USA Utah 2018 oder "The ABC-Tour: Arches, Bears and Canyons"

Fritz & Buddy

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Reisebericht: USA Utah 2018 oder "The ABC-Tour: Arches, Bears and Canyons"

Nach über 20 Reisen waren wir noch nicht an zwei der Hauptattraktionen, die viele schon in ihrem ersten USA-Urlaub besuchen, hm, vielleicht sollten wir doch mal hin?
Also dann, auf zum Arches und Canyonlands National Park.

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1. Woche: Los Angeles, CA / Lancaster, CA / Lone Pine, CA / Death Valley, CA / Overton, NV / Springdale, UT


2. Woche: Escalante, UT / Moab, UT


3. Woche: Moab, UT / Ely, NV / South Lake Tahoe, CA / San Francisco, CA / Pismo Beach, CA / Los Angeles, CA
 
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Samstag 21.4.18 Düsseldorf → Lancaster, CA

Der Wecker klingelt kurz nach Vier. Puh, was tut man nicht alles für einen günstigen Flug, aber das Angebot mit LH über München unter 400 € war einfach zu gut. Wie von N geplant, sind wir um 6 Uhr am Parkhaus und bei der Kofferabgabe stehen auch nur eine Handvoll Männekes rum.

N schaut auf die Koffersticker: „Schau mal, wir haben LAX, also Forelle.“
  1. Ist es zu früh für schlechte Witze und
  2. sind die Koffer offenbar durchgecheckt.
Die Menschenmenge an der Sicherheitskontrolle ist riesig, aber M als wöchentlicher Terminal-A-Abflieger leitet uns zum Terminal B, denn seit dem Umbau sind alle Terminals hier hinter der Kontrolle miteinander verbunden. Gute Entscheidung, nur ein paar Leute hier in B an den Sicherheitsschaltern.

Pünktlich landen wir in München und haben hier jetzt 3h Zeit. Einen Kaffee und eine Brezel später gehen wir zum Gate L30. Hier ist kein Flieger voraus aber links vom Gebäude steht ein A380. M bestätigt, dies sei unserer, das Gate habe einen „Eckrüssel“. Na dann.

Der Co-Pilot meint nach etwas über 11 Stunden, dass auch der schönste Flug mal zu Ende geht und um 15 Uhr Ortszeit sind wir in der Immigration Hall.

N: "Das dauert jetzt 3 Stunden, so wie es hier aussieht." Es ist sehr voll.

Aber wenn Sie was hier können in den USA, dann ist es Menschenmengen zu organisieren und nach 90 min rollen wir tatsächlich schon in unserem weißen 5000 Meilen Chevy Equinox vom Hertz-Gelände.

Mensch, da es ja doch viel früher ist, als erwartet, machen wir auf dem Weg nach Lancaster einen Zwischenstopp bei den Vasquez Rocks, die kennen wir noch nicht. Obwohl wir sie bestimmt schon gesehen haben, denn angeblich wurde die Gegend in über 200 Filmen als Drehort genutzt.

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Wohin nun? Hotel, Restaurant, Einkaufen?

M: „Lass uns zuerst zum Walmart fahren, dann haben wir das Schlimmste hinter uns.“ Einkaufen gehört ganz offensichtlich nicht zu Ms Lieblingsbeschäftigungen.

Beim Walmart werden wir mit dem Ruf: „Walmart is closed“ empfangen. Hm, Streik oder irgendwas passiert? Keine Ahnung. N befragt das Navi, ob es in der Nähe eine weitere Filiale gibt. Glücklichereise gibt es die und glücklicherweise haben wir das neue Navi, das sich ja in den USA gut auskennt. Also weitere 5 Meilen zum nächsten Laden. Der hat freundlicherweise auch auf.

Wir besorgen daher auch nur das absolut Notwendigste wie Hotdog Zutaten, Sam Adams, Big Wave (das es freundlicherweise mittlerweile auch hier und nicht nur in Florida und daheim beim Trinkgut gibt), 12l Wasser, Cola (was mit Geschmack) und Duschgel.

Die Schlangen an den Kassen sind beachtlich. Vielleicht weil der andere Laden geschlossen ist? Egal, es dauert. Unsere Kassiererin ist allerdings extrem langsam. N überlegt, ob die nicht vielleicht künstlich beatmet wird.

