These boots are made for walking – 100.000 Schritte durch New York City

These boots are made for walking – 100.000 Schritte durch New York City - 83
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binebiene

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9/11 Museum

Der nächste Tag war leider auch schon der letzte in dieser tollen Stadt. Nach dem Aufstehen haben wir noch schnell die letzten Sachen zusammengepackt, den restlichen Banana Pudding gefuttert (ich muss mal wieder einen machen fällt mir da ein) und ich hab noch 3x alles kontrolliert, ob wir auch nichts vergessen haben. Ich mach dafür immer alle Schränke und Schubs auf und wenn es kontrolliert ist wieder zu. Eigentlich simpel und sicher, wenn Roland nicht dazwischenkommen würde.

Unseren Koffer haben wir im Hotel gelassen, noch hatten wir ja ein paar Stunden Zeit. Unsere Metrokarten haben wir der Dame am Empfang geschenkt. Wir werden sie heute nicht mehr brauchen, da wir heute ins 9/11 Museum gehen werden und anschließend „See Forever“ (übrigens finde ich das ein schönes Motto) im OWT. Ich weiß nicht ob ich schon erwähnt habe, dass wir die Tickets schon am Tag vorher geholt haben. Da war es extrem diesig und wolkenverhangen und jeder Ordner meinte, dass wir doch jetzt nicht rauffahren sollten, man würde ja gar nichts sehen. Das haben wir selbst gesehen :whistle:. Es hatte aber den Vorteil dass so gar niemand anstand. Auch hier muss man sich auf eine Hochfahrzeit festlegen, wobei die Dame an der Kasse meinte, dass man die auch verschieben kann, falls man zu dem Zeitpunkt zum Beispiel auch keine Sicht haben sollte.

Anschließend ging es direkt zum Museum, wie immer vorbei an diesem tollen Wandbild, von dem Roland endlich eine Panoramaaufnahme gemacht hat.

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So früh hat das den Vorteil, dass man auch hier nirgends anstehen muss. Zudem haben wir unsere Tickets an den Automaten gekauft, es kostet um die 25 Dollar. Wie schon vorher geschrieben, ich denke ich hätte es auf Spendenbasis gemacht oder so dass jeder soviel gibt wie er sich leisten kann. Ich denke dass dieser für die Größe und den Aufwand sicherlich gerechtfertigt ist, jedoch der in meinen Augen auch recht hohe Preis immer den Beigeschmack von Kommerz hat und es sich bestimmt auch manche dann einfach nicht leisten können. Evtl. gibt es dafür auch Lösungen, das weiß ich nicht. Wie gesagt: just my 2 cents.

Man kann dann entweder einfach so durch das Museum laufen, sich einen Audioguide leihen (gegen Gebühr, man kann sich den Guide vorher aber auch meines Wissens kostenlos runterladen) oder ich glaube geführte Touren mitmachen. Wir sind einfach so gelaufen.

Das Museum geht in meinen Augen – dem Thema angemessen – sehr sensibel und würdevoll und ich vermute für amerikanische Verhältnisse auch „leise“ mit den Anschlägen um und auch die Besucher verhalten sich angemessen. Das ist leider nicht selbstverständlich wie ich in Dachau erleben musste.

Anfangs geht man durch so kleine Aufsteller und es werden Audioaufnahmen abgespielt, in denen Menschen erzählen wo sie während der Anschläge waren, was es für ein Tag war ("Es war ein normaler sonniger Morgen") wie sie davon erfahren haben, was sie gefühlt haben, etc. Alleine das fand ich schon sehr bewegend und konnte schon die Tränen nicht mehr aufhalten.
Dann gibt es Informationen zur Flugroute, zu den Attentätern, zum zeitlichen Hergang, wie der Anschlag aufgeklärt wurde, die politischen Reaktionen, der Verschwörungstheorien etc., wirklich alles in dem Zusammenhang wird umfassend erklärt. Dazu gibt es sehr viele Ausstellungsstücke wie Feuerwehrautos, Reste des WTC, eine Treppe über die viele fliehen konnten, persönliche Gegenstände wie Schuhe, Taschen, Schmuckstücke die gefunden wurden (und die ich bewusst nicht fotografiert habe), usw. Zu wissen dass diese einmal jemandem gehört haben hat bei mir schon für einen mächtigen Kloß im Hals gesorgt.

