Sawatdee Kha – Tempel, Märkte und die kleine Lanna. Eine Reise ins Land des Lächelns im Februar 2019

Prolog - Thailand? Aber wolltet ihr nicht ... ?
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    Hallo ihr Lieben und herzlich willkommen in meinem Reisebericht über unsere Flitterwochen in Thailand. Wie immer erwartet euch viiiieeeeel Text, aber auch viele Fotos. Vor allem jetzt am Anfang braucht ihr ein bisschen Durchhaltevermögen. Aber das seid ihr von mir ja gewohnt, oder?

    Flitterwochen? Aber ihr habt doch schon 2017 geheiratet? Wir waren doch dabei! Ja, haben wir, jedoch konnten wir früher keine große Reise antreten. Wir waren zwischendrin jedoch kurz in Holland, den Bericht findet ihr auch hier im Forum. Da Thailand zum Teil auch durch unser gewinnbringend (ist das noch ironisch oder schon sarkastisch?) angelegtes Hochzeitsgeld mitfinanziert wurde, habe ich diese Reise zu unseren Flitterwochen deklariert.

    Von daher, steigt ein, macht es euch in den verschiedenen Taxen bequem, genießt die gute Bangkoger Luft (hust!), später könnt ihr euch alle in einen Nissan Almera quetschen und mit uns Hoffen und Bangen und lasst uns gemeinsam ein gutes Stück Thailand erobern!


    ...


    Mooooooement mal! Da war doch was? (Nachzulesen vermutlich in "These boots are made for walking"

    Thailand? Aber wolltet ihr nicht …? Nach Marrakesch? Nein, das stand diesmal wirklich nicht auf dem Plan. Nach Florida? – Ja und wie! Aber … Nach Südafrika? Oh ja, und da wollen wir auch immer noch hin (meine Exkollegen haben für unsere Hochzeit Geld gesammelt und daraus eine Giraffe gebastelt). Nach Tansania zum Ngorongoro-Krater? Ja! Aber nur kurz weil einfach viel zu teuer.

    Ja, was denn nun? Es stimmt, vor allem Südafrika und auch wieder Florida standen bei uns auf dem Plan und festen Wunschzettel. Durch meine damals neue Stelle konnte ich aber nur im Januar oder Februar überhaupt weg. Da dann sowohl in Florida als auch in Südafrika Hauptsaison ist fielen diese beiden Ziele aufgrund der hohen Touristenzahlen aber auch aufgrund des doch merklichen Hauptsaison-Aufschlags raus.

    Also habe ich recherchiert wo man im Januar oder Februar gut und nicht allzu teuer überwintern kann und da kam dann recht schnell Thailand als mögliches Ziel auf. Es ist bunt und bunt ist meine Lieblingsfarbe. Es ist noch trocken und die Besucherzahlen nehmen langsam ab. Ich habe ein paar Rundreisen verglichen, jedoch wären da immer zu viele Kompromisse zu machen. Aber ich hatte einen Überblick was ich erleben wollte, zwei Ziele/Aktivitäten musste unsere Reise unbedingt enthalten - den weißen Tempel in Chiang Rai (welcher echt doof liegt) und ein absolut ethisches Elefantencamp (d.h. kein Reiten, keine Haken, kein Zwangs, die Elefanten sollen sich frei bewegen können, der Preis ist absolut egal - das wurde zu einer Herausforderung). Kontaktierte „Thailandexperten“ haben hier vollkommen versagt - entweder wurden meine Wünsche komplett ignoriert und sie haben ihre Bausteine zusammengewürfelt (ja, danke, die Rundreise hab ich auch schon gesehen) oder sie waren der Ansicht das Reiten auf einem Elefanten schon vertretbar ist wenn man einen Sattel benutzt (denen hab ich dann einfach nicht geantwortet).

    Na dann halt selber planen, es gibt bestimmt ein nettes Forum. GIBT ES NICHT! Dieses Forum hier ist ein absoluter Glücksgriff. Echt danke dafür, dass ihr alle so nett und hilfsbereit seid! DANKE! Ich bin letztlich beim Tripadvisor Thailand Forum hängen geblieben, die haben schon auch ein bisschen geholfen, aber der Ton dort - heilige Sch…. In meinem Thread haben sich irgendwelche Freaks dauernd über ein 4 Jahre altes Thema gestritten und beschimpft, ich war wirklich kurz davor Thailand aufzugeben.

    Zum Glück ist Thailand aber ein echtes Backpacker-Paradies und moderne Backpacker schreiben Blogs. Nach sehr viel lesen stand schließlich die Route fest - Trommelwirbel … tatatatatatataaaa: 4 Tage Bangkok – ein Reisetag um nach Chiang Mai zu fliegen – 6 Tage Chiang Mai inkl. Chiang Rai – ein Reisetag um nach Khao Lak zu kommen – 5 Tage entspannen in Khao Lak. Wir haben uns für Inlandsflüge entschieden und ursprünglich für einen Privatfahrer in Chiang Mai. Denn selbst fahren – wir sind ja nicht lebensmüde! Jawoll ?!



    ... tbc...
    dann mit noch mehr blabla Text, aber auch mind. 1 Foto - Versprochen!
     
    Wollt ihr wirklich in Thailand selber Auto fahren?
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    Ihr erinnert euch, wir wollten in Chiang Mai einen Privatfahrer ...

    Einen Fahrer zu finden ist kein Problem.
    Ein Fahrer, der deine Fragen auf Englisch versteht und dir so richtig antwortet, dass du Dir sicher sein kannst, dass du am Ende auch das siehst was du sehen willst – ja, ähm, naja, mhh – hä, warum will der jetzt plötzlich dahin?!
    Einen preiswerten (also nicht billig, einfach den Preis wert) – meep! Das erste Angebot war günstig, hatte nur meistens nichts mit der gewünschten Route zu tun. Und mit jeder Nachfrage wurde es teurer, sodass es irgendwann nicht mehr realistisch war. Also einfach mal eine kleine Falle gestellt und gefragt, was denn der Flughafentransfer kostet (leicht zu findender Fixpreis: 150 Baht) – er wollte 500. Nee nee, so nicht!
    Vor allem wenn man bedenkt, dass wir ihn für 3 oder 4 volle Tage buchen wollten und er dafür schon – und so traurig das auch eigentlich ist – ein durchschnittliches Monatseinkommen gehabt hätte (und ich vermute mal dass das eines Taxifahrers eigentlich sogar noch deutlich unter dem Durchschnitt liegt). Versteht mich nicht falsch, ich zahle gerne einen fairen Preis, meinetwegen als Faran auch ein bisschen mehr. Aber ich will mich nicht abzocken lassen. Wenn man uns einen fairen Preis genannt hat, haben wir auch immer ein ordentliches Trinkgeld gegeben. Aber nicht, wenn man uns abzocken will.
    Andere Anbieter wurden kontaktiert, aber es war das gleiche Problem. Und nun?

    Ganz einfach, ich nutze den Halbschlaf von Roland aus und frage ob er sich selbst fahren zutraut. Nur 3 Tage. Und halt ganz vorsichtig. „Jaja, kein Problem!“ - „Und, äh, links“. - „Okay“. Na dann, Problem gelöst!

    Autofahren in Thailand – habt ihr sie nicht mehr alle?
    Ich zitiere einfach mal Tobi, der folgendes in meiner Thailand WhatsApp Gruppe geschrieben hat: „Also ich bin den Ophir Pass gefahren ohne mit der Wimper zu zucken aber ob ich in Thailand Auto fahren wollte … eher nicht“.
    Nach den ersten Eindrücken in Bangkok habe ich mich auch gefragt, wie wir das überleben sollen. In Bangkok würde ich auch niemals Auto fahren
    Leider habe ich kein Foto gemacht, aber bei einer eh schon 3- oder 4-spurigen Straße (einfach), haben die Rollerfahrer nochmal zusätzliche 10-20 Spuren eröffnet. Zusätzlich noch wild gewordene TukTuk-Fahrer, Fahrtrichtungen die offensichtlich frei wählbar sind und Ampeln, welche maximal als Empfehlung zu betrachten sind. Für Bangkok empfehle ich ohne Einschränkungen Grab (das asiatische Uber), zur Rush Hour (man denkt zwar die ist immer, aber es gibt auch eine Rush Rush Rush Hour) muss man aber auch mal einige Wartezeit einkalkulieren – macht aber nichts, der nächste Markt ist nicht weit. Die Öffis haben wir nur 2 oder 3 Mal benutzt, war auch okay.

    (Kleines Update: im Nachhinein wird mal ja altersmilde - ratet mal wo wir uns ein Auto mieten wollen ... ).

    Aber geplant ist geplant und nachträglich muss ich sagen, dass es in Chiang Mai und in der Region fast überhaupt kein Problem war. Und das Fast-Problem entstand auch nicht durch den Verkehr, sondern durch die Automatik und den 1,2 Liter Motor. Aber dazu später mehr.

    Sabine, wann kommen denn endlich Fotos?
    Sorry, das dauert noch ein bisschen. Oder auch ein bisschen länger. Das kennt ihr aber von mir. Also, Augen zu und durch, ihr schafft das!


    Aber okay, ich will mal nicht so ganz gemein sein, einen kleinen Teaser gönne ich euch. Please meet zumindest das Ziel meiner Reise und die Mitnamensgeberin und Hauptperson des Titels:
    die kleine Lanna. Oder auch crazy Lanna. Sweet Lanna. Naughty Lanna. Stop it Lanna! DONT step on my foot, Lanna!

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    Der Hinflug mit Ethihad
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    So, jetzt quäle ich euch noch durch den unfreiwillig längeren Flug und dann habt ihr das schlimmste überstanden. Aber wir steigern uns auch mit immerhin 4 Fotos!

    Nun aber endlich mal in medias res, sonst kommen wir nie an.

    Jede Reise startet mit der Anreise (über das Kofferpacken hüllen wir mal den Mantel des Schweigens, da hatte ich damals ein richtiges Trauma (geschätzt alle 14 Tage eine mehrtägige Dienstreise). Aber ich LIEBE Packing Cubes.
    Da Etihad uns laut aktuellem Stand pünktlich um 10.35 Uhr ab München erst einmal nach Abu Dhabi fliegen möchte startet unser Tag entsprechend recht früh mit einem um ca. 4 Uhr klingelndem Wecker. Gähn – vor allem weil wir irgendwie doch noch recht lange gepackt haben. Mama und Papa haben sich bereit erklärt uns zum Flughafen zu bringen.

    Froh und munter (ähem) haben wir unseren kleinen Flug-Terroristen tschüß gesagt, sind zu meinen Eltern gefahren und kurz darauf ging es los nach München. Auf dem Weg fing es langsam an zu schneien. Der Schnee wurde nach und nach immer mehr, der Verkehr dafür immer langsamer. Wir waren auf jeden Fall froh, dass wir genug Puffer eingeplant haben. Ich hab zu Roland noch gesagt, dass wir garantiert bisschen später starten, da die mit dem Enteisen bisschen brauchen werden, aber wir haben ja ein bisschen Puffer bis zum Anschlussflug. Alles kein Problem.

    Irgendwann waren wir aber auch in München angekommen und haben uns von meinen Eltern verabschiedet. Der Check-In Schalter war ganz münchen-untypisch relativ schnell gefunden und nach ein bisschen Anstehen waren wir auch schon bei einem jungen und recht netten Herrn (nicht von Etihad) angekommen. Wir haben noch einmal versucht (gleich folgt ein kurzer Exkurs warum ich Etihad nicht (mehr) mag) einen Neighbour-Free-Seat zu erhalten und eigentlich wollte er die Plätze neben uns blocken. Hat dann doch nicht geklappt, obwohl es ein paar freie Plätz gab.


    **

    Exkurs: Etihad und der Kundenservice

    Roland und ich gehören ja nicht zu den filigransten Menschen, dennoch passen wir in einen Sitz und ich habe noch nie meinen Sitznachbar berührt. Bevor ich jemanden belästige würde ich eher an Roland gelehnt verkrampfen oder den kompletten Flug abwechselnd mit Roland stehend verbringen - tun wir eh. Dennoch nehme ich die zutiefst entsetzten Blicke war, wenn jemandem bewusst wird, dass wir der Sitznachbar werden (oder die erleichterten wenn wir weiterlaufen) und bin um diese Situation zu vermeiden (und zweitrangig auch weil es für uns bequemer ist) durchaus dazu bereit für mehr Platz (also einen weiteren Sitzplatz) zu bezahlen.

    Jedenfalls habe ich mich wie Bolle gefreut, dass ich endlich einmal mit einer arabischen Airline fliege, denn deren Service ist ja weltberühmt. Da gibt es ja quasi fast keine Economy. Kurz habe ich mich noch gefragt ob wir nicht mit Emirates fliegen sollen, aber die arabischen nehmen sich da ja nicht viel. Ha!

