Park geführt, den ich nun wirklich nicht empfehlen kann. Wir hatten daher keine Zeit, im "Wildlife Refuge“ etwas anderes wie die Bootstour zu unternehmen. Heute stehen zusätzlich Chesser Island Homestead sowie der Boardwalk zum Aussichtsturm über die Chesser Prarie auf dem Programm.

2010 war extremes Niedrigwasser sodass die Bootstour nur eine kurze Strecke in die Chesser Prairie hineinführte. Wir hatten diesmal auf normale Wasserstände gehofft, um mehr sehen zu können, aber leider wieder Pech. Auch dieses Jahr war Niedrigwasser, wenn auch nicht so extrem wie 2010.

Ab dem Hotel geht es auf der I295 im Bogen um Jacksonville herum und dann auf Landstrassen Richtung Nordosten. Der Grenzfluss zwischen Florida und Georgia ist der St. Marys River. Der ist nicht sonderlich breit, aber Brücken gibt es in dieser menschenleeren Gegend nicht viele, wir müssen sogar ein paar Meilen wieder in Richtung Süden fahren. Ziemlich unspektakulär erreichen wir Georgia bei dem Örtchen St. George (das passt irgendwie).

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Nach knapp 2 Stunden Fahrt erreichen wir ca. 11:30 Uhr das Okefenokee National Wildlife Refuge, bezahlen den Eintritt und buchen gleich eine Bootstour, um 12 Uhr soll es losgehen. Die Zeit bis dahin vertreiben wir uns mit einem Rundgang durch die Ausstellung im Visitor Center.

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Der Suwannee Kanal am Visitor Center

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Es kann losgehen

Die Bootstour sollte um 12 starten, es gibt aber einige Verspätung. Einige Teilnehmer sind nicht auffindbar, und dann kommen noch ein paar Besucher und müssen erstmal Tickets kaufen. Wir hatten schon Angst, alleine die Tour machen zu dürfen. Es gab nämlich extreme Kommunikationsprobleme mit dem Guide. Der ältere Herr stammte wohl aus der Gegend und hatte einen dermassenen Akzent, das ich nur dann und wann ein Stichwort aufschnappen konnte. Daran sollte "Okefenokee Adventures", die die Touren durchführen, mal arbeiten, das auch Personen, deren Englischkenntnisse lediglich "gut" sind, etwas verstehen können. Uns wars egal, den Text hatten wir ja schon mal gehört, es ging mir hauptsächlich ums Fotografieren.

Nach diesem langen Text stelle ich hier die Fotos von der einmaligen Landschaft und der Tierwelt, zunächst entlang des Suwannee Kanals, einfach mal ein:

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Fischen ist außerhalb der eigentlichen WIlderness Area erlaubt

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Dann biegen wir ab in die Chesser Prairie. Diesmal ist das Wasser hoch genug, um einige Hundert Meter in die Prairie hineinzufahren:

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Vor der Rückfahrt erzählt der Guide einiges über den Sumpf

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.... kurze Pause ....
 
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Montag, 14. Oktober: Okefenokee Swamp (Teil 2)

Anderthalb Stunden dauert die Fahrt, damit war es bei der Rückkunft am Visitor Center kurz vor 14 Uhr. Hier gibt es sogar einen kleinen Imbiss, was für für Sandwiches zum Mittagessen ausnutzten. Dann machten wir uns mit dem Auto auf zum zweiten Teil der Tour durch den Swamp, wir besichtigen die Chesser Island Homestead.

Gesamtansicht und Detail des Farmgebäudes:

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Schuppen

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Unterwegs auf einem kurzen Rundweg

Noch einen Kilometer weiter beginnt ein Boardwalk, der zu einem Aussichtsturm führt.

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Der Boardwalk zum Aussichtsturm

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Am Rande des Sumpfes

Die Aussicht auf die Chesser Prairie:
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Der Boardwalk vom Turm herab gesehen

So knapp fünf Stunden muss man für den Aufenthalt am Okefenokee Swamp schon rechnen. Es war jetzt 16 Uhr, als wir uns auf die letzte Etappe machten und eine Stunde später waren wir an unserem Übernachtungsort, Waycross. Es war mal wieder ein Holiday Inn Express, in dem wir übernachteten.

Abendessen gab es bei Applebee’s, ein paar Hundert Meter vom Hotel entfernt und damit zu Fuss zu erreichen. Zum ersten Mal in diesem Urlaub waren wir heute bei einer der großen Restaurantketten.

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Ich hatte mir „Fiesta Lime Chicken“ bestellt

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Stephan hatte ebenfalls Hühnchen, allerdings mit Shrimps

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An einer Ausfallstraße in Amerika: der Rückweg zum Hotel

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Das Hotel

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Und zum Schluss die Eingangshalle des Hotels

Gefahren sind wir heute 130 Meilen
 

ralli

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Hallo,

vielen Dank für den tollen Reisebericht. Habe ihn gerade erst entdeckt und in einem Rutsch durch gelesen.

Das du in JAX warst finde ich ganz klasse, die letzten Jahre waren wir auch öfter in JAX da unsere Verwandschaft sich dort niedergelassen hat. Das Jaguars Stadion wird von den Einheimischen neuerdings "Loser Stadium" genannt. Das war ein großes Thema der Männer beim Thanksgiving Essen. Es gibt aber auch so einige Ecken wo man besser nicht hin fährt, gerade die Main Street Richtung Nord ist nicht gerade sicher, das nur als Anmerkung falls noch jemand dort hin möchte. Amelia Island ist einer meiner Lieblingsinseln in Florida. Weiter so mit deinem fantastischenm RB.

Ralf
 
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