Sardinien 2019

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Turbotobi76

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Ja die Südländer sind da manchmal etwas speziell mit den Essenszeiten und die Sarden haben sich da zumindest außerhalb der Saison ihre Eigenheiten bewahrt. Das finde ich grundsätzlich auch absolut ok und ich passe mich da nach Möglichkeit auch als tourist an. Mit kleinen Kindern geht das halt nicht immer so optimal, nach einem langen urlaubstag sind die so platt das es keinen Spaß mehr macht mit denen noch essen zu gehen. Eigentlich sollte man da Siesta machen wie die Einheimischen aber in 2 Wochen Urlaub kriegt man das in die Kinder nicht rein ;)

Wenn man etwas außerhalb der touristischen Hot spots bleibt ist Sardinien relativ ursprünglich mit allen vor und Nachteilen.
Aber selbst in den touristischen Gebieten hat man oft das Gefühl die Zeit ist in den 70er Jahren stehen geblieben. Das hat aber den Vorteil das es auch weniger Sünden des Massentourismus wie z.b. die Bettenburgen auf Mallorca gibt.
 
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Mittwoch 13.6. 2019

Heute wollen wir uns mal ein bisschen das Hinterland der Westküste ansehen. Ich habe irgendwo den Geheimtipp für ein verstecktes Tal mit Wasserfall aufgeschnappt.
Also machen wir uns auf den Weg, es geht in die Berge und das heißt wieder viele viele Kurven die wie fahren müssen. Ich habe da immer noch Freude dran aber meine Frau immer weniger.

Der Weg führt uns nach Cuglieri eine malerische Kleinstadt auf einem Bergrücken gekrönt von einer Basilika. Die Basilika hatten wir gar nicht auf dem Schirm beschließen aber spontan ihr einen Besuch abzustatten. Sie ist ja sogar ausgeschildert also biegen wir von der Hauptstraße ab in die enge Ortschaft.

Nach drei Schildern ist jedoch Schluss mit weiteren Wegweisern von der Basilika ist aber nix mehr zu sehen. Ich fahre noch ein Stück durch die engen Gassen entschließe mich dann aber abzubrechen und fahre wieder Richtung Hauptstraße.
Vermute ich zumindest in den engen Straßen verliert man Ruck Zuck die Orientierung und auch das Navi versagt kläglich.
Die Gassen werden immer schmaler und enger. Eine Baustelle zwingt mich in noch kleinere Wege. Ich lande in einer Sackgasse und muss einige Meter Rückwärts fahren, umdrehen unmöglich. Probiere eine andere Gasse aber auch hier ist Schluß , zumindest fast.
Außenspiegel anlegen und meine Frau muss mich einweisen so schaffe ich es durch ein Engstelle mit 1-2cm Luft an jeder Seite.
Die Hauswände links und rechts haben schon deutlich Kampfspuren. Gott bin ich froh das ich nicht den BMW X1 genommen habe der ist zwar nur weniger Zentimeter breiter aber das hätte hier den Ausschlag gegeben.
Glücklicherweise werden die Straßen ab hier etwas breiter und wir erreichen auch bald die Durchgangsstraße. :hot:

Wir machen uns auf zum ursprünglichen Ziel, sind nur etwa 25km aber das zieht sich hier alles immer dank der vielen Berge.
Auf Anhieb finde ich den Parkplatz aber nicht, die Wegbeschreibung ist ziemlich dürftig und Google Maps funktioniert ohne Netz auch nicht.

Irgendwann finde ich den genannten Parkplatz. Leider stellt sich heraus das der Weg in das Tal und zum Wasserfall zwar nicht sehr weit ist aber es einen extrem klitschigen steilen Trampelpfad runter geht, absolut nix für die Kind´s.
Also verzichten wir schweren Herzens und machen und auf den Rückweg, zwei Pleiten zu kurz hintereinander schlagen ganz schön auf die Stimmung.

