Florida 2019 - back to nature

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gumpi67

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Vorwort

Ich habe lange überlegt, ob ich über unseren dreiwöchigen Florida-Urlaub im Mai 2019 einen Reisebericht veröffentlichen soll, da der Schwerpunkt auf "viel Erholung" lag und daher vielleicht nicht für die Allgemeinheit interessant sein könnte. Gerade jetzt, wo es draußen kalt ist, steigt meine Sehnsucht nach Florida jedoch ins Unermessliche, und daher habe ich beschlossen, unsere Erlebnisse doch mit euch zu teilen. ;)

Wie alles begann

Im Sommer 2018 wuchs in mir der Gedanke, „demnächst“ wieder nach Florida zu fliegen. Zuerst dachte ich an eine Woche im Oktober 2018 über meinen Geburtstag, was aus beruflichen Gründen nicht umgesetzt werden konnte. Als Alternative dachte ich über eine Woche im Dezember 2018 nach – auch das sollte ein Traum bleiben. Da ich nicht so schnell aufgebe, „tauschten“ wir die eine (!) Woche im Dezember 2018 gegen drei (!) Wochen im Mai 2019. Damit konnte ich leben. Schließlich galt es, unsere fix fertig geplante Florida-Key-Tour vom Oktober 2017 nachzuholen, die wir dank Hurricane Irma nicht machen konnten.

Ach ja, „wir“ sind Peter (47) und Helga (48), Verfasserin dieser Zeilen. Unsere „Kinder“ (mittlerweile 21 +19) sind diesmal nicht mit uns auf der Reise.

Anfang August 2018 fand ich über Skyscanner Nonstop-Flüge VIE-MIA-VIE mit Austrian um rund 500 Euro Person. Für uns Österreicher ein guter Preis, billiger wird es nur selten. Leider konnten wir nicht auf der Stelle buchen, da wir erst unsere Urlaube abstimmen mussten.

Ein paar Tage später stieg der Preis für diese Verbindung auf ca. 700-800 Euro – für uns nicht akzeptabel. Meine Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt. Täglich prüfte ich morgens und abends die Preise – aber es tat sich nicht viel. Langsam begannen wir schon, über einen Asien-Trip als Alternative nachzudenken. Die Flugpreise ab Wien nach Thailand waren günstiger als jene nach Miami. :dizzy:

Doch dann ging alles ganz schnell. Am Samstag, 22.9.18 hatte ich morgens nach Monaten wieder Lust auf Pancakes – im Nachhinein gesehen ein gutes Omen. Während des Frühstücks rief ich routinemäßig die Preise für „unseren“ Flug auf und traute meinen Augen kaum. Preis für zwei Personen war insgesamt 909 Euro direkt bei Austrian. Ich war förmlich gezwungen zu buchen. :love::love::love:

Nach mehr als 21 Jahren flogen wir diesmal nur zu zweit, was organisatorisch ganz andere Gestaltungsmöglichkeiten als mit Kindern oder Freunden (meist Ersttäter) zuließ.

Unser Plan sah wie folgt aus:

Samstag 04.05.2019
geht es mit OS97 von Wien nach Miami, nach der Landung (geplant für 15:15) fahren wir noch bis Marathon ins Coconut Cay Resort, wo wir bis 11.05.2019 bleiben werden. Von Marathon wird es einige Ausflüge auf den Keys geben.

Am Samstag, dem 11.05.2019 „übersiedeln“ wir für knapp zwei Wochen nach Cape Coral, wo relaxen und shoppen am Plan steht. Den einen oder anderen Ausflug wird es natürlich trotzdem geben, die Parks in Orlando lassen wir diesmal mit Sicherheit aus. Das Ferienhaus kennen wir schon von 3 früheren Urlauben. Der Besitzer ist Amerikaner und lebt im Großraum Chicago. Geplant war, dass wir ihn diesmal endlich persönlich kennenlernen, da er vor unserer Ankunft selbst einige Tage im Haus verbringt. Am Freitag, 24.05.2019 sollte unser Rückflug mit OS98 von Miami nach Wien stattfinden. Zumindest dachten wir das zum Buchungszeitpunkt der Flüge im September 2018.

