Zwischen Trotteln und Tölpeln - Helgoland im Juni 2020

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Suse65

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Was für ein Bericht ❤ Ich wiederhole mich gerne - ihn zu lesen ist ein Traum.
Wir sind seit gestern wieder zu Hause, haben aber für April wieder eine Woche ‚unser‘ Appartement gebucht. Und dann werden wir auch die Bunkerführung machen! Ich dachte eher, muffig/feuchte Gänge seien nichts, was man gesehen haben muss, denke aber nach Deiner Beschreibung nun anders darüber - das ist Geschichte, wenn auch keine schöne, pur.
‘Den‘ Maulbeerbaum haben wir natürlich auch gesehen - ohne zu wissen welch Berühmtheit wir vor uns haben. Beim nächsten Besuch schaue ich ihn mit anderen Augen an und vielleicht streichle ich dem tapferen Kerl auch einmal über seine raue Haut ?

Ja, die Bunkerführung ist spannend. Ein bißchen muffig und modrig ist es zwar, aber das gehört ja dazu. Sie spielen dann auch eine Tonaufnahme vom Big Bang ab. Da bekommt man wirklich Gänsehaut.

Zu den Lummen kommen wir ja erst noch, aber bis morgen werde ich das nicht fertig reingesetzt haben, deswegen mal ein Fernsehtip für morgen:


Es werden wohl auch die Bunkeranlagen gezeigt, dann bekommt Ihr schon mal einen Eindruck. Und es geht auch um das Alfred-Wegener-Institut, das ist auch sehr interessant. Der Lummensprung wird auch Thema sein, vielleicht sieht man springende Küken, davon gibt es nicht so viele Aufnahmen. Vielleicht interessiert es ja den einen oder anderen, wir gucken das auf jeden Fall.

Freitag geht's mit dem Bericht dann weiter.
 

bens2613

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Oha, jetzt hast du mich aber echt gepackt, was für ein wunderschöner RB. Genial geschrieben, Traumfotos und ich sitze hier voller Begeisterung. Ja, nicht nur in unserem heissgeliebten USA ist es schön.

Danke dir ganz herzlich dafür,

Wow und liebe Grüsse, Corinna
 

Cawu

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Fantastische Aufnahmen ? ? ? !
Vielen Dank für den hervorragenden Bericht ??
 
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Ich freu mich über das Interesse und wenn ich jemanden für Helgoland begeistern kann, der da noch nicht war oder einen anderen Eindruck hatte. Ich hoffe, Ihr habt noch Spaß am Weiterlesen.
 
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Die Düne, so die allgemeine Bezeichnung für die Helgoland vorgelagerte Insel, war bis vor 300 Jahren mit dem Felsen durch eine Landbrücke verbunden, die dann einer Sturmflut zum Opfer fiel. Seither ist die Düne eine Insel und zwischen ihr und Helgoland selbst pendelt eine kleine Fähre.

Düne voraus:

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Außer der eigentlichen Fähre fahren bei höherem Andrang noch zwei Börteboote, um die Passagieranzahl an Bord niedrig zu halten. Immerhin eine neue Aufgabe für die Boote.

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Bei den weiterhin hochsommerlichen Temperaturen sind wir für die Düne besonders schwer bepackt. Nicht nur das Stativ, auch Sonnenmilch, Handtücher, genug zu Essen und zu trinken, wir wollen die Düne nämlich einmal ringsum ablaufen. Zum Glück ist es von uns aus zu dem kleinen Binnenhafen nicht weit, es sind nur ein paar Meter, vorbei an der Büste Hoffmann von Fallerslebens, der irgendwie mißmutig über die Landungsbrücken schaut.

Die Überfahrt zur Düne kostet derzeit 6 Euro round trip und dauert gefühlt fünf Minuten. Ob man sich dann am Anleger nach rechts oder links wendet, bleibt einem selbst überlassen, an beiden Seiten gibt es schöne Badestrände. Sofern man sich ins Wasser traut. Das hat nichts damit zu tun, daß es hier, auf der Hochsee, keine vorgelagerten Riffe gibt, die die schnellen Hundshaie abhalten würden, zu deren Jagdgründen Helgoland gehört. Den Mut braucht man wegen der Temperaturen.

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Wir gehen im Uhrzeigersinn los. Die Düne wird vom Flughafen und einem großen Campingplatz beherrscht. In der Ferne sehen wir ein paar nackige Menschen mit großem Gejohle im Wasser planschen. Daraufhin probiere ich es mal mit den Füßen. Ich bin wirklich nicht so arg empfindlich, aber das geht gar nicht, das Wasser fühlt sich an wie ungefähr zehn Grad. Wie die das aushalten ist mir ein Rätsel, aber vermutlich gehen die im Winter auch Eisbaden oder sowas.

