Kurztrip: Übers‘ Wochenende nach D.C. – Trauzeugen on Tour

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Skydiver1985

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Freitag, 08.03.2019: Der Weg ist das Ziel (Teil 2)

Nach rund vier Stunden über dem Atlantik erreichten wir die Küste von Neufundland. Die verbleibende Flugzeit von etwa 3 Stunden führte uns vorbei an Quebec City, Albany, New York und Philadelphia und nach 8:22 Std. setzten wir bei 3°C und leichtem Schneeregen auf der Landebahn 19L des Washington Dulles International Airport auf.

Der Flieger war schnell verlassen und wir trafen auf eine Besonderheit, für die der Flughafen Dulles bekannt ist: die Mobile-Lounge. Alle international ankommenden Passagiere werden im International Arrivals Building (IAB), welches dem Main Terminal angeschlossen ist, abgefertigt. Da der Flughafen über zwei Satellitenterminals (A/B + C/D) verfügt kann der Weg zum IAB relativ weit sein. Damit sich die internationalen Ankömmlinge nicht mit nationalen Fluggästen vermischen werden die Passagiere nach dem Verlassen des Fliegers gleich im Terminalgebäude über einen separaten Gang zum nächstgelegenen Mobile-Lounge-Gate geleitet.

Bei einer Mobile-Lounge handelt es sich, wie der Name schon sagt, um einen fahrbaren Wartebereich. Das Gefährt sieht etwas unförmig, wie ein überdimensionaler Bus aus und fährt auf Rädern. Der Fahrgastbereich ist höhenverstellbar um dem ursprünglichen Zweck dieses Gefährtes gerecht zu werden. In den 90ern transportierten sie Passagiere vom Terminal zu Flugzeugen auf Vorfeldpositionen, nahmen die Höhe des entsprechenden Flugzeugs an und die Gäste konnte ohne Treppen gleich das Flugzeug besteigen.

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In Washington-Dulles werden diese Lounges nun für den Transport zwischen den Terminals und besonders zum IAB genutzt. Wir stiegen also in diese Lounge, die wie ein Wartebereit am Gate eingerichtet ist, und fuhren los. Bei der Immigration angekommen zerplatzen leider unsere Hoffnungen auf eine schnelle und unkomplizierte Einreise per Automat, immerhin sind wir beide mit unseren Pässen schon mehrfach eingereist. Die APC-Kioske waren außer Betrieb und jeder musste zum Officer.

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Die Schlange war lang und zeitweise nur drei Spuren für Non-US Citizens geöffnet, aber nach einer guten Stunde duften auch wir bei dem Officer vorsprechen. Er war oberflächlich freundlich, aber sachlich und hinterfragte meinen Aufenthaltsgrund „Leisure“, da er mir diesen auf Grund von Kleidung (Hemd, Lederschuhe), Rimowa-Trolley und Rückflug in zwei Tagen nicht so wirklich abkaufen wollte. Dies kommunizierte er auch ganz offen, vermutlich um meine Reaktion zu testen, ich konnte ihn aber letztendlich überzeugen und bekam den Stempel. Da wir kein Gepäck aufgegeben hatten konnten wir den Sicherheitsbereich gleich am Zoll vorbei verlassen.

Die Wartezeit bei der Immigration nutze ich um meinen Handytarif zu aktivieren. Erstmalig konnte ich die Vorzüge der eSim meines iPhone genießen und über die App des Anbieters GigSky ein entsprechendes Datenpaket (in meinem Fall 15 Tage – 1GB) buchen. Innerhalb von Sekunden war ich online. Diese Option halte ich für viel unkomplizierte als vorab oder vor Ort eine SIM-Karte besorgen zu müssen, diese einsetzen und auch noch aktivieren zu müssen.

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Um unseren Mietwagen bei Alamo in Empfang zu nehmen mussten wir mit einem Shuttlebus in den nördlichen Teil des Flughafens fahren, wo die verschiedenen Mietwagenanbieter ansässig sind. Die Fahrt dauerte rund 10 Minuten und schon als wir auf das Alamo-Gelände fuhren hielt ich Ausschau nach der FCAR-Choiceline. Zufälligerweise fuhr der Bus genau durch diese Reihe und zufälligerweise erspähte ich zwischen einigen Ford und Toyota doch tatsächlich einen Dodge Charger. Wie hatte ich Alina letztes Jahr in Florida vorgeschwärmt, dass ich den doch so gerne mal als Rental hätte, er aber zu selten ist um das Risiko einzugehen. Die einkehrende Müdigkeit war sofort verflogen und die Freude groß, wir steuerten vom Bus aus gleich den Dodge an und ich checkte sicherheitshalber nochmal den Schlüssel auf die Fahrzeugklasse. Was ein geiles Teil!(y)

Dank Skip-the-counter waren wir schnell auf der Straße und mein TomTom navigierte uns zuverlässig in Richtung Hotel. Der Schneeregen hielt an und die Straßen waren dank der abendlichen Rushhour sehr voll. Durch den Stau quälten wir uns nach Arlington und machten drei Kreuze, als wir unser Geschoss nach etwas mehr als einer Stunde Fahrzeit in der Tiefgarage unseres Hotels abstellten.

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Der Check-In war schnell erledigt und unsere beiden Zimmer im neunten Stock bezogen. Wir waren trotz der guten Bewertungen positiv Überrascht von der großzügigen Raumaufteilung und guten Einrichtung. Das habe ich in Großstädten schon schlechter erlebt.