Am 30.11.2018 fand ich über Germanwho einen akzeptablen Preis für ein Mietauto für uns zwei. Eigentlich wollte ich auf der Stelle das Auto buchen, jedoch checkte ich noch schnell die Flüge auf eventuelle Änderungen. Die Überraschung war groß: Unser Rückflug für den 24.05.2019 war plötzlich „nicht bestätigt“, dafür stand darunter derselbe Rückflug bestätigt, allerdings für den 25.05.2019?!?. :unsure:

Von einem sofortigen Anruf bei Austrian habe ich abgesehen, da es bereits spätabends war und ich zu dieser Zeit keine Lust auf vermutlich stundenlange Telefonate hatte. Stattdessen überlegte ich mir die Möglichkeiten: Akzeptieren des Rückfluges eines Tag später und Buchung einer Unterkunft für 1 Nacht oder aber Umbuchung auf eine Umsteigeverbindung am ursprünglichen Rückflugtag.

Ein Anruf am nächsten Tag bei der Austrian-Hotline ergab, dass Austrian bereits im Oktober den Flugplan für die Strecke VIE-MIA-VIE geändert hatte. Die Strecke wird nun nicht mehr Mo – Mi – Fr – Sa –So angeflogen, sondern nur noch Di – Do – Sa –So. Darum wurden wir für den Rückflug auf den Samstag umgebucht, was wir ursprünglich nur wegen eines erheblich höheren Preises im Vergleich zu einem Rückflug am Freitag nicht gebucht hatten. Warum ich übrigens an keine meiner beiden hinterlegten E-Mail-Adressen eine Information zur Flugänderung bekommen hatte, konnte nicht geklärt werden. Eine – automatische - Mail ging zum Zeitpunkt der Änderung angeblich raus. :unsure: Die nach dem Anruf bei der Hotline geschickte Mail habe ich ganz normal erhalten.

Was tun mit dem zusätzlichen Tag/der zusätzlichen Nacht? Eine Nacht Miami Beach oder ein Tag länger im Ferienhaus? Beides wäre möglich. Nach kurzer Überlegung entschieden wir uns für den Verlängerungstag im Haus, da wir ohnehin keine „Miami-Fans“ sind. Unser Vermieter bestätigte uns die Verlängerung, den Gesamtpreis für unseren Aufenthalt ließ er jedoch unverändert – „seht es als vorzeitiges Weihnachtsgeschenk“. :love::love::love:

Nun brauchten wir noch immer ein Mietauto. Die Preise über Germanwho waren seit Wochen unverändert. Wir hatten in der Vergangenheit schon mehrmals über Germanwho bei Alamo gebucht und waren immer zufrieden gewesen. Trotzdem hatte ich die Hoffnung, dass sich preismäßig noch etwas bewegen könnte. Parallel zu Germanwho prüfte ich auch regelmäßig die Mietwagenpreise über den ÖAMTC. Hier war der IFAR über Hertz für 3 Wochen um rund 120 Euro billiger als über Germanwho.

Berücksichtigen bei unserer Kalkulation musste ich allerdings auch die Maut, da es bei Hertz keine Obergrenze für die Bearbeitungsgebühr mehr gibt, und auf unserer Route auch ein paar „cashless“-Mautstrecken waren. Diesen Umstand nahm ich zum Anlass, mich intensiv in das Thema „Sunpass“ mit dem „portable transponder“ einzulesen. :geek:

Letztendlich haben wir uns am 30.12.2018 für einen IFAR über den ÖAMTC zum Preis von EUR 559,12 für drei Wochen entschieden. Die Buchung läuft in diesem Fall über den ADAC, bezahlt wird über Kreditkarte 28 Tage vor Anmietung, zeitgleich erhält man den Voucher per Mail. Mein Mann ist Hertz-Goldmitglied, die Buchungsnummer war zwar im Hertz-Profil sichtbar, aber nicht im Detail aufruf- oder änderbar. Zwecks Bezahlung der Maut planten wir, uns den transportablen Sunpass-Transponder zu besorgen.

Viele Wochen vergingen, die Vorfreude stieg, und die letzten Details waren längst geplant.

Einige Wochen vor dem Flug beschlossen wir noch, uns auch die kostenpflichtige Sitzplatzreservierung zu gönnen. Für den Hinflug erkauften wir uns viel Fußfreiheit in der Exit-Row der "alten" B767 um jeweils 75 Euro. Für den Rückflug war die Notausstiegsreihe leider schon belegt und wir reservierten uns normale Plätze um 30 Euro pro Person.

Nach unzähligen Tagen der Wartezeit war es endlich Zeit für den Check-in, der bei Austrian schon 47 Stunden vor dem Abflug möglich ist. :love:
 
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gumpi67

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Donnerstag, 02.05.2019

Am vorletzten Arbeitstag vor dem Urlaub nutzte ich meine Mittagspause, um den Check-in für uns zu erledigen. Bei unserem letzten Florida-Flug im Oktober 2017 hatte ich das Vergnügen mit den „SSSS“ am Boardingpass. Umso größer war die Freude, als ich nach wenigen Minuten beide Boardingpässe problemlos ausdrucken konnte.

