Vier im Westen

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siha

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Tag 10 Unser letzter Tag im Yellowstone NP – Teil 2

Am Mud Vulcano, dem wohl geruchsintensivsten Thermalfeld, steigen wir aus und laufen den ca. 1 km langen Trail. Die Namen passen!

Dragon’s Mouth Spring:



Mud Vulcano:



Black Dragons Caldron





Mud Geyser



In der Nähe liegt noch einzelner Bison am gegenüberliegenden Flussufer



und später trottet noch einer der Straße entlang





Noch haben wir die Hoffnung auf eine größere Herde nicht aufgegeben. Auf Höhe der Fishing Bridge biegen wir ab ins Pelican Valley.



Wir suchen und finden einen Picknickplatz am Ufer des Yellowstone Lake.



Gerade als wir unsere Sache ausladen, kommt noch jemand seelenruhig vorüber







Es wird unser letztes Bison im Yellowstone bleiben.

Wir setzen unsere Fahrt fort und laufen abschließend das West Thumb Geyser Basin ab. Hier finden sich einige heiße Quellen direkt im Uferbereich des Yellowstone Lake. Nachdem wir aber schon zuvor so viele Thermalfelder hatten, kann uns West Thumb nicht mehr begeistern.









Auf dem weiteren Weg zurück zum Old Faithful stehen wir wegen Straßenbauarbeiten noch 30 Minuten im Stau, trotzdem erreichen wir am frühen Nachmittag die Snow Lodge. Im Grunde hätten wir noch genug Zeit für weitere Unternehmungen, z.B. die Wanderung zum Lone Star Geyser oder zu den Fairy Falls, aber irgendwie haben wir keine Lust. Statt dessen kaufen wir in den Shops Yellowstone T-Shirts, Hoodies, Socken und Badges.

Am Abend esssen wir in der Cafeteria. Leonie nimmt mac‘n cheese. Wir anderen wählen rice bowls mit diversen Zutaten. Auch Old Faithful bricht nochmal aus. Auch diese Eruption ist anders. Heftiger Wind treibt die Fontäne zur Seite mitten auf die Zuschauerbänke, wo einige Besucher auch flüchten.





Damit endet unser Yellowstone-Aufenthalt. Kleines Fazit:

Auch beim zweiten Besuch war der Park wieder absolut sehenswert, allerdings war der Zauber nicht mehr ganz so groß wie beim ersten Mal. Besonders toll war es, gleich beim Old Faithful zu übernachten. So bekamen wir die unterschiedlichen Stimmungen jenseits der Besucherströme hautnah mit. Etwas enttäuscht waren wir von den Tiersichtungen, wir sahen weder größere Bison– noch Elkgruppen, von Grizzlies oder Wölfen ganz zu schweigen. Ein Grund war dafür sicher, dass das Lamar Valley gesperrt war, auch waren wir meistens am helichten Tag unterwegs, während die meisten Tiere ja eher dämmerungsaktiv sind. Und nicht zuletzt ist und bleibt es natürlich immer auch Glücksache. Falls ich jemals nochmal in den Yellowstone komme, würde ich versuchen, das auch zu einer anderen Jahreszeit zu bewerkstelligen.

Morgen geht es weiter durch den Grand Teton NP Richtung Süden.
 
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Tag 11 Durch den Grand Teton NP

Die Abreise aus dem Yellowstone verläuft völlig ereignislos, so dass wir schon kurz vor 10.00 Uhr den Grand Teton NP erreichen. Hier hoffen wir, auch wieder Tiere zu sehen. Hatten wir doch 2009 damals vom Süden kommend nach wenigen Minuten bereits Elche aus nächster Nähe gesehen. Siehe:
https://www.florida-interaktiv.de/index.php?threads/wie-alles-begann-mit-zwei-kids-fünfeinhalb-wochen-mit-abstechern-durch-den-südwesten.28800/page-13

Klar, dass wir wieder auf ein solches Erlebnis hoffen.