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Bevor uns die Müdigkeit übermannt brachen wir auf zum Abendessen. Ziel war auf meinen Wunsch die nahegelegene Cheesecake Factory, welche wir unkompliziert und schnell per Uber erreichten. Ich liebe diesen Laden einfach und auch Ahmet kam auf seine Kosten.

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(Sorry... nur ein Schnappschuss:eek:)

Alt wollten wir an diesem Abend allerdings nicht werden, immerhin waren wir nun schon seit rund 22 Stunden auf den Beinen. Schnell riefen wir per App wieder Uber herbei und wurden innerhalb von drei Minuten aufgegabelt. Im Hotel angekommen besprachen wir im Aufzug noch grob den Plan für morgen, wünschten uns eine gute Nacht und verschwanden in unseren Zimmern.
 

Cawu

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Hallo Torsten,
ui, was für ein Start :unsure: mit Tatütata und so...
Schön, dass es Dir dann doch soweit gut ging und ihr die Reise antreten konntet (y).
Das mit der Mobile Lounge hört sich sehr interessant an, habe ich vorher noch nie gehört und gesehen.
Flotte Karre :-D und prima Abschluss in der Cheesecake Factory. Bin auf die Fortsetzung gespannt.

Liebe Grüße
Carmen
 

Irving

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Ach herrlich, als wäre ich dabei. Diese Mobile Lounge fand ich auch ganz cool. Doof, dass ihr bei der Immi so lange warten musstet, ich hatte letzten September die wahrscheinlich schnellste Immi meines Lebens, keine drei Minuten.

Das mit der esim find ich ja mega interessant. Wie funzt das genau?
 

Kekskrümelchen

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Eure Anreise liest sich trotz deines letzten Arbeitstages recht entspannt. Hattest du während des Fluges irgendwelche Probleme aufgrund deiner doch heftigen Erkältung?
 
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Skydiver1985

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Hattest du während des Fluges irgendwelche Probleme aufgrund deiner doch heftigen Erkältung?

Überraschenderweise hatte ich keine großen Probleme. Lediglich mein Husten hat mich (und ganz sicher auch die Mitreisenden) sehr genervt. Probleme z.B. mit dem Druckausgleich hatte ich überhaupt nicht. Es war ja auch mehr ein Infekt als eine Erkältung, Schnupfen hatte ich nur einen ganz leichten. Fieber und Kreislauf haben mir da viel mehr zu schaffen gemacht.


Das mit der esim find ich ja mega interessant. Wie funzt das genau?

Die Grundvoraussetzung ist ein Handy mit eSim. Im Moment ist das Angebot hier noch sehr überschaubar, mir sind aktuell nur Apple iPhone XS, iphone XS Max, iPhone XR, Google Pixel 3 und Pixel 3 XL bekannt.

Die beiden Anbieter GigSky und Truephone bieten über die eSim weltweite Datentarife an. Ich habe mich auf Grund von Testberichten für GigSky entschieden. Zuerst muss die entsprechende App auf das Mobiltelefon geladen und ein Benutzeraccount angelegt werden. Das ganze dauerte bei mir nur wenige Minuten und nachdem ich meine Kreditkartendaten hinterlegt hatte konnte ich sofort Datenpakete buchen. Vorab lassen sich über die Länderauswahl die entsprechend verfügbaren Tarife in der App anzeigen.
Nach der Landung in Washington nutzte ich kurz das Flughafen-WiFi um den Tarif in der App zu aktivieren und schon war ich online. Die App bietet jederzeit einen Überblick über das verbrauchte und noch verfügbare Datenvolumen. Hier ein etwas ausführlicher Bericht: https://www.heise.de/mac-and-i/meld...ung-im-Ausland-mit-dem-iPhone-XS-4218683.html
 

Irving

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Prima, ich danke dir. Für dieses Jahr habe ich noch SIM Karten aber ich fasse das mal ins Auge, Grundvorraussetzung ist da. :)
 
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Skydiver1985

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Samstag, 09.03.2019: D.C. per pedes - Mainstream-Sightseeing at its best (Teil 1)

Für sieben Uhr am Morgen waren wir zum Frühstück verabredet, meine Nacht war allerdings schon um fünf vorbei. Ich nutzte die Zeit im mit Alina zu telefonieren und um mir im Detail einen Plan von der optimalsten Route durch Washington zu machen.

Pünktlich saß ich am Frühstückstisch, Ahmet kam etwas zerknautsch ein paar Minuten später dazu. Vom Frühstück waren wir positiv überrascht, neben Porzellangeschirr und Metallbesteck gab es verschiedene Brote, Toast und Bagel zur Wahl. Dazu wurden diverse Aufstriche, Rührei und frische Früchte angeboten. Neben Kaffee und Tee (auch To-Go) gab es verschiedene mehr oder weniger genießbare Säfte und Wasser. Ein Foto habe ich leider nicht gemacht, für ein amerikanisches Continental-Breakfast konnten wir uns nicht beschweren.

Das Wetter versprach für heute nicht viel, es sollte weiterhin kalt (3 – 5C°) und bedeckt sein. Immerhin war kein Niederschlag angesagt, so dass wir trockenen Fußes unterwegs sein sollten.

Am Frühstückstisch bestellten wir wieder Uber und erwarteten den Fahrer kurze Zeit später vor dem Hotel.