Freitag, 03.05.2019

Da wir nur rund 30 Autominuten vom Flughafen Wien entfernt wohnen, nutzen wir seit Jahren die Möglichkeit der Gepäckabgabe bereits am Vorabend. In Zeiten von Online-Checkin wäre das nicht (mehr) unbedingt notwendig. Für uns ist es jedoch ein richtiges Ritual geworden und der Urlaub beginnt spätestens mit dem Betreten des Flughafens am Vorabend. Bei den Schaltern war kaum etwas los und schon nach wenigen Minuten waren unsere Koffer abgegeben.

Daheim wurde zum wiederholten Mal der Inhalt des Handgepäcks geprüft und für gut befunden. Danach folgte – wie immer – eine eher kurze Nacht. :sleep:
 

topefa

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Hallo Helga,

na das hört sich doch mal richtig gut an, insbesondere eine ganze Woche auf den Keys! (y)
Ich bin gerne dabei und freue mich. ?

LG und ein gutes Neues,

Topefa
 
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gumpi67

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Samstag, 04.05.2019

Nach einer etwas unruhigen Nacht, wo mir – wie immer – noch tausende Gedanken durch den Kopf schwirrten, war mit dem Läuten des Weckers endlich die Wartezeit auf den Urlaub vorüber und es ging tatsächlich los. Unsere ältere Tochter setzte uns gegen 7 Uhr morgens mit unserem Handgepäck am Flughafen ab, von der jüngeren Tochter haben wir uns bereits gestern Abend verabschiedet.



Vor dem Zugang zur Sicherheitskontrolle wurde JEDES Handgepäck gewogen. Mein Fotorucksack wog knapp 6 kg, unser Handgepäckstrolley (mit Reiseunterlagen , Tablet, etc.) war ebenfalls knapp unter den erlaubten 8 kg. Bei der Sicherheitskontrolle selbst war um diese Zeit noch nicht sehr viel los und wir waren ohne Besonderheiten bald durch.

Schon im Rahmen der Urlaubsplanung hatte ich mich auch mit den verschiedenen Lounges am Flughafen Wien beschäftigt. Die Lounges können auch von „normalen Eco-Passagieren“ besucht werden. Es gibt hier unterschiedliche Tarife für Inhaber unterschiedlicher Kreditkartenanbieter. Da auch die restlichen Gastronomieangebote, wie auf jedem anderen Flughafen, kein Schnäppchen sind, beschlossen wir, uns ein gutes Frühstück in der Air Lounge bei den D-Gates zu gönnen. Preislich waren wir hier mit ziemlicher Sicherheit sogar günstiger bedient und es war – noch – sehr ruhig in der Lounge.



Nach dem Frühstück wurde es in der Lounge etwas voller, doch für uns war es ohnehin Zeit, uns gemütlich zu unserem Gate G16 zu begeben. Das Boarding würde bald beginnen und unser Flug sollte pünktlich um 09:55 Uhr starten.



Nachdem wir unsere reservierten Plätze eingenommen hatten, wurden wir vom Boardpersonal noch auf die Bedienung des Notausstieges „eingeschult“. Kurz darauf war das Boarding completed, die Maschine maximal zu 70% voll und die Turbinen wurden hochgefahren, während das Flugzeug von der Parkposition zurückgeschoben wurde. ✈

Danach setzte sich das Flugzeug wie erwartet in Bewegung. Nach einigen Sekunden meinte mein Mann, „wir fahren zum Gate zurück“. „Nein, Blödsinn, das kann nicht sein?“ Doch! Wir fuhren tatsächlich die wenigen Meter zurück zum Gate. Nach einigen Minuten Ratlosigkeit kam die Mitteilung vom Kapitän, dass eine Warnleuchte aufgeleuchtet hätte und versucht wird, den Computer neu zu starten. Nach ungefähr 30 Minuten Wartezeit im Flugzeug wurden wir aufgefordert, das Flugzeug zu verlassen und alles mitzunehmen. Es müsste ein Teil der Turbine getauscht werden. :dizzy::sick::eek:o_O

Zurück am Gate, wurden Wasserflaschen gratis verteilt und wir konnten uns unter Vorlage der Bordkarte bei bestimmten Gastronomiebetrieben um bis zu EUR 6,00 auch Verpflegung besorgen.