Zuerst werfen wir aber einen Blick auf die beeindruckende Bergkette der Grand Tetons, die sich praktisch ansatzlos aus der Ebene erhebt.



Wir steuern zunächst den Colter Bay Visitor Center an, wo Leonie ihre Park stamps und badges bekommt. Socken für Amelie gibt es erstmal keine.

Im Wesentlichen durchschneiden zwei Straßen den Nationalpark, die Teton Park Road, die näher an der Bergkette mit ihren vielen Seen verläuft und der John D. Rockefeller Jr. Memorial Parkway, der im Wesentlichen dem Snake River folgt und den Park mit Yellowstone verbindet. Wir bleiben zuerst auf dem Parkway, an dem viele Viewpoints liegen.
Erster Turnout ist der Oxbow Bend. In der Dämmerung hat man hier gute Chancen, Tiere zu erspähen Aber auch am Vormittag ist die Aussicht formidabel







und mit einigen Pelikanen haben wir ja auch etwas Wildlife.

Weiter geht es mit dem Snake River Overlook:



Weiter südlich biegen wir Richtung Schwabacher Landing ab.
Hier ist einer der besten Spots für Elche im Park. Dementsprechend sind auch ein paar Leute hier. Einige haben sich mit Gartenstühlen auf einen längeren Aufenthalt vorbereitet. Macht ja auch Sinn, wenn man auf das Erscheinen der Tiere warten will.



Wir pirschen am Wasser entlang und werden auch fündig, aber es ist leider nur ein Hörnchen.



An der Moose Junction biegen wir dann ab in die Teton Park Road. Gleich da hatten wir damals unsere Elche gesehen, heuer stehen nicht ein Auto und noch weniger Elche herum.
Wir machen einen kurzen Abstecher zum Menor’s Ferry District, wo es auch einige wenige museale Gebäude und Pferdekutschen gibt, leider alles verschlossen. Die Hauptsehenswürdigkeit ist aber die Chapel of the Transfiguration mit den Tetons im Hintergrund. Blöd nur, dass ein Bus voller Touristen vor uns da ist. Als sie abgeflogen sind, sind aber auch die Berge von Wolken verhüllt. Hier also die Kapelle ohne Berge:



Da wir super in der Zeit liegen, können wir sogar eine kurze Wanderung machen, aber erst nach einer kleinen Mittagspause. Ausgeguckt hatten wir uns die Wanderung zum Taggart Lake, die als einer der schönsten Wanderungen im Park gilt. Davon zeigt auch der recht volle Parkplatz. Dummerweise türmen sich da, wo der See liegen müsste, dunkle Wolken auf.

Daher fahren wir erstmal weiter in den Park hinein.



Wir suchen daher eine Alternative und landen am String Lake, wo wir vor 13 Jahren auch schon waren. Der Rundweg auf der Karte sieht um den See sieht mehr als machbar aus. Gleich zu Beginn des Weges wird gleich gewarnt:



Aber nein, das ist kein Bär:



Ein gemütlicher Weg führt am Seeufer des String Lake entlang ...







... bis zum Lake Leigh:







Danach führt der Weg aber vom Ufer weg tiefer in den Wald hinein. Ein komisches Gefühl befällt uns, Auf der Karte hat das alles entspannter und kürzer ausgesehen. Trotzdem laufen wir weiter und gewinnen bald an Höhe. Gefühlt müsste der Pfad näher am Ufer verlaufen und wir überlegen umzukehren. Einige wenige Wanderer kommen uns entgegen, wir müssten also richtig sein.





