Vier im Westen

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siha

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Da eure Fotos so tolle Eindrücke vermitteln und darüber hinaus auch viele schöne Erinnerungen wecken, ist eine Erholung eigentlich nicht notwendig... ;)
Ich habe verstanden ... Aber beschwer dich nicht, wenn jetzt besonders viele Bilder kommen...

BTW: Wusstest du schon, dass du eine gewisse Ähnlichkeit mit cawu hast? ;)
Die treibt mich schon seit Jahren hier an .... :LOL::ROFLMAO:
 
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siha

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Nach dem kurzen Erholungstag gibt es mal eher eine Bilderflut ....

Tag 13 Bryce Canyon Teil – 1

Im Days Inn gibt es so etwas wie ein Frühstück, abgepackter Kuchen, Äpfel und Bananen. Wir fahren noch etwas auf der I-15 nach Süden, dann geht es ab Richtung Panguitch und weiter zum Bryce. Langsam ändert sich auch die Landschaft, und das rote Gestein dominiert. Im Nationalpark gibt es einige View Points, aber so richtig erschließt sich der Park erst, wenn man eine kleine Wanderung hinunter in Schlucht macht. Wir entscheiden uns für die beliebte Kombination aus Queens Garden Trail und Navajo Loop, die wir schon vor 13 Jahren gelaufen sind. Wir laufen allerdings in entgegengesetzter Richtung und sparen uns so den verhältnismäßig steilen Schlussanstieg. Dafür laufen wir entgegen der Morgensonne, am Ende heben sich Vor- und Nachteile auf.

Ist auch egal, denn die Landschaft ist von berückender Schönheit. Uns gefällt der Bryce noch besser als damals, und sogar Amelie, die allmählich etwas nationalparkmüde wird, mag die Wanderung durch das rote Felsenwunderland.

Wir starten also am Sunset Point und genießen die tolle Aussicht …







Der Weg führt zuerst steil in Serpentinen hinab







zur Wall Street, einem schmalen Durchlass zwischen zwei hohen Felswänden.







Damit haben wir auch schon den größten Abstieg hinter uns. Der Weg weitet sich und führt in sehr moderaten Auf – und Abstiegen durch Felsformationen und Hoodoos hindurch.







Man könnte an jeder Biegung stehen bleiben und diese wunderbaren Eindrücke aufsaugen – so schön hier!
 
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siha

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Tag 13 Bryce Canyon Teil – 2

Unterwegs treffen wir natürlich auch auf die unvermeidlichen Hörnchen







Nach gut zwei Stunden führt der Weg allmählich hoch zum Sunrise Point.







Oben bieten sich wieder tolle Ausblicke, all unsere Kameras glühen.











Am Rim geht es schließlich zurück zum Sunset Point, wo wir ins Auto steigen,um noch den einen oder anderen View Point abzufahren.
 

Cawu

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Sensationelle Aufnahmen 🙌🏻✨📷. Musste die Bilder ein paar Mal anschauen - Großartig!!!
Gerne noch viel viel mehr davon … 😍
 
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Tag 13 Bryce Canyon Teil – 3

Zum Abschluss fahren wir noch ein paar View Points ab.
Bekannt dürfte der Inspiration Point sein:





Nicht weit ist es zum Paria Point und zum Bryce Point.





Auf der Parkstraße kommt man noch an weitere Aussichtspunkte, aber die Damen meinen (nicht ganz zu Unrecht), dass sich das nicht lohne, weil sich die Views doch sehr ähneln. Dem habe ich nicht wirklich viel entgegenzusetzen. Außerdem habe ich (wie alle anderen) Hunger. Daher suchen wir einen Picknickplatz. Wie man auf den letzten Fotos sehen kann, ziehen dunkle Wolken auf und es wird auch eine Gewitterwarnung durchgesagt, während wir die letzten Krümel des Mittagessens vertilgen.

Auf der Fahrt zum Visitor Center gibt’s noch etwas Wildlife.



Wie immer kauft sich Leonie badge und stamps, und Amelie wird bei den Socken fündig. Langsam füllt sich ihre Mitbringseltasche. Der Bryce Canyon ist der fünfte Nationalpark unserer Reise, und einer war schöner als der andere. Zwei haben wir noch: einen sehr, sehr bekannten und einer der am wenigsten besuchten Nationalparks der USA.

Unsere Abfahrt nach Kanab, unserem nächsten Übernachtungsort, verzögert sich noch etwas, weil wir noch diesen wunderschönen Steller’s jay (Diademhäher) am Parkplatz entdecken.



