Florida vor Corona und jetzt - was ist Euch am meisten aufgefallen?

Wilfried-

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... also was uns aufgefallen ist (Besuchszeit Dez 2021 - Feb. 2022) die Häufigkeit der Coronamasken nach Geschäftstyp:
Home Depot (die harten Männer) etwa 20 % der Kunden tragen Maske
Publix/ Walmart etc knapp die Hälfte trägt Maske
Whole Food etc (die Organic-Fraktion) rd 80 % trägt Maske
also Del Prado Publix und Walmart sieht man ganz selten eine Maske
 

Texellena

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Ich war noch nicht wieder "drüben" seit Anfang 2020 vor der Pandemie aber wir fliegen in knapp 2 Monaten nach Hawaii, ich bin sehr gespannt. Die Personalsituation war aber auch 2020 schon schwierig bei vielen Restaurants, das wird sicher nicht wirklich besser geworden sein. Aber es ist in Deutschland ehrlich gesagt nicht anders. Ich arbeite als Aushilfe nebenher noch im Hotel, eigentlich ist jede Abteilung unterbesetzt. Viele Gastro/Hofa Mitarbeiter haben sich durch die lange Kurzarbeit umorientiert. Wer an der Rezeption war arbeitet heutzutage beim Arzt/Büro an der Rezeption - viel besser bezahlt mit weniger Schichtdienst. Einige sind auch auf zB Deutsche Bahn umgestiegen, denn gependelt wird quasi auch immer und da im Bordbistro bist du halt direkt Vorgesetzter statt normaler Service Mitarbeiter. Auch im Housekeeping ist es ganz ganz übel, viele arbeiten lieber schwarz private Putzstellen als einen angemeldeten Job zu haben. Ich denke es wird in den USA sehr ähnlich sein. Viele Leute aus einfacheren Jobs sind aufgestiegen und haben sich umorientiert.

Was wir so von unserer Freundin aus Hollywood mitbekommen ist, dass Masken eigentlich quasi nie getragen wurden. Weder im Supermarkt, noch auf der Arbeit, Events etc. Auch nicht als es Mitte 2020 und 2021 so krasse Fallzahlen gab.
 

Joschimar

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So, seit gestern wieder da, 16 Tage inkl. Tropensturm und Coronainfektion sind rum und ich bin dabei das Erlebte zu verarbeiten. Gerade was das Hotel betrifft, werde ich nochmal 2 Tage sacken lassen, um nicht aus persönlichen Störungen da etwas unglücklich formuliere.

Zu den Veränderungen beziehe ich mich hauptsächlich auf den Großraum Miami, der imho nicht ganz Florida widerspiegelt, zumindest gemäß meinen Erklärungen, die ich mir gesucht habe.

Großes Problem ist die Preissituation, die als erstes auffällt. Schon bei der Hotelbuchung war ich erschreckt, was für Preise aufgerufen wurden. Während ich die ganze Zeit davon ausging, es hängt mit der hohen Buchung aus den USA und Wechselkurs zusammen, so liegt imho das große Problem am Personalmangel! In allen Bereichen wurde gesucht, Hotels, Gastro, Läden, Busfahrer und in sonstigen Bereichen sieht das wahrscheinlich nicht anders aus. Hier sind imho viele Arbeiter durch die Corona Einreisen verloren gegangen , viele konnten sich das Leben in Miami evtl. nicht mehr leisten und sind zu den Eltern oder auf Land gezogen? Ich glaube hier ist in den USA einiges ins Stottern geraten, was nicht so schnell wieder anläuft und wenn dann Unsicherheiten kommen, wie Ukraine, kann das dauern. Auch die Preise beim Shoppen sind derzeit noch nicht das, was es mal war (vergleiche Dollar Preise), was aber imho an "fehlenden" Waren liegt. Man hat früher mit Rabatten die Lager leer gemacht, was aufgrund gestörter Lieferketten nicht so viel notwendig ist. Vor Miami waren so 3-4 Frachter vor dem Hafen zu sehen. Früher hatte ich den Eindruck, dass bei den Outlets das Sortiment ähnlich ist, dieses mal gab es da schon erhebliche Unterschiede in den Waren. Auch der Onlinehandel scheint aktuell mit den Outletpreisen mithalten zu können.

Was hat sich in Miami geändert? Einiges, nicht immer zum guten, manches Überaschendes.