Nach einer halben Stunde steigt der Pfad endlich wieder zum Ufer hinunter. Wir kommen an einen Parkplatz. Dort warten der Rest der Familie während ich das Auto hole, wofür noch ca.1 km mehr laufen muss.
Gerne hätten wir danach einen Abstecher zum Jenny Lake gemacht, aber die Autos stehen bis weit auf die Straße zurück. Da vergeht uns dann doch die Lust.
Immer wieder fallen die Tetons schön ins Auge:



Auf dem Weg zur Mormon Row rennen diese Pronghorns einige Autos vor uns über die Fahrbahn.



An der Mormon Row stehen einige historische Scheunen und geben mit den nun wieder freien Tetons ein fantastisches Motiv ab. Die Mädels nutzen die Gelegenheit, gleich nur ein paar Bildchern für ihre diversen Accounts zu schießen







Fehlt eigentlich nur noch der Elch.

Außer den Pronghorn-Antilopen haben wir bislang noch keine größeren Tiere gesehen, aber es gibt noch eine allerletzte Chance: Die Antelope Flats mit dem angrenzenden Gros Ventre River. Hier auf der Ebene könnte man auch Bisons sehen, erkläre ich meinen Töchtern. Oder andere Tiere unten am Fluss.
Es gibt nur ein Problem. Man kommt nicht direkt an den Fluss ran.
So fahren wir auf der Gros Ventre Road dem Ausgang des Grand Teton NP entgegen … noch 4 Meilen … noch 3 Meilen … noch 2,4 Meilen … endlich kommt ein Turnout in Sicht ... da kommt man an den Fluss denke ich … noch 2,3 Meilen … da …
 

winnie

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An der Mormon Row stehen einige historische Scheunen und geben mit den nun wieder freien Tetons ein fantastisches Motiv ab. Die Mädels nutzen die Gelegenheit, gleich nur ein paar Bildchern für ihre diversen Accounts zu schießen

Hi, wieder sehr schöne Bilder..... vielen Dank (y)
Ich glaube als wir das letzte mal dort Bilder gemacht haben, waren die Scheunen noch nicht historisch :ROFLMAO::ROFLMAO:
 

Texelrita

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So.....ich bin auf Kurs ;)! Sorry, aber ich "musste" ja noch mit dem Texelvater urlauben und nach einer tollen Cruise durchs Mittelmeer habe ich gerade alles in einem Rutsch nachgelesen.

Was soll ich sagen? Eine unglaubliche Reise bisher und der Olympic Park ist wunderschön und steht auf to do und Mt. Rainier ja sowieso. Wobei da habe ich dann während des Bilder schauen auch gedacht, nöööö wieviel Menschen da sind. Das hätte ich so nicht erwartet dort in einer Perlenkette reinzulaufen, aber zum Glück verliert sich das dann ja und die Bilder sprechen Bände, da möchte ich dann jetzt auf jeden Fall noch hin!

Ja und der YNP fasziniert einen doch immer wieder auch nach mehreren Besuchen, oder? Wenn ich zwischen den Zeilen lese, dann fehlt jetzt das YNP Winterwonderland, ist uns nach Tobies Tour damals zumindest so gegangen und ich trigger mal....es ist der Oberhammer!

Mein absoluter Favorit sind ja die Tetons und ich freu mich über so tolle Bilder im Sonnenschein, toll!

Übrigens hast du es vorher irgendwo etwas ganz wichtiges so schön zum Ausdruck gebracht, wie glücklich man sein muß, dass man diese Reise machen kann und dann feststellt, dass die Familie sich auf so lange Zeit auf engem Raum versteht, denn das ist unglaublich viel Wert!
 
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siha

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Ich bin jetzt auch endlich mal dazu gekommen, mir den Reisebericht eingeloggt durchzulesen und die Bilder in richtigem Format anzuschauen, ganz tolle Aufnahmen.