Mittlerweile hat es begonnen zu regnen. Wir entscheiden daher, den geplanten Mossy Cave Trail, der zu einem hübschen Wasserfall führt, wegzulassen. Auch auf die Fahrt über die Cottonwood Canyon Road verzichten wir. Die ungeteerte, 46 Meilen lange Piste verbindet die Highways und führt dabei durch das traumhaft schöne Grand Staircase Escalante National Monument, Der Scenic Backway ist bei gutem Wetter problemlos befahrbar, wohl auch mit einem gewöhnlichen PKW. Zumindest hätte ich mir das zugetraut, aber im Regen macht das natürlich keinen Sinn. Daher fahren wir auf der US-89 nach Kanab. Aber auch da besteht die Möglichkeit zu dem einen oder anderen Stopp.
 
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siha

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Tag 13 Im Bauch des Drachen

140 km haben wir vom Bryce Canyon nach Kanab. Die erste Hälfte fahren wir im Regen, danach klart es wieder auf. Wir sind reichlich früh dran und haben noch Zeit für eine Fahrtunterbrechung. Der Coral Pink Sand Dunes SP kurz vor Kanab interessiert uns nicht so sehr, umso mehr Belly of the Dragon – der Drachen des Bauches, der sich kurz nach der Mt. Carmel Junction befindet.

Von außen sieht es so gar nicht nach dem Bauch eines Drachen aus…



Hinter dem klangvollen Namen verbirgt sich ein von Menschenhand gemachter, etwa 100 m langer Drainagetunnel. Bewaffnet mit den Handylampen, unseren Kameras und guten Outdoor-Schuhen (die Eltern) bzw. Adiletten (die Mädchen) klettern wir hinein. Der Boden ist uneben und man muss gut aufpassen. Je weiter man hinein kommt, erschließt sich der Name immer mehr. Das diffuse Licht und die Beschaffenheit der Wände erinnern tatsächlich an Eingeweide.









Wir eiern mehr oder minder einmal durch. Bis wir unsere Fotos schießen können, müssen wir ein Weilchen warten, denn eine Gruppe vermutlich südeuropäischer Damen ist vor uns da und macht Selfies in jeder erdenklichen Konstellation. Davon bin ich bald genervt. Leonie und Amelie scheinbar auch, denn sie machen sich recht schnell an den Rückweg.

Simone und ich sind nun fotomäßig am Drücker und natürlich machen wir jetzt Selfies und andere Aufnahmen in jeder erdenklichen Konstellation ;)









Kurz bevor wir den Tunnel verlassen, kommen uns zwei junge Männer entgegen und fragen uns, ob die „nice girls“, die draußen warten, zu uns gehören. Gehören sie, und als Vater von praktisch erwachsenen Töchtern werde ich daran erinnert, dass ich mich langsam von dem Gedanken an „Daddys little girls“ verabschieden muss.

Danach fahren wir weiter Richtung Unterkunft. Auf einen Abstecher zum Coral Pink Sand Dunes State Park oder den Sand Caves, beide in der Nähe von Kanab haben wir keine Lust. Evtl. würde ich eines davon oder beide gleich morgen in der Früh nachholen. Daher kommen wir also schon sehr bald an unserer Unterkunft, dem Quality Inn“ an. Als wir unser Zimmer betreten, merken wir gleich, dass es schief liegt. Zwischen der einen und der anderen Wand gibt es ein Höhengefälle von einigen Zentimetern, und damit stehen auch die Betten schief. Wer einmal auf einer schiefen Fläche gezeltet hat, weiß wie blöd das ist, wenn der eine Schlafpartner immer auf den anderen draufkugelt.

Kleiner Spoiler: Natürlich opfere ich mich und schlafe „unten“. Tatsächlich rückt mir Simone nachts ganz schön auf die Pelle. Das kann ich ja noch gut verkraften, aber dass sie sich dabei die Decke krallt, muss nun wirklich nicht sein.

Ansonsten gibt es aber am Quality Inn nichts zu meckern. Wir springen noch in den Pool, eher wir abends noch schnell zu McD rüber fahren.

Kanab gilt unter outdoor-Enthusiasten als kleines Paradies, wo man im Umkreis die tollsten Gebiete besuchen kann. Am bekanntesten ist sicher „The Wave“ (oder auch Coyote Buttes North). Die Besucherzahl ist auf 20 Personen täglich begrenzt (Angabe ohne Gewähr) Ein Teil der Permits werden vier Monate vorher in einer Online-Lotterie verlost. Das hatten wir auch versucht, aber natürlich erfolglos. Außerdem besteht die Möglichkeit zu einem Walk-in-Permit. Dazu findet vor Ort eine Verlosung für den folgenden Tag statt. Hier stehen die Chancen günstiger. Aufgrund unserer knappen Zeitplanung war das aber leider keine Option.

Aber es gibt in der Gegend noch reichlich Alternativen, z.B. den Paria River Canyon oder White Pocket, die mir auch sehr gut gefallen hätte. Dazu hätten wir noch einen weiteren Ort vor Ort gebraucht, den wir dann nur noch in Los Angeles abknapsen hätten können. Das wiederum war für Amelie keine Option, und so bleibt uns nur morgen nach Plan zu verfahren, und der heißt Grand Canyon North Rim. Auch nicht schlecht wie der morgige Tag zeigen wird.
 