Ein Stahlträger
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Die Treppe über welche viele fliehen konnten. Diese wurde nur wenig zerstört und dient vielen daher als Symbol der Hoffnung
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Das müsste ein Stück der Antenne des Nordturms sein
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Ich glaube das sind die Seile und Träger eines der Aufzüge
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Es wird aber auch der Helden gedacht, nicht nur der vielen Feuerwehrmänner, Polizisten, Sanitätern, sondern auch denen, die das eine Flugzeug zum Absturz gebracht haben um viele Menschenleben zu retten, oder einem Mann, der mehrere Menschen gerettet hat indem er immer wieder in den Turm rein ist und sie die Treppen runtergebracht hat, bis dieser über ihm zusammengebrochen ist.

Ins Auge fällt auch diese Wand. Es handelt sich um 2983 blaue Quadrate, jedes hat eine andere Farbe, welche die Farbe des Himmels über New York am 11. September darstellen und auch an die 2982 Opfer erinnern sollen. Meines Wissens liegen oder lagen hinter der Wand noch nicht identifizierte menschliche Überreste und nur Angehörige haben Zugang. Dieser Teil ist auch sehr umstritten.

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Am beeindruckendsten, bewegendsten, beklemmendsten, heftigsten ist der persönliche Bereich, der danach folgt und den man durch eine eigene Tür betritt. Man wird vorher auf Schildern auch vorgewarnt. Fotos und Videos sind hier meines Wissens verboten, ich wäre aber auch so nicht auf die Idee gekommen welche zu machen.

Es gibt viele kleine Räume mit Originalaufnahmen, wie Hilferufen, Abschiedsworten auf den Anrufbeantworter, Anrufen bei der Feuerwehr und auch persönlichen Schilderungen. Viele verlassen diese Räume sehr schnell wieder und fast alle haben Tränen in den Augen. In diesen Räumen werden auch in dezenten Boxen Taschentücher zur Verfügung gestellt.

Des Weiteren gibt es einen großen Raum in dem ich von jedem Toten ein Bild aufgehängt ist (ich glaube oder „zumindest“ der Name im Bilderrahmen steht, falls die Angehörigen das mit dem Bild nicht wollten). In diesem Raum ist nochmal ein kleinere dunklerer Raum mit Bänken und einer Leinwand. Hier werden die Opfer persönlich vorgestellt indem Angehörige, Nachbarn, Kollegen, etc. etwas über die erzählen und weitere Bilder gezeigt werden. Ich glaube herausgefunden zu haben, dass immer diejenigen vorgestellt werden, die an dem Tag Geburtstag haben. An den Pools außerhalb bekommen diese Menschen an ihrem Geburtstag ja eine weiße Rose und da ist mir aufgefallen dass es die gleichen sind über die in diesem Raum erzählt wurde. Das kann aber auch Zufall gewesen sein.

Es gab dann noch verschiedenen Sonderausstellungen, zum Beispiel wie die Anschläge in der modernen Kunst verarbeitet werden, auf diese hatten wir dann zum einen keine Lust mehr, zum anderen war uns aber auch ein bisschen die Zeit davongelaufen, sodass wir das Museum dann verlassen haben.

Insgesamt ist das Museum in meinen Augen sehr gut gemacht, umfassend und wahnsinnig beeindruckend und nahegehend. Mir hat das Museum insgesamt aber sehr gut gefallen (auch wenn sich das bei dem Anlass irgendwie falsch anhört). Wir waren auch deutlich länger drin als wir dachten und ich würde es auch noch ein zweites Mal besuchen. Wobei es zumindest bei mir sehr auf die Stimmung gedrückt hat (als ich mir die Fotos angeschaut habe und mich erinnert habe sind mir wieder die Tränen gekommen), es ist auf keinen Fall ein Museum das einen kalt lässt. Eventuell verdaut man es besser, wenn man den persönlichen Bereich auslässt, den fand ich schon sehr heftig. Ich finde es aber auch gut, dass man vorher darauf hingewiesen wird, so kann man selber entscheiden, wie „weit“ man persönlich gehen will.

Letztendlich gehören die Anschläge aber zu NYC (und Washington, …) und mir war es wichtig auch diesen Teil zu erleben. Nach so vielen fröhlichen Tagen fand ich es auch einen guten (Fast-)Abschluss für unsere Reise, ein letztes Highlight fehlt ja noch. Ich kann aber auch verstehen, wenn man sich nicht (noch einmal) so tief/eingehend/nahegehend mit dem Thema befassen möchte.
 