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Als Ziel unserer Fahrt habe ich in der Uber-App einen Parkplatz am westlichen Ende des Arlington National Cemetery, dem Nationalfriedhof in Arlington, ausgewählt. Der Plan war von dort quer über den Friedhof zu wandern, so dass wir unter anderem am Grab von John F. Kennedy vorbeikommen und den Friedhof an der Ostseite über den Haupteingang wieder verlassen können. Im Nachhinein stellte sich die Idee als etwas blauäugig heraus, denn bei dem Versuch des Fahrers, stur nach Navi, das von uns gewählte Ziel anzufahren standen wir plötzlich am Hatfield Gate der Joint Base Myer-Henderson Hall der U.S. Army. Die Soldaten schauten uns mit großen Augen an und schickten uns postwenden zurück auf die Autobahn ohne auf die Nachfragen unseres Fahrers einzugehen. Der sehr freundliche Uber-Fahrer gab sich beste Mühen um unseren Plan zu verwirklichen und suchte verzweifelt auf der Westseite des Friedhofs nach einem Zugang, es wir landeten jedoch ständig wieder an Zäunen der Militärbasis. Nach einiger Zeit erfolgloser Suche wollten wir den netten Herrn nicht weiter strapazieren und baten ihn uns einfach nahe dem Haupteingang abzusetzen.

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Nahe dem Haupteingang entdeckten wir noch das im Jahre 1952 errichtete „United States Marine Corps War Memorial". Die insgesamt rund 20 Meter hohe Bronzestatue erinnert an die seit 1775 gefallenen Angehörigen der U.S. Marine Corps und stellt das Hissen der US-Flagge am 23. Februar 1945 auf der Insel Iwojima (Japan) im Kampf um eben diese dar.

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Da sich eine Schulklasse auf Ausflug um die Statue tummelte und zahllose Gruppenfotos in verschiedensten Posen zelebrierte machte ich nur schnell ein paar Fotos im richtigen Moment und wir zogen weiter in Richtung Friedhof.
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Wir nutzen einen Seiteneingang und mussten eine Sicherheitskontrolle ähnlich derer an Flughäfen durchlaufen, bevor wir das Gelände betreten durften. Schon nach wenigen Schritten blickten wir ehrfürchtig auf ein Meer von Grabsteinen.

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Der Arlington National Cemetery ist einer von 139 Nationalfriedhöfen der USA und wurde 1864 errichtet. Mit seitdem über 260.000 Beisetzungen und einer Fläche von 252 Hektar ist er der zweitgrößte Friedhof der USA. Mit Beisetzungen der beiden Präsidenten John F. Kennedy im Jahre 1963 und William Howard Taft in 1930 sowie dem General John J. Pershing in 1948 fanden in Arlington bisher drei Staatsbegräbnisse statt. Um auf diesem Friedhof seine letzte Ruhestätte finden zu dürfen muss man unter anderem aktives Mitglied der US-Streitkräfte, Veteran oder Präsident sein oder bestimmte andere militärische Voraussetzungen erfüllen.

Wir ließen die Eindrücke auf uns wirken, schlenderten durch das schön angelegte Gelände um letztendlich die Ruhestätte von John F. Kennedy zu besuchen. Am 25. November 1963 wurde J.F.K hier begraben, seit dem brennt auf dem Grab die „Eternal Flame“, eine ewige Flamme. Die Ruhestätte ist großzügig und sehr gepflegt hergerichtet, Washington liegt gegenüberliegend in direkter Sichtweite.

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Trotz der frühen Stunde, es war erst 09:30 Uhr, hatten sich schon zahlreiche Besucher am Grab eingefunden. Was uns ein wenig gestört hatte war die absolute Nichtbeachtung der „Silence and Respect“-Schilder vor Ort.

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Wir verließen den Ort auf direktem Wege und steuerten den Haupteingang an, über den wir den Friedhof verließen. Washington mit Lincoln Memorial, Monument und Capitol waren in Sichtweite und so wanderten wir über die Arlington Memorial Bridge geradewegs auf das Lincoln Memorial zu.

... gleich gehts weiter ...
 

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Skydiver1985

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Samstag, 09.03.2019: D.C. per pedes - Mainstream-Sightseeing at its best (Teil 2)

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(... sorry... heute waren meine Fotos irgendwie alle etwas schief :tired:)

Das Lincoln Memorial, auch bekannt von der 5$ Note und der 1-Cent-Münze, wurde von 1915 bis 1922 zu Ehren seines Namensgebers gebaut. Die 36 Säulen, die das Gebäude umgeben, symbolisieren die damals 36 Staaten, die zur Amtszeit Abraham Lincolns die Vereinigten Staaten bildeten.

Wir stiegen die Stufen des Sockels hinauf und drehten uns herum. Es eröffnete sich ein toller Ausblick auf die National Mall und das Washington Monument.

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Wer den Film Forst Gump gesehen hat, ich liebe ihn, wird sich an eine ganz bestimmte Filmszene erinnern… https://youtu.be/NcOTZeZ3_40?t=145
Im Gebäude thront Abraham Lincoln, gebaut aus 28 Blöcken weißen Marmors und 5,80 Meter hoch. An der Nordseite, als vor Abe stehend rechterhand findet sich seine zweite Antrittsrede aus 1865 in Stein gehauen, auf der Südseite ist seine berühmte Gettysburg-Rede verewigt.

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Nach einigen Fotos verabschiedeten wir uns von Lincoln und wanderten entlang des Lincoln Memorial Reflecting Pool auf das Washington Monument zu. Wie schön muss es hier in der Blütezeit und bei Sonnenschein im Sommer aussehen.

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Unterwegs stoppten wir noch am National World War II Memorial, machten jedoch nur ein Foto, da dieser Brunnen auf Grund des fehlenden Wassers sehr trist aussah und nicht zum Verweilen einlud.