Zwischendurch wurden wir mittels Durchsagen am Gate am Laufenden gehalten. Vom Gate hatten wir einen tollen Blick auf unser Flugzeug und konnten beim Tausch des Turbinenteils live zusehen. Zusätzlich wurden auch neue Bremsen am Fahrwerk montiert. Ich bin ja grundsätzlich nicht besonders ängstlich, aber es gibt Dinge, die selbst ich vor einem Flug nicht unbedingt sehen will. Da gehören Reparaturen an der Turbine und am Fahrwerk definitiv dazu!







Während der Wartezeit fing ich an, mir Gedanken über die Reservierung bei Hertz sowie der Unterkunft zu machen. Bei der Fahrzeug-Buchung hatten wir unsere Flugnummer OS97 angegeben und die Hertz-Niederlassung in MIA hat 24 Stunden geöffnet. Somit habe ich diesen Punkt für mich abgehakt, da ich bei einem Anruf vermutlich eh nur in irgendeiner Hotline gelandet wäre und nicht bei einem Mitarbeiter vor Ort. Also ließen wir es darauf ankommen, ob unser Auto noch da war oder wir vor Ort etwas unternehmen mussten.

Interessanter war hier die Buchung unserer Unterkunft. Für die erste Urlaubswoche (und somit auch für die erste Nacht) hatten wir das Coconut Cay Resort auf Marathon über booking.com gebucht. Es handelt sich um ein vergleichsweise „kleines“ Motel, dessen Büro nicht durchgehend besetzt ist. Der Check-in endet um 22 Uhr.

Hier war Handeln angesagt, da unser geplanter Abflug mittlerweile gegen 14 Uhr stattfinden sollte, und die Landung in MIA demnach erst um ca. 19 Uhr stattfinden würde. Mit Immigration, Gepäckausgabe und Autoabholung war eine Ankunft in Marathon vor 22 Uhr praktisch ausgeschlossen.

Gegen Mittag (Ortszeit Florida ca. 6 Uhr morgens) versuchte ich, im Motel anzurufen – leider vergeblich, da zu dieser frühen Zeit das Büro noch nicht besetzt war. Was tun? Bei booking.com gibt es einen Punkt „Unterkunft direkt per Mail kontaktieren“. Ich schrieb also einen kurzen Zweizeiler, in dem ich unsere späte Ankunft ankündigte. Jedoch konnte ich eine eventuelle Antwort nicht mehr abwarten, da zwischenzeitig bereits das Boarding für unseren verspäteten Flug begonnen hatte.

Der zweite Start verlief reibungslos und auch der Flug selbst verlief ohne große Turbulenzen. Tatsächlicher Abflug war um 13:47 Uhr, also fast 4 Stunden verspätet. Mein Mann und ich versuchten, nach der Hauptmahlzeit etwas zu schlafen, da wir wussten, dass unsere Reise in MIA noch nicht zu Ende war.

Der Anflug auf MIA fand aus westlicher Richtung statt, wir konnten kurz vor der geplanten Landung noch einen Teil der Everglades bewundern. Schon war der Flughafen in Sichtweite und wir näherten uns der Landebahn. Jedoch statt zu landen, wurde das Geräusch der Turbinen wieder lauter und wir gewannen wieder an Höhe. In der Kabine war es mucksmäuschenstill, nicht einmal von den mitreisenden Kleinkindern war etwas zu hören. :dizzy::sick:o_O:blue:

In diesem Moment gingen mir wieder 1000e Gedanken durch den Kopf (Arbeiten am Fahrwerk und der Turbine in Wien vor dem Start???? Eventuelle Notwendigkeit des Öffnen des Notausstieges nach einer Not?Landung????) Keiner der Gedanken war wirklich gut für meine Nerven. Kurze Zeit später informierte uns der Kapitän, dass wegen unerwarteter Scherwinde durchgestartet wurde. Ich weiß, dass dieser Vorgang zu den Routinemanövern gehört, aber trotzdem ist es ein eigenartiges Gefühl, vor allem, wenn man es zum ersten Mal erlebt. Wir flogen nochmals eine Runde über den Everglades und landeten anschließend mit fast 4 Stunden Verspätung um 18:55 Uhr (statt 15:15) in MIA.