    Wirklich jede Airline mit der ich bisher geflogen bin hat, wenn auch versteckt und politisch äußerst korrekt verpackt, auf der Homepage den Hinweis, dass man ja einen zusätzlichen Sitzplatz kaufen könne, wenn man mehr Platz benötigt. Dieser kostet idR den Flugpreis minus Steuern, sollte der Flug nicht ausgebucht sein bekommt man das Geld idR zurück (wäre mir dann auch wurscht). Bei Etihad findet man diesbezüglich nichts, man kann aber auf einen freien Sitzplatz bieten, sollte der Flug nicht ausgebucht sein (für jede Einzelstrecke ein Gebot, man liegt dann letztendlich deutlich über dem Flugpreis minus Steuern). Rein theoretisch kann man auch auf ein BC Upgrade buchen sollte man die richtige Buchungsklasse haben (wurde uns mehrfach angeboten zu illusorischen Preisen, beim Check-In ging es plötzlich doch nicht, wir waren ja einigermaßen verzweifelt da das Flugzeug ziemlich voll war).
    Das Bieten ist äußerst dürftig erklärt, mir war bis zum Schluss nicht klar ob Roland und ich getrennt bieten müssen, zudem wollte ich den Sitzplatz sicher haben und nicht auf gut Glück.

    Ist ja kein Problem, dafür gibt es einen Kundenservice.
    GIBT ES NICHT! Pro Forma gibt es den, sollte man beim zehnten Versuch doch mal durchkommen merkt man aber schnell, dass der Gesprächspartner keine Ahnung oder keine Lust oder beides hat und auch auf keinen Fall Kollegen die man alternativ fragen könnte. Mehrere Emails auf Deutsch und Englisch sowie an verschiedene Email-Adressen wurde allesamt komplett ignoriert. Der schlechte Kundeservice geht auch an Bord weiter, kein Lächeln, bei 6 Stunden gab es genau 2x Getränke, auf Rolands Cola Light warten wir bis heute. Nie mehr Etihad Economy.
    (die für dieses Jahr alle vermutlich vergeblich gebuchten Flüge sind BC - danke Corona!)

    **

    Gut, letztlich hatten wir unsere Boarding Pässe und sind zum Gate, es hat weiter fröhlich geschneit, hier mal ein Bild von unserem Nachbarflugzeug und dem Vorplatz. Aktuell lief laut Anzeige noch alles nach Plan. Etwas verspätet kam auch unser Flugzeug angerollt. Etwas verspätet – damit sollte das Unheil erst einmal seinen Lauf nehmen.

    01-001 MUC.jpg

    Hier kommt - etwas verspätet - unsere Maschine angerollt.

    01-002 MUC 1.jpg

    Aber erst einmal sind wir alle frohen Mutes eingestiegen, leider sind die Plätz neben uns doch nicht leergeblieben. Die vornehme Dame, welche meine Sitznachbarin werden sollte, und welcher man trotz aller Mühre das wahre Alter durchaus ansehen konnte, warf mir sehr böse und vernichtende Blicke zu, da hatte ich mich noch nicht einmal hingesetzt. Extra vorsichtig habe ich mich dann auf meinen Platz begeben und ich habe während unserer gemeinsamen Zeit die Dame kein einziges Mal auch nur annähernd berührt.

    Viel gemeinsame Zeit war uns allerdings nicht vergönnt, denn nach recht kurzer Zeit, es waren noch nicht einmal alle eingestiegen, lies sie einen Steward antanzen, und mit einem Verweis auf mich zückte sie ihre Kreditkarte und wollte umgehend zusammen mit ihrer Freundin in die BC umgesetzt werden. Der Steward hat sie noch einmal auf den Preis hingewiesen (über 1000 Euro pro Person bis Abu Dhabi – geht also doch), aber das war ihr alles egal. Ein bisschen musste sie noch neben mir ausharren, dann hatten Roland und ich eine 4er-Reihe für uns. Auf dem Rückweg haben wir dann vorsichtshalber einen zusätzlichen Sitz ersteigert.

    Irgendwann war dann aber jeder eingestiegen und auf die Plätze verteilt, die Stewardessen starteten einige Rundgänge um zu schauen ob sich auch alle an die Regeln halten (und waren danach wohl der Meinung dass sie schon genug Meilen gemacht haben) und der Kapitän erzählte uns ein bisschen was über Flugroute, Höhe und wie lange wir vermutlich fliegen können. Super – los geht’s!

    Nach ein paar Minuten Stille knackste es und der Kapitän sagte, wir brauchen noch ca. 15 Minuten, die müssen draußen erstmal Schnee schieben. Auch gut, sicher ist sicher. Deutlich mehr als 15 Minuten später meldet er sich wieder – zu viel Schnee, aktuell geht nichts mehr. Und das war es dann auch erstmal mit den Informationen.

    In diesem Augenblick ist unsere WhatsApp Gruppe zu unseren Informanten geworden, die uns zum einen abgelenkt und zum anderen durch aktuelle Informationen zu Start und Landungen auf dem Laufenden gehalten haben. Da das erste Warten auch den Kapitän überrascht hat vermute ich, dass wir es ohne das verspätete Boarden ganz knapp noch rausgeschafft hätten, die Lufthansa neben uns war auf jeden Fall weg.

    Nach 2 Stunden tauchte plötzlich die Cabin Crew aus der Versenkung auf, wir bekamen alle einen kleinen Becher Wasser und einen kleine Packung Cracker. Etwas später wurden wir dann noch einmal ausgiebig enteist und nach einem arabischen Gebet (vermute ich) ging es dann mit 3 Stunden Verspätung auch für uns endlich in die Luft.
    Mein Plan, den 12-stündigen Flug aus Bequemlichkeit in 2x 6 Stunden aufzuteilen ist damit ja mal so richtig geglückt. Irgendwann habe ich verzweifelt (weil mit mittlerweile mein Hintern schon vor Abflug wehgetan hat) zu Roland gesagt, dass wir jetzt dann auch schon fast in Bangkok sein könnten.

    Der Flug verlief dann jedoch recht ereignislos (kam ja auch so gut wie niemand vorbei), ich habe glaub ich bisschen mit dem Handy gespielt, mir die Route immer mal angeschaut (übrigens wird immer angezeigt in welche Richtung Mekka gerade liegt, jedoch habe ich nicht mitbekommen, dass jemand gebetet hat, es war vor allem in der Economy doch ein sehr europäisches Publikum)

    Irgendwann habe ich begonnen Bohemian Rhapsody anzuschauen (Roland mag den Film so gerne, dass er ihn auf dem Hin- und Rückflug angeschaut hat), bin aber auch immer mal wieder leicht eingenickt, bis mich mein ebenfalls eingeschlafenes Bein wieder geweckt hat. Zur Auswahl gab es nicht „Chicken or Pasta“, sondern „Chicken or Lamb“, wir haben beide das Huhn gewählt, ich hab ein Foto aber keine Erinnerung an das Essen, von daher war es wohl okay. Ich glaube kurz vor Ende gab es noch ein Sandwich.

    01-003 Hinflug 1.jpg

    Nachdem feststand, dass unser Anschlussflug definitiv weg ist habe ich mir für 5 USD ein bisschen WLAN gekauft um nach möglichen Anschlussflügen zu suchen. Irgendwann kam dann eine Mail von Etihad mit einem Ersatzflug, jedoch kein Hinweis wie wir den in der kurzen Zeit erreichen sollen und wo wir den Boarding Pass herbekommen. Auf Nachfrage wurden wir auf die Boden Crew verwiesen, letztendlich stellte sich heraus, dass das halbe Flugzeug auf den verpassten Anschlussflug gebucht war.
    Leztendlich muss ich Etihad hier aber ein Kompliment aussprechen, wir wurden bereits am Gate abgepasst, in Zielgruppen aufgeteilt und haben unsere Boardingpässe erhalten. Dann hieß es Beine in die Hand nehmen, jedoch bei der Sicherheitskontrolle war das dann auch schon egal, man durfte auf keinen Fall in die Fast Lane. Dementsprechend hab ich dann noch eine kurze Toilettenpause eingelegt und wir sind dann mit als die letzten in das nächste Flugzeug eingestiegen, welches auch recht zügig losflog.

    Auf dem Flug gab es Live TV, so konnten wir uns den Super Bowl ansehen. Ich kann ja auf Flügen so gut wie nicht schlafen, aber das Spiel war so überzeugend langweilig, dass sogar ich ein bisschen geschlafen habe.

    01-004 Hinflug 1.jpg

    Viel mehr gibt es zum Flug nicht zu sagen, mit insgesamt knapp unter 3 Stunden Verspätung sind wir letztendlich in Bangkok um ca. 10 Uhr vermute ich, gelandet.
     
    Erste Schritte in Thailand - Von Schreihälsen und Gaunern
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    Die Einreise an sich verlief recht unproblematisch, einmal hat mich ein serviceorientierter Mitarbeiter zurückgerufen, als ich mich in die lange Immigrationsschlage einreihen wollte. Da ich dafür keinen Grund erkennen konnte habe ich ihn erst einmal ignoriert, bis Roland mich darauf aufmerksam gemacht hat, dass ich gemeint bin.
    Er hat uns dann in eine Fast Lane umgeleitet. Erst habe ich nicht so ganz verstanden was das soll, bis ich herausgefunden habe wer alles Fast Lane berechtigt ist: Mönche (mööp), Familien mit Kleinkindern (mööp, so klein ist Roland nun auch wieder nicht duckundweg), Behinderte (mööp), Ältere (najaaaaaa) – und Schwangere (ha!). Mir solls recht sein...

    Im Kofferband Roulette gehörten wir dann auch eher zu den Gewinnern, der Schweiß lief schon fröhlich in Strömen und es gab die ersten Insektenattacken. Also schnell Antibrumm rausgekramt und fröhlich eingenebelt - eine, vermutlich thailändisch, definitiv jedoch asiatische, Dame hat sich kringelig gelacht. Die erste thailändische Toilette aufgesucht – zum Glück kein Plumps-Steh-Klo – und aus Gewohnheit aus Versehen das Klopapier in die Toilette geworfen (darf man eigentlich nicht da es die schmalen Rohre verstopft). Das ist echt ein Automatismus. Nun war das Kind schon in den Brunnen gefallen, rausholen wollte ich es dann auch nicht – igitt!

    Als nächstes ging es dann zu Rolands Entzücken erst einmal zu den sich direkt neben den Kofferbändern befindenden Anbietern von Tourist SIM Karten. Ich halte eigenes Internet in Thailand für sehr sinnvoll, ab und zu hilft das geschriebene und gegoogelte Wort ungemein. Dazu später mehr. Roland war glücklich – es gilt also nicht nur ausschließlich: happy wife – happy life. Schaden kanns aber trotzdem nicht, liebe männliche Mitreisende.

    Durch den gelangweilten Zoll ging es in die Eingangshalle – und das uns ab da durchgehend begleitende Geschrei fing unverzüglich an: TAXIIIIIIII, TAXIIIIIIII, TAXIIIIIIII, TAXIIIIIIII (auf der Straße kommt dann noch TUKTUUUUUUUUUUUK dazu), ein schwaches: „Exchange – best Rate Madam“ war zwischendrin zu vernehmen, und weiter ging es mit TAXIIIIIIII, TAXIIIIIIII, TAXIIIIIIII, TAXIIIIIIII, TAXIIIIIIII, TAXIIIIIIII, TAXIIIIIIII, TAXIIIIIIII. TAXIIIIIIII, TAXIIIIIIII, TAXIIIIIIII, TAXIIIIIIII.
    AHHHHHHHHHHH (wir haben irgendwann in Bangkok zurückgebrüllt: MIETÄÄÄÄÄÄÄÄR)

    Jeder weiß: wer am lautesten schreit ist nicht unbedingt der seriöseste. Daher: ignorieren und AirportLink nehmen oder ignorieren und zum offiziellen Schalter laufen, sonst wird’s teuer. Und wenn ihr dann nur das doppelte zahlt habt ihr Glück.
    Denn seriöse Taxifahrer warten ausserhalb in ihrem Taxi. Im Flughafen gibt es einen offiziellen Schalter, da sagt man, wo man hin will und bekommt ein Taxi zugewiesen. Dieses fährt dann auch mit Taxameter. Die lautstarken Herren hingegen sind Privatfahrer, die einen vor dem Schalter abfangen wollen. Wer mit ihnen fährt hat sich vorher tendentiell nicht informiert - und was die dann zahlen müssen kann man sich vermutlich denken.

    Wer doch mal an einen nicht ganz so ehrlichen Taxifahrer gerät: in eure Reisebibel gehört als alleroberstes die Nummer der Touristenpolizei, allein dass man sie kannte hat wohl schon so manch Meinung und Preis geändert.

    Wobei wir sagen müssen, dass uns nie jemand deutlich übers Ohr hauen wollte. Dass der ein oder anderen Verkäufer und Tuktuk/Taxi-Fahrer mal sein Glück versucht – geschenkt. Wir haben uns von Grab und Google immer den ungefähren Preis anzeigen lassen und dann war meistens zumindest halbwegs Ruhe. Bis der nächste kam oder ein zweiter kleiner Anlauf gestartet wurde. Ehrliche Fahrer haben von uns dann aber auch immer ein entsprechendes Trinkgeld bekommen.



