Hallo alle miteinander,
ich gehöre zu den wenigen glücklichen Menschen die ihren diesjährigen Floridaurlaub tatsächlich noch weitestgehend uneingeschränkt genießen konnten auch wenn ich Mitte/Ende März in ein ziemlich verändertes Deutschland zurückgeflogen bin. Darum geht es heute aber nicht, sondern um meine erste Reise in die Ukraine im vergangenen Jahr.
Eine kurze Vorgeschichte:
Seit dem ich beim ersten Türkeiurlaub als junger Teenager am Flughafen in Antalya viele Flugzeuge sowjetischer Bauart bestaunen durfte, was mein Herz als Flugzeugfan sehr erfreute, wollte ich irgendwann mal selbst als Passagier in einer alten sowjetischen Maschine mitfliegen. Nachdem viele Jahre vergangen sind habe ich vor gut 2-3 Jahren von einer kleinen ukrainischen Fluggesellschaft namens Motor Sich gehört die noch immer absolute Klassiker in ihrem kleinen Streckennetz einsetzt. Nachdem ich den Gedanken dann einige Jahre vor mir hergeschoben habe, entschloss ich mich im Frühjahr 2019 dazu das Abenteuer endlich zu wagen.
Die Ukraine ist kein klassisches Reiseland und im Gegensatz zu praktisch allen anderen Reisen zuvor war dies das erste Mal, dass ich mich auch ein wenig sprachlich darauf vorbereitet habe. Aus reinem Sprachinteresse konnte ich zuvor zwar schon Kyrillisch lesen und schreiben aber hatte praktisch kein Russisch oder Ukrainisch Vokabluar auf Lager. Mit der App Duolingo habe ich dann einfach angefangen ein bisschen Russisch zu lernen, da Russisch in den ehemaligen Sowjetstaaten auch weiterhin sehr gängige Verkehrssprache ist und ich es sicherlich auch in Zukunft nochmal gebrauchen kann.
Planung:
Die ungarische Billigfluggesellschaft Wizzair fliegt einige Ziele in der Ukraine nonstop von Deutschland aus an und nach einiger Planung stand dann auch irgendwann meine Strecke. Für den Hinflug wählte ich Lviv im Westen der Ukraine als Ziel. Flüge gab es für um die 40€ von Dortmund aus was zwar eine etwa 2-3-stündige Zugfahrt bedeutete aber kein großes Problem darstellte.
Von Lviv ging es dann mit besagter Motor Sich Airlines weiter nach Odessa mit einem Zwischenstopp in Kyiv. Kiew ist die Transkription aus dem Russischen während Kyiv die offizielle Ukrainische Transkription ist. Da die beiden Länder ja mittlerweile ziemlich verfeindet sind und sich die Ukraine von allem Russischen abgrenzen will bemüht sich das Land die offizielle Schreibweise international gängig zu machen, daher verwende ich die jetzt einfach auch. Von Odessa ging es dann zurück nach Kyiv und schließlich mit Wizzair zurück nach Deutschland. Eigentlich sollte der Rückflug am späten Nachmittag zurück nach Köln gehen aber das sollte anders kommen
Was ich zur Zeit der Buchung noch nicht wusste war, dass im gleichen Monat der Reise auch noch ein Umzug anstehen würde und ich am Tag nach meiner Rückkehr einen Handwerker zum Küchenaufbau in der neuen Wohnung begrüßen durfte...
Abreise:
Es ist der Abend des 9. Juli. Mein kleine Koffer ist gepackt und am nächsten Morgen geht es mit dem Zug von Bonn über Köln nach Holzwickede was der nächstgelegene Bahnhof am Flughafen Dortmund ist. Kann ja jetzt eigentlich nichts mehr groß schiefgehen dachte ich bis eine E-Mail von Wizzair ankam und mir mitteilte, dass mein Rückflug von Kyiv nach Köln gestrichen sei ?