Nach der Rückkehr nehmen wir ein verspätetes Mittagessen ein, meiner Frau geht es nicht besonders und daher möchte sie nur in Bett.
Ich schnappe mit die Kinder und fahre mit ihnen nach Bosa Marina, den Strand von Bosa. Der Strand liegt hier in einer Sichelförmigen Bucht die vor der Brandung schützt. Daher können wir hier gefahrlos schwimmen nur der starke Wind stört noch ein wenig. Dank Vorsaison ist auch hier nicht viel los und das Parken ist noch umsonst.
Überall an der Promenade wird gewerkelt und gearbeitet, im Hochsommer ist hier wohl doch so einiges los.
Bilder gibt es von dem Pleite Tag dann auch keine.
 
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kleiner Fehler im oberen Post natürlich ist erst jetzt der :
13.6.19 und zwar Donnerstag.

Warm und Heiß war es bereits die letzten Tage, heute lässt auch der Wind nach daher wollen wir heute an den Strand und zwar an den Berühmten Reiskornstrand Is Arutas. Der Strand besteht hier aus kleinen runden und ovalen Steinchen die Ähnlichkeit mit Reiskörnern haben.

Wie machen uns früh auf den Weg denn es sind ca. 60km. Wie es das Schicksal so will, oder die wenigen Straßen. Wir müssen wieder bis hoch nach Cuglieri bevor es dann nach Süden Richtung Is Arutas geht.

Wir kommen gegen 10Uhr an und finden noch Problemlos einen kostenfreien Parkplatz,hier ist jetzt schon etwas mehr los als wir bisher gewohnt sind.

Der Anblick des Strandes ist wirklich beeindruckend und es wird einem nicht zuviel versprochen.

Is Arutas 1.jpgIs Arutas 2.jpgIs Arutas 3.jpg

Da die kleinen Steine im Wasser nicht so aufgewirbelt werden ist das Wasser wirklich Kristallklar.
Wie verbringen hier mehrere Stunden, zum Mittag gibt es leckere belegte Panini aus der Strandbar. Viele italienische Strandnachbarn machen sich zur Mittagszeit richtig schick um in dieser Strandbar Essen zu gehen und lassen ihre sieben Sachen unbesorgt am Stand liegen.

Am frühen Nachmittag haben wir genug Sonne erwischt und machen uns auf den Heimweg.

Wie kommen ja wieder durch Cuglierie und ich habe mit dem Örtchen noch eine Rechnung offen, habe mir am Vorabend noch mal ganz genau bei Maps angeguckt wie man zu dieser Basilika kommt.
Wie waagen uns also nochmal in diese Autofahrerfalle und tatsächlich gelingt es uns den Weg zur Basilika zu finden, der kleine steile Pfand den ich gestern für einen Fußweg gehalten habe ist tatsächlich die Zufahrt auf das Plateau der Basilika.

Cuglieri 1.jpgCuglieri 2.jpgCuglieri 3.jpg

Der Weg hat sich auf jeden Fall gelohnt, allein der Ausblick von den Treppen der Basilika ist gigantisch. Im Innenraum ist es angenehm Kühl trotz der enormen Hitze von 30° draußen. Die örtliche Priester unterrichtet gerade einige Kinder als wir rein kommen, er gibt uns aber verstehen das wir uns trotzdem gerne umsehen können.
 
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Freitag 14.6. 2019

Für heute gibt es nicht viel zu berichten, da die letzten Tage so anstrengend waren und es Heiß und fast Windstill ist verbringen wir den Tag am Strand vor unserer Ferienhaussiedlung.
Schon in den letzen Tagen ist uns hier ein streunender Hund aufgefallen. Die Einheimischen vertreiben ihn immer sofort und teils sehr grob. Wir machen das nicht allerdings wird er dadurch extrem anhänglich und bettelt ständig nach Futter. Zum Glück kommen bald einige Hundebesitzer an den Strand,denn die letzten Meter zur Klippe hin sind hier als Hundestrand ausgewiesen. Dort sieht er wohl bessere Chancen auf Futter und lässt uns in Ruhe.

Am Nachmittag kommt ein frischer Wind auf der etwas Abkühlung bringt. Am Abend holen wir uns in der örtlichen Pizzeria was zu essen.