Das Gehen im Sand ist in der Hitze schon anstrengend, aber unterwegs gibt es immer wieder einen Grund anzuhalten und zu fotografieren, so daß man schon mal Kräfte sammeln kann.

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Denn am Flughafen muß man dann immer noch einen Zahn zulegen, wenn man die Landebahn überquert, denn selbstverständlich herrscht hier, wie fast überall auf Helgoland:

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Vor ein paar Jahren hat eine der kleinen Maschinen einem Mann, der sich nichtsahnend genau in der Einflugschneise zum Sonnenbaden hingelegt hatte, beinahe einen neuen Scheitel gezogen, damit brachte er es sogar auf das Titelblatt der Bild. https://www.bild.de/news/inland/notlandung/scharfe-landung-auf-helgoland-36213256.bild.html

Wenn man an der Ostseite angekommen ist, wird das Gehen noch schwerer, hier gibt es keinen Sand, sondern nur dicke, runde Kieselsteine. In den Dünen nisten Möwen, die Küken sind so häßlich, daß sie schon wieder süß sind. Die Eltern finden uns dagegen überhaupt nicht toll und fliegen kreischend ein paar Scheinangriffe, während wir weiterstolpern.

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An der äußersten südöstlichen Ecke der Düne sehen wir dann die ersten Robben, aber im Vergleich zu früheren Jahren sind es wenige. Ein paar Kegelrobben

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und etwas weiter dann auch noch der eine oder andere Seehund. Sie liegen träge in der Sonne, gelegentlich winkt uns der eine oder andere mal zu:

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Erst, als ein Börteboot mit einer Ausflugsgruppe vorbeifährt, sprinten einige so schnell wie möglich ins Wasser. Wir vermuten später, daß sie hier entweder gefüttert werden oder generell mit Fischerbooten Futter verbinden.

Eigentlich soll man zu den Robben einen Mindestabstand von 30 Metern einhalten, viele halten sich aber nicht daran, manchmal ist es aus Platzgründen auch gar nicht möglich, und den Robben ist es eigentlich auch egal. Wenn man ihnen zu nahe kommt, robben sie mehr oder weniger gelangweilt ins Wasser und gucken, bis die Störenfriede weg sind.

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Ansonsten kommt hier wenig Bewegung in die Truppe und wir sind inzwischen auch ziemlich durch. Zum Sonnenuntergang können wir nicht mehr bleiben, wir haben einen Tisch in einer Pizzeria reserviert.
 
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Es fällt auf, daß wir schon zum zweiten Mal hier essen, als wir mit der Betreiberin des Bistros ins Gespräch kommen. Sie beklagt den Personalmangel auf der Insel. Ob wir nicht gleich dableiben wollten, sie hätte locker zwei Jobs für uns und sogar eine Unterkunft, aber das ist natürlich nicht ernst gemeint. Ob es nun an der etwas plötzlichen Wiederöffnung für den Tourismus lag, daß es schwierig war, auf die Schnelle Saisonkräfte anzuheuern, oder ob Helgoland ein weniger verlockender Arbeitsplatz für Festländer ist, keine Ahnung. Daß überall Personal fehlt, ist uns allerdings auch schon aufgefallen. Wenigstens einmal in dieser Woche wollen wir Knieper essen und die Möglichkeit dazu gibt es direkt gegenüber vom Hotel im Aquarium Café. Das direkt daneben liegende Aquarium ist zwar schon seit ein paar Jahren geschlossen, aber das Café, eigentlich ein Restaurant, heißt immer noch so.

Weil Knieper keine Tiefkühlware ist, sondern abhängig von der Lieferung der Helgoländer Fischer auf der Karte erscheint, muß mindestens 24 Stunden vorher bestellt werden, und genau das ist die Schwierigkeit. Mehrmals laufen wir zum Restaurant, das dann aufgrund von Personalmangel tagsüber geschlossen hat, wenn wir abends wiederkommen, ist für den kommenden Tag schon ausgebucht, aber schließlich klappt es doch noch.

Andere Unternehmungen klappen dagegen gar nicht. Die Westseite der Insel ist derzeit überhaupt nicht zugänglich, man kommt nicht einmal in die Nähe des Tores, das den Weg unterhalb der Klippen, der nur von den Mitarbeitern des Vereins Jordsand und dem Robbenjäger benutzt wird, absperrt.

Aber auch außerhalb des Tores ist es hier schön; am Abend, wenn die Sonne untergeht, lassen sich durch das Tor hindurch fantastische Aufnahmen von den um die Felsen kreisenden Vögel machen.

Das Bild habe ich auf einer früheren Reise aufgenommen, nur um mal zu zeigen, wie schön die Westseite der Insel in der Abendstimmung ist.