Arwen70

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Beeindruckend die Bilder vom Museum und ich weiß auch genau wo ich an dem Tag war, und was ich gemacht habe.
Es ist irgendwie immer noch unfassbar, das so etwas passieren konnte.:neutral:

Dein Bericht lese ich immer noch sehr gerne und freue mich auf weitere tolle Bilder (y):sun:
 
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binebiene

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Es ist irgendwie immer noch unfassbar, das so etwas passieren konnte.:neutral:

Und vor allem wie wenig daraus gelernt wurde.
Bzw. wie sich die Welt verändert hat. Wenn ich Kinder haben sollte werden diese mit Terroranschlägen aufwachsen und es wird normal sein. Für mich war das als Kind kaum ein Thema und jetzt ist es fast zur Nebensache in den Nachrichten geworden.

Das ist einfach traurig.


Ich denke auch, dass dieser Tag mein Leben verändert hat. Ich war 10 und konnte mir bia dahin nicht vorstellen dass jemand so böse sein kann. Eigentlich immer noch nicht - wider besseren Wissens.
 

SergeantHobbs

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Ja, ich stimme Dir zu - das war (und ist bis heute) ein Tag, der sich mit all seinem Schrecken und seiner Trauer tief in mein Gedächtnis eingeprägt hat. Wie immer, schöne Bilder. Danke dafür.
 
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binebiene

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Und vor allem wie wenig daraus gelernt wurde.
Bzw. wie sich die Welt verändert hat. Wenn ich Kinder haben sollte werden diese mit Terroranschlägen aufwachsen und es wird normal sein. Für mich war das als Kind kaum ein Thema und jetzt ist es fast zur Nebensache in den Nachrichten geworden.

Das ist einfach traurig.


Ich denke auch, dass dieser Tag mein Leben verändert hat. Ich war 10 und konnte mir bia dahin nicht vorstellen dass jemand so böse sein kann. Eigentlich immer noch nicht - wider besseren Wissens.


Huch.
Anscheinend bin ich so alt dass ich mich jünger machen muss. Ich war natürlich 19.
 
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binebiene

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OWTC

Nachdem wir das Museum verlassen hatten folgte ein kurzer Blick auf unser Wetterfähnchen – sieht vielversprechend aus. Ich mag es total wie sich die Wolken in der Fassade spiegeln.

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Aber nur hoch schauen reicht uns diesmal nicht, wir wollen auch runter schauen bzw „See Forever“ und so noch einmal Auf Wiedersehen (wörtlich gemeint) zu dieser tollen Stadt sagen. Auf dem Weg zum Eingang kamen wir natürlich wieder an den beiden Pools vorbei und haben noch letzte Fotos gemacht.

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Nun soll es aber hoch hinaus gehen. Dank des bereits gekauften Tickets waren wir auch ratzfatz oben. Zuerst geht man jedoch auch hier zur Sicherheitskontrolle und anschließend durch das Fundament bzw. die Felsen auf die das OWTC (und auch komplett Manhattan) gebaut ist und verschiedene Ingenieure und Bauarbeiter erzählen wie sie das OWTC gebaut haben und was es für sie bedeutet. Dann kommt man zum Aufzug, welcher einen in knapp unter 50 Sekunden in den 101. Stock (eigentlich Stockwerk 100-102) befördert. Die Auffahrt war auch hier sehr entertaining (man sieht hier wie New York nach und nach wächst und auch ganz kurz das alte WTC) und dann folgte eine tolle Show mit abschließender Überraschung. Sehr toll gemacht, da kommen Erinnerungen hoch und man verliebt sich gleich nochmal. Die Fahrt nach unten ist dann auch wieder animiert, hier denkt man dass man in einem Außenaufzug um das OWTC rumfährt. Wirklich toll gemacht! Auch hierzu gibt es die entsprechenden Videos, da ich hier aber keiner Überraschung vorgreifen möchte lade ich sie nur hoch wenn das explizit gewünscht ist.


Oben kann man sich ein Tablet leihen (wir haben es nicht gemacht, es hat ca. 15 oder 20 USD gekostet, das war es uns nicht wert). Zudem gibt es dort so bühnenartige Kreise in denen zu bestimmten Uhrzeiten Mitarbeiter stehen und etwas zu einem bestimmten Thema über New York erzählten. Ich habe ein bisschen einem Herrn zugehört der etwas über die Viertel erzählte, von ihm weiß ich auch das mit den B-M-W Brücken. Er hat das wirklich sehr interessant erzählt.

