Tag 1 – Samstag, 14. Juli 2012
Nach einer sehr kurzen Nacht war für Peter und mich um 2:30 Uhr Tagwache, die Kinder kamen um 3 Uhr aus dem Bett. Pünktlich um 4 Uhr war dann unser Privattaxi zur Stelle. Kurz vor 4:30 Uhr kamen wir bereits am Flughafen an. Die Schlange bei der Gepäckabgabe war enorm, doch glücklicherweise hatten wir ja unser Gepäck schon gestern völlig stressfrei abgegeben.
Somit gingen wir gleich weiter zur Sicherheitskontrolle und sahen uns dann etwas am umstrittenen neu eröffneten Check-in 3 (ehemals Skylink um). Die Wege sind natürlich etwas weiter als man in Wien bisher gewohnt war, verglichen mit anderen internationalen Flughäfen (z.B. Frankfurt) finden wir es jetzt aber nicht so schlimm.
Da wir wie immer etwas Zeitreserve eingeplant hatten, gönnten wir uns noch ein kleines Frühstück, bevor es kurz vor 6 Uhr ans Boarding nach Frankfurt ging. Unser Flug LH 1247 sollte planmäßig um 6:20 Uhr starten.
In Frankfurt hatten wir lt. Plan knapp 2 Stunden Zeit zum Umstieg für unseren Weiterflug nach San Francisco, wobei wir einen Wechsel von den A-Gates zu den C-Gates innerhalb des Terminals 1 vor uns hatten. Das ist ein Weg, der grundsätzlich zu schaffen ist, wenn auch ohne großzügige Pausen.
Beim Boarding gab es dann noch eine kleine Überraschung für uns. Lufthansa hatte kurzfristig das Fluggerät gewechselt und statt Platz 9F bekamen wir Platz 36A zugewiesen, da bei der nun vorhandenen Bestuhlung der ursprüngliche Platz nicht exisitiert . Somit saßen die Kinder auf 8 E+F, ich saß dahinter auf 9E und Peter verbrachte den kurzen Zubringerflug auf 36A.
Bevor es losging, kam jedoch noch eine Durchsage des Kapitäns, dass wir aufgrund des Schlechtwetters in Frankfurt mit ca. 20 Minuten Verspätung rechnen müssen. Na super!
Obwohl wir wussten, dass niemand „Schuld“ daran hatte, sahen wir uns schon im Laufschritt durch den Frankfurter Flughafen hetzen. Die Wartezeit bis zum Start überbrückte ich mit etwas Smalltalk mit dem hinter mir stehenden Steward. Er konnte mich insofern beruhigen, dass Lufthansa ein Interesse daran hat, uns auch auf der Langstrecke mitzunehmen.
Letztendlich dauerte es dann bis ca. 7 Uhr, bis die Maschine tatsächlich startete. Die Flugzeit betrug knapp über 1 Stunde und war ansonsten ohne weitere Vorkommnisse. Wir dockten an A11 an und machten uns dann rasch auf den Weg zu C15, von wo bereits „unser“ A380 nach San Francisco stand, wie wir während der Landung beobachten konnten.
Auf der Homepage des Frankfurter Flughafens hatte ich vorab die Information entdeckt, dass es dort den „Terminal-Express“ gibt. Das sind kleine weiße und blaue Fahrzeuge, die man gratis zum Transport innerhalb des Terminals benutzen konnte. Wir schafften es tatsächlich, mit einem dieser Wagen bis zur erneuten Sicherheitskontrolle mitgenommen zu werden. Der Andrang dort war nicht sonderlich groß, und wir waren eigentlich flott durch, nur unsere Videokamera durften wir (wieder einmal) einem 2-Minuten-Sprengstoff-Test unterziehen – natürlich ohne Ergebnis. Außerdem wurde in Tanja’s Rucksack eine Flüssigkeit entdeckt, von der sie nicht mal selbst wusste, dass diese im Rucksack war und die deshalb nicht im obligatorischen 1-Liter-Sack aufbewahrt war. Es handelte sich um ein kleines Sprühfläschchen Parfum, das nach einer weiteren Durchleuchtung dann doch mitkommen durfte und in Wien übrigens übersehen wurde! Alles in allem waren wir trotzdem schnell durch und ich muss an dieser Stelle auch das außerordentlich freundliche Personal loben.
Als wir beim Gate C15 ankamen begann gerade das Boarding für die First- und Business-Class. Bis unsere Plätze in den Reihen 62 und 63 an der Reihe waren, vergingen noch gute 20 Minuten, doch auch diese waren irgendwann vorbei.
Dieser Flug hob nun recht pünktlich ab und verlief auch ohne besondere Vorkommnisse. Das Platzangebot in der Holzklasse des A380 ist ausreichend, nicht mehr und auch nicht weniger, doch das wussten wir bereits von unserem Heimflug aus Florida aus dem Vorjahr. Trotzdem fanden wir den Flug mit dem A380 sehr angenehm, da die Triebwerke im Gegensatz zu anderen Maschinen viel weniger zu hören sind.