Wir bogen in Richtung Norden ab und liefen die 17th Street hinauf um zum Weißen Haus zu kommen. Nach dem Überqueren der Constitution Avenue bogen wir in den Park „The Ellipse“ ein und näherten uns dem Regierungssitz des Präsidenten der Vereinigten Staaten von der Südseite aus.

Durch hohe Zäune und Sicherheitskräfte gut bewacht ergab sich kaum ein guter Blick auf das Gebäude. In meinem Kopf kreiste der Gedanke „im Fernsehen sieht das aber alles anders aus“, behielt diesen aber für mich. Ein paar Fotos haben wir gemacht, bevor wir unseren Fußmarsch wieder in Richtung Süden fortgesetzt haben.

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Die Constitiution Avenue überquerten wir wieder und stoppten kurz nahe des Washington Monuments. Schön sahen die US-Flaggen in symmetrischer Ordnung am Fuße der Stele aus und waren ein Foto wert. Ansonsten ist das Monument kein optisches Highlight und passt nicht so richtig in die restliche Architektur der Stadt.

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Als nächstes Ziel, unter anderem zum Aufwärmen, wählten wir das nahegelegene National Museum of Natural History aus. Das schöne in D.C. ist die Tatsache, dass alle Museen kostenlos sind. Man kann also auch mal für einen ganz kurzen Blick hineinspringen oder auch mal ein Museum besuchen, welchen einen sonst nicht unbedingt so sehr interessieren würde.
Auf dem Weg zum Museum war zu spüren, dass die Mittagszeit nahte. Die Straßenränder waren gesäumt von Food-Trucks, auf einen Schlag zählte ich 22 Fahrzeuge.
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Am Museum der Naturgeschichte angekommen stand eine kurze Sicherheitskontrolle an, bevor wir die Eingangshalle betreten konnten. Wir wollten uns nicht das ganze Museum im Detail anschauen und schlenderten von Abteilung zu Abteilung, kürzten gelegentlich ab und ließen uns ab und zu auf Bänken oder in Kinoecken nieder um uns ein wenig zu erholen.

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Im Museum trafen wir auf Grund der Mittagszeit die Entscheidung eine Kleinigkeit zu essen. Da wir uns nicht lange in einem Restaurant aufhalten wollten machten wir einen nahegelegenen McDonalds aus. Auf dem Weg zu diesem kamen wir am FBI-Headquarter vorbei. Ich hatte dies schon vorab auf der Karte gesehen und einen beeindruckenden, hermetisch abgeriegelten und modernen Bau vorgestellt. Vorgefunden haben wir allerdings einen in die Jahre gekommenen, ungepflegten Betonklotz, der absolut verlassen wirkte. Irgendwie enttäuschen…
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Bei McDonalds angekommen gab es ein schnelles Menü und schon ging es weiter in Richtung Kapitol, welches schon in der Ferne zu sehen war.

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... gleich gehts weiter ...
 
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Skydiver1985

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Samstag, 09.03.2019: D.C. per pedes - Mainstream-Sightseeing at its best (Teil 3)

Das von 1793 bis 1823 erbaute und 1851 bis 1863 erweiterte United States Capitol ist der Hauptsitz der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika und dient als Sitzungsort von Senat und Repräsentantenhaus. Früh genug gebucht besteht die Möglichkeit einer geführten Besichtigung des Gebäudes.

Unterwegs zum diesem auffälligen Gebäude passierten wir noch das Nationalarchiv und erreichten schnell den Capitol Reflecting Pool. Diesen, sowie eine andere, dem Kapitol nähergelegene Position nutzen wir für zahlreiche Fotos.

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Da unsere Füße zunehmend qualmten beschlossen wir die nächstgelegene U-Bahn-Station anzusteuern. Auf dem Weg sprangen wir noch kurz in den Botanischen Garten um ein gewisses Örtchen aufzusuchen und entschieden uns am Ende dann doch für Uber.

Uber gerufen, Uber innerhalb von drei Minuten da, Uber brachte uns zur Pentagon Mall. Wir wollten unseren daheimgebliebenen Damen eine kleine Freude machen und stöberten zu diesem Zwecke durch das Einkaufszentrum. Dieses liegt auf der anderen Seite des Potomac River in Virginia, südlich der Arlington Cemetery und gleich gegenüber vom Pentagon. Der Besuch in der Mall war ernüchternd, sofern man Floridapreise gewohnt ist, daher verweilten wir nicht lange dort.

Zu Fuß wanderten wir hinüber zum Pentagon, denn an dessen Westseite liegt das Pentagon Memorial. Das Thema 9/11 wird schlagartig präsent, handelt es sich doch um den Ort, an dem am 11. September 2001 um 09:37 Uhr der von fünf Terroristen entführte American-Airlines-Flug 77 gezielt zum Absturz gebracht wurde. Das Pentagon Memorial wurde in 2008 durch George W. Bush eingeweiht, jede der 184 errichteten Bänke steht für ein in diesem Vorfall verlorenes Menschenleben und enthält eine entsprechende Namensgravur.