Cawu

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Schade, dass das Wetter umgeschlagen ist. Der Bauch des Drachens gefällt mir sehr gut! Auch den Diademhäher hast Du sehr gut getroffen.
Schiefe Betten = Kuschelmodus :giggle:
Freu mich auf die Fortsetzung!!!!

Liebe Grüße und schönen Abend
 

gumpi67

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Bei deinen Bildern hätte ich sofort wieder Lust, einen weiteren Urlaub zu planen. :stareyes: Den Bryce Canyon haben wir leider auf unseren bisherigen Touren in den Westen der USA noch nicht geschafft, aber ich weiß mittlerweile aus mehreren Reiseberichten, dass wir da definitiv etwas sehr schönes versäumt haben. (y)

Das Reisen mit erwachsenen "Kindern" kann schon sehr anspruchsvoll sein, da es nicht immer leicht ist, allen Bedürfnissen gerecht zu werden. Wir hatten bei unserer Kalifornienreise im heurigen Frühjahr Begleitung von unserer jüngeren Tochter (22) und ihrem Lebensgefährten (23). Wie es aussieht, waren sie mit der Planung der Reise vollauf zufrieden und sind einer Wiederholung glaube ich auch nicht abgeneigt. :D
 
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siha

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Tag 14 Sandhöhlen und die große Schlucht

Heute passiert nicht wirklich viel, aber diese Tage sind ja manchmal die besten. So auch heute.

Die Mädchen bleiben heute länger liegen, daher fahren Simone und ich zu den 5 Meilen nördlich von Kanab liegenden Sand Caves. Vom Parkplatz laufen wir eine halbe Meile zu einem Felshang, den wir hochsteigen. Entlang der Kante geht es dann zu den von Menschenhand geschaffenen Sandhöhlen.















Ein netter und kurzer Ausflug. In Kanab packen wir die Töchter und das Gepäck ein und fahren zum North Rim des Grand Canyon. Mit 1 h 40 Minuten sind die 130 km für unsere Verhältnisse ein Katzensprung.

So sind wir auch schon am späten Vormittag an der einizgen Lodge am North Rim, der Grand Canyon Lodge, wo wir für die Nacht eine Pioneer Rim Side Cabin hatte. Zuerst gönnen wir uns einen ersten Blick in die große Schlucht. Das tun wir von der Terrasse der Lodge, die direkt an der Kante liegt und erste tolle Ausblicke ermöglicht.





Danach stärken wir uns im Deli mit mac’n cheese, um anschließend im Sun Room der Lodge Siesta zu halten.





Am Nachmittag werden wir dann die wichtigsten View Points besichtigen.
 
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Tag 14 Cape Royal Road

Am frühen Nachmittag brechen wir schließlich auf um den North Rim zu erkunden. Er liegt mit durchschnittlich 2400 m 300 m höher als der South Rim, entsprechend ist es etwas kühler und zwischen Oktober und Mai sind alle Einrichtungen geschlossen.
Da er abseits der gängigen Touristenrouten liegt und aufwändiger zu erreichen ist, entfallen auf ihn auch nur 10 Prozent der Grand Canyon Besucher, entsprechend ruhiger geht es hier zu. Die meisten Viewpoints liegen an der 35 km langen, schmalen Cape Royal Road, auf der längere Fahrzeuge verboten sind.
Unser erster Stopp ist am Point Imperial, von dem man auf das östliche Ende der großen Schlucht und den Marble Canyon blickt. Auf einer Höhe von 8803 ft (2683m) ist er der höchste View Point im gesamten Nationalpark. Wie erhofft, stehen nur wenige Fahrzeuge am Parkplatz, so dass wir die grandiose Aussicht in aller Ruhe genießen können.
Während bei den Aussichtspunkten am South Rim die Weite und Ausmaße des Canyon beeindrucken, sind es hier die gewaltigen Felsformationen, diie der Szenerie Wucht und Dramitk verleihen.







Wir folgen der Straße über den Vista Encantada, Roosevelt Point und Walhalla Overlook bis zum Endpunkt am Cape Royal.







Von dem großen, kaum gefüllten Parkplatz führt ein einfacher Weg zu zwei weiteren Viewpoints.



Hier in der Höhe wachsen sogar Kakteen:



Wir steuern zuerst Angels Windows an, ein Loch im Felsen, durch das man bis hinunter zum Fluss schauen kann.







Nicht weit davon entfernt ist das Cape Royal.









Nach diesen wunderbaren Eindrücke wird es nun Zeit zurückzufahren und in unsere Cabin einzuchecken.

BTW: Ihr wolltet viele Bilder - ihr habt sie :ROFLMAO:
 
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