Irgendwo über Grönland entstanden dann diese Fotos:
Für die Mahlzeiten hatte ich mir wieder ein Sondermenü bestellt. Im Vorjahr war ich begeistert von der Mahlzeit mit Meeresfrüchten, doch diese war bei Lufthansa heuer nicht mehr im Programm. So entschied ich mich für „Asiatisch-Vegetarisch“, eine ausgezeichnete Entscheidung wie sich herausstellte.
Die erste warme Mahlzeit bestand aus Reis, Linsen, Kartoffeln, weiterem Gemüse, alles gut gewürzt mit Curry, leicht pikant aber nicht scharf – einfach lecker. Leider habe ich kein Foto davon, aber es schmeckte ohnehin viel besser, als es aussah.
Die Kinder hatten bei der ersten Mahlzeit Hühnchenfilet bekommen, das etwas trocken war.
Die zweite warme Mahlzeit war aus vegetarischer Sicht wieder ausgezeichnet, auch die Kinder waren mit ihrer nun gewählten Pasta recht zufrieden. Alternativ hätte es noch Rind gegeben, auch das sah nicht so schlecht aus.
Die Challenge auf einem 11-Stunden-Flug ist es, irgendwie die Zeit totzuschlagen und das auch noch ohne Rückenschmerzen. Erstes gelang aufgrund des Inseat-Entertainments recht gut, die Auswahl an Filmen und Fernsehserien war sehr gut. Zweiteres war schon etwas schwieriger, nach über 5 Stunden wusste ich schon nicht mehr, wie ich sitzen sollte. Glücklicherweise war der Flug sehr ruhig und ich konnte mir zwischendurch ein wenig die Füße vertreten. Leider habe ich es nicht geschafft, die Zeit mit ein paar Stunden Schlaf zu überbrücken, auch die Kinder schliefen nur kurz.
Doch irgendwann ging auch dieser Flug zu Ende und wir durften nach einem langen Jahr des Wartens um ca. 12 Uhr mittags Ortszeit endlich wieder US-Boden betreten. Die Schlangen an der Immigration waren durchaus überschaubar, nach ca. 45 Minuten und dem üblichen Foto samt Fingerabdrücken waren wir durch. Unsere Koffer warteten bereits neben dem Gepäckband und so konnten wir gleich weiter zum Zoll. Auch dort wurden wir netterweise durchgewunken, aber wir hätten eh nichts dabeigehabt, was nicht erlaubt ist.
Unser erste Weg war kurz nach draußen, damit sich Peter endlich wieder eine Zigarette gönnen konnte – die letzte gab es morgens in Wien! In der Zwischenzeit meldete ich unsere Ankunft bei „Supershuttle“, wo wir den Transfer vom Flughafen zu unserer Unterkunft bestellt hatten. Wir wurden zum „Courtyard G“ geschickt, wo wir schon nach wenigen Minuten in Empfang genommen wurden.
Die Fahrt vom Flughafen zum „The Wharf Inn“ dauerte nur ca. 30 Minuten. Das „Wharf Inn“ liegt direkt am Fisherman’s Wharf in San Francisco und die wichtigsten Sehenswürdigkeiten sind innerhalb weniger Minuten zu Fuß erreichbar. Ansonsten handelt es sich hier um ein typisches Motel ohne besondere Ausstattung, Pluspunkt sind die Gratisparkplätze, die in dieser Gegend Mangelware darstellen. Auch das Gratis-WLAN funktionierte überraschend gut.
Um den Jetlag am nächsten Tag nicht zu schlimm ausfallen zu lassen, machten wir nach unserer Ankunft gleich einen ersten Erkundungs-Spaziergang am Fisherman’s Wharf. Es gibt dort Unmengen an Seafood-Ständen, meist mit frittierten Shrimps und ähnlichem, sowie die Spezialität „Clam Chouder“. Diese mussten wir natürlich gleich verkosten, jedoch nicht das Original im Brotteig sondern vorerst nur eine kleine Portion im Pappbecher. Unser Urteil: zur Wiederholung verpflichtet!
Alcatraz:
Coit Tower:
Weiß vielleicht jemand, wofür der Besen da oben gebraucht wird?
Und auch die Möwen sind schon sehr modern mit Garmin-Navigation unterwegs
:
ein erster Blick auf die Golden Gate Bridge:
und natürlich darf Ben & Jerry's nicht fehlen :-D
Unser weiterer Spaziergang führte uns dann zu Pier 39, wo es auch ein Hardrock-Cafe gibt.
Wer uns kennt, weiß, dass wir nicht dran vorbeigehen können. So war es dann natürlich auch. Unsere All-Access-Card verschaffte uns wie immer innerhalb weniger Minuten einen freien Tisch und es gab die ersten Burger dieses Urlaubs – zumindest für Peter und die Kinder. Ich beschloss, mich an diesem Tag weiter „gesund“ zu ernähren und entschied mich für „Cajun Shrimp & Poached Pear Salad“, ein Blattsalatteller mit würzigen Shrimps, Birnenstücken und Käse.
Nach dem Essen war es bereits 19 Uhr vorbei, bei einer Zeitverschiebung von 9 Stunden doch schon recht spät. Wir gingen zurück ins Motel und fanden trotz der sehr hellhörigen Wände sehr bald unseren wohlverdienten Schlaf.