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Inzwischen war es 16 Uhr und wir ließen uns von Uber auf dem Pentagonparkplatz abholen. Der Fahrer brachte uns auf direktem Wege ins Hotel und die Müdigkeit kam langsam durch. Wir entschlossen uns für eine kleine Pause auf den jeweiligen Zimmern und verabredeten uns für 18 Uhr bei mir um den Abend zu planen.
Auf meinem Zimmer angekommen checkte ich meine Aktivitäts-App, denn meine Smartwatch wies mich immer wieder auf angebliche Rekorde hin und tatsächlich…

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Kein Wunder, dass wir total platt waren. Meine Krankheit artete zwischenzeitlich auch noch in Hustenanfälle aus, so dass ich mich am Abend spontan im CVS ums Eck nach einem Hustenstiller erkundigte. Das empfohlene und letztlich gekaufte Produkt versprach (und hielt das Versprechen) 12 Ruhe vor Husten zu schaffen, schmeckte ekelhaft süß und chemisch und führte zu einem seltsamen Kribbeln im Brustraum wenige Minuten nach der Einnahme. Dazu morgen mehr…

Ahmet klopfte halbwegs pünktlich gegen 18 Uhr an meiner Türe, wir erledigten den Check-In unserer Rückflüge und suchten nach einem Restaurant zum Abendessen. Wir entschieden uns für das Silver Diner in der Nähe, einem im 70/80er-Stiel aufgemachten Restaurant. Gepolsterte Lederbänke, viel Chrom und eine Jukebox auf dem Tisch unterstrichen diesen Charme. Das Essen war soweit in Ordnung, ich schmeckte allerdings sowieso nicht mehr viel. Hier ein paar Schnappschüssen…

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Der ursprüngliche Plan war im Anschluss an das Abendessen noch im gegenüberliegenden O'Sullivan's Irish Pub einzukehren, da wir ein wenig Nachtleben natürlich auch nicht verpassen wollten, allerdings zogen wir es nun doch vor den direkten Heimweg anzutreten. Mir ging es nicht wirklich gut, Ahmet war auch nicht mehr ganz frisch. Dank Uber waren wir zehn Minuten nach dieser Entscheidung wir wieder im Hotel und fielen umgehend in unsere Betten.

Ich schaute noch etwas TV und in diesem war im Rahmen der Nachrichten wieder einmal das Weiße Haus zu sehen… und wieder sah es anders aus, als heute selbst gesehen. Dieser Gedanke begleitete mich ja schon den ganzen Nachmittag und weckte nun meinen Ehrgeiz einmal genauer nachzuschauen.
Die Lösung war letztendlich genauso einfach wie peinlich. Die bekannten Fotos vom Weißen Haus und die TV-Reportagen werden allesamt in der Pennsylvania Avenue auf der Nordseite des Gebäudes aufgenommen. Oh man… was habe ich mich geärgert, denn das Gebäude von der anderen Seite anzuschauen haben wir heute Nachmittag gar nicht in Erwägung gezogen und so schnell werde ich nicht wieder nach D.C. kommen. Mit diesem Gedanken ein wenig traurig entschied ich die Augen zu schließen.
 

TurboAC

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Geile Fotos, das erinnert mich gleich an meinen ersten DC Trip zurück. Sehr schön!
Auch das Auto kann einiges... hab doch schon ein ums andere mal überlegt mir hier einen zuzulegen, aber noch brauch ich das Kofferraumvolumen eines Kombis...
Den Rilowa Trolley musste ich aber erst mal googeln, davon hatte ich noch nie gehört. :-p

Weiter so, in DC reihen sich die Hotspots so schön aneinander. (y)
 

Irving

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Ihr seid nicht allein, uns ging es ebenso, haben das Weiße Haus auch nicht von der "richtigen" Seite aus gesehen.
 

gumpi67

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Wie schön muss es hier in der Blütezeit und bei Sonnenschein im Sommer aussehen.

In der Tat ist es bei Sonnenschein im Sommer sehr schön dort.

Wir waren vor ein paar Jahren am 4. Juli dort. Heiß, unendlich viele Leute, Partystimmung und Paraden entlang der Mall. In Erinnerung habe ich leider auch den schlimmsten Sonnenbrand, den ich mir trotz eines eher trüben Vormittags zugezogen habe.

Ausgerechnet am 4. Juli in Washington D.C. zu sein, war sicherlich ein tolles Erlebnis, aber für den nächsten Besuch ziehen wir definitiv ein anderes Datum vor.
 
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Skydiver1985

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Sonntag, 10.03.2019: Von Luftfahrpionieren, Überschalljets und Raumschiffen (Teil 1)

Der heutige Tag stand im Zeichen der Luft- und Raumfahrt und begann leider mit einer traurigen Nachricht aus eben dieser Branche. Auf den Bildschirmen des Frühstücksaals lief pausenlos die Berichterstattung zu einem Flugzeugunglück; eine Boeing 737-MAX 8 der Ethiopian Airlines ist kurz nach dem Start in Addis Ababa auf dem Weg nach Nairobi abgestürzt. Uns lief es kalt den Rücken herunter und wir dachten beide gleich an die im vergangenen Jahr abgestürzte Lion-Air-Maschine selben Typs und ähnlichem Szenario. Seitdem stand MCAS, ein Sicherheitssystem der neuen 737 MAX – Reihe, unter Kritik.

Während wir uns gegen 7 Uhr mit einem Frühstück stärkten erzählte ich Ahmet von der gestern Abend erlangten Erkenntnis in Bezug auf das Weiße Haus. Wir konnten uns ein Lachen nicht verkneifen, wie kann man so blöd sein?! Ahmet hatte dies nun noch mehr angefressen, als mich gestern Abend. Er schlug spontan vor mit dem Auto nochmal nach Washington hinein zu fahren, denn an einem Sonntagmorgen wird nicht allzu viel Verkehr zu erwarten sein. Da wir recht früh dran waren hielt ich dies für eine gute Idee, die wir umsetzen wollten.