Nun aber zum wichtigstem, dem Ausblick – WOW! Und: Mann ist das hoch! Ich glaube es müssten so um die 380 Meter sein. Durch die bodentiefen Fenster hat man eine wahnsinnige Aussicht, die ganzen Rundflugheliköpterchen die auf halber Höhe umherschwirren sehen aus wie ein bisschen vergrößerte Hummeln. Und die Autos sind so klitzeklein. Und man kann tief nach unten Blicken.

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Scheiben haben aber definitiv den Nachteil dass sie spiegeln und Menschen aus irgendeinem Grund dazu veranlassen ihre Patschehändchen drauf zu verewigen. Naja, einen engagierten Fotografen kann das nicht aufhalten also seht selbst …


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binebiene

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OWTC und Abschied aus NYC

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Gut dort oben finde ich auch, dass es genügend Sitzmöglichkeiten gibt, wenn man mal etwas länger bleiben will. Ausserdem ist in den Boden eine Scheibe eingelassen die mittels Live Video von der Straße aus Vogelperspektive so tut als könnte man direkt auf ebenjene Straße runterschauen. Die war aber immer belegt, viele haben sich auf die Scheibe gelegt.

Nach zwei oder drei Runden war es soweit, wir sind wieder nach unten gefahren. Dort angekommen haben wir uns kurz vor das OWTC in die Sonne gesetzt und wurden von einem deutschen Paar angesprochen ob es sich lohnt hochzufahren. "Ja, definitiv!“. Und wie es senn sei, wenn man Höhenangst hat? Roland, der wohlgemerkt keine Höhenangst hat, meinte das sei kein Problem. Ähem! Da hab ich lieber schnell eingegriffen, denn die Fahrt nach oben ist nicht billig und ich denke dass jemand mit richtig viel Höhenangst vor allem wegen der bodentiefen Fenster oben nicht viel Spaß haben wird. Also ich würde niemandem mit Höhenangst guten Gewissens hochschicken. Vor allem da diese nur auf eine Aussichtsplattform wollten.

Ich habe Höhenangst light, d.h. ich mag Höhen nicht zwingend, habe aber eher Probleme wenn man durch Gitter nach unten durchsehen kann oder bei Treppen bei denen man durchsehen kann zwischen den Stufen oder – für in meinen Augen ganz Wahnsinnige – auf Hängebrücken. Bei den Fenstern im OWTC ging es bei mir, ich hab einfach mal drauf vertraut dass die Scheiben dick und stabil genug sind, wäre aber nicht auf die Idee gekommen mich dagegen zu lehnen. Nur wollte ich dem Mann ersparen dass er sich so wie ich auf dem Eiffelturm (das Ding ist aus löchrigem Eisen und der Blick vom Arc de Triomph ist eh besser) sich an die Innenwand drückt und sich vehement weigert diese zu verlassen.

Wir haben beschlossen noch etwas essen zu gehen und da Roland das goldene M auch in den USA mal ausprobieren wollte (warum nur, es gibt so viel bessere?) sind wir dort hin. Das geht über zwei Stockwerke und oben wird man sogar bedient! Revolution! Anschließend haben wir in einem Souvenirshop (welche gefühlt alle in fester Hand von Indern oder Pakistani sind, die ersten haben uns auch noch beschissen –egal) noch ein T-Shirt für Papa (wichtig, bloß dunkel und ohne viel Farbe, also maximal eine andere, sonst ist es zu bunt) und meinen kleinen (naja, er wurde 18) Neffen gekauft und haben uns für die restliche Zeit dann an einer kleinen begrünten Fläche hingesetzt und die Sonne genossen,Menschen beobachtet und die letzten Fotos gemacht.

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Irgendwann mussten wir dann aber wirklich zum Hotel, da Supershuttle uns abholen sollte. Die hatten uns eine Abholzeit vorgeschlagen, nach der Odyssee auf der Hinfahrt erschien mir das aber zu knapp, so dass ich angegeben habe, dass ich eine Stunde eher abgeholt werden möchte. Aus irgendeinem Grund wollte ich meinen Flug erwischen. Das war für die auch kein Problem, sie haben uns eine Stunde eher abgeholt und wir durften alle miteinsammeln nur um etwas mehr als eine Stunde später wieder in der Nähe unseres Hotels vorbei und dann letztendlich zum Flughafen zu fahren … ahhhh. Naja, ich hätte es mir wahrscheinlich denken können.