Bei der Immigration wurde alle zu den Automaten geschickt, wobei wir beide ein „X“ am Ausdruck hatten (vermutlich, da wir beide einen neuen Reisepass hatten) und zum Officer mussten. Der wirklich sehr nette Officer stellte uns nur wenige Fragen und bald waren wir beim Kofferband, wo wir unsere Koffer ungefähr eine Stunde nach der Landung in Empfang nehmen konnten.

Den Zoll beim Ausgang aus der Gepäckhalle haben wir als solchen gar nicht richtig wahrgenommen. Kurze Zeit später gingen wir an den Mietwagen-Schaltern vorbei zum Parkhaus. Dort stand tatsächlich noch der Name meines Mannes auf der Gold-Member-Tafel und am Parkplatz stand tatsächlich unser reserviertes Auto. Ich fotografierte noch schnell die diversen Kratzer am Fahrzeug, während mein Mann das Gepäck im Auto verstaute.

Bei der Parkplatzausfahrt zeigten wir unseren Voucher und wiesen auf die Kratzer am Auto hin. Uns wurde erklärt, dass die Kratzer durch die Vollkasko-Versicherung gedeckt wären. Nach dem obligatorischen Vorweisen von Führerschein und Kreditkarte des Hauptfahrers fiel mir auf der Bestätigung auf, dass beim Endbetrag ungefähr 160 Dollar (statt Null) standen. Auf Nachfrage wurde uns erklärt, dass wir im Goldprofil eine Diebstahl(?)-Versicherung hinterlegt hätten, die diesen Betrag auslöst. Mit Hinweis auf den vorausbezahlten Voucher wurde der Extrabetrag ohne weitere Diskussion storniert. Meinen Führerschein als Zusatzfahrer wollte der Herr bei der Ausfahrt nicht sehen. Um 20:26 Uhr fuhren wir glücklich, aber auch etwas müde aus dem Parkhaus – Florida hat uns wieder!

Unser nächstes Ziel war das rund 2,5 Autostunden entfernte Coconut Cay Resort auf Marathon. Auf dem Weg zum Highway stoppten wir noch beim nächstbesten Walgreens (oder war es ein CVS?) und deckten uns mit Wasser und Gatorade für die nächsten Stunden ein. Danach folgten wir unserem mitgebrachten TomTom brav auf dem vorgeschlagenen Weg durch den Highway-Dschungel in Richtung Florida-Keys.

Aufgrund der großen Flugverspätung haben wir uns heute bewusst nicht mehr mit dem Sunpass-Transponder auseinandergesetzt. Diesen kaufen wir in Ruhe in den nächsten Tagen irgendwo auf den Keys und auch die Registrierung bei Sunpass werden wir online vom Motel aus erledigen, da ich bei der Registrierung von zu Hause aus immer wieder hängen geblieben bin. Die heutigen Mautgebühren auf dem Highway im Großraum Miami nehmen wir einfach zur Kenntnis und zahlen sie über Hertz.

Nun war es Zeit, nochmals das Thema „Late Checkin“ im Motel aufzugreifen. Als wir endlich auf dem richtigen Weg zur US1 unterwegs waren, rief ich von unterwegs im Motel an. Die wirklich sehr nette Dame erklärte mir, wo ich das Kuvert mit dem Zimmerschlüssel finden würde und brauchte nur noch eine gültige Kreditkartennummer von mir. Grundsätzlich kein Problem, im halbfinsteren Auto dann doch eine kleine Challenge, aber auch das haben wir gemeistert. Nach rund 2,5 Stunden sind wir gegen 23 Uhr nach einem sehr langen und ereignisreichen Tag endlich im Motel angekommen.

Wir waren schon öfters auf den Florida Keys unterwegs, sind die Strecke bisher aber nur tagsüber gefahren. Im Zuge unserer Reiseplanung haben wir überlegt, ob wir die erste Nacht in den Raum Miami legen sollen oder am Ankunftstag gleich bis Marathon durchfahren sollen. Da unser Flug ja schon nachmittags um 15:15 Uhr landen sollte, haben wir uns für die 2,5stündige Weiterfahrt nach Marathon entschieden, in der Annahme, dass wir spätestens zum Sonnenuntergang ca. 20 Uhr in Marathon ankommen würden.

Rückwirkend gesehen, sind wir mit dieser Nachtfahrt auf den Keys schon sehr stark an unsere körperlichen Grenzen gestoßen, obwohl wir längere Autofahrten durchaus gewohnt sind. Die Strecke ist größtenteils nur einspurig, teilweise zweispurig und ausgesprochen schlecht beleuchtet. Dazu kommt die Müdigkeit durch die Zeitverschiebung. Wir waren wirklich froh, dass wir ohne Zwischenfälle gesund im Motel auf Marathon angekommen sind.