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Derzeit ist da jedenfalls kein Hinkommen, ein älterer Helgoländer erzählt uns, bei den Ausbauarbeiten des Ankerplatzes für die Fähren seien wieder einmal größere Mengen Munition gefunden worden, so daß das Gelände weiträumig abgesperrt ist, denn dort herrscht jetzt natürlich:

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Wir schlagen also den Weg zum Südhafen ein und bummeln ein bißchen herum. Am Spätnachmittag ist es hier wuselig und laut, wenn die Besucher zu ihren Fähren strömen. Jetzt am Abend ist es ganz ruhig.

Manche Segler kommen alle paar Jahre nach Helgoland:

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An der Seglerpier dümpeln ein paar Segelboote, nur ein einziges größeres Boot ist jetzt noch hier, das tagsüber unauffällig zwischen den riesigen Katamaranen verschwindet, die hier am Südhafen festmachen. Das ist aber bloß typisch norddeutsches Understatement, denn dieses Boot mag zwar viel kleiner sein, steckt alle anderen locker in die Tasche.

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Die Hermann Marwede, der Seenotrettungskreuzer der DGzRS, hat mit über 9000 PS mehr Leistung als mancher Eisbrecher, an Bord ein voll ausgestattetes Krankenhaus und ständig 15 Mann Besatzung, die im Notfall sofort einsatzbereit sind. Wenn man sich über die Seite der DGzRS rechtzeitig anmeldet, kann man es sogar besichtigen, die Hermann Marwede ist dauerhaft in Helgoland stationiert.

Wir wandern weiter zum Nordosthafen, setzen uns in einen der Strandkörbe, schauen hinüber zur Düne und träumen von zukünftigen Urlauben. Auf der Düne gibt es seit ein paar Jahren Holzhäuser, die man für relativ schmales Geld mieten kann, das wäre irgendwann nochmal was. Ich könnte mir das auch mal für den Winter vorstellen, wenn die jungen Kegelrobben geboren werden und die Bullen ihre blutigen Kämpfe am Strand austragen.

Am Donnerstag fahren wir noch einmal rüber, vielleicht sind mehr Robben da, und im Inselinneren waren wir auch noch gar nicht.
 
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Diesmal gehen wir gleich an den Südstrand, an der kleinen Blockhüttensiedlung vorbei.

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Es liegen wieder ein paar Robben hier, viel mehr als letztens sind es aber nicht. Der Ehemann baut direkt das Stativ auf. Ich habe keine Lust zu warten und gehe schon mal vor, wir verabreden, uns später im Inneren der Insel zu treffen. Bevor ich zwischen den Dünen verschwinde, sehe ich ihn noch von weitem unten am Strand mit jemandem in offiziell aussehender khakifarbener Rangerkleidung ins Gespräch vertieft.

Die Düne ist im Inneren von einem Labyrinth aus Holzbohlenwegen und asphaltierten Pfaden durchzogen, die zwischen Sanddornhecken verlaufen, die an manchen Stellen hoch sind, daß zumindest ich nicht darüber hinweggucken kann.

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Nachdem die letzte Helgolandreise schon mehrere Jahre her ist, habe ich längst vergessen, wie ich laufen muß, um zu den Orten zu kommen, die ich besuchen möchte. Es ist also eher Zufall, daß ich auf Anhieb direkt am Friedhof der Namenlosen lande, wo die vor der Küste Helgolands ertrunkenen Menschen beerdigt wurden.

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Nicht alle sind namenlos und es sind auch ein paar Kriegsgräber und eine Gedenktafel für verstorbene Mitglieder der „Rock’n’Roll Butterfahrt“ dabei. Die Rock’n’Roll Butterfahrt ist ein kleines Festival, das jährlich auf Helgoland stattfindet und dessen Teilnehmer vereinsmäßig organisiert sind.

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Wie auch immer, ob namenlos und ertrunken oder nicht, es ist üblich der Toten durch Läuten der Schiffsglocke zu gedenken, ich tue das jedesmal, wenn ich hier bin, Ertrinken muß so ein schrecklicher Tod sein. Es ist immer ein sehr melancholischer Moment, wenn man so zwischen dem Sanddorn und den verkrüppelten Bäumen steht und die Glocke ertönt. Durch die Sanddornhecken vom Seewind abgeschnitten ist es sonst ganz still hier und noch viel heißer als am Strand.

Munter dagegen sind die kleinen Austernfischerküken, die überall auf der Insel herumlaufen.

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Aber es gibt auch noch etwas Exotischeres. Auf der Düne gibt es zwei Süßwasserareale, beide werden gern von Möwen angeflogen, die hier ihr Gefieder vom Salzwasser reinigen. Aber es gibt auch Sumpfhühner und Stockenten, und wenn man Glück hat, bekommt man eine der Schmuckschildkröten zu Gesicht. Die sind natürlich irgendwann mal ausgesetzt worden, aber aufgrund der relativ milden Witterung mit kaum je starkem Frost fühlen die sich hier anscheinend ganz wohl.

