Wie haben wir das eigentlich früher gemacht - so vor 20 Jahren?

Texelrita

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Hallo liebe FLI-Leser,
gerne möchte ich mal an die alten Zeiten erinnern, als man seinen ersten Florida Urlaub machte und sich zurückversetzt:

kein Navi, kein Handy und kein Internet und ach ja, keine Digitalkameras! -Aber nen Walkman von Sony im Gepäck...:giggle:

Es gab keine unendlichen Recherchen darüber, wo finde ich die ultimativ gebogene Palme am puderweißen Sandstrand...man fand sie einfach!

Ich würde mich freuen, wenn der ein oder andere Nostalgiker mit macht, vielleicht mit dem ein oder anderen Bild aus "alten" Zeiten. Mensch ich hab damals nach meinem ersten Disney Besuch in so `nem Giftshop für Schweinegeld sofort die Bilder entwickeln lassen und hätte sie so gerne mit zu Hause geteilt! Meine Tochter wird mich fragen: ...und warum haste nicht?! :angry::angry::angry::angry::angry: kein Facebook?! Kein nix?! Telefonieren unglaublich teuer....könnte jetzt von Hölzchen auf Stöckchen kommen und freue mich auf Eure Geschichten!
 

Nine

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Ich würd ja gerne mit in alten Zeiten schwelgen, nur leider war ich damals noch blöder Pauschaltourist und die USA für mich in weiter Ferne.aber ich frag mich das trotzdem täglich, wie man auch sowas ohne hotelbewertungen etc Buchen konnte?!?
Ein solcher Urlaub wurde mich heutzutage eher nervös machen, aber ich bin gespannt, was die altere Generation der jüngeren zu berichten hat :)
 

Uwe

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Hallo Rita,

das halte ich persönlich für eine klasse Idee! :yes:

Ich habe den Strang in den Bereich "Stories, Reiseberichte und Bilder" verschoben, denn da wird er nicht zu schnell untergehen und bis auf Weiteres pinne ich den mal oben an.

Vielleicht sollte ich das zum Anlaß nehmen, meine Dias, die Mitte der 80er Jahre in Florida geschossen wurden, endlich zu digitalisieren. Das eine oder andere Relikt (außer mir selbst ;)) von damals gibt es sicher auch noch.

Florida bestand für mich vor der ersten Reise aus dem Kennedy Space Center, Miami Vice und Disney. Von den Everglades hatte ich gehört. Das Glück war damals, dass wir im Reisebüro einen absolut kundigen Mitarbeiter antrafen, was für uns sehr wertvoll war. Der informierte uns optimal, wie ich es später in einem Reisebüro nie mehr erlebte. Internet war damals wie gesagt, kein Thema.

Mit Traveller-Checks ging es auf die Reise, denn eine Kreditkarte hatte ich da auch nicht. Mit einer DC-10 der Lufthansa ging es auf die Reise nach Atlanta, wo wir zu Delta umstiegen, die uns nach Tampa brachte. Dort hatte ich zum ersten Mal Floridas Boden unter den Füßen und erlebte das bis heute immer wiederkehrende Gefühl, wenn einem zum ersten Mal die schwülheiße Luft entgegen schlägt. 1.400 DM kostete damals ein Flugticket und ein Dollar kostete 3,20 DM. Das war kein billiges Vergnügen, was auch zur Folge hatte, dass wir in drei Wochen Florida ganze 2 Mal auf andere deutsche Urlauber trafen. Heute ist das irgendwie anders. ;)

Unsere damalige Route umfasste 1 Woche Appartment in Bahia Vista in St. Pete, eine Woche im Days Inn in der Sand Lake Road in Orlando und in der 3. Woche waren wir in Key West und in Miami, bevor wir dann noch eine Woche in Tennessee waren, um Bekannte zu besuchen.

Ich schau mal, was ich gelegentlich noch ausgraben kann und werfe sicher das eine oder andere noch ein.