Samstag 15.6.2019

Da es heute nicht so heiß werden soll wäre eigentlich der Richtige Tag für ein kleines Kulturprogramm. Auf Sardinien gibt es ja sehr viele
Nuraghen. Das sind bis zu 4000 Jahre alte Steintürme deren Zweck bis heute nicht 100% geklärt ist. Sind es Kornkammer, Gräber, Kultstätten oder Verteidigungsanlagen. Keiner weiß es bis heute genau.
Die Nuraghen gibt es überall auf der Insel, teilweise sind die frei zugänglich direkt am Straßenrand. In den Bergen zwischen Bosa und Alghero soll es aber eine mit Infozentrum und Archäologiescher Aussgrabung drum herum geben.
Wir machen uns also auf in die Berge, kurz vor erreichen des Ziels blinkt die Tankwarnleuchte auf und das mitten in den Pampa. Wir fahren erst mal weiter und finden auch ein Schild wo es zur gesuchten Nuraghe Appiu gehen soll. Wir biegen von der Hauptstraße ab.
Aber selbst nach einem Kilometer über eine winzige Nebenstraße finden wir nix. Das wird mit jetzt doch etwas zu heiß mit dem leeren Tank.
Also zurück zur Landstraßen und 5-6 km in den nächsten Ort. Der ist allerdings winzig ob es hier eine Tankstelle gibt?
Nach einigen Versuchen bekommen wir kurz Handyempfang und Google verrät uns den Weg zur nächsten Tankstelle.
Naja Tankstelle ist etwas übertrieben da stehen zwei einsame Zapftsäulen an der Straße. Ich kämpfe gerade mit dem Bezahlautomat da merke ich auf einmal wie eine große Beerdigungsprozession an uns vorbei zieht, der Friedhof liegt genau hinter uns.
Sehr ungewohnter Anblick ich bin ein bisschen verwirrt halte es aber dann für angemessen mit dem tanken zu warten bis der Zug an uns vorbei gezogen ist, muss wohl das halbe Dorf sein das hier dem verstorbenen die letzte Ehre erweist.

Danach wende ich mich wieder dem Tankautomat zu. Kartenzahlung klappt nicht zum Glück habe ich genug Bargeld dabei.
Nach dem tanken versuchen wir unser Glück nochmals bei der Nuraghe, mit vollem Tank fahren wir weiter in die Berge und stoßen tatsächlich auf einen Parkplatz und einem Ummauerten Gebiet mit großem Tor. Der Parkplatz ist komplett leer und das Tor steht offen. Also wird man ja wohl rein fahren dürfen.
Nach ein paar hundert Metern stoßen wir auf ein verwildertes Gebäude. Hier gab es wohl mal ein Ticketschalter, ein Kiosk usw.
Ist aber alles verrammelt und verwildert.
Ich parke hier ganz frech einfach auf einer Wiese die Nuraghe steht wohl noch ein paar hundert Meter weiter.

Den Rest des Weges absolvieren wir zu Fuß, es kommt uns noch eine offensichtlich deutsche Familie entgegen, in der Mittagshitze treiben sich hier offensichtlich nur die "doofen" Touristen rum.

Wie erkunden die Nuraghe und die Grundmauern der Gebäude drum herum also auf eigene Faust. So ganz wohl ist mir nicht dabei aber das Ding steht seit mehreren tausend Jahren wird sicher noch ein paar Minuten länger stehen.

Es ist wirklich schwer beeindruckend was die Menschen hier vor vielen Jahrtausenden zusammen gebaut haben aus Tonnenschweren Steinen. Nuraghe 1.jpgNuraghe 2.jpgNuraghe innen.jpgNuraghe innen2.jpg


Schade das es hier so verlassen ist, hätte gern etwas Eintritt gezahlt wenn ich dafür noch ein paar Informationen bekommen hätte oder vielleicht sogar eine Führung. Gibt es leider nicht, aber egal die Ruhe und Einsamkeit hier hat durchaus auch ihren Reiz.

Zurück am Auto erwarten und zwei streunende Hunde, zumindest haben sie kein Halsband oder Marke. Es sind zwei große Hirtehunde oder sowas ziemlich abgemagert und sehr scheu, wie wir ja schon erleben durften sind die Sarden nicht sehr zimperlich mit Streunern.
Uns tun die Tiere leid es ist doch ziemlich warm hier und von Wasser weit und breit keine Spur. Also opfern wir 2 Flaschen Wasser aus unserem Kofferraum. Nach einigem zögern trinken sie die auch gierig aus.