Beim Abholen ist ein deutsches Paar nicht aufgetaucht, er hat sie angerufen, gesucht, ausrufen lassen, etc. Nach mehr als 30 Minuten kamen die dann ganz gemütlich aus dem Hotel geschlendert, haben noch Abschiedsfotos gemacht und sich mit keinem Wort entschuldigt. Also ich hätte nicht so lange gewartet. Das spanische Paar das mit uns warten musste war einem Nervenzusammenbruch nahe da ihr Flug deutlich früher als unserer ging. Die hat der Fahrer zur Beruhigung dann auch noch am falschen Terminal rausgelassen, weil er nicht glauben wollte, dass sie nur einen domestic flight haben. Jaja, super Shuttle …

Unser Check In ging sehr schnell und freundlich und auch alles sonstigen Kontrollen waren problemlos. Dann begann die Wartezeit bis zum Boarding, die finde ich immer ganz übel. Aber diesmal konnte ich ein Foto von unserem Flugzeug machen.

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Irgendwann saßen wir dann zusammen mit einer älteren Dame in unserer Viererreihe (wir hatten so die Sitze gebucht, dass einer zwischen uns frei bleibt, das bleiben die dann nämlich oft wirklich und notfalls kann man immer noch tauschen) und hatten so auch ein bisschen Platz. Der Flug verlief sehr ruhig, es war ja ein Nachtflug, das Essen war lecker (ich hatte ein Curry, Roland kann sich nicht mehr erinnern). Ich hab mir wohl einen Film angeschaut, weiß aber nicht mehr welchen. Meine Kopfhörer haben ziemlich gerauscht, daher habe ich bei Bridget Jones im Original irgendwann aufgegeben. Kurz vor der Landung bin ich dann eingeschlafen – toll!

Da wir in Frankfurt als eine der ersten durch die Zollkontrolle sind und denen sichtlich langweilig war, durften wir das erste Mal überhaupt einen Koffer auspacken. Schade, dass sie nicht den mit der Dreckwäsche erwischt haben, ich hätt es ihnen gegönnt. Wobei, die machen auch nur ihren Job. Zumindest waren die beiden dann ausreichend neidisch auf die Reeses und die Peanutbutter MundMs. Ich hab gesagt, ich würde ihnen ja welche anbieten, ich möchte sie nur nicht bestechen. Bin ich nicht gemein? Bei den Babyschuhen hat er noch bezweifelt dass es Eigenbedarf ist, aber ich habe erklärt dass ich nur vorsorge und außerdem dem süßesten Baby der Welt etwas mitbringen muss.

Ein Problem gab es bei der Einreise dann aber doch noch. Wir haben diese blöden Automaten benutzen müssen. Roland geht hin, scannt den Pass, Tür auf, Foto oder so machen, nächste Tür auf, drin ist er. Sabine geht hin, der blöde Automat mag den Ausweis nicht erkennen, Mitarbeiter kommt, Automat gibt nach, Sabine geht in die Box und die Schranke hinter ihr zu. Dann macht das Ding eigentlich eine Gesichterkennung, eigentlich … Macht er nicht, mag mich nicht oder so. Und ich stehe und stehe und stehe. Die Schranke hinter mir ist zu und die vor mir geht nicht auf. Und Roland merkt es erstmal nicht. Mitarbeiter kommt und sagt, da kann er auch nichts machen, ich soll den Polizeibeamten Bescheid geben. Die bemerken mich aber nicht. Ich rufe Roland, der lacht aber nur, und checkt nicht, dass er der Polizei Bescheid sagen soll. Alle hinter mir gehen zu anderen Automaten und alle kommen rein. Ohne Probleme. Eine Frau hatte dann Mitleid und informiert die Polizei. Die sagt was von Systemfehler und drückt einen Öffner – die Schranke bleibt zu. Schließlich hat sie ihre Hütte verlassen und mich persönlich befreit. Danke! Ich wollte nur noch weg, aber ihr Kollege sagt, jetzt muss er sich meinen Pass aber nochmal anschauen. Grml. Der wollte mich nur ärgern, der hat nämlich nur ganz kurz draufgeschaut! Gar nicht nett.