Viele Grüße

Uwe
 

Floridaperle

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Dann verschiebe ich meinen Beitrag mal selbst:

Dem schließe ich mich doch glatt an. Wir haben gerade eine Stunde damit verbracht alte TourBooks, AAA-Straßenkarten und Stadtpläne, sowie die ADAC Unterlagen ab 1991 zu entsorgen.
Braucht man ja heute alles nicht mehr...und ob es die Straßen so noch gäbe wäre fraglich. Manche Orte in den USA erkennt man ja nach wenigen Jahren nicht mehr wieder.

Eintritt ins Magic Kingdom lang im Oktober 1992 bei 34$, unglaublich o_O Wir hatten für den ersten Urlaub in Florida eine Pauschalreise gebucht, Flug Frankfurt-Orlando, 4 Wochen Appartement in New Smyrna Beach und Auto. Damaliger Anbieter war Holiday-Reisen in Berlin, die gibt es nicht mehr. Nachfolger ist, soweit ich weiß, USA-Reisen in Berlin.
Den Ort kannten wir durch Erzählungen, da meine Verwandten in den USA dort gerne Urlaub machten und somit meine Eltern schon infiziert hatten. Er war jahrelang das bevorzugte Domizil unserer Familie.

Und noch immer liebe ich Straßenkarten und habe sie bei jedem Urlaub dabei. Navis traue ich nur ungern ;)
 
OP
Texelrita

Texelrita

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Florida bestand für mich vor der ersten Reise aus dem Kennedy Space Center, Miami Vice und Disney.

Ja, super.....ich krieg ja fast Gänsehaut! Miami Vice, genau - total verdrängt! Die hatten auch ne Show in den Studios. Ich werde mal Fotos sichten und scannen. Es freut mich tierisch, dass es Anklang findet:kiss::kiss:
 

Nane

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Vor 20 Jahren hatten wir an Florida noch keinen einzigen Gedanken verschwendet, aber 2 Jahre später war es so weit.
Meine Eltern hatten uns eingeladen, alles im Katalog ausgesucht und im Reisebüro gebucht. 14 Tage mit Kind und Kegel im Apartement in Miami Beach, Surfside.
Und weil uns das so gut gefiel, haben wir das noch zweimal so wiederholt.
Heute würde ich die Krise kriegen, 14 Tage Miami :confused: damals fanden wir das so coooool :giggle:

Und alles mit Straßenkarten, nix Navi. Dann war das auch noch die Zeit der Touristenüberfälle und es gab auf den Straßenschildern Richtung Miami Beach dieses Sonnensymbol. Was für eine Aufregung, wenn wir das nicht mehr fanden. Jetzt werden wir gleich überfallen und kommen auf die Titelseite der B...zeitung. Wir leben immer noch und wir fahren immer noch ohne Navi.

Und dann mit 3 Mietwagen durch Miami im Konvoi, theoretisch. Praktisch war das an der erstbesten Ampel vorbei und trotzdem sind wir ohne Handys und Navi immer alle am Ziel angekommen, früher oder später :-p

Nach der Mietwagenübernahme wurde dann als erstes eine Telefonkarte gekauft. Irgendwie mußte man dann an einem öffentlichen Telefon !! gefühlte 100 Zahlen eintippen, um endlich telefonieren zu können.

Einmal sind wir (und nie wieder) frühmorgens nach Key West gefahren und spätabends wieder retour. :angry: Wenn hätten wir auch fragen sollen, das Forum gab es nicht und wir kannten auch niemanden, der schon mal in Florida gewesen war.

Trotz allem oder vielleicht deswegen waren es erholsame und aufregende Urlaube, ohne diese ganzen "Hilfsmittelchen". Und wir erinnern uns eher an diese ersten Jahre mit den vielen kleinen Episoden. :sun:

LG Miromar
 
OP
Texelrita

Texelrita

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Was für eine Aufregung, wenn wir das nicht mehr fanden. Jetzt werden wir gleich überfallen und kommen auf die Titelseite der B...zeitung
Jaaaa genau, daran kann ich mich auch erinnern! Was man auch alles vergessen hat! Die Touristen Überfälle...wir hatten auch Schiss damals in Miami :updown: wenn man in so ruhige alte Gegenden kam.