Der Ocean Drive ist jetzt Einbahnstraße, mit extra Fahrradspur. Viel an Flair verloren, ein paar Schließungen wie das News Cafe, was ich nie mir hab vorstellen können. Ob man die Fahrradspuren brauchte, weis ich nicht, da es ja mit dem Boardwalk genug Platz gab. Mein Eindruck war, dass das Niveau gesunken ist, entweder Happy Hour mit Riesencocktails oder Filialen, die es überall gibt. Lincoln Road hat viel Leerstand. Das Nexxt Cafe weg, das brasilianische Sushi zu, trotzdem scheint das Niveau etwas hochgegangen sein (Ocean Drive weg) . Der Espanola Way ist recht gut frequentiert, auch wenn hier 2-3 Läden fehlen. Ist erstmal eher negativ, aber gleichzeitig scheint in der Washington einiges an kleinen individuellen Läden aufgemacht zu haben, die das wieder aufgemöbelt haben und so könnte gerade auf der Lincoln mit Neueröffnung wieder schnell aufwärts gehen. Auch die Hotel Reihe nach dem Ende des Ocean Drive hat sich besser herausgeputzt. Es ist vieles im Wandel, aber auch nichts, was nicht auch bei uns die letzten Jahre passiert. Langjährige Geschäfte schließen und Handy oder Vapor- Thc-Läden öffnen ;) Ich werde das im Herbst nochmal anschauen, wie es dann aussieht.

Das Thema Masken ist irgendwie befremdlich. An Bussen sind noch die Aufkleber Masken zu tragen, aber irgendwie hält sich kaum einer dran. OK, bei den Temperaturen auch unangenehm, aber man kommt sich teilweise ein wenig fremd vor. Bus so 1/3 mit Masken, im Hotel viele Masken bei den Angestellten, auch in einzelnen Läden wie Apple. Supermärkte imho nur Touristen mit Maske ;) Ich wollte eigentlich schreiben, dass ich die Amis da nicht mehr verstehe, aber bei uns ist es nichts anderes ;)
 

Style of the Isle

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Wir konnten jetzt 4 Wochen in FL bleiben. Was hat sich aus unserer Sicht verändert? Wir sind allerdings auch während der Pandemie 3 mal in FL gewesen. Es ist in den letzten beiden Jahren deutliche voller in FL geworden. Die Strassen, die Shops und Restaurants, aber auch die Parks.
Wir haben das Gefühl, dass die ganze Welt wieder raus möchte und Orlando weltweit auf einem der vordersten Reiseziele in der Beliebtheit liegt.

Lebensmittel, Tanken und Einkaufen sind in den letzten 2 Jahren deutlich teurer geworden. Um die Personalknappheit auszugleichen, haben die großen Filialisten (Walmart, Macy`s, Target, 7-Eleven usw.) ihr Grundgehalt deutlich aufstocken müssen, haben Selfservice eingestellt und Öffnungszeiten verringert. Höhere Löhne bedeutet aber auch höhere Preise der Produkte. Den Mitarbeiter freut es, den Kunden ärgert es.

Die Preise in den Restaurants empfanden wir nicht viel teurer als in den letzten Jahren davor. Das Preise moderart in den letzten Monaten angepasst worden sind, ist für uns normal und dem schenken wir auch weiter keine Beachtung. Aber in der Gastronomie macht sich die Personalknappheit weiterhin bemerkbar. Nach einer 3/4 Stunde des Wartens sind wir beim Outback ohne Essen raus. Wir hatten Hunger und wollten auch nicht länger warten. Dafür haben wir direkt neben dem Outback ein kleines französisches Restaurant gefunden, welches wir jetzt öfter besuchen werden.

Wir renovieren viel, wenn wir vor Ort sind. Was auffällig ist, dass die Preise für Bestellware in den Bau- und Fachmärkten (wir suchten Haustüren, die während Corona preislich verdreifacht wurden und teilweise monatelange Lieferzeiten hatten) sich wieder normalisieren und die Lieferzeiten sich ebenfalls wieder an "vor Corona" anpassen. Aber gute Handwerker sind auch hier absolute Mangelware. Leider.
Versicherungen, HOA und Unterkünfte werden ebenfalls erheblich teurer. Das führt auch dazu, dass viele AN wieder abwandern, weil sie sich die Unterkünfte und steigenden Lebenshaltungskosten bei den teilweise sehr geringen Stundenlöhnen in Hotels und Parks einfach nicht mehr leisten können. Auch haben wir viele Fastfoodketten gesehen, die nur noch den "Drive In" geöffnet haben, da das Personal schlicht nicht vorhanden war.

Wir haben sogar gesehen, dass viele Firmen Prämien bis zu $ 2.000,00 auslogen, wenn Du dich entscheidest, zukünftig "Burger" zu verkaufen.

Wir glauben, dass sich die Situation in der nächsten Zeit nicht ändern wird, sondern weiterhin angespannt und teuer bleiben wird.
Dennoch freuen wir uns wieder auf den nächsten Flug an die Golfküste, werden aber weiterhin auf einen Besuch des Parks verzichten.
 
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