Naja, wir machen uns auf dem ewig langen Weg durch den Flughafen zu dem Shuttlebus der uns zu unserem Auto bringt. Da Roland sich fit fühlt fahren wir heim, machen unterwegs nur einen kurzen Stopp, und da wir bei meinen Eltern vorbeifahren sagen wir dort auch noch schnell hallo. Danach geht es heim und ich kann mich endlich wieder live davon überzeugen dass es allen meinen über alles geliebten Pupsies wirklich gut geht und sie auch keinen seelischen (zumindest keinen noch größeren) Schaden genommen haben. Wie gewohnt werden sie mich den ersten Tag erstmal beleidigt ignorieren, danach fällt ihnen auf, dass ich jetzt wieder diejenige mit der Macht (also dem Futter) bin.

---

So ihr Lieben, das war sie also, unsere erste Reise nach New York City. Und hoffentlich nicht die letzte. Diese Stadt ist wahnsinnig toll, sie begeistert, frisst, überfordert, verschlingt, fasziniert und beeindruckt einen.

Vielen Dank dass ihr mitgereist seid und euch fleißigst durch 35 DIN A4 Seiten in Calibri 11 (also un etwa 22.000 Wörter plus Kommentare) und viele Fotos gewühlt, gelacht, geträumt, begeistert und vielleicht auch manchmal ein bisschen gequält habt. Und dass zumindest die meisten auch geduldig auf die Weiterreise gewartet haben und nicht abgesprungen sind. Und auch dass ihr eure Erlebnisse in NY mit mir geteilt habt.

In diesem Jahr stehen noch keine Reisepläne mit, erst muss sich hier das ein oder andere regeln, welches direkten Einfluss auf eine Reise haben wird. Dennoch stehen unsere Flitterwochen ja noch aus, das Geld dass wir zur Hochzeit geschenkt bekommen haben ist sicher und gewinnbringend (haha) auf einem Tagesgeldkonto geparkt und – ich muss es zugeben – ich kann es einfach nicht lassen und schaue hin und wieder mal nach Flügen. Da juckt es einen ja doch immer gewaltig in den Fingern.

Sollte es wieder losgehen werdet ihr es erfahren, das Berichte schreiben ist zwar eine Wahnsinnsarbeit, aber es macht eben auch wahnsinnig viel Spaß! Und da Mama mir dann von Anfang an im Nacken sitzen wird konnte es auch schneller gehen. Vielleicht.
Sie möchte übrigens noch einmal betont haben dass sie eine ganz tolle Schwiegermutter und kein Schwiegermonster ist, und sie uns keine Steine in den Weg legt. Das stimmt auch, denn trotz Drohungen sich nie mehr um die Pupsies zu kümmern machen meine Eltern es immer wieder. Und nur so können wir ruhigen Gewissens in die Ferne düsen. Und auf sie verlassen kann man sich auch immer - ich sage ja immer, das ist auch ihr Job als Eltern. Augen auf bei der Berufswahl.

Bis es bei uns wieder so weit ist werde ich die ganzen tollen Berichte hier lesen und mir auch Mühe geben diese fleißig zu kommentieren, denn hiervon lebt so ein Bericht nun mal.

Es grüßen euch ganz lieb (und mit dem offiziellen Hochzeitsfoto)
Sabine und Roland (das hab ich für ihn mal so beschlossen).

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Reisezottel

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Sabine (und Roland :giggle: und Mama), ganz lieben Dank für diesen wunderbaren Reisebericht und vor allem auch für die supertollen Fotos. Es hat seeehhr viel Spaß gemacht, mit Euch mit zu reisen. Gerne wieder einmal (y)(y):sun:

Viele Grüße

Angelika
 

Floridalady128

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Danke für diesen schönen Bericht und die tollen Bilder (auch für das Hochzeitsfoto, Du strahlst so viel Glück und Zufriedenheit aus). Wir überlegen auch, mal NY zu besuchen. Zunächst ist aber wieder Florida geplant. Aber man könnte ja beides kombinieren....
 
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binebiene

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Danke

Sabine (und Roland :giggle: und Mama), ganz lieben Dank für diesen wunderbaren Reisebericht und vor allem auch für die supertollen Fotos. Es hat seeehhr viel Spaß gemacht, mit Euch mit zu reisen. Gerne wieder einmal (y)(y):sun:

Viele Grüße

Angelika

Hihi, ich habe es an Mama weitergegeben. Sie ist ja im anderen Forum aktiv. Bzw sie liest dort, mittlerweile auch fremde Berichte. Aktiv ist sie nur in Mails an mich.
Sie will unbedingt dass ich euch noch Ausflugstipps für Franken gebe. Naja ich würde sagen unsere Wohnung ist groß genug, das zeige ich lieber direkt.