Das Coconut Cay Resort liegt direkt am Overseas Highway in Marathon unmittelbar neben dem Flughafen. Für unsere „Key-Erkundungstour“ haben wir eine Unterkunft gesucht, welche zweckmäßig und preisgünstig ungefähr mittig auf den Keys liegt. Mit einem Preis von USD 1.138,55 inkl. Taxes und Frühstück für insgesamt 7 Nächte war das Coconut Cay für uns die richtige Entscheidung. Obwohl wir ein Zimmer vorne an der Straße hatten, hielt sich der Lärm in Grenzen. Unser Zimmer war überraschend geräumig, sehr sauber und schien insgesamt frisch renoviert zu sein. Das Personal war ausgesprochen freundlich.

Das inkludierte Frühstück war nichts Besonderes – Kaffee, Tee, fertig verpackte Muffins, Zimtschnecken oder Mini-Burger, verschiedene Sorten Instant-Oatmeal, Cerealien und Joghurt. Frühstücksraum gibt es keinen. Entweder nimmt man das Frühstück mit auf’s Zimmer bzw. die zimmereigene Terrasse oder setzt sich zu einem der Tische, die am ganzen Gelände verteilt sind. All das wussten wir bereits vorher, aber das wäre kein Grund gewesen, das Coconut Cay nicht zu buchen. Sollten wir nochmals eine Unterkunft in Marathon benötigen, ist das Coconut Cay definitiv unsere erste Wahl.
 

pietja

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Hallo Helga,

Ich steige dann auch gleich zu. Bei uns sind es noch knapp vier Wochen bis es ( hoffentlich ) los geht ( dauernd diese UFO streiks:tired: ) und dein RB verkürzt mir die Wartezeit bestimmt.
 
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gumpi67

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Hallo Helga,

Ich steige dann auch gleich zu. Bei uns sind es noch knapp vier Wochen bis es ( hoffentlich ) los geht ( dauernd diese UFO streiks:tired: ) und dein RB verkürzt mir die Wartezeit bestimmt.
Schön, dass du zugestiegen bist. Es freut mich, wenn ich deine Wartezeit verkürzen kann, und drücke dir die Daumen, dass du streiklos über den großen Teich kommst. (y)
 
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gumpi67

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Sonntag, 05.05.2019

Dank der späten Ankunft gestern Abend war der Jetlag heute nicht so schlimm, wie befürchtet. Wir genossen ein schnelles Frühstück unter freiem Himmel am Tisch neben dem Office.

Für den heutigen Tag hatten wir die einzige Reservierung des Urlaubs vorgebucht: eine Führung durch das Turtle Hospital in Marathon bereits um 09:00 Uhr morgens. Das Turtle Hospital liegt nur wenige Autominuten entfernt von unserer Unterkunft.







Als wir kurz vor 9 Uhr beim Turtle Hospital ankamen, war der Parkplatz noch komplett leer. Im Office wurden wir sehr freundlichen begrüßt und gebeten, einen kurzen Fragebogen auszufüllen. Gegen 9 Uhr stellte sich heraus, dass außer uns niemand zu dieser frühen Führung gekommen war und wir deshalb eine „Privatführung“ statt der üblichen 30-40 Personen hätten. ?

Unser Auto einsam und verlassen am Parkplatz vor dem Turtle Hospital:





Die Führung besteht aus einem kurzen Dia-Vortrag, bei dem man jederzeit Fragen stellen kann. Anschließend durften wir zusehen, wie einer Loggerhead-Schildkröte ein Sender auf den Panzer geklebt wurde. Es stellte sich heraus, das „Mr. T“ zwei Tage später im Beisein von Zuschauern am Sombrero Beach in Marathon zurück ins Meer entlassen wird. Mr. T wurde seit Februar 2019 im Turtle Hospital behandelt.















Danach ging es noch zu den „Patienten-Becken“. Jede Schildkröte hier hat ihre eigene, teils sehr traurige, Geschichte. Oft sind es Verletzungen durch Boote oder auch durch Haie. Zunehmend sind es auch Beeinträchtigungen durch Umweltverschmutzung. Obwohl es selbstverständlich sein sollte, dass Plastikmüll nicht am Strand liegenbleiben sollte, wird einem hier so richtig bewusst, was Plastik im Magen von Meeresbewohnern anrichten kann. Wir haben unseren Müll auch in der Vergangenheit nicht am Strand zurückgelassen, aber wir sollten uns noch viel mehr überlegen, wieviel Plastikverpackungen wir tatsächlich im täglichen Leben brauchen.





