Die Bilder aus dem Hoh Rainforest haben mir noch mal klar gemacht, daß auch dieser Flecken Erde nicht mehr im Geringsten einsam ist, wie alles was "instagrammable" ist. Als ich vor vielen Monden einstmals einen ähnlichen Reiseverlauf im Kopf durchgespielt habe, war meine größte Sorge, daß Bärenbegegnungen ein Problem sein könnten. Wahrscheinlich hätte ich es damals einfach machen sollen und nicht als rentnertauglichen Roadtrip auf später verschieben. Das ist halt das Gute an privaten Reiseberichten, daß sie die Realität zeigen. Professionelle Aufnahmen, gerade aus Hoh, gibt es genug, und da sieht man auch heute auf ak
danke für das Lob! :giggle:

Ne, Einsamkeit kann man nicht voraussetzen, zumindest nicht bei den touristischen Hot Spots, und da zählt der Hoh Rain Forest dazu. Wir haben im Grunde ja auch nur ganz touristische Sachen gemacht, sind also Teil des Ganzen. Um ungestört zu erleben half es aus unserer Erfahrung vor allem möglich früh/ oder spät an einem Ort zu sein. Das versuchen wir an ausgewählten Spots wenigstens einmal pro Reise. Diesmal wird es der Grand Canyon sein ... :)

Bei den Bären sollte man vorsichtig sein. In der Regel wollen Bären (soweit sie nicht an Futter gewöhnt sind) ihre Ruhe haben. Bei Jungtieren gilt natürlich extreme Vorsicht und es ist wohl ein Unterschied, ob man es mit Grizzlies oder Schwarzbären zu tun kriegt. Schwarzbären kann man mit lautem Brüllen verjagen, bei Grizzlies soll man selbst den Rückzug antreten.
Generell sollte man nicht alleine unterwegs sein, beim Laufen Lärm machen (laut reden, Bärenglöckchen, Singen....) und sicherheitshalber ein Bärenspray dabei haben. Wenn man das beherzigt, würde ich erstmal keine größere Angst haben.
Bärenspray hatten wir nicht, da wir in der Regel auf sehr stark begangenen Wegen und nicht im Hinterland unterwegs waren.
Als ich morgens bei Sonnenaufgang ziemlich allleine in der Nähe des Old Faithful am Geyser Hill unterwegs war, führte auch ein Pfad durch den Wald hinauf zum Observation Point. An der Abzweigung stand auch einen Bärenwarnhinweis. Da bin ich dann, obwohl es nur ein kurzer Trail war, sicherheitshalber nicht hinauf.
 
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So.....ich bin auf Kurs ;)! Sorry, aber ich "musste" ja noch mit dem Texelvater urlauben und nach einer tollen Cruise durchs Mittelmeer habe ich gerade alles in einem Rutsch nachgelesen.

Was soll ich sagen? Eine unglaubliche Reise bisher und der Olympic Park ist wunderschön und steht auf to do und Mt. Rainier ja sowieso. Wobei da habe ich dann während des Bilder schauen auch gedacht, nöööö wieviel Menschen da sind. Das hätte ich so nicht erwartet dort in einer Perlenkette reinzulaufen, aber zum Glück verliert sich das dann ja und die Bilder sprechen Bände, da möchte ich dann jetzt auf jeden Fall noch hin!

Ja und der YNP fasziniert einen doch immer wieder auch nach mehreren Besuchen, oder? Wenn ich zwischen den Zeilen lese, dann fehlt jetzt das YNP Winterwonderland, ist uns nach Tobies Tour damals zumindest so gegangen und ich trigger mal....es ist der Oberhammer!

Mein absoluter Favorit sind ja die Tetons und ich freu mich über so tolle Bilder im Sonnenschein, toll!

Übrigens hast du es vorher irgendwo etwas ganz wichtiges so schön zum Ausdruck gebracht, wie glücklich man sein muß, dass man diese Reise machen kann und dann feststellt, dass die Familie sich auf so lange Zeit auf engem Raum versteht, denn das ist unglaublich viel Wert!
Hallo Rita, schön, dass du noch dabei bist und nach der Cruise auf dem Meer noch mit uns durch den Westen der USA cruist und dabei auch noch ein bisschen Fernweh und Sehnsucht aufkommt. :)

YNP: Ja, Winter würde mich sehr reizen (was man da so sieht, ist sensationell) , aber auch der Frühsommer, wenn die Tiere ihre Jungen haben.