M (mittlerweile sichtlich angenervt): „Da bin ich ja schneller in die USA rein als beim Walmart raus.“ „Ich hab jetzt keine Lust mehr nach dem Hotel noch irgendwohin zu fahren zum Essen.“

Da wir hier ja noch Zeit haben, unsere Schlange bewegt sich nur alle 10 min ein paar Zentimeter, geht N noch zur Heißen Theke und holt dort die obligatorischen Chicken Wings für M und für sich Chicken Tenders in Begleitung von etwas Kartoffelsalat.

Um halb Acht sind wir endlich ziemlich erledigt im Hotel, N vergisst sogar ein paar Bilder vom Zimmer zu machen, bevor sie es in Chaos pur verwandeln. N & M essen, duschen und um halb Elf liegt N in den Federn.

80 °F diesig, 87 Meilen, Springhill Suites Lancaster
 
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sehr gerne, die Rückbank ist noch frei :)
die Bären sitzen ja auf dem dashboard
 
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Sonntag 22.4.18 Lancaster, CA → Lone Pine, CA

N wacht um 3 Uhr auf und kann einfach nicht mehr einschlafen. Ok, dann eben Kaffee. Für uns echt ungewöhnlich sind wir um 7 Uhr beim Frühstück. Nach ein paar Würstchen in Begleitung von Rührei, Cheddar, Salsa und frischem Spinatblättern, ein paar Scheiben Marmeladen-Toast, einer Schale Haferflockenbrei und etwas Joghurt sitzen wir pünktlich um 8 Uhr im Wagen.

Wir fahren empfunden kreuz und quer durch das Antelope Valley und als N schon meint wir sind bestimmt falsch taucht das Four Aces Motel und Diner an einer Straßenecke im Nirgendwo auf.

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Weiter geht es zu Ed’s Club Movie Location, hier steht dick „no trespassing private property“ angeschlagen, also macht N Bilder aus dem Wagen heraus.

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Noch ein wenig kreuz und quer und wir erreichen die Sanctuary Adventist Church aus „Kill Bill“. Hier wird offenbar renoviert, zumindest sieht die Absperrung so aus.

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Kurz vor dem Urlaub hat N noch den Tipp zur Musical Road Avenue G zwischen der 30th und 40th Straße erhalten. Da unser Navi die Avenue G einfach nicht kennen will, brauchen wir etwas länger bis wir sie finden.

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Wir fahren zweimal die Straße lang (kein Wunder, dass die Straße aus dem Innenstadtbereich verlegt wurde, wenn das alle gemacht haben) und N & M haben dennoch keinen blassen Schimmer, was das wohl sein könnte.

Tatsächlich handelt es sich um das Finale der Ouvertüre von Wilhelm Tell. M findet sogar ein Video von der ersten Location.

N: „Müssen wir oder die Stadt dafür eigentlich GEMA Gebühren zahlen?“ M: „ Hier sind das wohl eher FA(hr)MA Gebühren.“

Da wir jetzt schon westlich von Lancaster sind wollen wir bei der Antelope Valley California Poppy Reserve vorbeischauen. N hat zwar wenig Hoffnung, da es hier insgesamt sehr trocken aussieht aber gucken kostet ja nix und Zeit haben wir ja, ist ja schließlich Urlaub. Tatsächlich gibt es aber nur einzelne versprengte Einheiten blühender Exemplare, die dem Wetter tapfer standgehalten haben. Ok, Eintritt zahlen lohnt dafür nicht, das macht keinen Sinn.

Die Info, dass es erst in 3 Tagen wieder Supermarktkontakt geben wird, verunsichert M doch ein wenig und er möchte die gewonnene Zeit in einen Walmartbesuch investieren. Das wir das noch erleben dürfen.