Und waren da nicht die Licence Plates mit Y oder so und man konnte daran sofort sehen, dass es ein Leihwagen war?! Darüber habe ich zuletzt noch mit meinem Mann gesprochen, heute sieht man es doch am Scan am Fenster, oder nicht?!
 

borntowin

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Ja das waren noch Zeiten, ich war wohl zum Jahreswechsel 1990/1991 das erste mal in FL und überhaupt in den USA und dann ca. 20 Jahre nicht mehr in FL,

Ich kann mich spontan an folgendes gut erinnern:

Nur das erste und letzte Hotel gebucht, ansonsten mit Coupons aus den Heftchen gereist.
mit Landkarte kein Problem, jedoch hatten wir am Anfang die Entfernungen völlig falsch einegschätzt

Orlando: Seaworld und Epcot, kilometerlange Schlangen, da gehen wir nicht mehr hin
Orlando Church Street: Damals das Partyhighlight, Nickelbeer: 5 cent für ein Bier

KSC: war o.k., muss aber nicht mehr sein
Fort Lauderdale: Jungle Queen
Bradenton: Drecksmotel, aber super Strand auf AMI, strahlende Sonne und heiß an Sylvester.
Um 18 Uhr sonnenverbrannt an der Telefonzelle gestanden um zu Sylvester in Deutschland zu gratulieren, kiloweise quarters reingeschmissen

Leckere Waffeln mit Erdbeeren und Sahne,
überall Cola mit gechlorten Eiswürfeln, furchtbar
Mal ein 32 Unzen Steak bestellt, ohne zu wissen, wie viel das ist, den Rest haben wir uns dann einpacken lassen zum mitnehmen
Marathon: 5 Tage Keys in Privatappartement, Hurricane Raw Bar: best chicken wings ever

Shopping: Habe massenweise Sportklamotten, T-Shirts und Jeans gekauft

Letzte Nacht Flughafen Miami:
Auto schon abgegeben, Coupon für Marriott gefunden, Marriott Shuttle angehalten, der Fahrer musterte uns Hippies von oben bis unten und fragte ungläubig: Marriott? Wir ganz stolz: Yes, Sir !

Irgendwie hat es uns später in anderen Teilen der USA viel besser gefallen als in Florida, nun sind wir jedoch als deutsche Snowbirds zurück

By the way zähle ich mich noch nicht zur "älteren" Generation :angry:
 
G

Gast27

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1974 das erstemal Florida. Ein Arbeitskollege fuhr uns nach Koeln weiter mit dem Bus nach Luxemburg. Dann mit dem Flugzeug nach einer Zwischenlandung auf den Azzoren nach Nassau/Bahamas. Nach einem laengeren Aufenthalt Weiterflug nach Miami. Dort wurden wir abgeholt und es ging nach Cocoa. Kennedyspace Center konnten wir noch mit dem eigenen Wagen befahren und dann noch eine gefuehrte Tour machen. Disney war ja erst ein paar Jahre alt. Beim Kauf der Eintrittskarte bekam man ein Heftchen mit den verschiedenen Attraktionen. Die waren glaube ich mich zu erinnern in unterschiedliche "Klassen" eingeteilt A B und C. Das tollste an Disney waren die 8 Tage in Fort Wildernis im Camper. Direkt am Badestrand und mit Boot/Bahn oder Bus konnten wir immer in den Park fahren. Das waren noch Zeiten :sun:
 

es350

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das waren Zeiten! 1984 gings bei mir los. Ich war total enttäuscht von Miami. Ich hatte erwartet, daß da überall rosa Flamingos rumlaufen würden. Die Leihwagen hatten alle Y und Sprit kostete was mit 0,79 cent. Den Dollar gabs für unter drei Mark.
Ich schwärme heute noch von den karamellisierten PAN AM Erdnüssen. :yum: Die Jumbos waren höchstens halb voll und man konnte sich auf drei oder vier Sitzen hinlegen, weil die Armlehnen noch hoch gingen.
 