Aber klar, die Tetons geben auch ein tolles Bild ab. Wir hatten das Glück, sie zweimal bei herrlichem Wetter erleben zu dürfen. Generell finde ich den Grand Teton NP eh unterschätzt ...

Am Anfang der Reise gab es schon noch etwas Knatsch, bis wir unsere Routinen und unseren Groove gefunden hatten. Ich glaube gerade in der jetzigen Zeit darf man ruhig etwas dankbar sein, für das was man schon hatte und noch hat. Unsere Mädels werden ja immer selbständiger, die Große zieht zum Studieren jetzt aus, da durften wir einfach froh sein, dass wir die Reise noch gemeinsam machen konnten, dass jeder trotz der individuellen Vorlieben noch so Bock drauf hatte und wir so eine Tour nochmals in dieser Konstellation als Familie erleben durften.
 

Suse65

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Bei den Bären sollte man vorsichtig sein. In der Regel wollen Bären (soweit sie nicht an Futter gewöhnt sind) ihre Ruhe haben. Bei Jungtieren gilt natürlich extreme Vorsicht und es ist wohl ein Unterschied, ob man es mit Grizzlies oder Schwarzbären zu tun kriegt. Schwarzbären kann man mit lautem Brüllen verjagen, bei Grizzlies soll man selbst den Rückzug antreten.
Generell sollte man nicht alleine unterwegs sein, beim Laufen Lärm machen (laut reden, Bärenglöckchen, Singen....) und sicherheitshalber ein Bärenspray dabei haben. Wenn man das beherzigt, würde ich erstmal keine größere Angst haben.
Bärenspray hatten wir nicht, da wir in der Regel auf sehr stark begangenen Wegen und nicht im Hinterland unterwegs waren.

Ja, die gängigen Ratschläge. Du weißt, was man darüber sagt?

;)
 
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Tag 11 Tierisches Glück auf den letzten Metern

Wir fahren wir auf der Gros Ventre Road dem Ausgang des Grand Teton NP entgegen … noch 4 Meilen … noch 3 Meilen … noch 2,4 Meilen … endlich kommt ein Turnout der einzige an der ganzen Straße, in Sicht ... da kommt man an den Fluss denke ich … noch 2,3 Meilen … da schreit Simone …
…irgendwas habe ich auch am Flussufer gesehen. Wir parken am Turnout, unser Auto steht da ganz alleine und da sehen wir das Tier an der gegenüberliegenden Flussseite. Ein Elchbulle, der in aller Seelenruhe futtert.
Wir können uns Glück nicht fassen, umarmen uns und checken uns ab. 2,2 Meilen vor dem Ausgang sehen wir einen Elch. Unglaublich! Fast wie damals nur in umgekehrter Reihenfolge. Und noch besser: Wir sind die Ersten und bisher noch die Einzigen. Ganze leise schleichen wir die Böschung herunter und können das Tier, das sich nicht stören lässt in aller Ruhe beobachten. Währenddessen halten in der Haltebucht weitere Fahrzeuge. Doch die Leute bleiben oben, niemand kommt der Böschung zu uns herunter. Ich höre eine Stimme: „See, how lucky they are!“ Stimmt! Und wie glücklich wir sind!













Knapp eine halbe Stunde und bestimmt hundert Fotos lang können wir den Elch beobachten, ehe er im Gebüsch verschwindet.
Mit diesem Wow-Erlebnis hätten wir nicht mehr gerechnet. Überglücklich und total zufrieden fahren wir weiter nach Jackson. Das kleine Städtchen ist ein bekannter Touristenort, den sein Western-Flair pflegt.