Jetzt heißt es nur den See wiederzufinden. Ich irre zwischen dem Sanddorn umher und stapfe schließlich sogar auf Johnnys Hill hinauf, um mir einen Rundblick zu verschaffen. Johnnys Hill ist eine künstlich aufgeschüttete Erhebung mit einem Aussichtspunkt in der Inselmitte, nicht wirklich hoch, aber hoch genug, um die Düne in alle Richtungen überblicken zu können. John Krüß, der damalige Düneninspektor, ließ den Hügel genau zu diesem Zweck aufschütten und nach ihm ist er dann auch benannt. Nicht zu verwechseln mit James Krüß, dem Schriftsteller.

Blick nach Westen. Kein Teich in Sicht.

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Blick nach Osten. Auch kein Teich.

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Während ich oben bin, klingelt mein Handy, der Ehemann ist dran und fragt, wo ich bleibe. Ich sage, daß ich den Teich nicht finden kann, er meint, er säße schon dort. Kaum, daß er das gesagt hat, kann ich ihn in der Ferne auch auf einer Bank sitzen sehen, daß daneben der Teich ist, kann man aus dieser Perspektive nicht erkennen. Wir winken uns zu und ich marschiere wieder los. Obwohl ich die grobe Richtung ja nun schon gesehen habe und es Luftlinie wirklich nicht mehr weit aussah, finde ich den verflixten Teich trotzdem nicht. Ich laufe Asphaltwege und lande vor einem Minigolfplatz, ein Sandweg führt mich zum Strand und ich muß alles wieder zurücklaufen.

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Schließlich frage ich den Minigolfplatzbesitzer, ob ich hier zum Teich komme. Etwas mürrisch läßt er mich durch und ich steige über die Hecke an der Grundstücksgrenze und bin endlich da.

Wir beobachten das Treiben am Teich eine ganze Weile, auszuhalten ist das aber nur, weil wir die Regenschirme als Sonnenschutz aufspannen.

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Wahrscheinlich ist es sogar den Schildkröten heute zu heiß, wir sehen diesmal keine einzige, aber ansonsten ist relativ viel los. Es gibt sie aber wirklich:

Ein Hauch Florida auf Helgoland:

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Die Möwen kreisen so lange am Himmel, bis sie sehen, daß unten im Wasser wieder Platz frei geworden ist, dann landen sie, um zu baden. Es geht zu wie auf einem größeren Flughafen.

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Der Ehemann erzählt mir, daß er vorhin mit dem Robbenjäger der Düne gesprochen hat. Die Robbenjäger sind weniger Jäger, als eher Ranger, und so wissen wir jetzt, woran es liegt, daß so wenige Robben am Strand liegen. Derzeit seien vor Helgoland große Heringsschwärme unterwegs, die Robben sind alle draußen und stopfen sich voll. Anders sei es noch im Frühjahr gewesen, im April hätten um die Lange Anna um die 400 und auf der Düne um die 1200 Robben gelegen. Vermutlich ist das wie mit den Tölpeln, in der besucherfreien Zeit haben die Tiere eben wieder mehr Raum einnehmen können. Die über 1000 Robben auf der Düne hätte ich gern gesehen, das muß ein gewaltiger Anblick gewesen sein.

Auch ein gewaltiger Anblick sind dann abends die Knieper, die vor uns aufgetischt werden. Verstaubt und verschwitzt von der Düne zurückgekehrt, haben wir versucht, uns ordentlich herzurichten für das feine Essen. Das Aquarium Café ist jetzt kein Sternerestaurant, aber Knieper ist auch keine Massenware, sondern fast so selten wie der Helgoländer Hummer, und schon deshalb nicht so ganz günstig. Man bekommt allerdings auch eine anständige Portion, so ungefähr ein Kilo soll das sein pro Person. Dazu gibt es Weißbrot und verschiedene Soßen. Satt wird man auf jeden Fall.

Den Knieper servieren sie hier immer sehr heiß, das mag ja nicht jeder bei Schalentieren, weil es auf Kosten des Geschmacks gehen soll. Wir haben keine Fotos von unserem Essen, aber Uwe hat welche in seinem Reisebericht. Inklusive Vorspeise, Weißwein und Wasser kamen wir zu zweit auf eine Rechnung von 85 Euro, nur, damit man mal eine Hausnummer hat. Muß jetzt jeder selbst entscheiden, ob das zu teuer oder angemessen ist, aber Knieper Essen ist auf Helgoland eigentlich ein Muss, wenn man nicht gerade Vegetarier ist. Uns hat es so gut geschmeckt, daß wir überlegen, für den nächsten Tag nochmal zu bestellen, das scheitert dann aber daran, daß es in den kommenden Tagen keinen Knieper gibt.
 