Adj

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Es war alles ähnlich wie heute!
In verschiedenen Reisebüros angerufen und gebucht.
Ganz einfach.:-D

Wenn ich Zeit habe, scanne ich mal ein par Fotos von 1992 ein, denn da war ich sehr oft in Florida, teils bis zu 3 x / Jahr.:giggle:
 

Kekskrümelchen

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Dann will ich uns auch mal outen, allerdings waren wir anno dazumal nicht in Florida, sondern ...

6 Wochen an der Westküste im Sommer 1988. Wir (ich damals 27, mein GöGa 29) hatten zwar eine ungefähre Vorstellung davon, was wir unbedingt sehen wollten, aber keine ausgefertigte Route. Flug, Mietwagen und die ersten vier Übernachtungen in San Francisco haben wir über ein Reisebüro gebucht, danach sind wir einfach drauf losgefahren. Motels haben wir uns dann entweder kurzfristig spät nachmittags gesucht oder aber schon morgens beim Aus-Checken für den Abend vorbuchen lassen (war dann innerhalb der gleichen Motel-Kette).

Wir waren damals nur mit dem aktuellsten RandMcNally und einer Straßenkarte von San Francisco und Los Angeles ausgestattet. Mein GöGa ist gefahren, ich habe "navigiert". Hat prima funktioniert.

Kein Handy, kein Internet, und keine Ahnung, wie damals der Wechselkurs DM/US-Dollar war. Ich meine mich aber daran erinnern zu können, dass der Kurs nicht gerade Touristen-freundlich war.

Unser Mietwagen war irgend so ein Economy-Gefährt mit einer durchgehenden Vorderbank für Fahrer und Beifahrer.

Mit Fotos kann ich leider nicht dienen, wir haben unsere Reise auf Dias verewigt ...
 

tobie

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Beim Kauf der Eintrittskarte bekam man ein Heftchen mit den verschiedenen Attraktionen. Die waren glaube ich mich zu erinnern in unterschiedliche "Klassen" eingeteilt A B und C.

Da fällt mir noch ne kleine Geschichte zu ein.

Das ging doch bis E. Wobei E die besten Rides waren. Dieses System war schnell in den ganzen USA bekannt wie ein bunter Hund.
Nachdem einer der ersten Raumfahrer nach seiner Rückkehr gefragt wurde , wie es denn war, antwortete er: it was an E Ticket Ride.
Und die ganze Nation wusste das es etwas ganz besonderes gewesen sein musste. ;)



tobie
 

Tinkerbell

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Hach ja, das waren noch Zeiten.
Ich bin damals einfach ins Reisebüro und habe Flüge gebucht. Airline war Express One, Flug Bremen-Frankfurt-Miami-Tampa und retour.
Hotels hatten wir über ein Gutscheinsystem damals gebucht, Mietwagen von Dollar.
Es war herrlich. 1 mal haben wir in den 2 Wochen zu Hause angerufen. Telefonieren fand ich damals sehr kompliziert, und diesen doofen Operator erst recht!!!
Man hat sich vorher einen Reiseführer gekauft und ist dann einfach drauf los gefahren. Immer der Nase nach, und das fand ich sehr entspannend und man war irgendwie freier.
KLamottenw aren was ganz besonderes, denn viele Marken kannte hier niemand, und irgendwie fühlte man sich schon gut :cool:

Heute gibt es sowas nicht mehr. Die Leute wollen im Inernet alles ganz genau wissen und sind dann schon im Vorwege sauer, wenn es aber nicht so ist! Das finde ich extrem schlimm und auch nervend, aber so ist es wohl einfach.

Man hat einfach Hotels gebucht ohne vorher das ganze Internet zu durchforsten, und so waren es manchmal Volltreffer und manchmal auch absolute Bruchbuden. Schön war es dennoch.
Irgendwie war es schöner damals, als noch nict jeder Hans und Franz nach Florida geflogen ist....:giggle:
 

florida-girl

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Mit 20 Jahren können wir leider nicht dienen, aber mit 14.