Bekannt sind die Geweihbögen am Town Square. Jeder Torbogen besteht aus über 2000 Geweihen, die aus den abgeworfenen Geweihen der Wapitis aus dem nahe gelegenen National Elk Refuge bestehen.





Bekannt ist auch die Milllion Dollar Cowboy Bar mit ihrer Leuchtreklame.





Eintritt ist erst ab 21 Jahren, dafür sind meine Töchter zu jung. Also gehe ich alleine rein. Das Licht drinnen ist schummrig. Es gibt einen Sitzbereich mit kleinen Tischen, Billard-Tische und eine Bühne. Am auffälligsten sind jedoch die Cowboysättel als Barhockey. Die Bar ist gut gefüllt, daher verzichte ich auf Fotos. Die Versuchung auf ein Bierchen ist groß, wenn meine Familie nur nicht draußen warten würde.

Über hölzerne Gehsteige besichtigen wir das kleine Ortszentrum mit seinen Geschäften und Galerien. Das kleine Städtchen mit dem überschaubaren Stadtkern gefällt uns. Besonders Amelie hat ihre Freude: „Endlich mal kein Nationalpark“









Natürlich lässt es sich in Jackson auch trefflich übernachten, allerdings zu astronomischen Preisen. Daher fahren wir nach einem schnellen Abendessen weiter bis zum Wolf Den Cabin und Motel RV Park in der Nähe von Alpine. Die Anlage liegt zwar gleich neben der Straße, gefällt uns aber wegen der gepflegten Erscheinung im Wildwest-Stil schon auf den ersten Blick. Der sympathische Inhaber verstärkt diesen Eindruck noch weiter.



Wir hatten eine Cabin mit einem Doppelbett und einem Stockbett für die Töchter gebucht und dachten natürlich dabei eher an so Kinderbettchen, in denen es eng werden könnte. Umso mehr staunen wir über das Stockbett im Queensize-Format. Unser Auto, unsere Cabin, unsere Betten:





Die Mädchen breiten sich auch gleich aus. Da wir ja nur mit kleinem Gepäck unterwegs waren, nutzt Simone die Gelegenheit zum Waschen, während ich im Shop nach einem passenden Belohnungs-Wein für sie Ausschau halte.



Am Abend bleiben die Kinder in der Cabin, Simone und ich setzen uns mit unserem Wein draußen unter einen Pavillon, während die Nacht langsam Einzug hält …
 

bens2613

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Unglaublich tolle Route, die ihr das gemacht habt.
Da kommt man aus dem Staunen gar nicht mehr raus.
Den ersten Teil der Route ist bisher nur ein Traum von mir. Mega, hab mir schon einiges abgespeichert, danke für deine Mühen.
Yellowstone etc - einfach wunderwunderschön. Du hast ganz tolle Bilder gemacht, ich schwelge in Erinnerungen.

Das sind wahnsinnig viele Eindrücke, oder?

Danke, sagt Corinna
 

Texelrita

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Harald ich bin so begeistert über diese nahe Elchsichtung, ein richtiges Highlight sowas! Tja und falls Du unseren Winterbericht kennst, dann weisst Du wie sehr wir Jackson Hole, die One Million Cowboybar, die schönen Geschäfte und den Flair sowohl im Winter als auch im Sommer mögen. Du holst soviele tolle Erinnerungen zurück, danke Dir dafür!
 

Cawu

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Wow, ich wiederhole mich, aber Du präsentierst uns hier großartige Eindrücke. Wir waren das lange WE verreist und ich musste erst wieder aufholen. Die Begegnung mit dem Elch auf so kurzer Distanz 🙌🏻. Das Cabin sieht urig aus Und die Mädels hatten mehr Platz als ihr 😂
 
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siha

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Unglaublich tolle Route, die ihr das gemacht habt.
Da kommt man aus dem Staunen gar nicht mehr raus.
Den ersten Teil der Route ist bisher nur ein Traum von mir. Mega, hab mir schon einiges abgespeichert, danke für deine Mühen.
Yellowstone etc - einfach wunderwunderschön. Du hast ganz tolle Bilder gemacht, ich schwelge in Erinnerungen.