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Also sitzen wir am nächsten Abend wieder in der Outdoor-Pizzeria, auch ganz gut, denn hier können wir die Ausrüstung für den Felsen schon direkt neben dem Tisch auf die Wiese stapeln. Der Platz draußen neben der kleinen Parkanlage, die das Zentrum des Lung Wai bildet, ist ganz idyllisch und gibt auch einen schönen Ausblick zum Leute gucken. Heute Abend haben wir Glück, denn wir haben Gelegenheit, den Nordsee-Klassiker zu beobachten, eine Möwe, die auf der Markise eines Geschäftes auf Opfer lauert und erfolgreich einem Kind das Eis aus der Hand reißt. Das brüllende Kind tut einem ja schon leid, das ist mit Sicherheit furchtbar erschrocken. Aber irgendwie ist es auch zu witzig, wie schlau die Möwen das anstellen. Es gelingt ihnen immer wieder, auch bei Erwachsenen. Noch begehrter als Eis sind allerdings Fischbrötchen.

Im Anschluß geht es direkt hoch aufs Oberland zum Lummenküken gucken. Die sind nur süß und nicht frech.

Die an die Fenster der Hummerbude des Vereins Jordsand geschriebenen Infos lassen erkennen, daß die Kükensaison langsam endet, es springen täglich weniger Küken, manchmal sogar nur eines. Es lohnt sich aber schon allein wegen der grandiosen Sonnenuntergänge und der ganz besonderen Atmosphäre, abends hochzufahren.

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Der Lummenfelsen an der Nordspitze der Insel zieht dann abends auch immer Gruppen von Zuschauern an, die nur wegen des Sonnenuntergangsspektakels kommen.

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Andere kommen wegen der Vögel,

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manche beobachten auch die Schnucken, die jetzt an den Steilhängen weiden.

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Alle teilen sich einträchtig die paar Meter Zaun oder sitzen oben in den Pfeilkressewiesen und schauen auf die Lange Anna.

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Die Lange Anna hat ihren Namen der Sage nach von einer hochgewachsenen Kellnerin, aber das ist nicht belegt. Auf Helgoländisch ist sie der „Nathurn Stak“, und leider sind ihre Tage gezählt, denn die Erosion setzt ihr wie auch dem Rest der Insel trotz aller Maßnahmen zum Küstenschutz zu. Manch ein Platz, an dem vor 20 Jahren noch eine Sitzbank stand, liegt nun jenseits des Drahtzaunes, und die Aussichtsplattform gegenüber der Langen Anna darf man schon seit vielen Jahrzehnten nicht mehr betreten.

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Immer wieder gab es Versuche, die Lange Anna zu retten, es gab Stiftungen, die die Geldmittel bereit gestellt hätten, aber Untersuchungen haben gezeigt, daß sie bereits zu stark erodiert ist, als daß noch so viel hineingepumpter Zementkleber auf lange Sicht etwas helfen würde. Auch die Möglichkeit, sie mit einem Gerüst zu stützen, wurde verworfen, weil man davon ausgeht, daß der Felsen innerhalb des Gerüsts zerbröseln wird und dies dann wie ein sinnlos gewordenes Exoskelett stehen bleibt. Letztlich hat man sich entschieden, der Natur ihren Lauf zu lassen, und es ist nicht unmöglich, daß die Lange Anna noch zu unseren Lebzeiten einstürzt. Man hätte vermutlich früher anfangen müssen, den Felsen zu stabilisieren, aber die Lange Anna hat viele Vorgänger, die längst Geschichte sind, und um die sich auch niemand besonders gekümmert hat. Der weiche Sandstein, der Helgoland beim Big Bang das „Überleben“ gesichert hat, ist auf der anderen Seite eben langfristig sein Untergang und die Vergänglichkeit ist es auch, die der besonderen Stimmung, wenn die Sonne hinter der Langen Anna untergeht, immer etwas Bittersüßes und Romantisches gibt. Die vielen Vögel, die auf der Langen Anna wohnen, sind sich nicht bewußt, daß der Verfall an ihrem Zuhause nagt. Die Tölpel nisten hier besonders zahlreich.
 