    Das Schrei-Prinzip gilt auch für die Geldwechselfreunde in den oberen Etagen: alle ignorieren, die Raten sind sowas von bescheiden. Das musste ich Roland mehrfach sagen, aber ich konnte ihn vom Wechseln abhalten (hier reagiere ich genervt, wenn er nicht hört, weil das steht alles in der Reisebibel und ich habe es mehrfach erwähnt. Nur ich darf meine Bibel ignorieren – jawoll! Und nur beim Shopping).
    Man braucht gleich am Anfang Baht fürs Taxi oder den AirportLink, nur wechselt nicht oben, geht ins Untergeschoss zum besagten AirportLink, dort ganz unten ist eine (ich glaube grüne, kann auch orange sein) Superrich, die hat den besten Kurs, da findet man auch eine Schlange an Informierten. Viel besser wird der Kurs in der Stadt auch nicht, vor allem muss man erst mal eine offene Superrich finden, deshalb haben wir hier gleich 300 Euro gewechselt.
    Der Kurs wird auch besser je höher der Betrag und (Achtung!) die Scheinart ist. Auf meine Bitte nach „kleinen Scheinen für Taxi und so“ gab die nette Frau im Kasten mir tatsächlich sehr viele große Scheine. Also haben wir im nächsten Supermarkt sehr viel einzeln mit großen Scheinen bezahlt. Die scheinen das aber gewohnt zu sein.



    Da wir doch mit recht wenig Verspätung ankamen und uns das Hotel recht wenig Hoffnung gemacht hat eher in das Zimmer zu kommen sind wir die „Weiterreise“ entspannt angegangen. Als erste haben wir Trinken für unterwegs organisiert und uns den ersten (von sehr sehr vielen) Frucht-Smoothies gegönnt. Zudem glaube ich 2 Cupcakes. Und so auch den Suvarnabhumi Airport kennengelernt, welcher in den nächsten 3 Woche fast unser 2. Zuhause wird. Irgendwann war es ein bisschen wie heimkommen :)


    Anschließend sind wir dann doch irgendwann zum AirportLink, das Ticketkaufen ist hier zum Glück selbsterklärend und der Automat wechselt sogar und nimmt bisschen größere Scheine (sonst braucht ihr immer Münzen oder es gar passend). Zudem ist es mit 45 Baht eine wirklich günstige Gelegenheit in die Stadt zu kommen. Ein freundlicher Mitarbeiter (insgesamt fanden wir alle Thai sehr zuvorkommend und freundlich - auch die Taxifahrer) hat für uns mit unseren Koffern den Rollstuhleingang geöffnet.
    Am Eingang zu den Zügen oder direkt davor fanden wir dann folgendes Schild: Armer Roland!

    01-005 AirportLink.jpg

    Wobei, abgehalten hat es ihn jetzt nicht zwingend. Lange mussten wir nicht auf den Zug warten und zum Glück standen wir nicht in der ersten Reihe. Dann wäre uns folgender Faupax passiert, welchen wir gerne einem jungen Pärchen überlassen haben - zu schnell einsteigen wollen:

    Wenn die letzten raus sind darf man nämlich nicht gleich einsteigen, erst laufen 2 Mitarbeiter durch den Zug und machen eine Sicherheitsüberprüfung. Die beiden wussten das - so wie wir auch - nicht, standen aber ganz vorne und wurden schon beim ersten Anzucken schrill mit Trillerpfeife zurückgepfiffen und durch ein Megaphon gemaßregelt (also für mich klang das sehr militärisch barsch, das war recht sicher kein einfaches Aufmerksammachen). Ohoh!
    Doch selbst wenn die mit dem Durchlaufen fertig sind darf man nicht gleich rein sondern muss auf den nächsten schrillen Trillerpfeifenpfiff mit anschließendem Megaphon-Gebrülle warten. War schon bisschen befremdlich.

    ...tbc...
     
    Erste Eindrück und ein erstes Essen
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    Die Fahrt verläuft dann recht unspektakulär oberhalb von Industrie - und teilweise recht runtergekommenen wirkenden - Wohngebieten und dauert bis zur Endhaltestelle Phaya Thai (die oder die davor ist für die meisten Touristen am besten) ca. 30 Minuten. Essen/Trinken ist übrigens strengstens verboten. Der Zug wurde bei uns mitunter recht voll (da es eine Hochbahn ist kann man kaum im Stau stehen, das ist selten in Bangkok) und auffällig ist, dass viele Thai einen Mundschutz tragen - hey, ich hab das 2018 geschrieben ;), wer hätte das damals geahnt. Und wurde später erklärt, dass dies vor allem aus Rücksicht auf andere und auch um sich nicht selbst anzustecken (naja, es sind diese 1x Masken) ist, aber auch um sich vor dem immer anwesenden Smog zu schützen.

    Wir sind bis zur besagten Endhaltestelle Phaya Thai gefahren und dort haben wir einen bestimmten Ausgang gesucht, um dann mit Grab weiterzufahren. Nun ja, die Ausgänge hatten durchaus Namen, allerdings auf Thai. Und auch wenn wir uns größte Mühe gegeben haben die Buchstaben zu entziffern und zu vergleichen, den Ausgang konnten wir nicht identifizieren. Auch eine Kiosk Bwsitzerin konnte uns nicht weiterhelfen. Wir haben dann den Ausgang zu dem Taxi-Stop gewählt, Grab ist ja ähnlich. Und haben gehofft, dass unser Fahrer da dann nicht verkloppt wird (wurde er nicht, in Thailand arbeitet Grab mit den Taxis zusammen (wohl viele nehmen eine Grab Anfrage an, wenn sie keine Kunden haben. Preise sind denke ich ähnlich - wenn der Fahrer mit Taxameter fährt). Wobei ich in einem Bericht gelesen habe, dass das verkloppen in Chiang Mai schon vorgekommen ist).

    Da erste Mal Grab rufen war auch sehr interessant, wir sollten nämlich das erste Mal etwas erleben, das uns noch manchmal kleine Knobeleien beschert hat: die thailändische Schrift und Sprache ist anscheindend nicht 1:1 in unsere übertragbar (zumindest erkläre ich es mir so), sodass Straßen auch ähnlich geschrieben werden können.
    Ähnlich heißt komplett zusammen, auf mehrere Worte aufgeteilt, mit A statt O oder es fehlt einfach mal der ein oder andere Buchstabe. Das heißt, man muss bei Grab und Google Maps einfach ein bisschen rumprobieren. Irgendwann findet man es schon.
    Wenn man dann das Rätsel der Schreibweise gelöst hat muss man das Ganze noch dem Fahrer klarmachen. Nun ja, manche sprechen kein Englisch – okay – andere können nur die Thai-Schrift lesen und nicht unsere lateinische. Bei einem dachten wir am Ende sogar, dass er Analphabet ist oder extrem schlechte Augen hat.
    Google Maps hat es meistens irgendwo in Thai-Schrift, wir haben dem Fahrer dann das Handy hingehalten, was recht gut funktioniert hat. Unsere Hotels hatten übrigens alle eine Visitenkarte mit der Wegbeschreibung auf Thai.

    Man kann auch versuchen zu sagen wo man hinwill – nur wird im Thailändischen anscheinend anders betont. Aus unserem Hotel Villa Phra Sumen wurde dann eben die Wi-A! Flaaa fh Sumäääääähhhhhhhhhn. Irgendwann hat man den Bogen raus. Vorher waren wir allerdings erstmal zutiefst verwirrt. Vor allem – selbst wenn man die Hotelkarte abgibt, nennt der Fahrer meistens noch einmal das Ziel und fragt, ob es so stimmt. Und dann erkennt man das Wort nicht.

    Letztendlich konnten wir schon einmal den bangkoker/bangkokschen Verkehr bewundern und sind nach ca. 15 Minuten am Hotel angekommen. Wie erwartet konnten wir noch nicht ins Zimmer, also haben wir nach dem nächsten Supermarkt gefragt, um uns mit Getränkevorräten einzudecken. Ich habe bis heute keine Ahnung wo dieser eine Markt hätte sein sollen, letztendlich gibt es aber an jeder Ecke einen 7/11.

    Da wir das noch nicht wussten haben wir uns auf die Suche gemacht – komplett übermüdet macht das einen bei windstillen 34 Grad echt fertig. Auf dem Weg haben wir gelernt wie man Kreuzungen und Ampeln überquert (einfach ohne Rücksicht auf Verluste loslaufen sonst kommt man nie drüber – die fahren recht zuverlässig um einen rum) und haben die ersten Tuktuk-Fahrer abgewehrt und die ersten Fotos geschossen, zum Beispiel von diesem Moped. Wir haben später noch viel mehr beladene gesehen, aber es nie geschafft ein Foto zu machen.

    01-008 Bangkok 1.jpg

    Es ist auch ein komplett mit WinniePoo bedruckter Bus an uns vorbeigefahren, ein Foto gibt es nicht weil mein Akku leer war und Roland hat nicht die Gegend angeschaut sondern nur die Pokemon auf seinem Handy. Ich habe dann geschimpft und gedroht ihn in Zukunft im Hotel zu lassen (zu diesem Punkt kommen wir in jedem Urlaub früher oder später) – da er Null vorbereitet war hätte er sicher viel Spaß gehabt.

    Hier noch ein Beispiel thailändischer Verkabelung.

    01-006 Bangkok 1.jpg

    Und das hier war unser Erkennungsmerkmal, ab hier konnten wir den Fahrern im Zweifel weiterhelfen. Leider habe ich keine Ahnung, um wen es sich hier handelt. Gegenüber war Bild einer Frau, daher vermute ich die Königsfamilie. Mitterweile glaube ich dass es sich um den berühmt-berüchtigten Maha Vajiralongkorn handelt, seines Zeichens seit 2016 König von Thailand.

    01-007 Bangkok 1.jpg

    So langsam machte sich der Hunger bemerkbar und wir haben uns die verschiedenen Straßenstände angesehen. Es gab viel verschiedenes Obst und teilweise auch Fleisch und Fisch. Wir haben schließlich beschlossen, dass wir uns dem Ganzen extrem mutig nähen und haben uns für Hähnchen entschieden. Essen wollten wir erst im Hotel.

    01-009 Bangkok Fake Hühnchen 1.jpg

    An einem anderen Stand wollten wir herausfinden was hinter Italian Soda steckt - wir dachten sowas wie Aranciata – herausgestellt hat es sich als Mineralwasser mit einem beliebigen Sirup. War aber trotzdem lecker.

    Da wir erst in einer Stunde unser Zimmer beziehen konnten, jedoch mittlerweile aber richtig fertig (müde und verschwitzt) waren, haben wir uns schließlich ein kleines Lokal in Hotelnähe gesucht. Ich hatte dort Fried Pineapple Rice bestellt und Roland irgendetwas mit Seafood - ich glaube er wusste selbst nicht so genau was es sein sollte und ich habe ihn auch noch gefragt, ob er sich sicher ist, weil nicht gerade ein begeisterter Fischesser ist. Dazu noch einen frischen Erdbeer-Smoothie für mich und einen mit Wassermelone für Roland.
    Mein Reis war eigentlich lecker, nur die dunklen Früchte drin haben mir nicht geschmeckt (ich weiß bis heute nicht was es war) und aus irgendeinem Grund haben sich auch Shrimps drin befunden – dieses Knorpelzeug mag ich gar nicht. Das habe ich dann alles an den Rand geschoben und der Kellner dachte sich vermutlich seinen Teil. Roland fand sein Essen glaube ich solala. Naja, er mag halt kein Seafood ...

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    01-011 Bangkok 1.jpg

    01-013 Bangkok 1.jpg

    Dann war es endlich soweit und wir konnten unser Zimmer beziehen. Es war schön groß und auch das Bett war riesig, wenn auch für mich anfangs ein bisschen zu hart.

    Erinnert ihr euch noch an unser total mutiges Hähnchen? Dieses wollten wir jetzt noch schnell probieren. Ein erster Biss – ein entsetztes Schütteln – ein weiterer vorsichtiger Biss ... das Hühnchen ist eine gebratene Banane. Und die ist nicht wirklich lecker, vor allem nicht, da sie mittlerweile kalt war. Bah, beim Erinnern schüttelt es mich immer noch.

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    The EMQuartier - Teil 1
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    So, wo waren wir stehengeblieben? Ach ja, bei dem hinterlistig-mutigen Bananähnchen ... pfui. Den Geschmack noch schnell mit Schweppes Manao Soda runtegespült - das ist sooo lecker und macht süchtig!
    Auf den Bananähnchen-Schreck erstmal eine Mütze Schlaf! Wir waren nämlich stehend k.o. Man ist ja auch nicht mehr die jüngste und so ...

    Auch wenn man dem Jetlag bekanntlich nicht nachgeben soll ging es nun nicht mehr anders, wir brauchten einfach etwas Schlaf. Aber ich habe uns nur 1 oder 1,5 Stunden erlaubt, der Wecker wurde gestellt und ich habe Roland beschworen ihn nicht zu ignorieren. Ich habe nämlich die ungute Gabe auch den lautesten Wecker überhören zu können. Und Roland hat die ungute Gabe statt auf Snooze auf Verwerfen zu drücken.
    RRRRRIINGGG (okay, unser Wecker macht er so hippy-esques lalalalala. Bei RRRINGGG würde er vermutlich RRRUUMMMSSS an der Wand landen. Das wiederum würde unsere Ehe zerstören weil Rolands geliebtes Handy als Wecker fungiert). Es war trotzdem mit Abstand das ekelhafteste Geräusch seit Langen und das Aufstehen war soooooo schwer. Alles in mir hat buchstäblich NEIN! geschrien. Aber nichts da, wir müssen eine neue Stadt erobern!