Schon beim Frühstück bemerkte ich, dass ich heute nicht wirklich fit bin. Ich litt unter dauerhaften Schwindel und fiebertypischen Heiß-/Kaltschwankungen. In meiner Brust und meinem linken Arm spürte ich immer wieder einen Druck und ein Kribbeln. Ich stellte gedanklich eine Verbindung zu dem gestern Abend gekauften und bereits zwei Mal eingenommenen Hustensaft her und vermutete eine Unverträglichkeit mit dem Antibiotikum. Letztendlich beschloss ich die Einnahme aller Medikamente bis zur Heimkehr vollständig zu unterlassen.

Im Anschluss an das Frühstück waren unsere Zimmer schnell geräumt und der Check-Out erledigt. Nachdem das Gepäck im Auto verstaut war machten wir uns gleich auf den Weg, diesmal durfte Ahmet unseren Dodge fahren, denn dazu fühlte ich mich nicht in der Lage.

Auf dem Weg in die Innenstadt hielten wir kurz in einem Whole Foods Market um ein paar Getränke zu kaufen und ein wenig durch die Regale zu stöbern. Als wir am Kapitol vorbeifuhren beschlossen wir auch hier nochmals kurz anzuhalten um ein paar Fotos zu machen und setzten unseren Dodge Charger bei dieser Gelegenheit in Szene.

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Das Wetter war weiterhin nicht sehr einladend und eignete sich nicht so recht für stimmungsvolle Fotos. Die Vorhersage versprach jedoch am Mittag besserung mit Sonne und wärmeren Temperaturen.

Wir folgten der Pennsylvania Avenue bis zum Weißen Haus und suchten nach einem geeigneten Parkplatz. Auf Grund von Wochentag und Uhrzeit war dies keine große Aufgabe, gleich am Lafayette Square stellten wir unseren Mietwagen ab. Schnell eröffnete sich ein ganz neuer Blick auf das Weiße Haus, viel beeindruckender und gewohnter, als der gestrige.
Obwohl es erst 08:30 Uhr war versammelten sich schon unzählige Touristen auf dem abgesperrten Teil der Pennsylvania Ave. Natürlich hielten wir auch diese Seite des Gebäudes auf zahlreichen Bildern fest...

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Auch einige, aus dem TV bekannte, Demonstranten mit teilweise zweifelhaften Ansichten waren anzutreffen...

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Nun wollten wir Washington (leider) aber endgültig hinter uns lassen. Wir fütterten unser Navi mit dem heutigen Hauptziel, dem Steven F. Udvar-Hazy Center nahe des Dulles-Airport.

Morgen geht es dann weiter mit Teil 2 dieses Tages...
 
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Sonntag, 10.03.2019: Von Luftfahrpionieren, Überschalljets und Raumschiffen (Teil 2)

Es handelt sich bei diesem Museum um eine Außenstelle des Smithsonian National Air and Space Museum, welches seinen Hauptsitz in der National Mall unweit vom Kapitol hat und liegt unmittelbar südlich des Flughafens Washington Dulles. Dies trifft sich ganz gut und wurde bewusst heute von uns besucht, da es heute Abend leider schon wieder nach Hause ging und so der Weg zum Flughafen nicht mehr weit ist.
Eröffnet in 2003 beherbergt dieses auf Luft- und Raumfahrt spezialisierte Museum auf einer Fläche von mehr als 30.000m2 unzählige Luft- und Raumfahrzeuge verschiedenster Kategorien. Besonders das Space Shuttle Discovery, eine Concorde sowie das Aufklärungsflugzeug Lockheed SR-71 sind hier nennenswert, aber auch kleine Flugzeuge der früheren Luftfahrtgeschichte sowie zahlreiche Exponate der Apollo-Mondmissionen machen das Museum aus. Auch hier ist, wie in ganz Washington, der Eintritt frei.

Wir rollten pünktlich zur Öffnung um 10 Uhr auf den mit 15$ kostenpflichtigen Parkplatz und parken fast in erster Reihe. Einige Besucher orientierten sich in Richtung Eingang, aber viel war nicht los. Daher war die obligatorische Sicherheitskontrolle schnell erledigt.

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Mein persönliches Highlight, auf welches ich mich schon im Vorfeld sehr gefreut habe, war das Space Shuttle. Nachdem ich im vergangenen Jahr in Florida die Atlantis sehen konnte war wollte ich nun auch die Discovery sehen. Schon vom Eingangsbereich lässt sie sich in der Ferne ausmachen:

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Eigentlich wollte ich gleich zur Discovery, aber schon auf dem Weg zu dieser wird man von der schieren Menge der ausgestellten Flugzeuge regelrecht erschlagen.

Besonders ins Auge gefallen ist uns die Lockheed SR-71, einem Tarnkappen-Aufklärungsflugzeug, welches von 1966 bis 1998 im Dienste der U.S. Air Force stand. Von den insgesamt 32 gebauten Exemplaren verunglückten 12 Flugzeuge, so dass heute noch 20 existent sind.
Die Lockheed SR-71 hält bis heute den Geschwindigkeitsrekord für strahlgetriebene Luftfahrzeuge (3.529km/h / Mach 3,36) sowie den Rekord für die schnellste Atlantiküberquerung (New York – London in 1:55 Std.).