Mike_FB

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Ich wiederhole mich gerne, so einen super Bericht mit all den Fotos und Informationen hab ich sehr selten gelesen.
Kompliment!!
Vielleicht solltest Du deinen Bericht mal als Buch veröffentlichen.
Ich hoffe, ihr habt auch mal die andere Spezialität der Insel verkostet: Helgoländer Eiergrog.
Ich hab mal in meiner Jugend in den Eiergrogstuben (Oberland in der Nähe der Kirche) 5 Stück geschafft:-p. Wenn man damals 4 schafft bekam man den Fünften kostenlos. Hat Spaß gemacht, aber an den Nachwirkungen hatte ich die ganze Nacht und den folgenden Tag zu kauen:sick:.
Bitte weiter so. Ich kann kaum Deinen nächsten Bericht erwarten.?:)?:)
Gruß Mike
 
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Suse65

Suse65

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Ich wiederhole mich gerne, so einen super Bericht mit all den Fotos und Informationen hab ich sehr selten gelesen.
Kompliment!!
Vielleicht solltest Du deinen Bericht mal als Buch veröffentlichen.
Ich hoffe, ihr habt auch mal die andere Spezialität der Insel verkostet: Helgoländer Eiergrog.
Ich hab mal in meiner Jugend in den Eiergrogstuben (Oberland in der Nähe der Kirche) 5 Stück geschafft:-p. Wenn man damals 4 schafft bekam man den Fünften kostenlos. Hat Spaß gemacht, aber an den Nachwirkungen hatte ich die ganze Nacht und den folgenden Tag zu kauen:sick:.
Bitte weiter so. Ich kann kaum Deinen nächsten Bericht erwarten.?:)?:)
Gruß Mike

Ach, das klingt aber lecker. Nee, Eiergrog kennen wir noch nicht. Wenn wir tatsächlich mal eine Winterreise nach Helgoland machen, dann wird das aber sowas von ausprobiert. Weißt Du, ob es diese Eiergrogstuben noch gibt? Muß ich gleich mal googeln. Eigentlich kann man das ja auch mal im Sommer trinken... :coffee:

Edit: Pinks Eiergrogstuben gibt's nach wie vor. Werden gleich gemerkt, vielen Dank für den Tip.
 

Mike_FB

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Klar, würde ich unbedingt mal probieren. Aber hört (spätestens) nach dem dritten Eiergrog auf, sonst gehts euch wie mir damals. Das ist reichlich Alc drin. ;)
 

Reisezottel

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Jetzt oute ich mich auch noch als bisher stille Mitleserin.

Helgoland ist toll - und Du bringst die Stimmung super rüber.Die Fotos sind sensationell?

Als ich noch jung war (so 1978,nach der Ausbildung zur Bankkauffrau) habe ich mal überlegt eine Saison auf Helgoland bei einer Bank zu arbeiten. Aber mein AG in Kiel war nicht einverstanden, leider. Danach war ich noch 2 mal mit meinem Mann (Schwabe, aber seefest) auf der Insel

Aber, lange Rede, kurzer Sinn: Eiergrog kann man gut selbst machen, dann muss man schon nicht mehr fahren! Auch im Schwabenländle habe ich den eingeführt und sie mögen ihn :))

Viele Grüße vom (zur Zeit nicht) Reisezottel
 
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Suse65

Suse65

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Am Lummenfelsen, wo die Einflugschneisen schmal sind, nisten vor allem Möwen und Trottellummen. Oberhalb nisten die Lange-Anna-Sonnenuntergangsgucker:

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Wir ergattern einen Platz direkt am Zaun, der Ehemann baut das Stativ auf und ich drehe meinen Zoom auf Maximum, was aber nicht so richtig etwas nützt, denn Lummenküken springen in der Dämmerung, um nach dem Sprung besser gegen ihre Freßfeinde, die Robben, geschützt zu sein, bis sie auf die Hochsee hinausgetrieben sind. Die Eltern versorgen die Küken von da an auf dem Wasser weiter, bis sie flügge geworden sind.

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Wann es soweit ist, daß ein Küken springt, hängt davon ab, wann es zu groß wird, als daß die Eltern es oben im Felsen noch ausreichend mit Futter versorgen könnten. Die Ansichten darüber, wann der Zeitpunkt gekommen ist, daß das Küken ausziehen muß, gehen, wie beim Menschen, bei Küken und Eltern manchmal auseinander. Wenn das Küken sich gar zu zögerlich anstellt, wird es auch schon mal gestoßen. Egal, ob es freiwillig springt oder elterlicherseits nachgeholfen wurde, wenn es erst einmal nach unten trudelt, stürzen ihm die Eltern sofort wie zwei Torpedos in die Tiefe nach und flankieren es, bis es in der Menge der anderen Küken angekommen ist, die dann gemeinsam ein großen Gruppen auf der Nordsee treiben. Manche Küken, die zu kurz springen, landen auf dem Felsboden und werden vom Verein Jordsand eingesammelt, beringt und ins Wasser gesetzt. Den Küken macht das nichts aus, Lummen sind, genau wie Tordalke, eigentlich dem Pinguin näher als dem Flugvogel und ihr dichtes Gefieder schützt sie sowohl beim Aufprall als auch später vor dem kalten Nordseewasser.

