Soo, ein bisschen geht es noch weiter. Ab morgen hat mich die Arbeitswelt wieder, da geht es dann fürchte ich langsamer voran
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Der nächste Morgen startete einigermaßen wach mit einer Dusche.
Ihr habt Angst vor amerikanischen Duschen bzw. findet diese kompliziert? (Fun Fact nebenbei: die automatische Satzvervollständigung hat mir gerade statt Duschen Präsidenten empfohlen).
Nun jedenfalls das ist unsere erste thailändische Dusche.
Sieht harmlos aus, oder? Auch ganz einfach und logisch zu bedienen, ohne Probleme. Einfach rein, Wasser an, Wasser aus - fertig.
IST SIE NICHT!
Das ist ein hinterfotziges (und wie ich später feststellen sollte sexistisches bzw. frauenfeindliches) Miststück.
Ihr denkt mit dem Hebel beeinflusst man wo Wasser rauskommt? Pah! Das ist purer Zufall. Soweit bekannt aus den USA.
Man kann mit den Drehdingern die Temperatur bestimmen? Weit gefehlt! Der Temperatur-Code ist schwerer zu entschlüsseln als Enigma.
Aber Sabine, bestimmt kann man damit das Wasser an und ausschalten? Nun ja sicher - wenn man den Code kennt.
Weil ihr so nett seit, hier der Code für das rechte Drehkreuz: 37 Grad nach links -stop - exakt 3,14 ... (halt Pi - Sekunden warten - stop - 4,678 Grad nach links - stop - 560 (Ja das geht, es gehen auch drölfmillionen) Grad nach rechts. Und jetzt - beten.
Den für das linke Drehkreuz müsst ihr selbst rausfinden.
Achso das gilt nur für Frauen, bei Roland ging es fast ohne Probleme. An - aus - fertig! Und zwar an allen Tagen: ich dreh und dreh und dreh (wohlgemerkt in alle Richtungen), aber das Wasser geht nicht aus. Entnervt rufe ich irgendwann Roland, er dreht kurz und schon stoppt das Wasser. (Einmal ging es glaube ich auch bei ihm nicht sofort).
Nach dem Duschen folgt ein weiteres Ritual, da ich nahezu panische Angst vor Dengue entwickelt habe (Malaria gibt es auch, Risiko ist nicht allzu hoch, jedoch war mir Malaria egal. Ich meine, ich hätte nichts riskiert, aber Malaria ist für mich besser behandelbar und man kann es öfter haben). Erst Sonnencreme, dann Früstück und dann in Antibrumm (das hat geholfen, Mücken haben nur kurz an uns geschnuppert) baden.
Sauber, satt und auch ausreichend wach machten wir uns mal wieder per Grab auf den Weg zum Chatuchak (abgekürzt JJ) Market. Dabei kamen wir hier vorbei (keine Ahnung was es ist, ich fand es hübsch):
Beim JJ Market handelt es sich um eine wahrhaft riesiges Gelände, auf welchem sich verschiedene Märkte befinden. Der Bekannteste ist der JJ Weekend Market, wie der Name schon andeutet findet dieser von Freitag bis Sonntag statt (Freitags kann man wohl die besten Schnäppchen machen), wir waren jedoch von Montag bis Donnerstag (bzw. Weiterreise Freitag vormittags) in Bangkok.
Verschiedene Teilmärkte haben jedoch (wohl/angeblich) offen und deshalb haben wir als Ziel die Sektion mit dem Kunsthandwerk angegeben (mit der deutlichen Ansage: nichts kaufen, nur schauen, ist hier überteuert – ob das klappt?). Der Fahrer hat uns irgendwo rausgelassen, mitten an einer Straße und da war erstmal tote Hose, der Markt sollte aber auch erst in 15 Minuten öffnen (wir werden merken – frühs sind Märkte immer nur halb besetzt, wenn überhaupt und unabhängig davon ob/ab wann sie offen haben sollen oder nicht). Eigentlich sollte der gesuchte Anschnitt seitlich neben uns sein, jedoch gab es dort kein Durchkommen und zu meinem blanken Entsetzen führte der einzige Weg durch JJ Pets. Wenn ich irgendetwas definitiv vermeiden wollte, dann JJ Pets.
JJ Pets hat mich an meine Grenzen gebracht, ich war meistens zwischen Würgen, Weinen und Wutanfällen hin- und hergerissen. Angefangen hat es mit Fischen und Fröschen bzw. Kröten in kleinen Plastibeuteln – teilweise in der prallen Sonne.