Nach dem Besuch im Turtle Hospital stockten wir unseren Getränke-Vorrat auf und besorgten uns auch endlich den Sunpass-Portable.

Danach fuhren wir zum Bahia Honda State Park, der an diesem Sonntag recht gut besucht war. Zu unserer Überraschung war besonders auf der Atlantik-Seite verhältnismäßig viel Seegras im Wasser und natürlich auch am Ufer. Zum Thema Seegras entdeckten wir an mehreren Stellen Schilder mit der Erklärung, warum das Seegras nicht entfernt wird. Es ist ein Teil des Ökosystems und Nahrungsquelle für verschiedene Tiere. Nach einiger Überwindung gingen auch wir ins Wasser. Allerdings blieben wir nicht allzu lange am Strand, da es sehr heiß war und wir noch keinen Sonnenschirm hatten.













Schön langsam ließ auch das Sättigungsgefühl unseres lange zurückliegenden Frühstücks nach und wir beschlossen, uns nach einer Location für unser Abendessen umzusehen. Wir hatten Lust auf Burger und kehrten beim „Mile 7 Grille“ bei Mile Marker 47,5 ein. Die Burger waren gut und preiswert. Relativ zeitig waren wir schon kurz nach Sonnenuntergang zurück im Motel.











Ich registrierte mich nach einigen erfolglosen Versuchen nun endlich erfolgreich über die Sunpass-Website und hinterlegte auch das Kennzeichen und die Seriennummer des heute gekauften Sunpass-Transponders. Die App konnte ich nur über einige Umwege auf meinem Handy installieren, wobei ich mich in weiterer Folge in der App im Gegensatz zur Website auch nicht anmelden konnte.

Danach fielen wir relativ schnell in einen erholsamen Schlaf.
 

Die Hex

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Ich bin auch noch schnell dazu gestiegen... :giggle: und stelle fest wir waren zeitgleich in CC.... Ich freue mich schon auf die Fortsetzung..
 
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Montag, 06.05.2019

Vor vielen Jahren habe ich erstmals über die Existenz der Key Deer gelesen. Seither war es mein Traum, sie in freier Wildbahn zu entdecken. Die Key Deer leben hauptsächlich auf Big Pine Key und den angrenzenden Nachbarinseln. Viele wertvolle Infos dazu habe ich hier gefunden:


Daher war unser heutiges Ausflugsziel Big Pine Key und dort besonders das „Blue Hole“. Es gibt dort einige Trails, auf denen man viele Tiere, u. a. eben die kleinen Rehe, entdecken kann.



































Beim Spaziergang auf den Trails rund um das Blue Hole haben wir viele Tiere gesehen – Schildkröten, Vögel, Libellen, sogar einen Frosch in einem Wasserloch, zum Glück KEINE Schlangen, aber auch KEIN einziges Reh. Wohlwissend, dass man „Natur“ nicht steuern kann, waren wir doch etwas enttäuscht. Wir waren vermutlich einfach zu spät dran – es war schon fast Mittag und dementsprechend heiß. Vielleicht sind wir sogar bei einem Reh, das sich in den Schatten verkrochen hatte, vorbeigelaufen, ohne es zu entdecken.























Da wir schon in der Gegend waren, fuhren wir auf die Nachbarinsel „No Name Key“. Ohne Vorwarnung kreuzten dort einige der Rehe einfach die Straße direkt vor unserem Auto. :love: Da wir uns brav an das wirklich sehr niedrige Geschwindigkeitslimit hielten, waren wir zu keiner Zeit eine Gefahr für die Rehe.









Als wir so dahinfuhren, entdeckten wir das „No Name Pub“ – da uns dieses urige Lokal von außen gefiel, beschlossen wir, uns drinnen einen kleinen Snack zu gönnen. Von „klein“ konnte zwar keine Rede sein, denn die Portionen waren riesig, und mindestens genauso gut.













Im Anschluss ging es gut gestärkt zurück zum Auto, das wir am Parkplatz hinter dem Pub abgestellt hatten. Plötzlich spazierte dort mitten am Parkplatz ein Reh völlig ohne Scheu herum. :love::love::love: Wir haben keine Ahnung, aus welcher Richtung es gekommen ist – Augenblicke vorher, als wir zum Auto gingen, war es jedenfalls noch nicht da.
 