Das sind wahnsinnig viele Eindrücke, oder?

Danke, sagt Corinna
Hallo Corinna,
ja, die Route ist tatsächlich klasse, ein Highlight jagte das andere, zudem hatten wir ja auch super Wetter. Es wurde tatsächlich The-Best-of-the-West-Tour unserer Familie, so wir es erhofft hatten. :hug:
Wenn es dich ein bisschen inspiriert, dann freut mich das umso mehr. Bei so netten Kommentaren ist es mir die Mühe wert. Ich studiere ja auch sehr viele Reisebericht, ehe ich mich auf eine Tour festlege.
Ja, es sind wahnsinnig viel Eindrücke. So viele, dass man auch Schwierigkeiten hat, die alle zu verarbeiten. Das habe ich während der Reise auch gar nicht komplett geschafft, weil zwischen den einzelnen Highlights ja viel Fahrerei angesagt war und danach gleich die Arbeit losging. Dabei hilft mir aber jetzt aktuell das Schreiben dieses Berichts.
 
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Harald ich bin so begeistert über diese nahe Elchsichtung, ein richtiges Highlight sowas! Tja und falls Du unseren Winterbericht kennst, dann weisst Du wie sehr wir Jackson Hole, die One Million Cowboybar, die schönen Geschäfte und den Flair sowohl im Winter als auch im Sommer mögen. Du holst soviele tolle Erinnerungen zurück, danke Dir dafür!
:giggle::giggle::giggle::giggle::giggle::giggle::giggle:

Yellowstone im Winter finde ich sehr sehr spannend. Ich bin mir nicht sicher, ob ich den kenne. Zumindest habe ich hier im Forum noch keinen von euch gefunden, bei dem die Bilder noch zu sehen waren.
Falls es da einen gibt, würde ich mich über einen Link sehr freuen.
 
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Wow, ich wiederhole mich, aber Du präsentierst uns hier großartige Eindrücke. Wir waren das lange WE verreist und ich musste erst wieder aufholen. Die Begegnung mit dem Elch auf so kurzer Distanz 🙌🏻. Das Cabin sieht urig aus Und die Mädels hatten mehr Platz als ihr 😂
Oh danke!
:giggle::giggle::giggle:

Freut mich, dass du immer so brav aufholst! ;)
Der Elch war natürlich großes Glück, weil wir ja den ganzen Tag schon darauf gehofft und spekuliert, aber auch so kurz vor Verlassen des Parks schon aufgegeben hatten. Das war einer der Gänsehautmomente des Urlaubs.
Die Unterkunft fanden wir alle gleichermaßen toll. Irgendwie stimmig!
Ja, die Mädels hatten mehr Platz, aber wir Eltern dürfen uns ja ruhig etwas näher kommen ...
Wir versuchten ja grundsätzlich wo möglich und im Rahmen des Budgets Zimmer zu buchen, wo sie eigene Betten oder ein eigenes Zimmer hatten.

BTW: Ich habe das Gefühl, du warst motivationstechnisch schon mal besser drauf ? Oder verlässt du dich daruaf, dass du hier immer MEHR bekommst? ;):ROFLMAO:
 

Texelrita

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:giggle::giggle::giggle::giggle::giggle::giggle::giggle:

Yellowstone im Winter finde ich sehr sehr spannend. Ich bin mir nicht sicher, ob ich den kenne. Zumindest habe ich hier im Forum noch keinen von euch gefunden, bei dem die Bilder noch zu sehen waren.
Falls es da einen gibt, würde ich mich über einen Link sehr freuen.
Ja die Überschrift könnte ggf. irritieren, wir haben 2019 eine X-Mas Panama KF gemacht und uns dann in Vegas mit der Tochter getroffen um dann hoch nach Jackson zu fliegen, schau hier unser Winterwonderland, kurz bevor Corona kam, denn hier hörten wir im TV zum ersten Mal von einem Virus weit weit weg von uns 🙈