Es freut mich, dass es Dir Spaß gemacht hat, mir hat es auch Spaß gemacht.

Nicht nur deine New York Fotos sind spitze und dein Bericht.
Auch von eurem Hochzeitsfoto bin ich begeistert. Danke für deine Mühe. Herzlichst Eleonore

Das freut mich. Und wenn es begeisterte Mitfahrer/-laufer gibt macht es ja gleich noch mehr Spaß.
Ich bin soo froh dass tolle Fotos rausgekommen sind (das gilt für beides), ich mag fotografiert werden ja so gar nicht aber unser Fotograf war toll! Ich bin auch sehr zufrieden.

Danke für Euren Bericht. War lang, interessant und unterhaltsam. (y)

Huh, da bin ich ja froh, dass auf das lang noch ein interessant und gar ein unterhaltsam folgte :)

Danke für diesen schönen Bericht und die tollen Bilder (auch für das Hochzeitsfoto, Du strahlst so viel Glück und Zufriedenheit aus). Wir überlegen auch, mal NY zu besuchen. Zunächst ist aber wieder Florida geplant. Aber man könnte ja beides kombinieren....

NY und Florida war eigentlich meine erste Idee vorletztes mal, als dann Flexiana draus wurde. Aber mit einer kaputten Hüfte wär Mama in NYC etwas aufgeschmissen gewesen. Aber die Kombi ist schon wieder äußerst reizvoll!

Hihi, der Fotograf hat mich bedroht und immer geschimpft, dass Roland der verschmustere ist. Aber ja, es war natürlich auch ein supertoller Tag.
 

Michael1893

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Hallo!

Ich habe Euren schönen Reisebericht zu New York gelesen. Wir sind im Juli für vier Tage dort. Hast Du (oder jemand anderes) noch einen Tip für uns, wie wir am besten / schnellsten mit 7 Personen von JFK in die Upper West Side zu unserem Hotel kommen?

Gruß aus OWL
Michael
 
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binebiene

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Hallo!

Ich habe Euren schönen Reisebericht zu New York gelesen. Wir sind im Juli für vier Tage dort. Hast Du (oder jemand anderes) noch einen Tip für uns, wie wir am besten / schnellsten mit 7 Personen von JFK in die Upper West Side zu unserem Hotel kommen?

Gruß aus OWL
Michael

Spontan hätte ich jetzt ja gesagt: also nicht mit Supershuttle :-p

ABER ihr würdet ja einen Kleinbus vollbekommen, von daher müsste das rumgegurke ja wegfallen.
Ich würde mir von denen einfach ein Angebot machen lassen.

Und mit anderen Anbietern vergleichen natürlich, da gibt es ja mehr als genug.
 
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bens2613

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Auch von mir ein grosses Dankeschön(y)

Ich konnte mir viele Tipps holen und im Dschungel der New York Reisefragen hast du mir geholfen, Licht ins Dunkel zu bringen. Für die Umsetzung meines bevorstehenden Trips in die Stadt :kiss:

Danke fürs Teilen
Corinna
 
OP
B

binebiene

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Auch von mir ein grosses Dankeschön(y)

Ich konnte mir viele Tipps holen und im Dschungel der New York Reisefragen hast du mir geholfen, Licht ins Dunkel zu bringen. Für die Umsetzung meines bevorstehenden Trips in die Stadt :kiss:

Danke fürs Teilen
Corinna

Viel Spaß in dieser tollen Stadt
 
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binebiene

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Ich hab bemerkt, ich hab glaub ich gar nicht gesagt, was es gekostet hat. Ich weiß aber nur noch Flug und Hotel, der Rest war NY-Teuer :)

Flug mit SQ: 1042,80
Hotel (nur Übernachtung): 1172,88
 
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binebiene

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Das lang bezog sich auf meinen Respekt, einen so umfangreichen und detaillierten Bericht zu verfassen :)

:) Das ist dann ja sogar noch besser. Ja, wenn ich meinen mit anderen Berichten vergleiche quassel ich doch recht viel und habe auch sehr viele Bilder.

Übrigens (da ich gerade einen anderen Bericht lese): Glückwunsch!
 
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