Mehr können wir leider nicht tun und fahren zurück, einen kleinen Schreckmoment erleben wir noch als das Tor das vorhin weit offen stand jetzt zu ist. Hoffentlich nicht abgeschlossen!! Ich kann es aber problemlos öffnen und schließe es dann auch wieder.

Am Abend packen wir dann schon mal unsere Sachen den am nächsten Tag geht es zu unserer 2. Unterkunft im Süden der Insel.
 
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Sonntag 16.6.2019

Wir packen unsere letzten Sachen und machen uns auf zu unserer zweiten Unterkunft in der Nähe von Cagliari im Süden der Insel.
Da wir wie üblich früh auschecken müssen und erst gegen 16.00Uhr unsere neue Unterkunft beziehen können nehmen wir natürlich nicht den direkten Weg, denn dann wären wir schon in gut 2h am Ziel.

Ich habe mir also ein interessantes Zwischenziel ausgesucht. Wie fahren Richtung Süden im Landesinneren kommt man relativ zügig voran, sogar ein kurzes Stück Autobahn ist dabei, da können wir den kräftigen Diesel sogar mal auf 110km/h beschleunigen.

Doch dann geht es wieder zurück an die Westküste, unser Ziel ist die Costa Verde mit der Dune di Piscinas Europas zweitgrößtes Dünengebiet. Doch dazu müssen wir erst wieder das Iglesiente Gebirge überqueren, hier gab es früher sehr viel Bergbau. Heute sind davon nur noch Ruinen zu sehen.
Teilweise hat man hier das Gefühl im Südwesten der USA unterwegs zu sein, sieht ähnlich aus aber natürlich alles viel viel kleiner.

Irgendwann erreichen wir das Meer, Ortschaften oder Hotels gibt es hier kaum, dafür stehen sehr viele Wohnmobile an der schroffen Küste.

Nach einigen Kilometern endet die Straße und geht in eine Sand und Schotterpiste über. Meine Frau findet das weniger Lustig doch ich hatte mich vorab informiert und wusste es schon. Der Zustand der Piste ist allerdings schlechter als erwartet und so geht es sehr langsam weiter. Nach ca, 2km erreichen wir den Rio Piscinas. Wie erwartet führt dieser Fluss zu dieser Jahreszeit sehr wenig Wasser. Das ist sehr gut wenn wir müssen durch den Fluss fahren,eine Brücke gibt es hier nicht. Nach starken Regenfällen klappt das nur mit den Geländewagen aber heute auch mit unserem einfachen
BMW. Rio Piscinas.jpg
Wir halten kurz an und bauen ein Steintürmchen. Einen Kilometer weiter folgt eine weitere Flussdurchfahrt. Hier ist das Wasser sogar etwas tiefer aber es gelingt trotzdem.
Weiter geht es zum Strand, man merkt es ist Wochenende denn hier ist ganz schön was los.
Zuerst werden wir 5€ Parkgebühr los.
Dafür ist hier eine ganze Horde netter Italiener unterwegs die uns einen Parkplatz zuweisen. Bevor wir an den Strand gehen nehmen wir noch ein Mittagessen an einer der Strandbars ein.
Dune di Piscina.jpgDüne.jpg

Wie genießen den schönen Strand und planschen etwas im Wasser. Wegen der starken Brandung aber wieder sehr Vorsichtig.
Leider haben wir nicht so viel Zeit denn wir müssen noch ca. 120km zu unserem Ferienhaus fahren.

Wir fahren eine andere Strecke, aber auch hier liegen rund 4km Schotterpiste vor uns, der Zustand ist mies daher ist langsam fahren angesagt, ein Wohnmobil vor uns bremst uns zusätzlich aus.
Wieder kommen wir an Ruinen der Bergbauvergangenheit vorbei.
Ruine.jpg

Der Weg zieht sich wieder wie Kaugummi, den vereinbarten Termin zu Übergabe werden wir wohl nicht mehr schaffen. Hinzu kommt das ich mit dem Navi immer noch nicht so ganz klar kommen daher fahren wir den ein oder anderen Umweg. Einmal landen wir sogar wieder in einer der mittelalterlichen Innenstädte. Auf dem Navi sieht das immer so aus:
Navi.jpg
ein wildes Gewirr kleinster Gässchen wenn man da rein fährt kommt das navi total aus dem Konzept.