Dann kamen Echsen und Reptilien.
Dann kamen Kleintiere und Vögel, alle eingepfercht, viele verletzt, einige bereits tot. Bei manchen – wie einem kleinen Wellensittichküken, welches im Sterben lag und sichtlich gelitten hat, wäre es besser (humaner will ich hier nicht sagen, denn die Humans haben das ganze verbockt) gewesen man hätte sie schnell erlöst. Insgesamt waren die Wellensittiche viel zu jung um sie abzugeben und von den Eltern zu trennen. Wir haben ja selbst eine Rasselbande daheim und dann diese armen Würmchen zu sehen – furchtbar!
Am Ende kamen dann auch noch die Welpen.
Irgendwann waren wir dann aber endlich aus diesem furchtbaren JJ Pets entkommen. Am Rückweg mussten wir einen Umweg laufen weil ich mich geweigert habe da noch einmal hinzugehen.
Da wir an einem Dienstag dort waren war sprichwörtlich tote Hose. In der Kunsthandwerkssektion hatten vereinzelt Stände offen, jedoch waren diese doch recht teuer und meistens auch zu sperrig.
Ein paar vereinzelte Touristände hatten geöffnet, hier konnte ich dann doch nicht wiederstehen und habe mir 3 Kissenbezüge und 1 Tasche für meine Freundin gekauft. Trotz meiner Aussage, dass es hier viel teurer als auf normalen Märkten ist. Letztendlich konnten wir feststellen, dass wir doch ganz gute Preise erzielt haben und vor allem war es mir den jeweiligen Preis wert.
Auf diesen Schrein sind wir schließlich auch noch gestoßen.
Da der komplette Markt entweder mit Wellblech oder Plastik überdacht und recht eng ist, was zu einem unangenehmen Klima führt und es keine Sitzgelegenheiten gab, haben wir uns dann doch recht schnell zu einem geordneten Rückzug entschieden.
Der Plan war gut, bis wir auf JJ Mall, einem klimatisierten Gebäude, welches einen günstigen Supermarkt enthalten sollte, gestoßen sind. Pläne sind ja bekanntlich da um geändert zu werden, deshalb haben wir uns erst einmal einen frischen Smoothie gegönnt – ich glaube Ananas – und sind dann im JJ Mall durch die verschiedenen Gänge geschlendert.
Irgendwann haben wir einen Food Court gefunden und haben bei einer asiatischen Kette etwas gegessen – ich hatte glaube ich nur Pommes, was Roland hatte weiß ich gar nicht mehr und es gibt auch keine Fotos.
Irgendwann musste ich mal auf ein stilles Örtchen und oh Schreck, es gab kein Klopapier. Für solche Fälle hatten wir extra zwei Rollen aus Deutschland mitgebracht – und im Hotel gelassen. Zum Glück wurden im nahen Supermarkt einzelne Rollen verkauft.
Wir haben uns dann erstmal länger ausgeruht/abgekühlt und anschließend den Supermarkt erobert. Ich liebe es mich in ausländischen Supermärkten umzusehen und neue Sachen zu entdecken. Gefunden haben wir eine unendliche Auswahl an Chips mit teilweise typisch asiatischen Geschmacksrichtungen – Sushi, Seegras/-tang (lecker, obwohl ich es in echt nicht esse) und Qualle (tendenziell igitt, wir haben es nicht probiert).
Gekauft haben wir ein paar Manner-ähnliche Waffeln in unterschiedlichen Geschmackrichtungen (Kokos – lecker, Mango – lecker, Melone, Mangosteen, Durian, Orange – auch gut). Dazu kleinere Snacks für Roland zum Frühstück, die fand er aber glaube ich alle nicht so toll.
Danach sind wir durch die verschiedenen Gänge geschlendert und ich habe bei 2 Schals nicht wiederstehen können – schließlich waren diese bunt, weich UND es waren Elefanten drauf.
Irgendwie haben wir von diesen Märkten meistens keine Fotos (oder keine zeigenswerten) gemacht, oftmals war auch Fotoverbot. Wobei man bei Google genug Fotos vom JJ findet. Ich bin einfach zu ehrlich … hab für einen Kollegen Fotos von Schweinefiguren gemacht, dann bemerkt, dass es nicht erlaubt ist und die Fotos daraufhin wieder gelöscht.
Hier noch ein - ich glaube - Geisterhaus, welche vor JJ Mall stand.
... tbc ...