    Da ich bereits vermutet habe, dass wir mit fortgeschrittenem Tag nicht mehr die fittesten sein werden habe ich mir als Abendprogramm eine der zahlreichen Malls – in diesem Fall eher die Luxusausführung einer solchen – ausgesucht. Klimaanlage und Foodcourt mit Sitzgelegenheiten klangen für den langen Anreisetag einfach zu verlockend und außerdem soll sich dort ein echt schöner Wassergarten befinden. Zusätzlich hatte ich rausgefunden, dass es in dieser Mall eine Bath and Body Works Filiale geben soll und die liebe ich ja abgöttisch. Schonmal vorweggenommen – so groß wie die Preise dort kann die Liebe gar nicht sein! Ich hab dann nur diese kleinen Handdesinfektionsgels gekauft - und war Anfang März diesen Jahres dann heilfroh über meinen Vorrat. Böses/r Marsmännchenantennenohren-Virus! Wie kann sowas bösartiges so knuffig aussehen?

    Also mal wieder Grab gerufen (auch da hat man Auswahl zwischen Tuktuk, Moped, Taxi, Privatwagen, Festpreis oder nicht, … das muss man am Anfang auch erstmal kapieren) und das EmQuartier als Ziel genannt. Ich glaube wir haben ca. 20 Minuten gebraucht und gekostet hat es in der Regel 3-5 Euro (deshalb haben wir uns auch aufgrund der Hitze meistens gegen Laufen und die Öffis und für das bequeme Taxi entschieden), zur RushRushRush Hour war es mal bisschen teurer. Die Autos waren immer sehr gepflegt und die meisten Fahrer sehr nett. Diese konnten meistens Englisch und man hatte einen netten Smalltalk.

    Roland hat wie immer Pokemon gespielt (hihi, er hat immer gesagt: oh kuck mal da vorne gibt es dieses besondere Pokemon, gleich kommen wir hin - und schwupps sind wir abgebogen) und ich habe die Umgebung in mich aufgesaugt. Ich will da am besten keinen Meter verpassen/übersehen und würde den Fahrer am liebsten alle paar Meter anhalten lassen. Wenn ich etwas Interessantes gesehen habe habe ich mir immer das nächstgelegene Hotel als mögliches Ziel für einen Taxifahrer gemerkt.



    Das EmQuartier an sich ist ganz nett und es ist klimatisiert – sehr wichtig. Die Wegbeschreibungen sind allerdings höchst verwirrend, in der Regel haben wir das Gesuchte nicht oder nicht gleich gefunden. Ausser dmn Foodcourt, das ist aber reiner Instinkt. Wir haben in einer asiatischen Kette gegessen, welche Hähnchen (also echtes, ohne Banane) anbietet. War lecker, ein Foto gibt es aber nicht. Einmal Mut am Tag reicht dann auch erstmal.

    Der Komplex besteht aus mehreren Gebäuden, aber es ist auf den Wegweisern nicht immer erklärt in welches man denn nun muss. Oder es wird nur verraten was sich im aktuellen Gebäude befindet, aber nicht wo genau. Oder wir waren einfach zu doof. Nun ja. Wer mal Luxus-Windowshopping machen will ist hier absolut richtig, jedoch hatten viele Luxusmarken vermutlich wegen akutem Reichtums geschlossen.

    Die Dekoration der Komplexe und der Verbindungen dazwischen war komplett auf das Chinesische Neujahrsfest ausgerichtet, so gab es einen großen Drachen und überall hingen bunte Lampions, welche teilweise von Kindern bemalt worden waren. Alles schön bunt – so mag ich das.

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    01-015 Bangkok EmQuartier 1.jpg

    Auf Rolands Bauch sieht man übrigens Relaxo, sein Lieblingspokemon. Zum diesjährigen Geburtstag habe ich ihm eine Relaxo-Torte geschenkt.
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    Das hier fand ich besonders schön.

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    The EmQuartier - Teil 2
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    Nach ein wenig Herumirren hatten wir schließlich auch besagten Wassergarten gefunden. Ich fand ihn schon ganz nett, aufgrund der vielen Empfehlungen hätte ich aber mehr erwartet. Vor allem von dem hochgepriesenen Wasserfall. Aber seht selbst.

    01-022 Bangkok EmQuartier 1.jpg

    Falls ihr das nicht als Wasserfall erkennt, ich hab mir auch bisschen schwer getan.

    01-023 Bangkok EmQuartier 1.jpg


    Cool fand ich die Erdmännchen, da musste ich auch gleich ein Foto an meine Kolleginnen schicken.

    01-026 Bangkok EmQuartier 1.jpg

    Auf Arbeit habe ich (bzw. meine liebe Kollegin Regina hat es für mich gemacht) mir beim Schrottwichteln nämlich das supertolle Erdmännchen Francois erwichtelt – von wegen Schrott! Er schaut halt ein bisschen dümmlich-irre, das macht aber eben seinen besonderen Liebreiz aus.

    Schließlich haben wir beschlossen, dass es so langsam Zeit fürs Bettchen ist, ich glaube es war mittlerweile auch schon halb neun und die Mall hat auch zu gemacht. Wir sind dann noch an dem Harrods Bären (ich hab ihn - Schande auf mein Haupt - erst verdächtigt Paddington zu sein. Dieser steht aber mit seinem Köfferchen brav in meinem Regal. Wenn man bedenkt, dass Bärchen direkt vor einer Harrods Dependance steht - das hätte doch ...) vorbeigekommen.

    01-027 Bangkok EmQuartier 1.jpg

    01-028 Bangkok EmQuartier 1.jpg

    und an dieser verführerischen Konditorei. Kurz bin ich in Versuchung geraten, aber die Preise in der Luxusmall waren mir dann doch zu luxuriös.


    01-030 Bangkok EmQuartier 1.jpg

    Und das obwohl ich Red Velvet Cake LIEBE
    01-031 Bangkok EmQuartier 1.jpg

    01-032 Bangkok EmQuartier 1.jpg

    Mit Grab haben wir uns dann wieder auf den Rückweg gemacht und sind an einem Einkaufsviertel vorbeigekommen. Dies stand jedoch eigentlich nicht auf dem Plan. Manchmal jedoch ändern sich Pläne auch – mal sehen.

    Vom Hotel aus sind wir nochmal zum 7/11 am Eck um uns mit Wasser und Pepsi Maxx sowie Saft und Sachen zum Frühstück einzudecken. Für Roland habe ich einen Apfelsaft gekauft. Vor nahezu jedem 7/11 stehen auch kleine Garküchen, hier haben wir uns noch einen kleinen Snack besorgt.

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    Diesmal mit echtem Hühnchen, Schwein und vermutlich hat Roland Würstchen genommen, denn ohne Würstchen macht das Leben für ihn keinen Sinn. Ich als Ächdes Nembercher Madla hab da ja noch einen gewissen Stolz und akzeptiere sehr wenig als Bratwurst, Roland kennt diesbezüglich jedoch keine Schmerzgrenze kopfschüttel.

    Seht ihr die Eier links unten? Ich frage mich bis heute was da drin ist, habe mich aber nie getraut. Dazu hab ich vermutlich zu viele Reportagen über seltsame Ei-Sitten gesehen (vor allem die angeblich sehr alten, verfaulten, welche schon schwarz sind. Oder Länder in denen halb angebrütete Eier als Spezialität gelten – brr mir wird grad ganz anders).

    Eigentlich wollte ich noch frisches Obst, aber nach 20 Minuten suchen und lediglich abartig teuren Weintrauben sind wir dann noch ein weiteres Mal in den 7/11 und haben Bananen gekauft. Mein Frühstück war gefunden – ein oder zwei Minibananen, eine Biscuitrolle und ein Wasser/Saft/Kakao.

    Roland wollte seinen Apfelsaft dann direkt im Hotel trinken. Er nimmt einen Schluck und - spuckt ihn gleich wieder aus. Ähem, ich hatte Tomatensaft erwischt. Ganz ehrlich, ich bin da noch öfter fast drauf reingefallen, ich finde das sieht wie ein Apfel aus (ich schaue gerade sehr unschuldig - wenn ich das Bild so betrachte könnte es tatsächlich eine Tomate sein. Aber das Licht im 7/11 - ihr wisst schon. Und es war die thailaändische Schrift vorne)

    01-034 Bangkok 1.jpg

    Meine Aussage „Ja und, das ist auch rot“ fand er nicht lustig und so bin ich selig und grinsend und er grummelig eingeschlafen.

    Roland hatte dann eine ruhign, ich eine so lala Nacht. Ich war zu dem Zeitpunkt bei einem Physio- bzw. Fies-io-Therapeuten weil mein Bein immer weh getan hat (der hat dann fröhlich vor sich hin getriggert – autsch. Er selbst nennt sich übrigens stolz einen Sadisten mit Trüffelschweinqualitäten) und der lange Flug in Kombination mit dem für mich etwas hartem Bett führten dazu, dass mein Bein immer taub wurde, egal wie ich mich hingelegt habe. Der Jetlag hat dann aber irgendwann sein Übriges getan.


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    Chatuchak (JJ) Market
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    Soo, ein bisschen geht es noch weiter. Ab morgen hat mich die Arbeitswelt wieder, da geht es dann fürchte ich langsamer voran

    ---

    Der nächste Morgen startete einigermaßen wach mit einer Dusche.
    Ihr habt Angst vor amerikanischen Duschen bzw. findet diese kompliziert? (Fun Fact nebenbei: die automatische Satzvervollständigung hat mir gerade statt Duschen Präsidenten empfohlen).
    Nun jedenfalls das ist unsere erste thailändische Dusche.

    02-001 Bangkok Villa Phra Sumen 1.jpg

    Sieht harmlos aus, oder? Auch ganz einfach und logisch zu bedienen, ohne Probleme. Einfach rein, Wasser an, Wasser aus - fertig.

    IST SIE NICHT!

    Das ist ein hinterfotziges (und wie ich später feststellen sollte sexistisches bzw. frauenfeindliches) Miststück.

    Ihr denkt mit dem Hebel beeinflusst man wo Wasser rauskommt? Pah! Das ist purer Zufall. Soweit bekannt aus den USA.

    Man kann mit den Drehdingern die Temperatur bestimmen? Weit gefehlt! Der Temperatur-Code ist schwerer zu entschlüsseln als Enigma.

    Aber Sabine, bestimmt kann man damit das Wasser an und ausschalten? Nun ja sicher - wenn man den Code kennt.

    Weil ihr so nett seit, hier der Code für das rechte Drehkreuz: 37 Grad nach links -stop - exakt 3,14 ... (halt Pi - Sekunden warten - stop - 4,678 Grad nach links - stop - 560 (Ja das geht, es gehen auch drölfmillionen) Grad nach rechts. Und jetzt - beten.

    Den für das linke Drehkreuz müsst ihr selbst rausfinden.

    Achso das gilt nur für Frauen, bei Roland ging es fast ohne Probleme. An - aus - fertig! Und zwar an allen Tagen: ich dreh und dreh und dreh (wohlgemerkt in alle Richtungen), aber das Wasser geht nicht aus. Entnervt rufe ich irgendwann Roland, er dreht kurz und schon stoppt das Wasser. (Einmal ging es glaube ich auch bei ihm nicht sofort).



    Nach dem Duschen folgt ein weiteres Ritual, da ich nahezu panische Angst vor Dengue entwickelt habe (Malaria gibt es auch, Risiko ist nicht allzu hoch, jedoch war mir Malaria egal. Ich meine, ich hätte nichts riskiert, aber Malaria ist für mich besser behandelbar und man kann es öfter haben). Erst Sonnencreme, dann Früstück und dann in Antibrumm (das hat geholfen, Mücken haben nur kurz an uns geschnuppert) baden.

    Sauber, satt und auch ausreichend wach machten wir uns mal wieder per Grab auf den Weg zum Chatuchak (abgekürzt JJ) Market. Dabei kamen wir hier vorbei (keine Ahnung was es ist, ich fand es hübsch):

    02-002 Bangkok 1.jpg02-002 Bangkok 1.jpg

    Beim JJ Market handelt es sich um eine wahrhaft riesiges Gelände, auf welchem sich verschiedene Märkte befinden. Der Bekannteste ist der JJ Weekend Market, wie der Name schon andeutet findet dieser von Freitag bis Sonntag statt (Freitags kann man wohl die besten Schnäppchen machen), wir waren jedoch von Montag bis Donnerstag (bzw. Weiterreise Freitag vormittags) in Bangkok.
    Verschiedene Teilmärkte haben jedoch (wohl/angeblich) offen und deshalb haben wir als Ziel die Sektion mit dem Kunsthandwerk angegeben (mit der deutlichen Ansage: nichts kaufen, nur schauen, ist hier überteuert – ob das klappt?). Der Fahrer hat uns irgendwo rausgelassen, mitten an einer Straße und da war erstmal tote Hose, der Markt sollte aber auch erst in 15 Minuten öffnen (wir werden merken – frühs sind Märkte immer nur halb besetzt, wenn überhaupt und unabhängig davon ob/ab wann sie offen haben sollen oder nicht). Eigentlich sollte der gesuchte Anschnitt seitlich neben uns sein, jedoch gab es dort kein Durchkommen und zu meinem blanken Entsetzen führte der einzige Weg durch JJ Pets. Wenn ich irgendetwas definitiv vermeiden wollte, dann JJ Pets.