Endlich haben wir die Berge hinter uns und es geht etwas zügiger voran, doch was ist das?
Am Horizont taucht eine Rauchwolke auf und über uns sehen wir einen Löschhubschrauber. Leider führt uns das Navi genau auf diese Rauchwolke zu. Kurz bevor wie sie erreichen steht dann auch ein Feuerwehrfahrzeug und blockiert die Straße. Wir drehen also rum und ich folge einem Einheimischen der hoffentlich einen anderen Weg kennt.

Wir fahren direkt an dem brennenden Feld vorbei.
Die Flammen reichen teilweise bis zur Straße heran.
Bei Gegenverkehr musste ich sogar ein wenig durch die Flammen durch fahren, meine Frau fand das überhaupt nicht lustig.

Aber immerhin hatten wir dadurch nur einen kleinen Umweg.

Etwa eine Stunde später erreichten wir unsere neues Ferienhaus, es liegt in einer alten Ferienhaussiedlung aus den 70/ 80er Jahren. Die Zufahrt ist etwas abenteuerlich da die ehemals Betonierten Straßen nur noch rudimentär vorhanden sind und "unser" Haus liegt fast ganz am Ende.
Aber hier haben wir Handyempfang und so führt uns Maps sicher zum Ziel.

Wir werden herzlich von den Italienischen Besitzern begrüßt. Elisabetta und ihr Mann können zwar weder Englisch noch Deutsch aber dank Übersetzung mit dem Handy klappt die Übergabe gut. Die Küche ist voll mit Vorräten und wie im anderen Haus erwarten uns auch ein paar leckere Dolce, kleine süße Gebäcke ähnlich wie Plätzchen.
Eigentlich wollten wir noch einkaufen aber dank der tollen Versorgung ist das ja unnötig und so können wir direkt entspannen und den Pool genießen.
Das Haus ist wie alle hier in der Gegend schon etwas älter, aber ehr gepflegt und für das Baujahr fast schon eine Villa. Den Pool habe unsere Vermieter erst vor kurzem einbauen lassen. Wirklich traumhaft hier, einziger Nachteil sind unzählige Stechmücken die im freien sofort über einen herfallen. Hier wünschen wir uns echt einen Screen wie in Florida, aber so muss es halt mit Mückenspray klappen.

AirBnB.jpg
 
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Montag 17.6.2019

Wie so oft die erste Nacht in einer neuen Unterkunft war ziemlich unruhig. Die Geräuschkulisse macht einem Jungle alle Ehre. Nicht nur das laute zirpen der Grillen sondern auch sehr exotische Vogellaute (oder doch anderes Getier?) halten uns wach und wecken uns immer wieder.
Mitten in der Nacht geht auch der Rasensprenger an und trifft dabei auch Geräuschvoll das Blech unseres Mietwagens.

Somit starten wie eher langsam in den Tag dabei wollen wir doch nach Cagliari zum Mercato Di San Benedetto einer großen Markthalle.
Der Verkehr ist ziemlich Chaotisch, entspricht voll dem Klischee von Italienischen Großstädten, erfordert also ständige Aufmerksamkeit. Besonders bemerkenswert die Orangenbäume die hier mitten in der Stadt die Straßen säumen.

Gegen Mittag erreichen wir die Markthalle, eigentlich viel zu spät hat aber den vorteil wir finden Problemlos einen Parkplatz. Ich drücke dem inoffiziellen Parkplatzanweiser dennoch einen € in die Hand die haben ja nicht gerade den besten Ruf. Leider habe ich jetzt keine Münzen mehr für den Parkautomat. Erstaunlicherweise kann ich aber auch mit KK zahlen,weiß zwar nicht wie viel aber irgendwie klappt es. Am Ende werden mir ganze 20 Cent abgebucht.

Wir betreten die Halle im Untergeschoss ist der Fischmarkt angesiedelt. Hier ist aber um diese Zeit nix mehr los. Im Obergeschoss gibt es alles andere. Obst,Gemüse,Fleisch und Gebäck. Wie schlendern in wenig durch die Gänge. Aufgrund der Sprachbarriere sind wir erst ein bisschen zurückhaltend aber am Ende kaufen wir doch eine ganze Menge Obst, Gemüse und auch Dolce für die Kinder.