Panama on the rocks ab Seite 7 # 125 gehts los, falls das Vorspiel zu langwierig ist ;)
 
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siha

siha

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Hallo Rita,
habe gerade den Reisebericht überflogen. Jetzt hast du Mal Sehnsucht geweckt auf das Winter Wonderland.
Aber auch der Wal, der gerade auftauchte, war sehr beeindruckend
 

Cawu

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Ja, die Mädels hatten mehr Platz, aber wir Eltern dürfen uns ja ruhig etwas näher kommen ...
Wir versuchten ja grundsätzlich wo möglich und im Rahmen des Budgets Zimmer zu buchen, wo sie eigene Betten oder ein eigenes Zimmer hatten.

BTW: Ich habe das Gefühl, du warst motivationstechnisch schon mal besser drauf ? Oder verlässt du dich daruaf, dass du hier immer MEHR bekommst? ;):ROFLMAO:
Stimmt! ;)
Des lieben Familienfriedens auch sinnvoll!

Vielleicht liegt es daran, dass die USA in der nächsten Zeit nicht als Reiseziel geplant ist. Aber nichts desto trotz freue ich mich über die Fortsetzung und meeehr von Deinen wundervollen Bildern und euren Reiseerlebnissen :love:.

Habt noch einen schönen Abend und viele liebe Grüße
 
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Nach den vielen Fotos dürfen sich alle Mitfahrer heute etwas erholen:

Tag 12 Ein Fahrtag ohne Fotos

Heute steht wieder ein langer Fahrtag an. Wir wollen 671 km bis nach Beaver, Utah und von dort am nächsten Tag weiter zum Bryce Canyon. Einziger Porgrammpunkt sind die Park City Outlets etwa auf halber Strecke. Nach etwas über 3 Stunden ereignisloser Fahrt sind wir auch schon da. Wir stärken uns mit einem Imbiss, dann geht es in die Läden. Die Damen habne u.a. Gap, adidas und Nike und noch was, was ich vergessen habe, auf dem Zettel. Ich dagegen steuere Merrell an, wo ich auch Cross Trail Running Schuhe finde. Als wir uns wieder treffen, gibt es für meine Kreditkarte eine freudige Überraschung. Die Mädels stehen mit leeren Händen vor mir. Aber wie jeder weiß: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.

Den zweiten Teil der Strecke übernimmt Simone. Pech für sie, denn im dichten Verkehr im Großraum Salt Lake City macht das Fahren nicht so viel Spaß. Zum Glück dünnt der Verkehr auf der I-15 je weiter wir südlich kommen immer mehr aus. Irgendwann am frühen Abend kommen wir in Beaver an. Dort übernachten wir im Days Inn, wie immer an unseren Fahrtagen ein einfaches und günstiges Motel ohne Frühstück. Dafür bekommen die Mädchen ein eigenes Zimmer. Das hat eine Keurig-Kaffeemaschine, unseres nicht. Das geht natürlich nicht. Wenigstens dieses eine Mal muss ich mich durchsetzen und ich schnappe mir die Maschine. Am Abend spielen wir am Ende dieses ereignislosen Tages noch eine Runde Wizard. Ansonsten freuen wir uns, dass wir wieder viel Strecke machen konnten. Nach diesem fotolosen Tag geht es ab morgen wieder Schlag auf Schlag weiter.

Wir starten damit:

 

Norbert

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Nach den vielen Fotos dürfen sich alle Mitfahrer heute etwas erholen:

Da eure Fotos so tolle Eindrücke vermitteln und darüber hinaus auch viele schöne Erinnerungen wecken, ist eine Erholung eigentlich nicht notwendig... ;)
 
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