    JJ Pets hat mich an meine Grenzen gebracht, ich war meistens zwischen Würgen, Weinen und Wutanfällen hin- und hergerissen. Angefangen hat es mit Fischen und Fröschen bzw. Kröten in kleinen Plastibeuteln – teilweise in der prallen Sonne.

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    02-004 Bangkok JJ Market 1.jpg

    Dann kamen Echsen und Reptilien.

    02-005 Bangkok JJ Market.jpg

    02-008 Bangkok JJ Market 1.jpg

    Dann kamen Kleintiere und Vögel, alle eingepfercht, viele verletzt, einige bereits tot. Bei manchen – wie einem kleinen Wellensittichküken, welches im Sterben lag und sichtlich gelitten hat, wäre es besser (humaner will ich hier nicht sagen, denn die Humans haben das ganze verbockt) gewesen man hätte sie schnell erlöst. Insgesamt waren die Wellensittiche viel zu jung um sie abzugeben und von den Eltern zu trennen. Wir haben ja selbst eine Rasselbande daheim und dann diese armen Würmchen zu sehen – furchtbar!

    02-008 Bangkok JJ Market 1.jpg

    Am Ende kamen dann auch noch die Welpen.

    Irgendwann waren wir dann aber endlich aus diesem furchtbaren JJ Pets entkommen. Am Rückweg mussten wir einen Umweg laufen weil ich mich geweigert habe da noch einmal hinzugehen.

    Da wir an einem Dienstag dort waren war sprichwörtlich tote Hose. In der Kunsthandwerkssektion hatten vereinzelt Stände offen, jedoch waren diese doch recht teuer und meistens auch zu sperrig.

    02-012 Bangkok JJ Market 1.jpg


    Ein paar vereinzelte Touristände hatten geöffnet, hier konnte ich dann doch nicht wiederstehen und habe mir 3 Kissenbezüge und 1 Tasche für meine Freundin gekauft. Trotz meiner Aussage, dass es hier viel teurer als auf normalen Märkten ist. Letztendlich konnten wir feststellen, dass wir doch ganz gute Preise erzielt haben und vor allem war es mir den jeweiligen Preis wert.

    Auf diesen Schrein sind wir schließlich auch noch gestoßen.

    02-010 Bangkok JJ Market 1.jpg

    Da der komplette Markt entweder mit Wellblech oder Plastik überdacht und recht eng ist, was zu einem unangenehmen Klima führt und es keine Sitzgelegenheiten gab, haben wir uns dann doch recht schnell zu einem geordneten Rückzug entschieden.

    Der Plan war gut, bis wir auf JJ Mall, einem klimatisierten Gebäude, welches einen günstigen Supermarkt enthalten sollte, gestoßen sind. Pläne sind ja bekanntlich da um geändert zu werden, deshalb haben wir uns erst einmal einen frischen Smoothie gegönnt – ich glaube Ananas – und sind dann im JJ Mall durch die verschiedenen Gänge geschlendert.
    Irgendwann haben wir einen Food Court gefunden und haben bei einer asiatischen Kette etwas gegessen – ich hatte glaube ich nur Pommes, was Roland hatte weiß ich gar nicht mehr und es gibt auch keine Fotos.

    Irgendwann musste ich mal auf ein stilles Örtchen und oh Schreck, es gab kein Klopapier. Für solche Fälle hatten wir extra zwei Rollen aus Deutschland mitgebracht – und im Hotel gelassen. Zum Glück wurden im nahen Supermarkt einzelne Rollen verkauft.

    Wir haben uns dann erstmal länger ausgeruht/abgekühlt und anschließend den Supermarkt erobert. Ich liebe es mich in ausländischen Supermärkten umzusehen und neue Sachen zu entdecken. Gefunden haben wir eine unendliche Auswahl an Chips mit teilweise typisch asiatischen Geschmacksrichtungen – Sushi, Seegras/-tang (lecker, obwohl ich es in echt nicht esse) und Qualle (tendenziell igitt, wir haben es nicht probiert).
    Gekauft haben wir ein paar Manner-ähnliche Waffeln in unterschiedlichen Geschmackrichtungen (Kokos – lecker, Mango – lecker, Melone, Mangosteen, Durian, Orange – auch gut). Dazu kleinere Snacks für Roland zum Frühstück, die fand er aber glaube ich alle nicht so toll.

    Danach sind wir durch die verschiedenen Gänge geschlendert und ich habe bei 2 Schals nicht wiederstehen können – schließlich waren diese bunt, weich UND es waren Elefanten drauf.

    Irgendwie haben wir von diesen Märkten meistens keine Fotos (oder keine zeigenswerten) gemacht, oftmals war auch Fotoverbot. Wobei man bei Google genug Fotos vom JJ findet. Ich bin einfach zu ehrlich … hab für einen Kollegen Fotos von Schweinefiguren gemacht, dann bemerkt, dass es nicht erlaubt ist und die Fotos daraufhin wieder gelöscht.

    Hier noch ein - ich glaube - Geisterhaus, welche vor JJ Mall stand.

    02-011 Bangkok JJ Market 1.jpg

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    Sri Mahamariamman Temple
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    Irgendwann haben aber auch wir uns wieder in die Hitze getraut, weil mein (Roland hat sich aus der Planung mal wieder komplett rausgehalten) nächstes Ziel ein Tempel war, auf welchen ich mich besonders gefreut habe, nämlich der Sri Mahamariamman Temple.
    Das ist ein Hindu Tempel, welcher ebenjener Göttin Mariamman gewidmet ist, die für Regen, Krankheit und Schutz (interessante Kombination, aber in einer Religion mit mehreren Göttern kann man es sich vermutlich nicht immer aussuchen – außerdem ist es bestimmt stressfreier wenn man die unzähligen Anfragen nach den richtigen Lottozahlen delegieren kann) zuständig ist. Ebenjener Tempel ist im südindischen Baustil erbaut und es soll sich um den ältesten (ich bin mir nicht sicher ob von allen oder nur voll allen Hindutempeln) und schönsten (wir haben nicht alle gesehen, aber der macht es den anderen mal richtig sauschwer) Tempel in Bangkok handeln soll (und dennoch wurde er in nur einem der unzähligen von mir gelesenen Blogs genannt und wir waren glaube ich tatsächlich die einzigen Touristen oder zumindest waren es sehr wenige).

    Ja und jetzt ratet mal wie viele Schreibweisen es davon gibt. Aber irgendwann haben wir auch die Google genehme gefunden und konnten uns auf unser nächstes Abenteuer stürzen. Diesmal wollten wir unser Glück versuchen und uns ein Taxi von der Straße rufen. Das kann jetzt ja nicht so schwer sein.
    Und dann wiederholte sich mehrfach in etwa immer das gleiche Spiel: Taxi hält – wir halten dem Fahrer das Handy mit dem Tempel durch das Fenster hin (niemals gleich einsteigen) – Fahrer starrt das Handy eine zeitlang an – es passiert erstmal nicht – Fahrer starrt weiter – Fahrer holt seine Brille raus – jetzt kann er es anscheinend dann auch mal lesen (fragt einfach nicht warum er sie nicht gleich geholt hat – wir wissen es nicht. Aber es war wirklich bei jedem Fahrer so) – Fahrer überlegt recht lange.

    Ab hier gibt es mehrere Alternativen (wenn einer weg war dauert es maximal 15 Sekunden bis zum nächsten):


    • Fahrer weiß immer noch nicht wo wir hinwollen und sagt nein
    • Fahrer weiß immer noch nicht wo wir hinwollen, fragt einen anderen Fahrer, wird dadurch nicht schlauer und sagt nein
    • eine Version von a oder b, allerdings bietet er uns ein anderes Ziel an und wir sagen nein
    • Fahrer überlegt noch länger, schaut immer verwirrter, tut dann so als wüsste er wo wir hinwollen, ist dabei aber so wenig überzeugend, dass wir nein sagen
    • Fahrer gibt die Adresse in sein Handy ein, weiß dann wohl wo wir hinwollen, nennt einen übelst unrealistischen Preis, wir bestehen auf ein Taximeter, er tut so als würde er das Wort nicht verstehen, wir betonen es anders – Mitääääääääähr und einigen uns dann auf nein
    Wohlgemerkt, diese Taxis werben auf ihrem Taxi-Obendrauf-Ding und auf den Türen damit, dass sie mit Meter fahren und GPS kontrolliert sind (aus Versehen verfahren scheint wohl ein beliebter Trick zu sein, bei uns hat nur einer einmal eine kleine Extrarunde gedreht, als wir gefragt haben ob wir ihm den Weg sagen sollen kannte er ihn dann doch wieder). Die beste Aussage war aber von einem ohne dieses Werbeschild, der meinte nämlich er hätte gar kein Taxameter, schließlich hätte er auch kein Schild. Ah ja, klar!

    Ich war schon kurz davor wieder Grab zu bemühen, einmal wollten wir es noch versuchen und – oh Wunder – wir haben einen Taxifahrer mit Brille gefunden, der den Weg einigermaßen kannte, zudem einfach Google Maps bemühte und nachdem wir drauf bestanden haben auch sein Meter eingeschalten hat. Hurrah!
    Er fragte zwar kurz warum wir ausgerechnet zu dem Tempel wollen, akzeptierte dann aber meine Antwort „Weil er schön ist“ als ausreichend gutes Argument. Der Fahrer sollte sich noch als Glücksfall herausstellen, denn er fragte uns, was wir noch so vorhaben und ich erzählte unter anderem von 2 Märkten, welche in 2 Tagen auf dem Programm standen. Er gab uns den Tipp gleich am nächsten Tag hinzufahren und bot sich uns als Fahrer an. Mit Meter, wie er extra betonte (das war für ihn zum Vorteil, ein anderer hätte später einen geringeren Fixpreis verlangt, aber wenn ich in Bangkok auf ein Meter bestehe sollte ich mich auch außerhalb an meine Regeln halten).

    Ich habe kurz gezögert, dann haben wir jedoch quasi eingeschlagen. Ich wollte erst auf eigene Faust mit dem Zug zum Markt, jedoch habe ich das dann wieder vertan, weil mir auf eigenen Faust Zugfahren in Thailand mit mehrmals umsteigen und dem Auffinden einer Fähre dann doch zu abendteuerlich war. Es gibt Anbieter, die Touren zu dem Markt anbieten, aber die sind zu teuer teuer dafür, dass sie einen nur hinbringen. Da hätten Roland und ich in einem anonymen Mehrsitzer ohne nette Unterhaltung letztendlich mehr als das Doppelte als letztendlich mit dem offiziellen Taxipreis bezahlt. Das muss man sich mal vorstellen.
    Wir haben ihm unser Hotelkärtchen gegeben und er hat uns den Tipp gegeben früh loszufahren, fanden wir erst doof, haben ihm aber vertraut und er hatte absolut recht. Dieser Fahrer war ein Glücksfall. Ich glaube wir haben noch seine Handynummer gespeichert, falls jemand demnächst einen Fahrer in Bangkok braucht.

    Und während wir das alles verhandeln sind wir auch schon am Ziel angekommen. Und der eine Blog hatte uns nicht zu viel versprochen – ich fand den Tempel wahnsinnig schön! Allerdings sollte man schon definitiv ein farbenfroher Mensch sein. Als erstes gingen wir jedoch zu einem Stand, welcher Blumen als Opfergabe verkauft. Wenn wir schon eine Göttin besuchen, dann bringen wir auch Geschenke mit.

    02-020 Bangkok Sri Maha Mariamman Temple 1.jpg

    02-021 Bangkok Sri Maha Mariamman Temple 1.jpg

    Im Tempel drin sollten wir jedoch recht schnell merken, dass wir quasi eine Anfänger-Opfergabe gekauft haben, alle anderen hatten richtige Schalen mit Essen, Trinken, Blumen, Geld usw. (die konnte man drin kaufen).

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    Und es gab so viele Gläubige, dass die „Mitarbeiter“ gar nicht mit Abräumen nachkamen. Es lief für meine Ohren typisch indische Tempelmusik, durch den leichten Wind plingten auch die „Plingdinger“ (irgendeine Kreuzung aus Glocke, Windspiel, flaches Metall-Klirr-Gerät).

    Normalerweise nervt mich sowas recht schnell, aber hier hat es einfach dazugepasst. Wir waren uns nicht ganz sicher wie wir und verhalten sollen (außer Schuhe ausziehen, das werden wir ab jetzt noch das ein oder andere Mal machen), was man fotografieren durfte und was nicht und wohin mit unserem Miniblumenkranz, also haben wir einen Aufseher gefragt. Er hat es uns dann gezeigt und ich glaube er war froh, dass wir gefragt und nicht einfach gemacht haben. Später wurden wir noch Augenzeuge, wie ein Mönch ein neues Auto gesegnet hat.

    Nun jedoch genug der Worte, überzeugt euch jetzt selbst davon, wie wunderschön dieser Tempel ist.