Den Lummensprung zu beobachten ist uns in der Vergangenheit schon geglückt. Dabei muß man vorgehen wie beim Pferderennen, man kann unmöglich das gesamte Starterfeld im Auge behalten, man muß auf einen Kandidaten setzen und hoffen, daß der sich heute traut. Von den Umstehenden hören wir gemurmelte Anfeuerungen für den Favoriten und schließlich einmal eine Erfolgsmeldung, zwei Frauen neben uns haben „ihr“ Küken springen sehen. Wie wir später an der Jordsand-Hütte sehen, war das an dem Tag das einzige Küken. Wir haben zwei aussichtsreiche Kandidaten in der Pipeline, vor allem einer scheint ernsthaft springen zu wollen und arbeitet sich mit hochgerecktem Kopf mutig zur Felskante vor.

Noch sitzt es dicht am Felsen. Die zwei erwachsenen Vögel, die vor ihm sitzen, sind vermutlich die Eltern.

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Hier hat er sich schon weit vorgewagt und wäre wahrscheinlich gesprungen, wenn nicht die zankenden Altvögel gestört hätten.

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Das Küken ist genau in der Bildmitte.


Gehindert wird er dann von Streitigkeiten zwischen erwachsenen Lummen, die ihm den Weg abschneiden. Auch das andere Küken guckt nur und rührt sich nicht weiter. Macht aber nichts, die Küken sind süß, die Atmosphäre ist toll und das Ganze so oder so super spannend.
 
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Mit unserem Urlaub scheint auch das schöne Wetter sich dem Ende zu nähern. Wir sind inzwischen auch ein bißchen ausgelaugt, an manchen Tagen waren wir dreimal oben auf dem Felsen oder auf der Düne. Der letzte Tag wird mit Faulenzen, Lesen und Shoppen verbracht. Meine natürlich nicht ganz ernst gemeinten Lästereien über die Tagestouristen bedeuten ja nicht, daß ich die Duty Free-Shops nicht auch ganz gut finde. Manche Sachen gibt es hier in Packungsgrößen, wie man sie sonst nur am Flughafen findet, und man muß schließlich schon mal an Weihnachten denken.

An der Südpromenade und vor den Hummerbuden stapeln sich die Gäste und man hört ab und zu Auseinandersetzungen zwischen Ladenbesitzern und Besuchern wegen nicht desinfizierter Hände und fehlender Masken. In der James-Krüss-Bude wandert noch als letztes Souvenir ein kleiner Plüschhummer ins Gepäck.

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Eine Bude beherbergt die Galerie einer Inselfotografin; während ich durch die ausgestellten Bilder blättere, kommt mir der Gedanke, sie zu fragen, ob es ihr als hier ansässiger Fotografin, die ja die besten Möglichkeiten hat, schon mal gelungen ist, ein springendes Lummenküken zu fotografieren, denn solche Aufnahmen sind extrem selten und wenn, dann wurden sie zumeist nicht auf Helgoland aufgenommen. Die schnippische Antwort läßt mich vermuten, daß sie das als Kritik wahrnimmt. Das sei nicht ihre Aufgabe, meint sie, und außerdem sei es zu schwer mit dem engen Radius des Tele ein sich so schnell bewegendes Objekt zu fotografieren.

Es gibt auch nur wenige Videos vom Lummensprung, aber eins hab ich gefunden. Das Video ist nicht unseres, ich verlinke es nur, um ein bißchen zu illustrieren, wovon ich schreibe. Auch die jubelnden Zuschauer im Hintergrund geben ziemlich gut die Atmosphäre wieder. Es ist wirklich ein bißchen wie beim Pferderennen. :ROFLMAO:

Am Abreisetag fängt es dann tatsächlich an zu regnen. Bis um 11 Uhr hängen wir im Zimmer herum. Da der Koffer ja wieder die 15 Euro-Reise zur Fähre ohne unser Zutun antritt, sind wir frei von Gepäck und quetschen uns am Nordosthafen in einen Strandkorb. Der Regen tröpfelt aufs Verdeck und das paßt zur Stimmung.

Kleines Detail am Rande: Auf den öffentlichen Klos auf Helgoland haben sogar die Kacheln Helgoländer Farben:

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Grün ist das Land, rot ist die Kant, weiß ist der Strand - das sind die Farben von Helgoland.

Am frühen Nachmittag heißt es Abschied nehmen. Wir trödeln wir zur Fähre, sagen Hoffmann von Fallersleben und der Hermann Marwede im Vorbeigehen noch mal tschüs, und dann geht es an Bord. Der Regen hat praktischerweise wieder aufgehört und wir können auch auf der Rückfahrt an Deck sitzen und Helgoland am Horizont verschwinden sehen. Es war eine sehr intensive Woche und es kommt mir wesentlich länger her vor, daß wir hier angekommen sind.