Wir kommen an einem Gebäude mit hohem Stacheldraht vorbei. M: „Das sieht aus wie ein Gefängnis, aber das scheint geschlossen zu sein.“ N: „Wär ich mir nicht sicher, hier sieht ja vieles so verlassen aus.“ M: „Allerdings stehen hier keine Autos, wo parken denn die Angestellten?“ N: „Ist doch Sonntag.“ M: „Ne klar, Gefängniswärter ist ein Monday to Friday, Nine to Five Job.“

Wir passieren eine Stelle mit schlechtem Fahrbahnbelag. Die Reifen machen ziemlichen Lärm. M: „Das gab denen wohl die Idee für Wilhelm Busch.“ N: (?????) „Wilhelm Busch?“ M: „Na, die Ouvertüre.“ N: „Du meinst Wilhelm Tell?“ M: „Verdammt, das ist ja peinlich. Das kommt auf keinen Fall in den Reisebericht. Das lesen auch Personen, mit denen ich beruflichen Kontakt habe. Hierdurch würde mir ja ein Autoritätsverlust drohen.“ N: (?????) M: „Okay Ty, schreib´s rein.“ N: „Mach Dir nichts draus, ich wollte gerade auch „Othello“ sagen. Zusammen macht das wieder Wilhelm Tell.“

Wir erreichen den Walmart. Hm, das ist doch der, der geschlossen war. Na egal, jetzt ist er auf. N verschwindet in der Beinkleidabteilung, da ein mitgereistes Exemplar ersetzt werden will und M besorgt die „Lebensmittel“.

M: „Die Frischeabteilung ist leer, alle Regale, die hatten wohl gestern ein technisches Problem.“ Sprach‘s und mit einem Knall geht der Strom aus. Kollektives Aufstöhnen durchzieht den Laden. N: „So in etwa?“ M: „Fallen die Kassen dann eigentlich auch aus?“

Ein paar Minuten später ist der Strom wieder da, diesmal kollektive Erleichterung.
N & M stehen an der Kasse. Knall. Das Gleiche noch mal von vorne.
Die Kasse tut es noch, allerdings scheint sie die schnellen Wechsel nicht gutzuheißen. Karten werden nicht mehr akzeptiert, ok, dann halt bar.

Auf der 14 auf dem Weg nach Lone Pine passieren wir eine Baustelle, auf der kein einziger Mensch zu erblicken ist.

N: „Hier scheint ja auch keiner was zu tun.“ M: „Hier ist halt auch Sonntag…. genauso wie im Gefängnis.“ N: „Haha.“

Auf unserer Strecke liegt der Red Rock Canyon State Park sozusagen auf dem Weg und da wir den auch noch nicht kennen, halten wir hier an. Beim Visitor Center besorgen wir zuerst eine parking permit und fahren dann wieder zum Anfang des Abbott Drive, da sich hier der Trailhead vom Hagen Canyon Nature Trail befindet.

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N hat sogar an ihr Sonnenmützchen gedacht, weil M sie daheim erinnert hat, das kommt jetzt zum Einsatz, nicht sehr kleidsam, aber immer noch besser, als mich wieder als Kopfbedeckung zweckzuentfremden. Ein Paar fragt nach der Länge des Trails und die knapp 2 km scheinen sie abzuschrecken. Vielleicht auch nur Ns Versuche, das in Meilen im Kopf umzurechnen. Kopfrechnen war noch nie Ihre Stärke.

N testet, ob sie bei der Einweisung in ihr GPS, die sie von einem freundlichen und geduldigen Menschen letzen Sommer erhalten hat, auch was behalten hat. Und was sollen wir sagen, sie bekommt den Track geladen und kann ihn auch auf dem Gerät verfolgen. Läuft. Im wahrsten Sinne.

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M: (greift nach der Wasserflasche) “Siehst du, ich trinke auch was, damit Du Dir keine Gedanken machst.“ Er nimmt einen Schluck.
N hat immer Angst, dass M nicht genug Wasser trinkt beim Wandern, damit für sie mehr Wasser da ist. Sehr nett aber doof, wenn er dann mit einem Hitzschlag umkippt. N: „So einen Minischluck.“ Immer was zu moppern die Dame. M: „Dann zumindest keine großen Gedanken.“

Eine Krähe fliegt vorbei. M: „ Schau mal, eine Bio-Drohne.“

Nach einer knappen Dreiviertelstunde sind wir wieder im Auto und weiter geht es.
Irgendwo hinter Olancha ist eine große Fläche von etwas Weißem bedeckt. N: „Ist das Salz?“
M: „Es ist weiß, also vermute ich mal „ja“.“ N: „Schnee ist auch weiß.“ M: „Hm, lass mich überlegen… aktuell 87 °F… stimmt, Schnee ist auch weiß.“ N: „Pah!“

Kurz vor 16 Uhr erreichen wir das Visitor Center in Lone Pine und N besorgt sich hier schnell eine Karte der Alabama Hills.