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    02-014 Bangkok Sri Maha Mariamman Temple 1.jpg

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    MBK
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    So, dann wollen wir den Tag einmal zuende bringen ...

    ***
    Hier ein Hochhaus in der Umgebung. Beim ersten hinschauen dachte ich es ist kaputt.

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    Irgendwann konnte aber sogar ich mich von diesem wunderschönen knallbunten Tempel losreisen und wir haben uns ein Taxi/Grab zurück ins Hotel genommen und uns erst einmal hingelegt.
    Vorher hatte Roland noch den Auftrag etwas Essbares vom Straßenrand zu besorgen. Er war bei einem echt entzückenden älteren Ehepaar (dort wurden wir dann Stammgäste und die haben uns immer mehr dazugeschenkt) und brachte harmlos aussehende Würste mit.
    Normalerweise war ausgemacht, dass immer Roland zuerst probieren muss, aber ich umschiffte weise die Chilisoße und damit galt ja „Gefahr erkannt – Gefahr gebannt“. Ich biss also in die netten kleinen Würstchen und dann ging es in etwa so: CHCHCHCH, Waffer … höööö … Waffer … höööö … WAFFER! CHCHCH FFFFF. Hatten die nicht tatsächlich Chili in die Würste und diese dann in einer Chilisauce irgendwie mariniert und gegrillt. Puh!

    Roland hatte aber zum Glück noch Hühnchen dabei und dieses Mal handelte es sich wirklich um ein Hühnchen. Ab dem nächsten Tag hab ich mir die Würste immer pur geben lassen, ohne Marinade. Ich glaub die fanden mich bisschen seltsam, aber so waren die noch essbar.

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    Unser spätnachmittag-/abendlicher Ausflug führte uns schließlich ins Ma Boon Khrong Center, besser bekannt als MBK. In allen Reiseführern findet man es als Must Do/Go/See, ich war davon eigentlich nicht ganz so überzeugt. Aber, manchmal braucht man einen Schubs um sein Glück zu finden und Eltern sind für sowas ja immer gut.
    Also lies Papa sein Handy ins Spülwasser fallen, alle Rettungsversuche in Deutschland scheiterten (u.a. am Preis) und so haben wir angeboten, das Handy mit auf seinen ursprünglichen Geburtskontinent zu nehmen und dort unser Glück zu versuchen, falls wir es zeitlich schaffen.

    Im MBK gibt es gefühlt eine komplette Etage mit einem Handyreparaturladen nach dem anderen und wenn die das nicht hinbekommen, dann keiner. By the way – sagt man nicht eigentlich: If Daddy can’t fix it, no one can. Tja, so war es auch. Bzw. sie hätten es evtl. irgendwie hinbekommen, aber das hätte mehr als einen Tag gedauert und auch so viel gekostet, dass es sich dann nicht gelohnt hat.

    Mittlerweile bin auch ich der Meinung, dass das MBK eine Reise wert ist. Gefühlt findet man hier alles was man sucht/braucht.

    Und was man nicht sucht/braucht findet man auch.

    02-041 Bangkok MBK 1.jpg

    Okay, fast alles, denn später hätten wir was gebraucht, haben es aber nicht gefunden. Waren allerdings aber auch nicht im MBK. Vielleicht war das der Fehler?

    Das MBK ist nicht so schickimicki wie das EMQuartier, hier machen sich auch die Bangkocker/Bangkokesen/Bangkockis/Bangkinesen/Einwohner von Bangkok (falls jemand mal in Sydney ist, die heißen Sydneysider) einen netten Tag/Abend. Shoppen bzw. in Malls oder auf Märkte gehen scheint eh ein Nationalsport zu sein. Die Läden und kleinen Shops in den Zwischenbereichen haben wirklich rationale Preise, zudem kann man immer handeln.

    Selbstverständlich gibt es auch die typischen Tourisouvenirs, aber ich finde man merkt, dass hier auch viele Einheimische hingehen und es keine Touristenfalle ist.

    Absoluter Anfängerfehler, daher extrem wichtiger Tipp: Bangkok ans Ende der Reise (und wir konnten aufgrund unserer Größe/Breite nichtmal Klamotten shoppen)!

    Ach ja, im MBK ist es um mich geschehen. Ich war schockberliebt bzw. es war Liebe auf den ersten Biss. Please meet: meinen ersten Sticky Rice mit Mango. Und es wird bei weitem nicht mein letzter sein. Und das allerschlimmste an der abgesagten Reise ist, dass ich keinen original Sticky Rice bekommen werde.

    02-042 Bangkok MBK Sticky Rice 1.jpg

    Sch… ist das lecker. Oh Mann, ich will sofort und auf der Stelle wieder Sticky Rice . Und Roland, Mr. Ich-esse-keine-Mango, pah! Der hat mir die Hälfte weggefuttert. Er isst nun doch Mango. Reif geerntet schmeckt die nämlich nochmal leckererererer. (Mittlerweile habe ich hier einen Thai gefunden der es auch macht, aber leider kommt es nicht annähernd hin. Das liegt an der wenig aromatischen "deutschen" Mango).

    Frisch gestärkt stürzten wir uns dann ins Gedränge. Äh, ja, und dann eskalierte das mit dem Shopping und den Souvenirs etwas. Wenn die aber auch überall alles bunt machen und Elefanten drauf drucken. Das ist gemein! Und diese tollen Rucksäcke und Turnbeutel. Mit Elefanten drauf. Und die geschnitzten Blumen-Seifen in Kokosschale. Frangipani und Elefanten. (Übrigens ich LIEBE Frangipani und die haben überall in allen Farben geblüht, hab mir manchmal eine ins Haar gesteckt). Ich hatte Roland ja eingeschärft in Bangkok nichts zu kaufen, wegen des Gewichts bei den Inlandflügen, auf keinen Fall. Außerdem ist es in Chiang Mai billiger. Nun seht selbst …

    02-044 Bangkok 1.jpg

    Ähem. Also vor allem das mit den Rucksäcken und Turnbeuteln war dann bisschen mehr als geplant, wobei … alle sind verteilt, ich hab letztendlich nur 2 oder 3 behalten. Und den einen hab ich in Thailand als Rucksack benutzt, ich hatte nämlich keinen. Und ich hab eine Bestellung ausgeführt, nicht nur ich mag thailändische Turnbeutel. Und alle waren begeistert. Alles gar nicht so schlimm.

    Nein, eigentlich hab ich sogar zu wenig mitgenommen, jawoll! Kleiner Exkurs: Es ist Michaelis Kirchweih in Fürth – nebenbei einer der schönsten Kärwas die ich kenne – und am Stand sehe ich einen Elefanten-Turnbeutel. Total schön, nur in der falschen Größe. Für 25 Euro. Der Händler durchsucht alles, aber die richtige Größe war nicht mehr dabei. Fast hätte ich den kleineren gefunden, da sehe ich das Schild: Made in Thailand. Na sowas, da bin ich ja bald, denke ich mir. Kurz den Händler gefragt und der bestätigt, dass es kein Problem ist die in Thailand zu finden. War es tatsächlich nicht. Und hat je nach Ausführung zwischen 3 und 6 oder 7 Euro gekostet, wenn überhaupt. Ich hätte viel mehr mitnehmen sollen und einen Marktstand aufmachen. Oder selbst behalten. Hab grad bei Amazon geguckt, da kosten die auch 25 Euro. Ich weiß wie ich mir den nächsten Flug finanziere!


    Von den ganzen Märkten haben wir irgendwie keine Fotos gemacht, weiß gar nicht warum. Irgendwann schloss aber auch das MBK (zum Glück fürchte ich) und wir mussten eine Nummer ziehen um dann ein Taxi zu bekommen. Wir mussten 20-30 Minuten warten, weil natürlich alle anderen auch ein Taxi wollten. Die wiederum müssen dann notgedrungen mit Mietäääääähr fahren, auch wenn er es erst anders versucht hatte. Er hat uns dann auch angeboten uns zu den für morgen geplanten Märkten zu bringen, für einen etwas günstigeren Festpreis, aber egal – versprochen ist versprochen bzw. abgemacht ist abgemacht.

    Viele Taxifahrer in Bangkok kooperieren mit Grab und nehmen Fahrten an, welche dann ganz normal mit MIETÄÄÄÄÄHR abgerechnet werden. Der Fahrer welcher uns hier ins Hotel gebrach hat, war jedoch kein Grab Fan, weil diese wohl eine Buchungsgebühr in Höhe von 10 Baht verlangen (zumindest taten sie es von uns verlangen). Außerdem seien viele Buchungen letztendlich No Shows und somit verlorenes Geld. Ich dachte immer man müsste trotzdem zahlen. Wobei man tatsächlich auch sehr kurzfristig stornieren kann. Das gilt aber für beide Seiten. Wir haben nur einmal storniert und dass auch nur nachdem wir über 40 Minuten gewartet hatten, weil sie 2x die Abfahrt verpasst hat. Beim dritten Mal dann wieder und danach hat sie noch nicht mal mehr gewendet. Das war uns dann zu doof.

    Am Hotel angekommen machten wir unseren üblichen Spazierganz zu 7/11 um uns mit Frühstück, Schweppes Manao Soda (extremst lecker, hab mir sogar Dosen mit heimgenommen und verteidige sie gegen Roland) und Wasser einzudecken sowie etwas Hähnchen aus der Garküche. Im Hotelzimmer dann der Schock – eine Mosquito!

    Neeeiiiinnnn, ich stecke mich SOFORT mit Dengue an! Der böse böse Roland hatte die Klimaanlage ausgemacht und so die Einflugsbarriere zerstört. Böser Roland. Diesbezüglich war ich vielleicht etwas hysterisch unterwegs, aber Krankheiten die man tunlichst nur einmal bekommen sollte und die danach deine Reiseziele eigentlich einschränken (vermutlich hätte ich mich nicht drangehalten) find ich echt blöd. Meine Nacht war dementsprechend sch… weil ich überall Mosquitos gehört und gesehen habe. Außerdem hatte Roland die Klimaanlage auf 22 Grad eingestellt, warum auch immer.


    ...tbc...
     
    Damoen Saduak Floating Market - Teil 1
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    So, dann wollen wir uns mal in ein neues Abendteuer stürzen. Diesen Tag und auch die einzelnen Erlebnisse werde ich auch mehrer Teile aufteilen müssen.

    Am nächsten Morgen holte uns unser Fahrer pünktlich um 7 Uhr ab – selbstverständlich erst nach einem ausführlichen Kampf mit der hinterlistigen Dusche. Bei mir heißt so eine für den Urlaub unmenschliche Zeit immer „stupid o’clock“. Er wollte wohl ins Hotel um sich anzumelden, aber das haben sie ihn nicht gelassen. Er musste unsere Zimmernummer sagen und dann haben sie uns gefragt, ob wir wirklich von ihm abgeholt werden wollen. Das war übrigens immer so wenn wir ein Taxi/Grab bestellt haben und ist an sich ja nicht schlecht.

    Als ich die Tour geplant habe stand recht schnell fest, dass ich – vor allem für Roland da er ihn einmal im Fernsehen gesehen hat und so toll fand – zu einem besonderen Markt möchte. Zusammen mit diesem werden von Touranbietern auch immer zwei schwimmende Märkte genannt: der laut Bewertung absolut tolle Amphawa Floating Market und der - ebenfalls laut Bewertung - absolut überfüllte und einfach nur noch mega-touristische Damoen Saduak Floating Market.
    Tja, Amphawa hätte ich wahnsinnig gerne gesehen, allerdings hat der nur Samstag und Sonntag geöffnet und genau das waren die beiden Tage welche wir nicht in Bangkok waren. Und den Touri-Markt wollte ich ganz sicher nicht sehen.

    Das hatte ich unserem Fahrer so auch mitgeteilt, aber er meinte wir sollen auf jeden Fall hin, es ist in der Nähe und auf jeden Fall ein Erlebnis. Na gut, wir haben uns überreden lassen und da wir pünktlich um 11 Uhr bei dem anderen Markt sein müssen haben wir uns von der frühen Startzeit überzeugen lassen.

    Zum Floating Markt sind es vom Hotel aus exakt 100km und die Fahrt dauert ohne Stau ca. 1,5 Stunden. Ohne Stau in Bangkok – ein Absurdum. Dank der frühen Abfahrt sind wir aber recht glimpflich davongekommen und zudem haben wir noch eine größere Baustelle samt zugehörigem Stau umfahren. Die Landschaft war auch recht ansehnlich, Bangkok und Umgebung sind sehr grün das würde man so gar nicht vermuten. Zudem hatten wir die richtige Jahreszeit erwischt und überall blühte es wie verrückt. Wir haben zudem zahlreiche Tempel passiert, meistens spitzen die aber hinter einer Mauer hervor und somit sind die aus-dem-Auto-Fotos nicht gebrauchbar.

    Auf der Fahrt haben wir uns wirklich toll mit unserem Fahrer über alles Mögliche unterhalten, er erzählte natürlich von seiner Tätigkeit als Taxifahrer, es ging aber auch um gesunde Ernährung, Buddhismus, Kauf- und Mietpreise, unsere Familien und die anstehenden Wahlen. Wenn man bedenkt, dass wir auch sehr viele schweigende Fahrer hatten erwies er sich auch in dieser Hinsicht als Glücksfall.