Also erstmal schnell geschaut welche alternativen Möglichkeiten es gibt aber so wirklich toll war erstmal nichts. Dank der Lieferung der Küche hatte ich auch einen fixen Termin zu dem ich zurück sein musste was die Suche nach Alternativen nicht unbedingt erleichterte. Wizzair selbst hatte vorgeschlagen mich kostenlos auf einen Flug 2 oder 3 Tage später zu buchen was ich ohne den Termin auch gerne gemacht hätte aber das ging nunmal nicht. Lange Rede kurzer Sinn, ohne genauen Plan bin ich eingeschlafen und ohne weitere Katastrophen am kommenden Tag zum Flughafen in Dortmund gefahren. Meine Hoffnung war, dass mir jemand am Wizzair Ticketbüro vielleicht besser helfen kann. Nach kurzer Suche fand ich den Schalter im ziemlich überfüllten Terminal. Der Mitarbeiter war sehr nett und hat mir verschiedene Möglichkeiten aufgelistet. Köln wäre nur gegangen wenn ich zwei Tage früher geflogen wäre daher entschied ich mich letztlich für einen Rückflug nach Dortmund der zwar sehr früh morgens aber immerhin am geplanten Abreisedatum stattfand. Nicht perfekt aber damit konnte ich leben und vor allem hatte ich eine Lösung ohne mich durch irgendeine Hotline quälen zu müssen.
Nach einer endlosen Warterei an der Sicherheitskontrolle konnte es nun endlich losgehen. Wie es das Glück wollte bekam ich beim online Check-In einen Gangplatz am Notausgang zugewiesen was ein bisschen mehr Beinfreiheit bedeutete. Nach eigener Einschätzung war ich wahrscheinlich der einzige Passagier ohne Ukrainischen Hintergrund an Bord. Der Deutsch-Ukrainer neben mir war auch sichtlich erstaunt, dass ich als Tourist in seine alte Heimat fliege. Während des Fluges haben ich mich nett mit ihm unterhalten und konnte ihm dann auch noch ein wenig bei der Verständigung mit der Flugbeleiterin helfen die nur Ungarisch und Englisch konnte was zwar völlig legal ist aber bei einem Flug von Deutschland in die Ukraine doch zu ein paar Verständigungsproblemen führen kann. Im Gegensatz zu mir flog der Herr nur sehr ungern und musste seine Nerven erstmal ein wenig mit Vodka aus der Bordbar beruhigen. Nach guten 90min waren wir dann auch schon da.
Привіт, Україно!
Fortsetzung folgt...
Flughafen Dortmund
mein A320 nach Lviv
Flughafen Lviv
ich gehöre zu den wenigen glücklichen Menschen die ihren diesjährigen Floridaurlaub tatsächlich noch weitestgehend uneingeschränkt genießen konnten auch wenn ich Mitte/Ende März in ein ziemlich verändertes Deutschland zurückgeflogen bin. Darum geht es heute aber nicht, sondern um meine erste Reise in die Ukraine im vergangenen Jahr.
Eine kurze Vorgeschichte:
Seit dem ich beim ersten Türkeiurlaub als junger Teenager am Flughafen in Antalya viele Flugzeuge sowjetischer Bauart bestaunen durfte, was mein Herz als Flugzeugfan sehr erfreute, wollte ich irgendwann mal selbst als Passagier in einer alten sowjetischen Maschine mitfliegen. Nachdem viele Jahre vergangen sind habe ich vor gut 2-3 Jahren von einer kleinen ukrainischen Fluggesellschaft namens Motor Sich gehört die noch immer absolute Klassiker in ihrem kleinen Streckennetz einsetzt. Nachdem ich den Gedanken dann einige Jahre vor mir hergeschoben habe, entschloss ich mich im Frühjahr 2019 dazu das Abenteuer endlich zu wagen.
Die Ukraine ist kein klassisches Reiseland und im Gegensatz zu praktisch allen anderen Reisen zuvor war dies das erste Mal, dass ich mich auch ein wenig sprachlich darauf vorbereitet habe. Aus reinem Sprachinteresse konnte ich zuvor zwar schon Kyrillisch lesen und schreiben aber hatte praktisch kein Russisch oder Ukrainisch Vokabluar auf Lager. Mit der App Duolingo habe ich dann einfach angefangen ein bisschen Russisch zu lernen, da Russisch in den ehemaligen Sowjetstaaten auch weiterhin sehr gängige Verkehrssprache ist und ich es sicherlich auch in Zukunft nochmal gebrauchen kann.
Planung:
Die ungarische Billigfluggesellschaft Wizzair fliegt einige Ziele in der Ukraine nonstop von Deutschland aus an und nach einiger Planung stand dann auch irgendwann meine Strecke. Für den Hinflug wählte ich Lviv im Westen der Ukraine als Ziel. Flüge gab es für um die 40€ von Dortmund aus was zwar eine etwa 2-3-stündige Zugfahrt bedeutete aber kein großes Problem darstellte.