Unsere erste gemeinsame Reise ging damals nach New York. Ich lief in der Mittagspause an einem Schild vor einem Reisebüro (gibt es schon lange nicht mehr) vorbei und dort gab es im August 1 Woche NY mit Hotel und Flug für 1050,- DM (Meiers Weltreisen und LTU).
Da ich durch NKOTB schon immer mal in die USA wollte, haben wir das bei dem guten Preis gemacht.
Einen Reisführer haben wir vom ADAC bekommen, Straßenkarte haben wir vor Ort eingesammelt und los ging es. Da ich damals erst 20 war, durften wir leider in keine Bar oder Discothek, weiß auch gar nicht, ob wir überhaupt ein Auto bekommen hätten. Also haben wir bei gefühlten 50 Grad alles zu Fuß bestritten, bzw in völlig überhitzen U-Bahn Stationen gestanden. Nie wieder NY im August.
An der Wall Street haben wir mal bei BurgerKing gegessen, dort gab es an einer Wand mehrere Computer und Internet. Wir bekamen zum Menü einen Zugangscode und durften uns damit für 20min im Internet anmelden. Unglaublich fanden wir das damals.
Auf dem World Trade Center waren wir damals auch, kostete 12$ der Eintritt.



Unsere erste Floridareise vor 10 Jahren war auch noch nicht sehr Internet geprägt. Unser Häuschen in Clearwater haben wir über das Internet gebucht. Alles andere haben wir aber per Reisebüro gemacht. Einen Reiseführer hatten wir auch nicht. Wir haben uns vor Ort informiert und haben dort auch alles schön mit Straßekarte bestritten. Die Handys funktionierten vor 10 Jahren noch nicht in den USA, wäre eh zu teuer gewesen. So mussten die daheim gebliebenen warten, bis wir uns mal von einer Telefonzelle gemeldet haben.


Heute sind wir im Hotel per Mail erreichbar und Handy ist immer an.
Auch tätige ich heute stundenlange Recherche im Internet zu Sehenswürdigkeiten, Restaurants und Häuser/Hotels. Dazu habe ich noch 2-3 Reiseführer und vorab schon mehrere Karten. Ohne Infos in den Urlaub kann ich mir nicht mehr vorstellen……
 

Nine

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Borntowin, 1990 war ich grad mal 13 und ich gehe mal davon aus, Du älter, oder nicht?;)
Wie soll ich es denn sonst betiteln?:)
 

ck239

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Kann leider nichts dazu beitragen, da wir Florida erst seit 4 Jahren für uns endeckt haben, finde eure Berichte aber total interessant. (y)
Vieles wäre heute fast unvorstellbar! Stelle mir gerade eine Panne auf der Loop-Road vor und kein Handy in der Tasche :hot::cold::confused::confused::?:
 

gumpi67

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Auch wir waren im Sommer 1995 zum ersten Mal in Florida: 3 Pärchen Anfang bis Mitte 20.

Begonnen hatte alles durch Zufall. Mein damals Noch-nicht-Mann machte gemeinsam mit 2 Kollegen/Freunden eine Weiterbildung. Ein Lehrer erzählte ihnen, dass er in Florida ein Haus vermietet und irgendwie kamen die 3 dann auf die Idee, den nächsten Urlaub gemeinsam mit den jeweiligen Freundinnen/Frauen in Florida zu verbringen. Das Ferienhaus war in Bonita Springs und kostete uns pro Tag ATS 900,--, geteilt durch sechs waren das läppische ATS 150,-- (heute knapp mehr als EUR 10,--) pro Tag pro Person.

Den Flug mit der damaligen Lauda Air (Wien - Zwischenlandung in München mit Verbleib im Flugzeug (!) - Miami) hatten wir damals im Reisebüro gebucht. Das Auto (Minivan Ford Windstar) hatten wir um ein halbes Vermögen von Hertz, da noch keiner von uns die 25 überschritten hatte (mir fehlten nur ein paar Monate). Mit im Gepäck hatten wir natürlich nur ein paar Straßenkarten und in unserem "jugendlichen Leichtsinn" sind wir nach der Landung in Miami noch weitergefahren bis Bonita Springs ins Ferienhaus. Todmüde haben wir zuerst das Haus bzw. die gegenüberliegende Verwaltung nicht gefunden und mussten bei einer Tankstelle nach dem Weg fragen.