    Am Markt angekommen hat uns die Ticketverkäuferin dann so überrumpelt, dass wir hier das einzige Mal so richtig in eine Falle getappt sind und wirklich viel zu viel gezahlt haben. Ich habe den Preis gar nicht so richtig mitbekommen, Roland hat einfach ohne Nachfrage (und ehrlich gesagt auch ohne Denken, denn der Preis war wirklich komplett überzogen) die Kreditkarten hingehalten. Die Preise kannte ich zudem nicht, da ich ja eigentlich nicht auf den Markt wollte. Und dann war es auch schon zu spät. Anfangs war ich echt sauer auf ihn und die dreiste Verkäuferin und wollte nach dem Aussteigen auch nochmal eine Diskussion starten, letztendlich haben wir es dann aber als Erfahrung abgehakt.
    Falls jemand hinwill: verhandelt sollte man um die 1000 Baht pro Stunde und Boot zahlen, wenn man etwas außerhalb einsteigt, direkt ab dem Markt ist es dementsprechend günstiger (ca. 500 TB/Boot, bzw. in einem Gemeinschaftsboot ca. 50TB/30 Minuten). Wo wir eingestiegen sind gab es zum Beispiel auch keine Ruderboote, das hätte mir im Nachhinein noch besser gefallen.

    Dafür hatten wir ein komplettes Boot für uns und das ohne Wartezeit und auch die Kanäle waren noch nicht komplett verstopft. Daher war auch hier die frühe Abfahrt Gold wert. Wir sind – in meinem Fall eher sehr unelegant – irgendwie ohne zu Kentern in das Boot reingeplumpst und der Fahrer hat uns noch ausgerichtet, sodass wir auch stabil und kenterfrei bleiben. Dummerweise saß ich hinter Roland, d.h. ich hatte immer einen schwarzen Berg vor mir. Daher gibt es hier vor allem ein Video von Roland, ein paar Fotos hab ich auch gemacht, aber die erhofften habe ich so nicht erwischt.

    Als erstes sind wir durch Kanäle vorbei an normalen Wohnhäusern samt den allgegenwärtigen Geisterhäusern gefahren. Ich fand es toll, wie schön begrünt diese sind. Hier ein paar Eindrücke:

    Das Wasser war allgemein nicht das sauberste, reinfallen hätte ich da nicht wollen

    03-004 Damoen Saduak Floating Market 1.jpg

    03-07 Damoen Saduak Floating Market 1.jpg

    Ein Geisterhaus (glaube ich zumindest), meistens steht dort Essen, Trinken und u.a. Spielzeug als Opfergabe)

    03-07 Damoen Saduak Floating Market 1.jpg

    Das stehen die Ruderboote, das wäre bestimmt noch schöner geworden

    03-08 Damoen Saduak Floating Market 1.jpg

    03-011 Damoen Saduak Floating Market 1.jpg

    03-012 Damoen Saduak Floating Market 1.jpg

    Die meisten "Terassen" waren mit sehr vielen Blumen und anderen Gewächsen dekoriert, sah echt schön aus

    03-013 Damoen Saduak Floating Market 1.jpg

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    Unser Fahrer fuhr konsequent an den ersten Shops vorbei, auch wenn ich hingedeutet habe, um schließlich am Shop seiner Schwester oder Cousine anzudocken. Die hatte echt nur Krimskrams, das wollte er aber nicht einsehen, sie auch nicht, daher ist er da länger geblieben, aber wir haben uns standhaft geweigert. So richtig toll fand er das jetzt nicht.
    Einer der nächsten Stände auf die ich gezeigt habe, war ihm dann genehm, vermutlich hatte er hier eine Provision ausgehandelt. Was uns aber so gar nicht genehm war waren die absolut überzogenen Preise. Die wollten teilweise das vier- bis fünffache der Preise in Bangkok. Dummerweise kannten wir die „normalen“ Preise und sagten dies auch deutlich, Fans haben wir dadurch nicht so wirklich gewonnen. Also wieder keine Provision für ihn.

    Langsam wurde der Bootsverkehr dichter und wir sind den ersten anderen Touristen in ihren Booten begegnet. Das war dann immer ein gegenseitiges Winken und fotografieren.

    03-21 Damoen Saduak Floating Market 1.jpg

    03-24 Damoen Saduak Floating Market 1.jpg

    03-28 Damoen Saduak Floating Market 1.jpg

    03-35 Damoen Saduak Floating Market 1.jpg

    Ein Tempel aus ungeschickter Perspektive

    03-014 Damoen Saduak Floating Market 1.jpg

    Die ersten Verkaufsboote und "Touristenattraktionen" waren zu sehen.

    03-27 Damoen Saduak Floating Market 1.jpg

    03-045 Damoen Saduak Floating Market 1.jpg

    Roland hat ein richtiges Gespür dafür entwickelt ausgerechnet dann die andere Seite zu filmen, wenn ein tolles Verkaufsboot vorbeikam, also zum Beispiel über und über mit Gemüse beladen. Na gut, kann man nicht ändern. In einem der Boote haben wir uns eine Mango gekauft, auch hier mussten wir ordentlich handeln. Roland wollte dann einen größeren Schein hingeben, aber ich konnte ihn gerade noch abhalten. Denn – oh Wunder – selbstverständlich hatte die ältere Dame kein Wechselgeld.

    Dann bogen wir in einen Seitenarm ab und plötzlich standen wir im Boot-Stau. Und alle hatten schön ihre Motoren an. Feinstaub lässt grüßen, wobei das schon deutlich nach Grobstaub aussah.

    03-031 Damoen Saduak Floating Market 1.jpg

    03-032 Damoen Saduak Floating Market 1.jpg

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    Damoen Saduak Floating Market - Teil 3
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    Ich hatte ein ganz bestimmtes vor Augen, das ist mir leider nicht gelungen, aber mit diesen hier bin ich trotzdem sehr zufrieden und es wird bestimmt etwas davon an meine Fotowand gewäscheklammert.

    03-05 Damoen Saduak Floating Market 1.jpg

    03-10 Damoen Saduak Floating Market 1.jpg

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    An einem der Stände kauften wir schließlich doch noch 6 kleine Elefanten (auch wenn sie deutlich teurer als in Bangkok waren), die ich meinen Kolleginnen mitgebracht habe. Unser Kapitän wurde nämlich immer angepisster und ich hatte Angst, dass er uns aus dem Boot schubst. Wie ich im Laufe der Fahr vorhergesagt habe, hat er uns auch nicht beim Aussteigen geholfen. Die Anlegestelle war mittlerweile komplett mit Chinesen überfüllt, immer weitere Busse karrten immer weitere Landsleute an, und so mussten wir unter gefühlt 100 Augen auf allen Vieren aus dem Boot krabbeln (da Pier war zudem viel zu hoch oder der Wasserstand viel zu niedrig). Zurück mussten wir dann entweder halb über wartende Chinesen steigen (mal bisschen zusammenrücken oder zumindest Füße einziehen ist nicht) und teilweise uns um Stützpfeiler leicht über dem Wasser entlangschwingen. Das zu viel Gezahlte betrachten wir daher als Erlebnisaufschlag, eine Servicegebühr kann es ja nicht gewesen sein.


    Hier noch ein Video, das Roland gemacht und ich total professionell (jawoll!) geschnitten habe:



    Fazit zum Markt: oh ja, absolut überlaufen ab ca. 10 Uhr, ich glaube da wäre es für mich eher der totale Horror gewesen. Vorher kann man ihn sicher aber definitiv al anschauen, ich fand es wirklich interessant und schön und habe mich im Nachhinein gefreut, dass unser Fahrer uns überredet hat.
     
    Talad Rom Hoop - Teil 1
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    Nach einer kurzen Biopause auf einer typisch thailändischen Toilette (diese wo man in die Hocke gehen muss, ohne Klopapier natürlich und statt Spülung eine Wasserkelle) hieß es aber flux weiter, uns erwartet am nächsten Ziel ein hoffentlich tolles und in dieser Art definitiv einmaliges Ergebnis.

    Dafür sollten zumindest wir pünktlich sein, da es immerhin einen offiziellen einen Zeitplan gibt. Böse Zungen behaupten ja, dass dieser in der Regel nicht eingehalten wird, aber riskieren wollen wir das nicht - ausgerechnet, wenn mal selbst verspätet erscheint ist es vermutlich bereits geschehen.
    Was uns als nächstes erwartet – seht selbst:

    03-053 Talad Rom Hoop.jpg

    Ihr ahnt was passiert?

    ...


    ...


    ...


    ...




    Da kommt n Zug ...
    Wir besuchen nämlich den Talad Rom Hoop oder auch Mae Klong Railway Market oder auch Schirm-klapp-weg-Markt. Und damit ist auch alles gesagt. Es gab einmal einen Markt, dann hat da plötzlich jemand eine Bahnstrecke durchgebaut. Der Markt sollte weichen, erwies sich jedoch als äußerst renitent und naja: jetzt fährt halt die Bahn durch den Markt. Geht doch! Warum nur immer der Stress, wenn es so einfach ist?

    Ursprünglich wollte ich ja auf eigene Faust mit eben jenem Zug der durchfährt anreisen, das Spektakel aus beiden Perspektiven zu erleben wäre bestimmt nochmal toller gewesen. Ich hatte bereits einen detaillierten Schlacht, dieser enthielt: Finde den - wohl/angeblich - schwer zu findenden Zugang zu einem kleinen Nebenbahnhof, kaufe die richtige Fahrkarte (ohne Thaikenntnisse angeblich nicht ganz einfach), finde den richtigen Zug, Zug sei pünktlich, finde die richtige Haltestelle zum Aussteigen, finde den Weg durchs Dorf zum Fluß um dort das Floß/Fährähnliche zum Übersetzen zu finden, finde den Weg zum nächsten Bahnhof, finde den richtigen Zug (es sei dein erster war zu spät, dann ist auch schon wurscht), kaufe die richtige Fahrkarte, ergattert einen Fensterplatz möglichst weit hinten, richtig aussteigen sollte dann kein Problem sein. Ach ja – und komm irgendwie wieder heim. Alles really easy oder?

    Irgendwann packte mich dann aber doch die Angst vor der eigenen Courage und – um ehrlich zu sein – vor allem die Angst irgendwann mal aufs Klo zu müssen. Die angebotenen Touren haben mich zudem nicht so überzeugt, die günstigen lagen so bei 35-50 Euro pro Nase und hatten teilweise sehr schlechte Bewertungen oder waren reine Hol- und Bringdienste in kleinen Vans, geführte Touren waren dann um einiges teurer. Unser – übrigens quietschrosanes – Privattaxi hat uns mit großzügigem Trinkgeld glaube ich ca. 60 Euro gekostet. Mit netten Gesprächen und einigen Informationen und dem Angebot uns noch hier oder dort hin zu fahren (waren zu müde). Mit MIETÄÄÄR, Fixpreis wären wohl um die 50 gewesen.

    So, zurück zum Zug. Dieser ist nur ca. 20km vom Floating Markt entfernt, unterwegs kamen wir immer wieder an Wahlwerbung vorbei. Diese funktioniert in Thailand indem man Menschen mit Megaphon und ultralautem K-Pop (glaube ich, höre ich nämlich nicht) sowie der Nummer des Kandidaten groß auf einem Plakat die Straße hoch und runterfahren und irgendwas rufen/schreien lässt. Zum Glück macht das hier keiner.

    Uns erwartet ein kleines Alltagsproblem – es gibt keine Parkplätze. Nach 2 Runden haben wir mit unserem Fahrer Nummern ausgetauscht, er hat uns raushüpfen lassen und wir sollten ihn anrufen, wenn wir wieder wegwollen.

    Der Markt an sich ist sehr authentisch da er bei den Touristen (v.a. den westlichen) immer noch kaum bekannt ist. Man findet hier so einiges, was ich im Leben nicht essen würde (dazu später mehr) und der Geruch ist auch recht – interessant. Es gab die „üblichen“ chinesischen Touristenbusse, aber auch hier schon weitaus weniger als am Floating Market (wie auch, die warten ja immer noch auf ein Boot – hach bin ich gemein). Farangs waren wir weit und breit gefühlt die einzigen.
    Das führte dazu, dass plötzlich wir (bzw. insbesondere ich) das Exotikum waren und wirklich permanent angestarrt wurden. Das war teilweise schon unangenehm und nett ist das mal überhaupt nicht! Ich habe Roland ein paar Mal gefragt ob ich irgendwie von nem Vogel angeschissen wurde oder meine Hose gerissen ist oder ähnliches. Aber nichts, ich war ganz normal. Angestarrt wurde ich trotzdem. Ich soll noch rausfinden, an was es gelegen hat.

    Der Markt ist ein normaler Wochenmarkt wo die Einheimischen einkaufen und die Stände sind komplett überdacht. Das macht es etwas dunkel, zudem ist nicht immer ein Wegesystem erkennbar, sodass wir uns durchgeschlängelt haben. Als einzige Farangs weit und breit war den Verkäufern aber klar wohin wir wollen und sie haben uns immer die grobe Richtung gezeigt.