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Nun ging es aber weiter zum Space Shuttle „Discovery“. Schon von weitem war sie ja schon zu sehen, nun stehen wir endlich davor. Anders, als im Kennedy Space Center in Florida, wo die Atlantis im Raum schwebt und perfekt inszeniert ist, steht die Discovery hier auf ihrem Fahrwerk auf dem Hallenboden. Lediglich ein hüfthohes Geländer trennt die Besucher vom Shuttle. Es kann rundum umlaufen werden und so sehr gut von jeder Seite angeschaut und fotografiert werden.

Ein Space Shuttle ist für mich immer wieder total beeindruckend, besonders unter dem Gesichtspunkt, dass es sich nicht um ein simples Replika, sondern um ein Original handelt.
Die Discovery, gebaut in 1983, absolvierte mit 39 Missionen mehr Flüge als alle anderen Orbiter. Sie brachte in 1990 das Weltraumteleskop „Hubble“ in die Erdumlaufbahn, transportierte zahlreiche Module der Internationalen Raumstation „ISS“ ins All und versorgte diese später mehrfach mit Ersatzteilen und Vorräten. Bis zu Ihrer letzten Landung am 9. März 2011 legte sie insgesamt 238,5 Millionen Kilometer zurück.

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Wir verbrachten über eine Stunde nur mit der Discovery und trotzdem fiel es mir schwer ihr irgendwann den Rücken zu kehren. Im direkten Umfeld waren zahlreiche Modelle verschiedenster Raumsonden ausgestellt, aber besonders eine Vitrine mit originalen Exponaten der Apollo-Mondmissionen fiel mir ins Auge. Zahlreiche tatsächlich auf der Mondoberfläche getragene Handschuhe und ein Raumanzug gab es hier zu sehen.

Wir verließen den James S. McDonnell Space Hangar und schauten uns noch ein wenig im restlichen Hangar um. Die zahllosen Fluggeräte verschiedenster Epochen stehen teilweise so dicht beisammen, dass schöne Fotos nahezu unmöglich sind.

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Wir hatten doch tatsächlich die Zeit ein wenig vergessen. Nicht, dass wir in Schwierigkeiten mit unserem Rückflug kommen würden, aber dass es schon fast 14 Uhr ist hätten wir nicht gedacht. Einzig ein leichter Hunger deutete auf die Uhrzeit hin. Um diesen zu stillen suchten wir den in das Museum integrierte (und auch leider durch die Hallen zu riechende) Mc Donalds auf, um ein paar Kleinigkeiten zu snacken. Diese Pause hatte ich bitternötig, denn mein Kreislauf meldete sich immer wieder zu Wort und ein leichtes Fieber machte sich auch noch bemerkbar. Das Schwindelgefühl und ein Laufen „wie auf Watte“ begleitete mich ja schon den ganzen Tag.

Gestärkt verließen wir das Steven F. Udvar-Hazy Center und kehrten zu unserem Auto zurück. Da uns das Wetter im Gegensatz zu gestern nun auf einmal mit traumhaft sonnigen 20°C verwöhnte parkten wir unseren Mietwagen um auf einen etwas abseits gelegenen Teil des Parkplatzes. Wir wollten uns noch ein wenig frisch machen und Teile unserer Kleidung wechseln. Das Wetter bot an dies im freien zu erledigen anstatt ein stickiges Flughafen-WC aufzusuchen.

Wir packten noch schnell die Koffer ein wenig um, sammelten unseren sieben Sachen zusammen, die sich in den letzten 48 Stunden in diesem Auto angesammelt hatten und machten uns mit einem kurzen Tankstopp auf den Weg zum Flughafen.

... gleich geht es mit dem letzten Teil weiter ...
 
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Skydiver1985

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Sonntag, 10.03.2019: Und schon ist alles wieder vorbei...

Der Mietwagen war schnell und unkompliziert abgegeben und der Shuttle-Bus zum Terminal stand bereit.

Im Terminal angekommen suchten wir ein wenig, bis wir den Zugang zu unseren Gates finden konnten. Im Hauptterminal gibt es in zweiter Reihe zwei Zugänge zum Sicherheitsbereich; Ost und West. Am Zugang West wies man uns ab, wir sollten den Zugang Ost nutzen. Diesen passierten wir problemlos und nachdem zahlreiche Treppen nach unten überwunden waren erreichten wir die leicht überfüllte Sicherheitskontrolle. Die Priority-Lane war zum Glück fast leer, so dass wir nach dem Document-Check schnell beim Bodyscan an der Reihe waren.

Die Kontrollen waren für das bisher in den USA erlebte sehr intensiv und streng, dementsprechend lange dauerte die ganze Aktion. Sonst immer tiefenentspannt nervte mich das Ganze diesmal sehr, da ich merkte, wie meine Kräfte zunehmend schwanden. Eine Möglichkeit sich zu setzen war nicht vorhanden, von hinten wurde geschoben, die TSA-Mitarbeiter hetzten die Meute im schroffen Ton voran. Nachdem es geschafft war ging es weiter mit dem AeroTrain zu den B-Gates, ich hatte einen Moment um zu verschnaufen.

Angekommen im Flugsteig orientierten wir uns kurz um zu prüfen, wo unser Abfluggate liegt und kehrten im Anschluss in der Turkish Airlines Lounge ein. Hier war es sehr voll, aber das türkischlastige Buffet in diesem Moment eine willkommene Abwechslung zu Burger & Co. Wir verweilten dort bis kurz vor der angegebenen Boardingzeit und entspannten.

Leider habe ich im Flughafen völlig versäumt ein paar schöne Bilder zu machen :tired:.