Weil wir gerade bei Toilettenfotos sind, das sind die Türklinken auf der Fähre:

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Den letzten, zum Glück wieder sonnigen, Abend verbringen wir in einem plüschigen Hotel in der Altstadt von Cuxhaven und finden gleich nebenan ein hervorragendes Steak-Restaurant.

Weil das Hotel coronabedingt kein Frühstück anbietet, das Zimmer aber einen schönen Balkon mit Blick über den Deich hat, sitzen wir am nächsten Morgen hier, trinken die letzten Cocoswasserdosen und futtern Müsliriegel, bevor wir die Abreise durch das Gewirr der Einbahnstraßen in der Altstadt von Cuxhaven antreten. Vermutlich ist es Absicht, daß man hier so kreuz und quer geleitet wird, so bekommt man zwangsläufig vor Augen geführt, daß das hier ganz hübsch ist, und wird zum Wiederkommen animiert.

Weil ich es nun so oft erwähnt habe: Das Zeug, das ich die ganze Woche literweise getrunken habe, heißt Coconaut und wird nur in Norddeutschland vertrieben, für alles, was südlich von Hamburg liegt, gibt es wohl bislang keinen Vertrieb. Hätte ich das gewußt, hätte ich wohl ein paar Dosen aufgehoben. Mach definitiv süchtig und schmeckt besser als jedes Kokoswasser, das ich je getrunken habe. Ich habe mit dem Hersteller nichts zu tun und verdiene nichts daran, wenn ich das hier schreibe.

Die Fahrt nach Berlin reißen wir dann in einem Rutsch ab und sind nach gut fünf Stunden wieder mitten in der lauten, lärmigen und überfüllten Stadt. Kaum zu glauben, wie groß der Unterschied ist. Helgoland ist wirklich eine Welt für sich und ohne Corona wären wir vielleicht so bald gar nicht wieder hingefahren, so hat alles sein Gutes. Sowieso müssen wir froh sein, daß die Reise überhaupt stattfinden konnte. Während ich das schreibe, ist Friedrichshain-Kreuzberg vom Land Schleswig Holstein schon wieder als Risikogebiet eingestuft worden und wir dürften gar nicht einreisen. Helgoland in weiter Ferne, so wie alle anderen Reisepläne auch.

Da sitzen sie, und starren nachdenklich auf den Dünen-Flughafen. Wahrscheinlich fragen sie sich auch, was 2021 wohl bringt:

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Ganz sicher kommen wir irgendwann wieder und hoffen, daß die Trottel und Tölpel dann immer noch um die Lange Anna kreisen.

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OP
Suse65

Suse65

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So, das war Helgoland 2020. Vielen Dank allen, die Interesse hatten, mitgelesen haben und so nett kommentiert haben.
Neue Reisepläne gibt es bei uns 2021 keine konkreten, das entscheiden wir spontan, je nach Situation. Im Moment denken wir, daß es vermutlich wieder eine Reise innerhalb Deutschlands wird. Fernreisepläne gibts erst für 2022, darin soll eigentlich auch ein längerer Florida-Aufenthalt enthalten sein, so richtig vorfreuen kann man sich aber irgendwie nicht. Aber wie heißt es so schön: Hoffnung treibt das Schiff der Narren... ;)
 

binebiene

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Danke für den tollen Bericht!
Das muss toll sein, wenn "dein" Küken springt! Jetzt will ich das auch mal erleben.
 

binebiene

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Ach Gott, das Alter ...
Ich wollte doch noch schreiben, an was es mich ein bisschen erinnert.

An die Penguin Parade auf Philip Island. Da sammeln sich die Pinguins in der Dämmerung in der Brandung und müssen den für kleine Watscheltierchen ewig weiten und immens gefährlichen Weg über den Strand zu ihren Nestern in den Dünen.

Da drückt man auch die Daumen und feuert im Stillen an.

Dann traut sich der erste, dann der zweite, usw.
Nur, wenn sich einer erschrickt - egal wie weit sie gekommen sind - dann fliehen alle zurück ins Meer.

Das Küken sieht für mich auch sehr wie ein Pinguin aus.
 
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Suse65

Suse65

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Danke für den tollen Bericht!
Das muss toll sein, wenn "dein" Küken springt! Jetzt will ich das auch mal erleben.

Freut mich, wenn es Dir gefallen hat. Wenn Du die Küken springen sehen willst, mußt Du Mitte Juni nach Helgoland, so um den 12.-17. Juni herum springen die meisten, also hat man die besten Chancen, das auch zu beobachten.
Helgoland ist zu der Zeit allerdings immer recht voll und wohl auch etwas teurer. Aber dafür bekommt man auch die schönsten Sonnenuntergänge.
 
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