    Und dann hatten wir sie gefunden – die Gleise. Puh, das schaut schon bisschen eng aus. Noch waren nicht alle Plätze besetzt und so sicherten wir uns schnell noch einen guten Sichtplatz. Ein Aufseher trieb chinesische Gruppen über die Gleise und teilte ihnen lautstark Anweisungen mit. Anscheinend durfte er laut Jobbeschreibung aber nur anweisen, meine Frage an ihn aus welcher Richtung der Zug kommt durfte er offensichtlich nicht antworten und auch die Asiaten um mich rum berichteten mir, dass er es ihnen nicht gesagt hat.

    Wenn man sich in einen Gang Zwischengang zwischen den Ständen hinstellen wollte wurde man von den Käufern weegeschickt, warum erklärte sich später. Eine ich glaube weibliche Stimme aus Lautsprechern erzählte immer was von einer roten Linie, hinter welcher man stehen sollte. Nur war weit und breit keine zu sehen. Dass es sie doch gibt sollte ich später herausfinden.

    Hier erstmal ein paar Eindrücke vom Markt bevor der Zug kommt.

    03-051 Talad Rom Hoop.jpg


    Ah ich seh gerade, vielleicht haben sie mich wegen meiner Kopfbedeckung angestarrt? Nee.

    03-052 Talad Rom Hoop.jpg

    03-056 Talad Rom Hoop.jpg

    03-057 Talad Rom Hoop.jpg
     
    Talad Rom Hoop - Teil 2
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    Und dann kam er endlich – natürlich mit Verspätung. Man merkte es vor allem daran, dass die Verkäufer immer nervöser wurden, zudem gab es Durchsagen und ein lautes „tuuuuuut“. Ein Mann lief vor dem Zug her und verscheuchte die letzten Widerständigen.

    03-061 Talad Rom Hoop.jpg

    03-062 Talad Rom Hoop.jpg

    03-063 Talad Rom Hoop.jpg

    Der Zug kam näher und näher - puh, ganz schön eng!
    Hinter mir quetschten sich noch ein paar weitere Schaulustige und bogen mich so nach vorne. Mir und dem Voranläufer und vermutlich auch dem Zugführer war recht schnell klar, dass das mit uns eine besonders enge Sache wird, die Beiden beschlossen jedoch, dass dies nicht ihr Problem war.

    Ein kurzer Abgleich Außenkante Zug vs. meine Oberweite zeigte, dass es spannend werden sollte.

    03-064 Talad Rom Hoop 1.jpg

    03-065 Talad Rom Hoop.jpg

    Ihr kennt doch bestimmt diese typisch amerikanischen Car Washs? Junge, knapp bekleidete Mädels mit vermutlich Push Ups, welche zufälligerweise ausgerechnet an dem Tag entweder ein weißes T-Shirt oder nur einen Bikini tragen waschen fremde Autos, und das vor allem unter Einsatz ihrer Oberweite.
    Nun ja, jung bin ich nicht, knapp bekleidet oder in Bikini – Gott bewahre! Aber mein Train Wash war 1A! Beweise fanden sich zum einen auf meinem Oberteil (das machte mich für die Asiaten noch interessanter) und als Streifen auf dem Zug. Die Umgebung durch welche er vorher fuhr ist übrigens gelblich.

    Den Trainwash hab ich noch einigermaßen hinbekommen, angenehm war es nicht gerade, da kam auch schon das nächste Problem auf mich zugerollt. Und zwar die Einstiegstrittbretter welche vom Zug abstanden. Die kamen näher und näher, drüberhüpfen war nicht, nach hinten ausweichen auch nicht so wirklich. Zumindest nicht mit dem ganzen Körper. Meine Füße habe ich zum Glück noch mit Nachdruck hinterschieben können, sonst hätte ich heute keine mehr. Meine Körperhaltung stellt dann ein ziemlich seltsames S dar und ich brauchte den Zug zum Anlehnen um nicht nach vorne zu kippen. Ui, danach war ich schweißgebadet.
    Und wohl gemerkt, wir waren früh genug da und hatten eigentlich einen sicheren Platz. Irgendwelche Schlauköppe haben sich noch schnell hintenreingequetscht.

    03-066 Talad Rom Hoop.jpg

    So viel Platz ist eigentlich eingeplant. Bei Roland paar Meter weiter gab es den auch ...

    03-067 Talad Rom Hoop.jpg

    03-068 Talad Rom Hoop.jpg

    03-069 Talad Rom Hoop.jpg

    Da, seht ihr die Linie? Da gab es sie. Das war aber bestimmt 100-200 Meter vom ersten Standplatz entfernt. Und beim ersten war weit und breit keine rote Linie.

    03-070 Talad Rom Hoop.jpg

    Achso ja, der 11 Uhr Zug ist der einzige, bei welchen man Ein- und Ausfahrt sieht, weil er da wieder zurückfährt. Bei alle späteren fährt er weiter. Wir waren natürlich um 11, daher sind die Fotos aus beiden Richtungen. Und einmal mit mehr und einmal mit weniger Touris außen rum.

    Bei der Ausfahrt stand ich dann übrigens hinter der roten Linie, welche ich entdeckt hatte. Voll langweilig.
     
    Talad Rom Hoop - Teil 3
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    Danach haben wir uns noch ein wenig auf dem Markt umgesehen und gefühlt um unser Leben verhandelt. Die hatten voll leckere getrocknete Mango und Kokoschips. Noch etwas, von dem ich meine Vorräte in 3 Wochen wieder aufstocken wollte :(
    Roland hat zudem getrocknete Durian probiert und nach seinem Gesichtsausdruck zu urteilen war es besser, dass ich dann keine versucht habe. In meinem grenzenlosen Gutmenschsein habe ich meinen Freunden aber viele Durianwaffeln mitgebracht.

    Für Roland und Papa haben wir extra scharfes Gewürz mitgebracht. Wir haben Papa noch gewarnt, dass Thai wirklich scharf meinen, wenn sie es sagen. Er hat uns nicht so ganz geglaubt, musste aber irgendwann zugeben, dass es schon ganz gut scharf ist. Anderen Freunden haben wir zum Beispiel eine Gewürzmischung für die recht typische Tom Yum Suppe mitgebracht.

    Schließlich sind wir noch ein bisschen durch den Markt geschlendert, der Geruch der Fischabteilung und die riesigen Ratten die teilweise sehr nah an mir vorbeigedüst sind haben uns dann aber doch recht schnell unseren Fahrer anrufen lassen. Hier ein paar Impressionen – Qualle scheint übrigens getrocknet eine Spezialität zu sein (gab es z.B. auch als Geschmacksrichtung bei Chips) – wir hatten da keinen Bedarf. Hier noch ein paar Eindrücke:

    03-071 Talad Rom Hoop.jpg

    03-072 Talad Rom Hoop 1.JPG

    03-073 Talad Rom Hoop.jpg

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    Schließlich machten wir uns auf dem Heimweg, vorbei an riesigen Feldern auf denen Salz gewonnen und gefördert wird.

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    An einer Tankstelle haben wir noch kurz gehalten und ich habe mir einen Zuckerrohrsaft gekauft – bäh! Wobei ich zum Beispiel später frisches Zuckerrohr gegessen/gekaut habe und das ganz lecker fand.

    Am Hotel angekommen haben wir uns dann von unserem wirklich tollen Fahrer verabschiedet. Natürlich hat er ordentlich Trinkgeld und einen extra mitgebrachten Zwedschga-Moo (übrigens ein Glücksbringer) - wir versuchen immer etwas typischen mitzunehmen für nette Bekanntschaften oder so - bekommen, sowie deutsche Schokolade (Ritter Sport, die einzige, welche die Temperaturen unserer Erfahrung nach überlebt). Ritter Sport gab es in Thailand auch zu kaufen, natürlich recht teuer, und nur Vollmilch und ich glaube Nuss. Unsere „exotischen“ Sorten fand er richtig toll und meinte seine Tochter freut sich bestimmt. Evtl. haben wir seine Handynummer noch eingespeichert, falls jemand demnächst in Bangkok ist und einen Fahrer braucht …


    Hier noch die Elefantenherde vom Floating Market, welche ich an meine Kollegen verteilt habe

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    Zwischenstop am Siam Square und Fahrt zum Asiatique Nighmarket
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    Im Hotel angekommen ist Roland wieder zu dem älteren Ehepaar gelaufen und hat u.a. die scharfen Würstchen (diesmal jedoch nackert ohne scharfe Soße) gekauft. Hübsch sind sie ja nicht gerade, aber so zumindest einigermaßen essbar.
    Ich wollte mich recht schnell hinlegen – doch was sehe ich da? Ein Insektenstich! Gestern waren die dämlichen Moskitos/Tigermücken (hab ja keine erwischt, weiß es also nicht) hier. Die übertragen Dengue! Und ich bin eh erkältet und es wird nicht besser. Eine kurze Panikattacke gefolgt von dem ergoogeln von Symptomen und Inkubationszeiten. Puh – Dengue kann es nicht sein, dann hätte ich schon starkes Fieber und Malaria bricht erst in Deutschland aus. Alles gut! Vermutlich liegts an der AirCon. Nicht ganz aber doch einigermaßen beruhigt bin ich dann erstmal eingeschlafen. Ernsthaft, ich vermisse so meinen Mittagsschlaf. Jeder sollte ein Recht auf einen Mittagsschlaf haben!

    Nachdem wir neue Kraft getankt hatten hieß es wieder einmal: ins nächtliche Getümmel stürzen. Unser erster Weg führte uns ins Ausgeh-Viertel Siam, wo sich das Hard Rock Café befindet. Um genauer zu sein war der Shop unser Ziel, da wir noch nicht hungrig waren und (eigentlich) immer landestypisch essen wollten. Der kleine Sohn meiner Freundin wurde 3 während wir im Urlaub waren, daher haben wir für ihn ein „richtiges“ Geschenk gebraucht - grundsätzlich bringen wir Freunden und den Kids schon Kleinigkeiten mit, hier durfte es aber zusätzlich ein bisschen teurerer sein. Und HRC hat teilweise richtig niedliche Kindersachen. Die Auswahl war nicht gigantisch, aber immerhin haben wir ein hübsches T-Shirt erstanden, welches im Dunkeln leuchtet. Und das ist ja mal voll cool! Passt vermutlich erst nächstes Jahr, dafür passt das aus Florida oder NYC dieses Jahr ?. Ähem ich habs nicht so mit Größen einschätzen.

    Wir sind in der Gegend noch ein bisschen rumgeschlendert, in dieser bunten Straße gab es zum Beispiel an einem kleinen Stand den besten Fruchtshake den ich in Bangkok (und danach) getrunken habe.

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    Letztendlich hatten wir aber ein anderes Ziel, nämlich den Asiatique Night Market. Laut Bewertungen ist dieser zwar sehr touristisch und teuer, durch seine Lage am Chao Phraya (dem großen Fluss durch Bangkok) jedoch durchaus ansehnlich. Von einem der Hauptpiers am Chao Phraya gibt es eine kostenlose Fähre dorthin. Zu diesem Pier kommt man entweder mit Grab oder man nimmt die BTS Skytrain. Machen wir, dann haben wir auch gleich die nächsten beiden Verkehrsmittel in Bangkok abgehakt.

    BTS fahren ist ja schön und gut, und da sie oberirdisch fährt steht man selten im Stau und es gibt AirCon. Nur muss man 2-3 Hürden überstehen. Entweder (Hürde 1) man muss sich in eine ewig lange Schlange stellen und dann irgendwie erklären wo man hinwill (Aussprache!). Oder man muss das Ticketsystem verstehen – letztendlich haben wir uns für die Eingabe der Zielhaltestelle entschieden, aber da gab es mehr Auswahl – und dann muss man das Geld auch noch passend haben. In kleinen Münzen. Hatten wir nicht. Nun also doch anstellen? Zum Glück konnte ich in einem It-Laden (cool, nicht IT), die alles Mögliche mit Schneckenschleimextrakt verkauft haben, gerade genug Geld wechseln. Also Tickets gekauft, richtigen Aufgang gesucht und gefunden und dann kam auch schon recht schnell der Zug. Dieser war zwar recht gut gefüllt, das lag aber vermutlich an Siam. Ich habe nämlich gelesen, dass die BTS den Bangkokern wohl zu teuer und auch unflexibel ist, da sie nur sehr wenige Stadtteile abdeckt.

    Pier und passende Haltestelle liegen dann nah beieinander. Das Pier ist recht groß, hier legen auch die Hotelshuttleboote an, sodass man sich erst orientieren muss. Das kostenlose Shuttleboot zum Asiatique Night Market legt gang hinten ab, wenn man aus Versehen eins der vorderen Piers nimmt steigt man in ein normales Flußboot ein. Man kommt auch an, muss aber zahlen. Bei der richtigen wird man wieder plärrend wie eine Herde zusammengetrieben, aber das kennen wir ja mittlerweile.

    Die Fahrt dauert nicht sehr lange, ich denke maximal 10 Minuten. Ich habe versucht ein paar Fotos zu machen, jedoch hat das Boot schon ziemlich gewackelt. Das seht ihr leider auch an den paar wenigen überhaupt verwertbaren Bildern. Auch hier sieht man wieder, dass man es in Bangkok liebt alles mit Neonfarben zu beleuchten.

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