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Ich bin auch noch schnell dazu gestiegen... :giggle: und stelle fest wir waren zeitgleich in CC.... Ich freue mich schon auf die Fortsetzung..
Schön, dass du uns begleitest. Vielleicht sind wir uns in CC unbekannterweise irgendwo begegnet. Ich bin jedenfalls diejenige, die alles fotografieren muss - auch das Essen... :cool:
 
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Dienstag, 07.05.2019 – 1. Teil

Wie in jedem Urlaub gibt es irgendwann einen Tag, an dem ich unbedingt Fotos vom Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang machen „muss“. Genau heute war der Tag gekommen und ich schlich mich aus unserem Zimmer. :D

Unser Hotel liegt unmittelbar neben der Landebahn des kleinen Flughafens von Marathon – somit hatte ich netterweise freie Sicht nach Osten. Für meine Vorstellung des „perfekten“ Sonnenaufgangsbildes (wieviele habe ich davon eigentlich schon :unsure:) gab es ein paar Wolken zuviel, aber wenn ich schon draußen war, wollte ich auch ein paar Fotos machen.



















Anschließend holten wir uns wieder unser Frühstück, dabei entstand noch dieses Bild:



Nächster Punkt auf unser „To-Do“-Liste war Robbie’s Marina, um die dortigen Tarpone zu füttern.



































 
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Dienstag, 07.05.2019 – 2. Teil

Da wir vor unserem Fixpunkt am Nachmittag noch Zeit hatten, machten wir spontan einen kurzen Abstecher in den Long Key State Park zum Golden Orb Nature Trail. Wie ich schon eingangs erwähnt habe, haben besonders die mittleren Keys im September 2017 durch Hurricane Irma heftige Zerstörungen erlitten. :cry: Ich finde es bewundernswert, wie weit die Aufräumarbeiten rund 1,5 Jahre danach fortgeschritten sind. Trotzdem sieht man gerade an manchen Trails, wie groß die Kraft der Zerstörung durch Sturm und Flut gewesen sein muss. Auf diesem kurzen Trail konnten wir sehen, dass sich die Natur langsam wieder erholt.









































 
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Dienstag, 07.05.2019 – 3. Teil

Im Anschluss daran fuhren wir zurück nach Marathon.



Der eine oder andere von euch ahnt vielleicht schon, was wir am Nachmittag geplant hatten. Wir fuhren zum Sombrero Beach, da dort an diesem Nachmittag „Mr. T.“, die Loggerhead-Seaturtle (Karettschildkröte) mit einem Peilsender versehen zurück ins Meer entlassen wurde.

Solche Events sind in den USA erfahrungsgemäß immer sehr gut besucht. Es waren dann noch mehr Menschen dort, als wir erwartet haben. Trotzdem war es ein bewegendes Erlebnis, dabei zu sein.

















Seit unserem Urlaub schaue ich immer wieder einmal, wo sich Mr. T gerade aufhält. Sehr lange Zeit war er in den Gewässern vor Cape Coral unterwegs. Als es vor Weihnachten kühler wurde, ist er wieder nach Süden geschwommen.


Auf der Rückfahrt vom Sombrero Beach ins Coconut Cay Resort öffnete sich kurz die Himmelsschleuse, aber als wir ankamen, hatte der Regen bereits wieder aufgehört.



Nachdem wir uns etwas frisch gemacht hatten, fuhren wir zum „The Hurricane Bar & Grille“ und gönnten uns ein gutes und günstiges Abendessen.



 
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Mittwoch, 08.05.2019 – 2.Teil

Anschließend nützten wir den schönen Tag und entspannten ein paar Stunden am Strand direkt im Park.

















Nach der Entspannung am Strand fuhren wir noch kurz in das touristische Zentrum von Key West und stellten unser Auto im Parkhaus unweit des Mallory Square ab. Unser Ziel war das Hardrock Cafe, da wir für unsere daheimgebliebenen Kinder eine „Einkaufsliste“ abzuarbeiten hatten :cool: und ich selbst einige Magnete für meine Sammlung mitnehmen wollte. Ein kurzes Getränk an der Bar ging sich auch aus – endlich durften wir an der Bar sitzen, da wir niemand unter 21 dabei hatten.























Abends gab es noch einen kleinen Snack beim Sunset Grille & Raw Bar in Marathon. Das Lokal liegt direkt neben der Sevenmiles Bridge und „lebt“ natürlich vom täglichen Sonnenuntergang. Unser Abendessen war in Ordnung, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Beim Preis-/Leistungsverhältnis zahlt man eben die Aussicht mit – das wussten wir aber vorher.

























 
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