Auf dem Rückweg kaufen wir noch in einem Supermarkt ein, eigentlich wollten wir danach noch an einen Strand aber die Kinder wollen einfach nur noch in den Pool. Also entschließen wir uns einfach einen gemütlichen Nachmittag im Pool zu machen und ich werfe den vorhandenen Grill an. 1.jpg2.jpg
 
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Dienstag 18.6.2019

Die Kinder sind direkt nach dem Frühstück wieder in den Pool und nur mit Mühe wieder raus zu kriegen. Aber wir wollen ja die schönen Strände und das Meer genießen nicht nur den Pool.

Unsere Vermieterin hat uns mehrere Tipps für schöne Strände geschickt, wir entscheiden uns für den Cala Sinzias im Südosten der Insel. Von Cagliari aus für eine Neubaustrecke in den Südosten der Insel, die ist zweispurig mit mehreren Tunnels geht es sehr zügig unserem Ziel entgegen. Wir finden, dank Nebensaison, einen kostenlosen Parkplatz und machen finden auch ein schönes Plätzchen am Strand. Hier ist schon etwas mehr los als im Nordwesten aber von voll kann noch keine Rede sein. 1.jpg2.jpg

Der Strand ist echt Traumhaft, leider wie so oft fehlt es hier aber an Infrastruktur.
Umkleiden,Duschen oder Toiletten gibt es nicht, allenfalls mal eine Strandbar mit einen Dixie Klo.


Wir genießen die Zeit natürlich trotzdem, am Nachmittag machen wir uns auf den Weg zurück, diesmal aber an der Küste entlang. Dauert viel länger aber die Aussicht ist natürlich um ein vielfaches schöner 3.jpg4.jpg
 

Cawu

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Wunderschön :love: ! Wir waren 2009 auf der Insel und ich denke so gerne daran zurück! Die Strände Mit dem türkisfarbenen Wasser waren einmalig und karibisch anmutend. an die laut zirpenden Grillen ? mussten wir uns auch gewöhnen.
Deine Autofahrten hören sich wirklich sehr spannend an! :)

Liebe Grüße
Carmen
 
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Mittwoch 19.6.2019

Heute haben wir uns mal den Wecker gestellt, nicht sehr früh aber immerhin :dizzy: erst mal nen starken Kaffee trinken. In Italien gibt es natürlich keinen Filterkaffee sondern Espresso aus dem Espresso Kocher, bin hier richtig auf den Geschmack gekommen und habe mit daher einen gekauft und mit nach Hause genommen.

Der Grund für unser frühes aufstehen ist die ca. 80km entfernte Grotta Is Zuddas, eine Tropfsteinhöhle im Süden der Insel.

Wie ich der Website und den Google Bewertungen entnehmen konnte haben die eine ausgedehnte Mittagspause wer es also nicht rechtzeitig schafft muss 2-3h warten bis zur nächsten Führung.

Und da 80km hier eben schnell mal 2-2,5h Fahrzeit bedeutet heißt das früh los. Rund um Cagliari kommen wir noch ganz gut voran aber dann wartet wieder ein kleiner Höhenzug auf uns. Ich wundere mich noch das unser Navi für die letzten 30km über eine Stunde Fahrzeit anzeigt.
Wenige KM spätet wundere ich mich nicht mehr die Strecke ist wirklich unglaublich, über viele viele KM eine Kurve nach der anderen praktisch ohne ein gerades Stück dazwischen. So ganz allmählich wird es sogar mit zuviel.

