Foot of Africa - where the oceans meet
Sonntag, 24.03.2024
Nach einem weiteren und letzten köstlichen Frühstück in dem schönen B&B, heute hatten wir nette Gesellschaft von einem jungen Paar aus Frankfurt, hieß es Abschied nehmen von Hermanus.
Nachdem wir unser ganzes Gepäck im Auto verstaut hatten, wird Elizma herzlichst von uns gedrückt und wir bedanken uns für die großartige Gastfreundschaft und das vorzügliche Frühstück. „Bis nächstes Jahr!“ meint sie breit grinsend und zwinkert uns zu, während wir ins Auto steigen (ich will natürlich wieder auf der falschen Seite einsteigen 🤭).
„Vielleicht, wir werden sehen, aber es wäre wunderbar!“ rufe ich lachend zurück! Winkend fahren wir vom Hof.
FAZIT Hermanus:
Hach, es war wirklich schön hier. Männe schwärmte die ganze Reise über von Hermanus, das kleine Städtchen mit der wilden Küste hatte es ihm angetan. Tatsächlich ist hier alles total entspannt und wir fühlten uns sicher … ein echtes Kleinod zum Genießen und Abschalten. Es gibt haufenweise tolle Unterkünfte, hervorragende Restaurants, schöne Galerien, nette kleine Shops zum Stöbern und dann natürlich diese Felsenküste mit atemberaubender Sicht auf den Atlantik und den Bergen im Rücken. Wie beeindruckend muss es erst sein, wenn man während der Walsaison hier ist. Es gibt herrliche Wanderwege in faszinierenden Naturreservaten und traumhafte Strände in der Umgebung, welche wir leider aufgrund des Wetters und der kurzen Zeit nicht besuchen konnten.
Auf dem Weg zu unserer nächsten Unterkunft, haben wir einen Zwischenstopp bzw. einen kleinen Umweg eingeplant. Nach 125 Kilometer und ca. eineinhalb Stunden Fahrt erreichen wir den Southernmost Tip of Africa – am Kap Agulhas.
Jaaaa, nicht das Kap der Guten Hoffnung, sondern das Kap Agulhas ist der südlichste Punkt Afrikas, hier, circa vier Stunden von Kapstadt entfernt, in einem kleinen verschlafenen Fischerdorf, treffen die mächtigen Gewässer des Indischen Ozeans und des Atlantiks aufeinander. Im Volksmund wird dieser Ort auch gerne als „Foot of Africa“ bezeichnet.
Portugiesische Seefahrer nannten Afrikas südlichste Spitze Cabo das Agulhas (Kap der Nadeln). Man vermutet, dass der Name von dem Umstand herrührte, dass die Kompassnadel der Seeleute hier genau zum geographischen Nordpol zeigte oder aufgrund der scharfkantigen und tückischen Riffe, die dem Kap vorgelagert sind. Wer weiß?
Die Agulhas Bank, das Kontinentalschelf vor dem Kap, ist mit 110 Meter recht flach und erstreckt sich über 250 Kilometer seewärts. Erst danach fällt das Meer steil in die Tiefe ab. Das rauhe und windgepeitschte Gewässer zählt zu den fischreichsten und besten Fanggebieten der Welt.
Da hier die warmen Ströme des Indischen Ozeans und die kalten Ströme aus dem Atlantik aufeinandertreffen, kommt es durch den extremen Temperaturunterschied zu erheblichen Wirbeln und unberechenbaren, sich ständig ändernden Strömungen und zu hohem Wellengang. Der stetige Wind und die zerklüftete Felslandschaft lassen erahnen, wie gefährlich die Region für Schiffe werden kann. Um die 140 Schiffswracks, die rund um das Kap liegen, zeugen von dieser unbändigen Naturgewalt.
Wie zur Warnung liegt ein rostiges Schiffswrack deutlich sichtbar nah an der Küste. Es handelt sich um den vorderen Teil des japanischen Schleppnetzbootes „Meisho Maru 38“, das hier im November 1982 zerschellte. Dank der Nähe zum Land überlebte die komplette Besatzung.
Und genau an diesem Schiffswrack starten wir unsere Besichtigung. Im Moment ist das Wetter noch nicht wirklich sonnig, aber die Wolkendecke bricht ganz langsam auf. Gegen Nachmittag soll es besser werden … aber die jetzige Wettersituation zaubert eine ganz besondere Stimmung, wie ich finde und ich liebe es, gerade jetzt an diesem für mich magischen und mystischen Ort zu sein.
Die unbändigen Kräfte der beiden zusammenströmenden Ozeane spiegeln sich wider in der wildgepeitschten Landschaft und der wogenden Brandung, die an die zerklüftete Küste schlägt. Zuerst stehen wir staunend da und fotografieren dann wie die Verrückten. Wir sind gefangen von diesem Ort und der Stimmung hier.
Aber seht selbst … vielleicht könnt ihr das Gefühl nachvollziehen.