Rückflug sollte uns mit Scandinavian Airlines von Washington über Kopenhagen nach Düsseldorf führen. Das Fluggerät für die erste Teilstrecke nach CPH war der 16 Jahre alte und schon immer für SAS fliegende Airbus A330-300 mit dem Kennzeichen LN-RKO und dem Taufnamen Sigrid Viking. Kein besonderes oder außergewöhnliches Flugzeug also, aber für uns ein Erstflug mit SAS auf der Langstrecke und daher trotzdem sehr interessant.

Boarding-Time war 17:40 Uhr und überpünktlich startete das Einsteigen. Wir gingen wieder relativ früh an Bord, leider war es aus keiner Position möglich den Flieger abzulichten. Der Empfang an Bord war sehr herzlich und auch hier wurden gleich die Jacken abgenommen. Beim Preflight-Drink verzichtete ich diesmal auf Alkohol und wählte einen Saft. Der Purser stellte sich persönlich vor und übergab bei dieser Gelegenheit gleich die Speisekarte. Die Flugzeit nach Kopenhagen sollte heute bei 7:45 Std. liegen.

Die Kabine machte einen sehr edlen Eindruck, im Vergleich zu Lufthansa legt SAS großen Wert auf Privatsphäre. Die Sitzschalen sind hoch, im Sitzen fühlt man sich sehr umschlossen und privat, es wirkt fast wie ein eigenes Abteil.
Der Sitz ist mit einem Drei-Punkt-Gurt ausgestattet (der Oberkörpergurt ist nur bei Start und Landung zu tragen) und ausgesprochen bequem. Die Sitzpositionen und Einstellmöglichkeiten sind vielseitig und auch an Ablagefächern mangelte es nicht. Insgesamt gefällt uns das Produkt der SAS sehr gut.

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Wir verließen pünktlich das Gate und hoben kurze Zeit später, genauer gesagt um 18:25 Uhr, von der Piste 30 ab. Nach erreichen unserer Reiseflughöhe startete gleich der Service, es wurde ein 3-Gänge-Abendessen angeboten. Die Präsentation des Hauptgangs fand ich nicht sehr sehenswert, schmackhaft war es aber allemal. Es wurde sogar aktiv ein Nachschlag angeboten, was ich bei Lufthansa und anderen Airlines in dieser Klasse so noch nicht erlebt habe.


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Gleich nach dem Essen verwandelte ich den Sitz zum Bett und schlief innerhalb von Minuten ein. Erst ca. eine Stunde vor der Landung wurde ich freundlich zum Frühstück geweckt, ich hatte also fast fünf Stunden Schlaf gefunden und fühlte mich schon viel besser.
Auch das Frühstück war einwandfrei, auch wenn ich eigentlich keinen Appetit hatte.

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Wir machten noch das obligatorische, diesmal leider etwas verschwommene, Selfie und landeten nach einer Flugzeit von 7:21 Std. am nächsten Morgen in Kopenhagen.

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Durch die frühe Landung hatten wir über eine Stunde Zeit unseren Weiterflug nach Düsseldorf zu erreichen, so dass wir noch ein wenig durch die Shops stöbern konnten.

Der letzte Flug unserer Reise war kurzweilig und unspektakulär, so dass wir 72 Stunden, nachdem wir vom Flughafen Düsseldorf abgeflogen waren, wieder auf diesem gelandet sind. Von diesen 72 Stunden haben wird 19 Stunden in Flugzeugen verbracht und dabei etwa 14.000km zurückgelegt. Mit unserem Dodge haben wir in den 72 Stunden rund 120km und zu Fuß knapp 35km zurückgelegt.

Nachdem ich Ahmet zu Hause abgeliefert und Alina noch kurz im Büro besuchte habe entschloss ich mich um 11:30 Uhr zu einem verlängerten Mittagsschlaf.

Unser Wochenendausflug war trotz meiner Krankheit eine überwältigende Reise mit unglaublichen Eindrücken und bleibenden Erinnerungen.

Vielen Dank, dass ihr mitgereist seid! Ich hoffe, dass euch mein kleiner Reisebericht trotz nicht so berauschender Fotos ein wenig gefallen hat und würde mich sehr über ein kurzes Feedback freuen.(y)


 

TurboAC

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Richtig cooler Trip!
Schade das es mit der Gesundheit etwas beschwerlich war, aber schön zu lesen das Du es trotzdem genießen konntest! (y)
Ich hoffe das ich meine Frau 2020 auch wieder zu einem Kurztripp entführen kann.
 

bacchus85

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Echt ein richtig cooler Trip! Also bis auf die Krankheit natürlich... Aber schön dass Ihr dennoch eine gute Zeit hattet! Mir hätte so ein Ausflug glaube ich auch gefallen.. Ich bin ja auch so ein Luftfahrt-Enthusiast, da hätte mir das Air & Space Museum garantiert auch Spaß gemacht.

Vielen Dank für's Mitnehmen! :)

Gruß,

Peter
 

Kekskrümelchen

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Danke, dass wir bei diesem Kurzbesuch dabei sein durften. Die kurze Zeit habt ihr ja optimal genutzt. Also ich hätte anschließend auf jeden Fall noch Urlaub gebraucht :giggle:
 

holgipezi

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Vielen lieben Dank für Deinen Bericht. Ich hoffe, Dass es Dir mittlerweile wieder besser geht !?
 

Rover71

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Hat mir auch super gut gefallen Euer Kurztrip, mit der richtigen Person könnte ich mir auch so etwas auch vorstellen.
 
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