Aber irgendwann enden auch diese Kurven und wir erreichen das Tal in dem die Grotte liegt. Die Tickets gibt es in einer kleinen Bar wir müssen uns aber sputen um noch die letzte Führung vor der Mittagspause zu erwischen. Sind zum Glück nur 150m den Berg hoch.
1.jpg

Wir schaffen es gerade noch den Mädels ein paar Leggins und Jacken anzuziehen, denn in der Grotte hat es nur ca. 16°.
Die Führung wird in gut verständlichem Englisch gehalten, es gibt aber auch deutsche Infoblätter und da fast alle Gäste Deutsche sind wird auch einiges in deutsch erklärt.
Die Höhle spricht aber auch für sich, wirklich erstaunlich was die Natur hier über viele Jahrmillionen erschaffen hat.
2.jpg3.jpg

Wir steigen immer tiefer in den Berg, irgendwo habe ich gelesen der Ausgang wäre unten, leider eine Fehlinformation am Ende der Führung müssen wir wieder ganz nach oben klettern.
Der Weg ist nicht wirklich schwer es gibt überall Treppen aber die sind wegen der extremen Luftfeuchtigkeit sehr glitschig.
Und da unsere jüngste eine kleine Drama Queen ist habe die Befürchtung das sie bei einem Sturz die Höhle mit ihrem Geschrei zum Einsturz bringt .
Also halte ich sie die ganze Zeit an der Hand, und beobachte jeden Schritt. Dabei muss ich natürlich auch noch darauf achten nicht selbst auszurutschen oder mit den Kopf anzustoßen.

Trotz der niedrigen Temperaturen bin ich daher Schweißgebadet als wir wieder das Tageslicht erreichen.

Neben der Bar gibt es am Parkplatz auch noch ein nettes kleines Restaurant aber wir kaufen uns nur ein paar Sandwiches und Eis für die Mädels denn wir wollen lieber noch ein wenig an den Strand.

Irgendwo in der Gegend von Pula finden wir wieder einen schönen Strand, gibt ja eigentlich fast nur schöne Strände hier. 4.jpg5.jpg6.jpg
Das Wasser ist klar und ruhig, der Strand fällt sehr flach ab das ist auch für uns Eltern sehr entspannend weil wir hier nur mit einem Auge aufpassen müssen wenn die Kids im flachen Wasser planschen.

Der Rückweg am frühen Abend zieht sich dann aufgrund des Verkehrs ein wenig, hier im Süden ist es spürbar Touristischer und auch voller als im Nordwesten.
 

Texelrita

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Mensch, bei diesen tollen Bildern fragt man sich doch mal, warum eigentlich immer so weit reisen?! Wunderschöne Einblicke auf die Insel und das teilen, mir gefällt es supergut und bin gespannt was nocht kommt!
 
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Turbotobi76

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Donnerstag 20.6.2019

So ganz allmählich nähert sich der Urlaub doch dem Ende. Die letzten Tage wollen wir es lieber etwas ruhiger angehen.
Aber eins steht auf jeden Fall noch auf der ToDo Liste. Den Besuch der Grotte hat sich die Große gewünscht, die kleine will unbedingt Flamingos sehen. Ja auf Sardinien gibt es tatsächlich freilebende Flamingos. Mit etwas Glück kann man wohl richtig große Schwärme antreffen und das fast in der Stadt.

Wir machen uns also auf zum Molentargius - Saline Regional Park in Cagliari. Aber es ist wohl die falsche Jahreszeit und/oder Tageszeit hier ist nämlich total Tote Hose. Immerhin ein paar vereinzelte Flamingos sind zu sehen, die sind zwar eher weiß als Rosa aber egal die Kleine ist zufrieden und das ist ja das wichtigste. Wie schlendern noch ein wenig durch den Park aber soo toll ist der nicht und es ist eigentlich auch viel zu warm um hier in der Mittagshitze rum zu laufen. IMG_20190620_115659.jpgIMG_20190620_115709.jpg

Auf dem Rückweg entern wir noch ein Einkaufszentrum in Cagliari, wir kaufen noch ein paar kleinere Sachen ein und Essen im "Food Court"
hier gibt es verdammt leckere Pizza, mittelmäßige Burger und Pommes und super leckeres Eis.