Vom Ferienhaus selbst waren wir einfach nur überwältigt, es war eines von 4 Reihenhäusern, die sich einen Pool teilten. Wir hatten jedoch das Glück, dass wir dort mehr oder weniger allein waren. Von dort machten wir dann einen mehrtägigen Ausflug nach Orlando zu den Parks (damals "nur" Magic Kingdom, MGM-Studios und Epcot sowie Seaworld, Animal Kingdom gab es noch nicht). Das Motel suchten wir auf gut Glück, die Zimmer waren nichts besonderes, außer dass im Appartment nebenan die Männer in kurzen Abständen ein und aus gingen. o_O Auf der "Rückfahrt" nahmen wir noch Cape Canaveral und Miami Beach mit, dort besuchten wir unser erstes Hardrock Cafe. :giggle:

Ein weiterer Übernachtungsausflug führte uns nach Key West, auch dort haben wir erst vor Ort nach einer Nächtigungsmöglichkeit gesucht und uns anschließend einen unserer bis dahin schönsten Sonnenuntergänge gegönnt. :sun: Der Rückweg nach Bonita Springs führte uns dann auf der US41 durch die Everglades.

Wie schon in einem der vorherigen Beiträge haben auch wir die schrecklich gechlorten Eiswürfel im Cola in bester Erinnerung, aber auch einige kulinarische Höhepunkte wie traumhafte T-Bone-Steaks und Burger.

Einzige Reisevorbereitung war ein Florida-Reiseführer - Internet und dieses tolle Forum gab es ja noch nicht. Dort lasen wir auch über Hurricanes und deren Hauptrisikozeit zwischen August und Oktober (so stand es dort jedenfalls). Unser Rückflugtag sollte der 1. August sein, aber wir waren guter Hoffnung, dass nicht gerade am 1. August ein Hurricane über Florida hereinbricht.

Einen Tag vor dem Rückflug hatten wir beim Shoppen etwas Smalltalk mit einem Verkäufer und dieser erklärte uns, dass wir am nächsten Tag NICHT heimfliegen würden. Etwas ungläubig meinten wir dann, wir haben ja unsere Tickets und die Flüge seien auch rückbestätigt - weit gefehlt, wir erfuhren, dass ein Hurricane am Weg sei, der in Vero Beach Landfall haben sollte. Na super! Es war Erin, die unsere Heimreisepläne durchkreuzt hatte, da der Flughafen von Miami vorsorglich gesperrt wurde. In Europa hörte man ja damals kaum von den Hurricanes in den USA, umso beunruhigter waren natürlich auch unsere Familien, da wir nicht genau wussten, wann wir heimkommen würden.

Wir fuhren auf Rat der lokalen Behörden noch am selben Tag von Bonita Springs nach Miami, gaben das Auto einen Tag früher zurück als geplant und quartierten uns dann in einem Flughafenhotel ein. Nach unzähligen Telefonaten mit der Fluglinie erfuhren wir dann endlich, dass unser Rückflug "nur" mit ca. 25 Stunden Verspätung starten sollte. Erin machte dann etwas nördlicher Landfall, wir erkannten sie nur an den heftigen Regenfällen und relativ starken Windböen.

Da wir damals schon eine Kreditkarte (Visa) hatten, erstattete uns die Versicherung die Kosten der ungeplanten Verlängerungsnacht sowie Verpflegungs- und Telefonkosten. (y)

Trotz unserer unfreiwilligen Urlaubsverlängerung haben wir uns damals in dieses tolle Land verliebt und geschworen, dass wir "irgendwann" wieder einmal hierher wollen. In den darauffolgenden Jahren kamen dann unsere Kinder und wir bevorzugten kürzere Reisen innerhalb Europas. Das "irgendwann" erfüllten wir uns dann nach langen 14 Jahren im Jahr 2009 und die Sucht wurde damit nur noch stärker und die Abstände geringer. Unsere Kinder (heute 14 + 12) sind mittlerweile auch vom Florida-Virus befallen. :giggle:

Jetzt habe ich doch viel mehr geschrieben, als ich eigentlich vorhatte, dafür gibt es zur Belohnung noch ein paar Bilder von damals:

nächtliche Parade im Magic Kingdom:



