14.7. Kreuz und quer durch Boston
Als wir von Bord gehen, sind Erik und ich hungrig und allesamt ziemlich planlos, was wir jetzt mit dem Rest des Tages anfangen.
Also laufen wir zunächst einmal zum Quincy Market, um etwas Essbares zu besorgen.
Von innen gibt es keine Fotos, denn ich fand es dort einfach nur furchtbar: Laut, voll, wühlig und eng!
Fairerweise muss ich dazu sagen, dass man mir, wenn ich bei Hunger über einen gewissen Punkt hinaus bin, ohnehin nichts mehr recht machen kann, ich alle um mich herum nur noch angifte und mich auch nicht mehr entscheiden kann ob und was ich überhaupt noch essen möchte.
Tja, dieser Punkt ist eindeutig überschritten, die dazu passenden Kommentare meiner Männer, die die Problematik natürlich nicht zum ersten Mal erleben und aushalten müssen, nerven mich zusätzlich. Müde, weil seit 3:00 Uhr wach bin ich auch. Kurz: Ich finde gerade alles einfach nur noch doof!
Erik, der mit in der Hinsicht sehr ähnlich ist, futtert zum Glück Pizza und ist zufrieden, hätte ich auch lieber machen sollen!
Ich bin mir sicher, dass einige der Mitleser, die mich besser kennen, jetzt gerade großes Mitleid mit meinen Männern haben...
Missmutig stapfe ich also hinter meinen Männern her, mache das eine oder andere Foto, aber kann der ganzen Sache gerade nicht viel Gutes abgewinnen.
Ein Chipotle an einer Ecke fällt mir ins Auge, und auch wenn ich mich bei der Bestellugn dort auch ziemlich doof anstelle und nix richtig verstehe, halte ich endlich eine Tüte mit Essen in der Hand, das ich im Boston Common Park verspeise, während neben uns eine Predigerin einen etwas skurrilen Open Air-Gottesdienst mit sehr schrägem Gesang abhält.
So, müde und platt bin ich immer noch, aber immerhin schön satt
. So kann's weiter gehen.
Oli schlägt vor, aus dem Park in Richtung Charleston River zu laufen und vom Ufer mal nach Cambridge rüber zu schauen.
Also durchqueren wir den Boston Common, werfen noch einen Blick in den Public Garden mit den kitschigen Schwanenbooten
Und laufen durch ein ausgesprochen hübsches Stadtviertel, ich denke es ist Beacon Hill, an die Flusspromenade.
Dort ist das sonntägliche Freizeitleben voll im Gange: Es wird sich gesonnt, gerannt, gesegelt, gepaddelt, und und und...
Boston hat offensichtlich auch für die Einheimischen einen ziemlich höhen Freizeitwert. Echt toll!
Als ich Kulturbanause den Kopf von Arthur Fiedler ablichte, weil er mich total an die 3D Puzzle erinnnert, die irgendwann bei uns mal total in waren, bekomme ich von einem älteren Ami, der mich befragt, ob ich weiß, wer das ist, einen Einlauf, dass ich das gefälligst mal im Internet recherchieren soll, denn ohne ihn gäbe es diese Promenade, auf der ich mich gerade befinde, schließlich gar nicht!
Ich gelobe Besserung und verdrücke mich schnell zu meinen Männern
.
Quer durch die Stadt, vorbei an Plätzen, an denen ich vorhin vor lauter Hunger nicht einmal richtig hingeschaut habe, laufen wir zurück in Richtung Hotel.
Ich gebe offen zu, dass ich einem Uber gegenüber zu diesem Zeitpunkt sehr aufgeschlossen gewesen wäre, aber Erik hat natürlich recht, wenn er sagt, dass wir die paar Kilometer jetzt auch noch laufen können und auch noch das böse Wort „Klimaschutz“ in den Raum wirft...
Ach waren das noch Zeiten, als er sich selbst ein Taxi rufen wollte...
.
Also laufen wir zurück. Daran, dass die Fotos immer weniger werden, erkennt man auch, dass ich ganz schön geschafft war
.
Im Hotel angekommen, will sich nach der Dusche dann keiner von uns mehr richtig weit bewegen, und wir beschließen, einfach gegenüber am Lawn on D einen Snack zum Abendessen zu uns zu nehmen und den Tag dann zu beenden.
Gegen 21:00 Uhr fallen wir alle scheintot ins Bett!
Mein Fazit des Tages: Boston ist toll, aber Erholung geht anders
.
LG
Manu