Von Lviv ging es dann mit besagter Motor Sich Airlines weiter nach Odessa mit einem Zwischenstopp in Kyiv. Kiew ist die Transkription aus dem Russischen während Kyiv die offizielle Ukrainische Transkription ist. Da die beiden Länder ja mittlerweile ziemlich verfeindet sind und sich die Ukraine von allem Russischen abgrenzen will bemüht sich das Land die offizielle Schreibweise international gängig zu machen, daher verwende ich die jetzt einfach auch. Von Odessa ging es dann zurück nach Kyiv und schließlich mit Wizzair zurück nach Deutschland. Eigentlich sollte der Rückflug am späten Nachmittag zurück nach Köln gehen aber das sollte anders kommen
Was ich zur Zeit der Buchung noch nicht wusste war, dass im gleichen Monat der Reise auch noch ein Umzug anstehen würde und ich am Tag nach meiner Rückkehr einen Handwerker zum Küchenaufbau in der neuen Wohnung begrüßen durfte...
Abreise:
Es ist der Abend des 9. Juli. Mein kleine Koffer ist gepackt und am nächsten Morgen geht es mit dem Zug von Bonn über Köln nach Holzwickede was der nächstgelegene Bahnhof am Flughafen Dortmund ist. Kann ja jetzt eigentlich nichts mehr groß schiefgehen dachte ich bis eine E-Mail von Wizzair ankam und mir mitteilte, dass mein Rückflug von Kyiv nach Köln gestrichen sei ?
Also erstmal schnell geschaut welche alternativen Möglichkeiten es gibt aber so wirklich toll war erstmal nichts. Dank der Lieferung der Küche hatte ich auch einen fixen Termin zu dem ich zurück sein musste was die Suche nach Alternativen nicht unbedingt erleichterte. Wizzair selbst hatte vorgeschlagen mich kostenlos auf einen Flug 2 oder 3 Tage später zu buchen was ich ohne den Termin auch gerne gemacht hätte aber das ging nunmal nicht. Lange Rede kurzer Sinn, ohne genauen Plan bin ich eingeschlafen und ohne weitere Katastrophen am kommenden Tag zum Flughafen in Dortmund gefahren. Meine Hoffnung war, dass mir jemand am Wizzair Ticketbüro vielleicht besser helfen kann. Nach kurzer Suche fand ich den Schalter im ziemlich überfüllten Terminal. Der Mitarbeiter war sehr nett und hat mir verschiedene Möglichkeiten aufgelistet. Köln wäre nur gegangen wenn ich zwei Tage früher geflogen wäre daher entschied ich mich letztlich für einen Rückflug nach Dortmund der zwar sehr früh morgens aber immerhin am geplanten Abreisedatum stattfand. Nicht perfekt aber damit konnte ich leben und vor allem hatte ich eine Lösung ohne mich durch irgendeine Hotline quälen zu müssen.
Nach einer endlosen Warterei an der Sicherheitskontrolle konnte es nun endlich losgehen. Wie es das Glück wollte bekam ich beim online Check-In einen Gangplatz am Notausgang zugewiesen was ein bisschen mehr Beinfreiheit bedeutete. Nach eigener Einschätzung war ich wahrscheinlich der einzige Passagier ohne Ukrainischen Hintergrund an Bord. Der Deutsch-Ukrainer neben mir war auch sichtlich erstaunt, dass ich als Tourist in seine alte Heimat fliege. Während des Fluges haben ich mich nett mit ihm unterhalten und konnte ihm dann auch noch ein wenig bei der Verständigung mit der Flugbeleiterin helfen die nur Ungarisch und Englisch konnte was zwar völlig legal ist aber bei einem Flug von Deutschland in die Ukraine doch zu ein paar Verständigungsproblemen führen kann. Im Gegensatz zu mir flog der Herr nur sehr ungern und musste seine Nerven erstmal ein wenig mit Vodka aus der Bordbar beruhigen. Nach guten 90min waren wir dann auch schon da.
Привіт, Україно!
Fortsetzung folgt...
Flughafen Dortmund
mein A320 nach Lviv
Flughafen Lviv