Cape Canaveral, die Rakete ist heute in einer großen Halle untergebracht:



eines von unzähligen Sonnenuntergangsbildern in Key West:



Besucher bei einer Bootsfahrt in den Everglades:

 

gumpi67

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Stelle mir gerade eine Panne auf der Loop-Road vor und kein Handy in der Tasche :hot::cold::confused::confused::?:

Ich stelle mir auch eine Panne MIT Handy auf der Loop-Road nicht gerade prickelnd vor - Reifenwechsel mit Alligator im Nacken muss ich auch so nicht haben. :giggle:

Aber mit so geringen Vorkenntnissen über das Land im allgemeinen würde ich heute keinesfalls mehr reisen. Mittlerweile muss alles bis ins Detail vorgeplant sein, manchmal finde ich es schade, weil damit ein Stück Spontanität verloren gegangen ist. Andererseit gibt uns die genaue Vorplanung natürlich auch eine gewisse Sicherheit.
 

Ariel

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Ich war zwar zuvor schon mit und zu Verwandten in den USA, das zählt aber nicht. Meine erste Reise in eigener Regie war 1990. Ich muss sagen, dass das bei uns total in Mode war und viele unserer Freunde und Bekannten Florida besuchten. Damals gab es die tollen Fly-and-Drive-Angbote. Wir hatten fast 8 Wochen Zeit und wollten die gesamten Südstaaten ansehen. Die Reise ging zuerst nach Miami. Bei Alamo bekamen wir einen Cabrio. Der Angestellte hat etwas von convertible geschwafelt, verstanden haben wir comfortable. :giggle: Konnten wir nicht gebrauchen. Also wieder zurück und einen tollen Fullsize PKW bekommen.

Die ersten Nächte waren vom Reisebüro vorgebucht. Dort konnten wir uns gut verständigen, waren die Angestellten doch auf europäische Gäste eingestellt und sprachen langsam. Danach ging es in Motels weiter. Gleich beim ersten sind wir auf indische Pächter gestossen und verstanden nichts mehr. :giggle:

Die indische Familie war sehr nett und klärte uns über die Floskeln auf wie "anything else", "how're ye doin'", "everything allright" usw. auf. Das hat echt geholfen. Verstanden haben wir zwar immer noch nichts, wir konnten es wenigstens zuordnen. :giggle:

Viele der Fettnäpfchen sind uns dank Freunden erspart geblieben. Wir wussten, dass Peperoni eine Salami ist, was Splash Area bedeutet, die Pizza in riesigen Rädern serviert wird, wait to be seated usw.

Die Rundreise haben wir nur mit Reiseführer und RandMcNally gemacht. Unterwegs haben wir die dicken Wälzer von Holiday Inn und Best Western mitgenommen. So konnte man die Hotels auch anrufen. Angehalten haben wir jeweils an den Tourist Informations, dort haben wir gute Tipps, Broschüren und Hotelempfehlungen bekommen. Wir wussten oft nicht, was der Tag so bringt. Es fühlte sich wie ein Abenteuer an. Das war wohl die amerikanische Freiheit. :giggle: Unterwegs sind wir auf Strassenfestivals, Konzerte und sonstige Veranstaltungen gestossen, an denen wir teilnahmen. Wir hatten den Luxus nach Lust und Laune Halt zu machen. Auf der anderen Seite haben wir auch viel verpasst, da wir einfach keine Infos darüber hatten. Schön waren die 2 - 3 Übernachtungen in Ante-Bellum-Häusern, die wir uns geleistet haben.

Wir waren von der Freundlichkeit, Herzlichkeit und Gastfreundschaft der Südstaaten und Floridas begeistert. Für uns war es klar, dass wir wieder in die USA zurückkehren würden.

Das darauf folgende Jahr ging es dann in den Südwesten. Vom Antelope Canyon haben wir über einen Freund des Schwagers von Freunden erfahren. :giggle:

Die Einfahrt hätten wir fast verpasst. Ein richtiges Schild gab es noch nicht. Mit einem Marker geschrieben stand auf einem Stück Pappe "Antelope Canyon". :-p
 
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