Eigentlich wollte wir noch mal ein bisschen an den Strand, aber eigentlich sind wie doch ziemlich müde von den letzten Tagen und so bleiben wir doch lieber in unserem schönen Garten und die Kinder sind praktisch Non Stop im Pool
IMG_20190619_221746.jpg

Ich widme mich auch immer wieder einem neuen Hobby dem Müll sortieren. Denn oh Wunder in Sardinen ist das noch mal ne ganze Ecke komplizierter als in Deutschland.
Sardinien hat leider ein großes Müll Problem. Die Strände und Hauptstraßen sind soweit ganz sauber, aber sobald man etwas Abseits ist findet man praktisch überall Müll entlang den Straßen. Nicht nur einzelne teile sonder oft ganze Müllsäcke, Reifen oder Küchengeräte.
Zur Abhilfe wurde ein Entsorgungssystem geschaffen, leider ist das so kompliziert das wohl viele überfordert sind.
Da gibt es trockenen Restmüll, feuchten Restmüll, Bio, Papier, Plastik und Glas,Metall. Soweit so logisch aber dann kocht wieder jede Gemeinde ein bisschen ihr eigenes Süppchen in der einen ist die Milchtüte Papier in der anderen aber Restmüll.
der verölte Pizzakarton ist natürlich kein Papier aber irgendwie auch kein Restmüll.
Praktisch jeden Tag wird irgend eine Müllsorte abgeholt sogar bei unserem abgelegenen Ferienhaus. Fehlwürfe sorgen dafür das der Müll stehen bleibt und wenn man die falsche Tüte benutzt bleibt sie ebenso stehen. Plastik muss z.b. in eine durchsichtige Tüte usw.
Vielleicht liegt es daran das auffällig viele schwarze Mülltüten in der Landschaft liegen, die sind nämlich nicht zulässig.

Aufgrund der komplizierten Trennung gibt es praktisch auch keine öffentlichen Mülltonnen mehr, ein Problem vor allem für Camper
 

lw510

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Danke für den Bericht! Ich war zwar schon einmal auf Sardinien, habe aber komplett andere Dinge gesehen und besichtigt als ihr. Obwohl wir auch eine Woche im Norden und eine im Süden verbracht haben. Ist quasi, als wären wir auf unterschiedlichen Inseln gewesen ?. Da sieht man, dass sich wiederkommen lohnen würde!
 

Densa

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wow. Sardinien sieht wirklich traumhaft aus.
Da wir ja erst wieder Fliegen, wenn es Impfstoff oder Medikament gibt, bin ich für Reiseberichte innerhalb Europas dankbar. Nach Sardinen kann man bestimmt auch einen schönen Roadtrip planen.
Wir sind ja lieber Nachsaison Urlauber im Mittelmeerraum. Nicht mehr ganz so heiß, dafür ist das Wasser aber noch wärmer als im Mai oder Juni.
 
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Turbotobi76

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Danke für den Bericht! Ich war zwar schon einmal auf Sardinien, habe aber komplett andere Dinge gesehen und besichtigt als ihr. Obwohl wir auch eine Woche im Norden und eine im Süden verbracht haben. Ist quasi, als wären wir auf unterschiedlichen Inseln gewesen ?. Da sieht man, dass sich wiederkommen lohnen würde!
Sardinien ist halt wirklich groß und sehr vielschichtig. Da kann man locker einige Urlaube verbringen und immer was anderes sehen.
Wir wollen auch mal wieder hin aber dann eher kurztripps und dann in jeweils einer Region bleiben. Bietet sich eigentlich an bei Nur run 2h Flugzeit.
 
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Turbotobi76

Turbotobi76

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wow. Sardinien sieht wirklich traumhaft aus.
Da wir ja erst wieder Fliegen, wenn es Impfstoff oder Medikament gibt, bin ich für Reiseberichte innerhalb Europas dankbar. Nach Sardinen kann man bestimmt auch einen schönen Roadtrip planen.
Wir sind ja lieber Nachsaison Urlauber im Mittelmeerraum. Nicht mehr ganz so heiß, dafür ist das Wasser aber noch wärmer als im Mai oder Juni.
Nach Sardinien kann man auch ganz gut. It dem Autos, wobei das Fahren mit den Fähren wohl auch immer ein kleines Abenteuer ist.
 

Densa

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Mittelmeer Fähren machen mir keine Angst :)
Ich bin schon oft mit Fähren von Italien nach Griechenland gefahren. Da wird kein großer Unterschied zwischen griechischen und italienischen Fähren sein.
 

Cawu

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Vielen Dank für den Bericht! :)
Nach Sardinien würden wir auch immer wieder gerne!

Liebe Grüße
Carmen
 
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