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Nächster Halt das Motel. N geht einchecken und M wartet draußen. N kommt wieder M verschwunden. Dann heftiges Winken und Rufen vom Pool. Während N an der Rezeption war, haben sich S & D und M gefunden. N gesellt sich auch sofort dazu und M ist so lieb und räumt inzwischen das Auto aus.

Wir verbringen ein paar unterhaltsame Stunden am Pool und, von einer kurzen Duschpause unterbrochen, im Restaurant „The Grill“ ein kurzes Stück die Straße runter.

88 °F, 248 Meilen, Best Western Plus Frontier Motel
 

Mrs Julia

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Tolle Bilder (y) da bin ich selbstverständlich auch noch mit dabei (y)

Freu mich schon auf die Fortsetzung :-D
 
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Herzlich Willkommen an Bord, es wird eng auf der Rückbank, ist ja midsíze.
 
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Montag 23.4.18 Lone Pine, CA → Death Valley, CA

Hey cool! Bis 6 Uhr geschlafen. N macht Kaffee, hilft mir wieder ein wenig beim Reisebericht tippen, mit den Pfoten geht das einfach nicht und steht eine Weile später auch schon unter der Dusche, schließlich sagt der Plan, dass wir um 8 Uhr los wollen. Auch heute Morgen spielt N wieder „Such den Fön oder küss den Frosch“ und der Fön ist mal wieder… im Kleiderschrank. Wohin sind die Zeiten, als ein Haartrockner noch im Bad zu finden war?

N & M treffen S & D noch zum Frühstück, N erzählt, dass der komische Typ, der gestern Abend vor dem Hotel stand als sie vom Essen kamen, sie vor der Zimmertür merkwürdig angesprochen habe. Er wollte festhalten, dass wir auf seinem Parkplatz für Zimmer 118 stehen würden und er auf unserem für Zimmer 116, falls wir umparken wollten. Aber wir müssten nicht, das wäre so für ihn ok. N entschuldigt sich, sie hatte gar nicht bemerkt, dass da Nummern an den Parkplätzen waren. Er kommentiert die 6 und die 8 sähen sich ja auch sehr ähnlich. M dachte zuerst der wollte um einen Dollar bitten, so wie er aussah. Sehr merkwürdig das Ganze. D berichtet von einem Hotel in dem sie mal genächtigt haben, das als Ganzes wohl auch sehr gruselig gewesen sei, wie das Bates Motel.

M: „Und keiner will als Erster in die Dusche. Ne, ne geh du ruhig mal zuerst. Nein? Dann Schnick-Schnack-Schnuck.“

Gegen 9 Uhr machen sich N & M auf den Weg in die Alabama Hills. An unserem Wagen hängt ein Zettel, mit der gleichen Botschaft des Herrn von gestern… das war ihm wohl sehr wichtig.

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Unser erstes Ziel der Whitney Portal Arch oder auch Western Arch. Laut Beschreibung sollen wir 5,3 Meilen westlich von Lone Pine an der Brücke parken und hinübergehen. Hier ist ums Verrecken keine Brücke auszumachen auch wenn wir mehrfach hin- und herfahren und N auch den Arch mithilfe der Geokoordinaten lokaliseren kann. Keine Brücke. Irgendwann fahren wir auf einen unbefestigten Weg, der nördlich von der Whitney Portal Road abzweigt und sich schnell zu einem kleinen Parkplatz weitet.

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Das sieht doch ganz vielversprechend aus und tatsächlich beim Erkunden der Umgebung ist ein Trailmarker und eine kurze Holzbrücke auszumachen. Die konnte man aber auf gar keinen Fall von der Straße aus sehen.

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Wir gehen über die Brücke und folgen dem Weg. Das GPS weist uns die Richtung zum Arch und nach ein paar Minuten können wir ihn ziemlich weit oben auf dem vorderen Hügel ausmachen. Ab einem weiteren Pfosten mit einem nicht mehr leserlichen Text halten wir nach rechts direkt auf den Arch zu, denn hier ist kein offizieller Trail mehr erkennbar.

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Mit dem Zoom ist der Arch zu unserer Rechten schon ganz gut auszumachen.

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Der erste Teil des Weges ist gut erkennbar, danach geht es nach rechts querfeldein. Auch hier gilt: Don't crush the bush.

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Je höher wir hinaufkommen, desto besser wird die Aussicht.

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N kämpft mit dem GPS. Irgendwie kriegt sie das mit dem Track abspeichern nicht hin.

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Wir kommen der Sache näher.

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Wir finden auch die im Netz erwähnte Leiter, trauen uns aber weder sie an der geeigneten Stelle für ein Photo durch den Arch zu platzieren noch darauf herumzuklettern. Daher gibt es nur schräge Bilder durch den Arch, die Aussicht ist dennoch grandios.

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Wir brauchen eine knappe Stunde hin und her und fahren danach auf die Movie Road zum Mobius Arch Trail. Der ist so gut ausgebaut, dass man sich kaum verlaufen kann aber irgendwo direkt am Arch schaffen es N & M dann doch. Glücklicherweise gibt es hier genug Wanderer, die uns wieder auf den rechten Pfad weisen. Am Whitney Portal Arch haben wir übrigens nur ein weiteres Paar getroffen, das uns beim Abstieg vom Hügel entgegenkam.

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Mobius Arch

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Was tut man, also N, nicht alles für ein Photo.​
Bevor wir uns auf den Weg ins Death Valley machen, hält M noch kurz zum Tanken in Lone Pine. Sicher ist sicher.

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Ein Stück hinter dem Father Crowley Vista Point biegen wir rechts auf eine unbefestigte Straße ab zu den Darwin Falls. Dort, wo die Straße nur noch für Allradantrieb zugelassen ist, stehen 2 Autos. Aha, hier ist offenbar der Trailhead.

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Wir parken und N & M schlüpfen in die Wanderschuhe. N aktiviert das GPS und los geht es gemeinsam mit einem weiteren Paar, das uns fragt, ob wir schon mal hier waren. Nö. Ok, die beiden auch nicht erfahren wir.

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Nach einer Weile wird der breite Wash enger und grüner, tatsächlich fließt sogar etwas Wasser und einige Bäume spenden Schatten. Gemeinsam und mithilfe des GPS schlagen wir uns durch die Büsche und erreichen den untersten Wasserfall (die oberen kann man offenbar nur mit richtiger Kletterausrüstung erreichen).

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Hier unterhalten wir uns ein wenig und erfahren, dass die beiden aus Indiana stammen und daher die Wahl des Urlaubsziels für sie immer einfach sei, denn überall sei es schöner als in Indiana. Dafür seien die Lebenshaltungskosten dort günstig. Tja, man kann nicht alles haben.

Wieder im Auto merkt N, dass sich die Sohle von ihrem rechten Wanderschuh ablöst. Mist, hätte sie doch mal lieber die alten Adidas Wanderschuhe aus den 90ern mitgenommen, wie sie es zuerst vorhatte. Hat sie nicht gemacht, weil sie befürchtete, die könnten kaputtgehen. Na klasse, die hier gehen heute Abend in die ewigen Schuhjagdgründe ein.

Also Planänderung für Übermorgen: wir bauen in Vegas noch den REI ein, vielleicht bekommt N da ja Ersatzschuhe. Allerdings werden wir dafür wohl den Snow Canyon kürzen müssen.

Die für heute geplante Wanderung in den Mesquite Flat Sand Dunes lassen N & M jetzt auch weg. Zu heiß befinden sie, schließlich sind hier 104 °F.

Am Visitorcenter angekommen zeigt das dortige Thermometer sogar 109 °C. N meldet uns ordnungsgemäß mit unserem National Park Jahrespass an und besorgt dann den Parkstempel, denn N hatte 2006, als sie hier waren, kein Stempelbuch. Sie ist sich allerdings auch nicht sicher, ob sie damals einen Kühlschrankmagnet gekauft haben und nimmt daher zur Sicherheit auch noch einen mit. Auf der Infotafel lesen wir, dass Dante’s View bis Mai noch geschlossen ist. Hm, doof, denn da waren wir damals auch nicht, aber kann man nix machen. Wir erfahren auch, dass der Parkplatz am Golden Canyon bis morgen 9 Uhr früh geschlossen ist. Dann haben wir ja morgen früh keine Eile. Für den Parkfilm ist es jetzt kurz vor Schließen des Visitorcenters auch zu spät, vielleicht machen wir das morgen.

Wir fahren durch die Baustelle, als die sich die Ranch at Death Valley aktuell präsentiert, zur Hotel Registration, die mit Hinweisschildern ausgezeichnet ist und sich momentan im Zimmer #501 befindet. Das letzte Schild kann M nur lesen, indem er aussteigt und hingeht, da so ein Depp seinen Fullsize SUV genau davor platziert hat. Mitdenken? Fehlanzeige. M weist den Fahrer im Wagen dezent darauf hin. Der kriegt weder eine Entschuldigung noch eine sinnvoll aus dem Hinweis abgeleitete Aktion wie Umparken hin.

Beim Einchecken erhalten wir Zimmer #410, dort empfängt uns eine laufende sehr laute Klospülung, nein danke, N macht auf den Fersen kehrt.

Neues Zimmer #414. Leider ist hier die Wanne ganz verschmutzt. Dass die Wand in der Dusche aufgehackt ist und die Armatur fehlt, sieht N erst danach. Sehr selektive Wahrnehmung. Nächste Versuch, M ist schon nicht mehr so entspannt. Wir bekommen ein anderes Gebäude zugewiesen Zimmer #510. Hier funktioniert alles, allerdings steht die Klimaanlage auf Heizen. Schlechter Scherz, hier sind auch so 109 °F. N wirft erst mal Klimaanlage und Ventilator an, dann ein erstes Bier auf der Terrasse, direkt gegenüber vom Pool.

Es könnte uns wahrlich schlechter gehen.

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Pool voraus.

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Unser Zimmer #510 links von der kleinen Palme in der Mitte.

Zum Restaurant gehen? Keine Lust. Es gibt Hot Dogs und Kartoffelsalat auf unserer Terrasse im Death Valley einfach unbezahlbar und zum Nachtisch eine Runde Pool.

Irgendwie hatten N & M den Pool allerdings anders angelegt in Erinnerung von unserem Besuch hier in 2006, aber egal. Schwimmen in der Wüste ist auch einfach unbezahlbar.

Eine Weile sitzen wir noch auf unserer Terrasse und schauen den Fledermäusen beim Abendessen einfangen zu.


Wir sind zwar nicht übermäßig viel gelaufen heute, etwa 9 km, aber die Sonne schlaucht ganz schön und N hat den Anflug einer Erkältung mit Halsweh, daher geht sie schon um 20 Uhr ins Bett.

68-109 °F, 118 Meilen, Ranch at Death Valley
 

BAT31

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Sehr schön. Unsere nächste Reise in die USA soll auch in den Südwesten gehen.
ich bin dabei!
 

Texelrita

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I like, I like and I like ......endlich wieder ein Bericht von Euch und sofort kommt mir eine alte Erinnerung aus
2009 hoch.... Death Valley Ranch im Sommer 2009. Aus Nimm 2 Gums wurde eine Nimm 2 Platte :giggle:
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Pemimae

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Wenn die Bären unterwegs sind, muss ich doch auch noch mit. Also: Rückt etwas zusammen.

Wie immer seeehr unterhaltsam geschrieben.
 
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Fritz & Buddy

Fritz & Buddy

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Dienstag 24.4.18 Death Valley, NV

N ist mit Ihren Halsschmerzen ab 1 Uhr wach, nervig. Gegen 4 Uhr schnappt sie sich den Laptop, Schlaf wird wohl nix mehr. Gegen 6 Uhr merkt sie, dass es draußen schon hell ist und öffnet die Terrassentür. Angenehme 23 °C empfangen sie hier. Also schnell die Tür weit auf und die laute Klimaanlage aus. Um halb acht kommt die Sonne über die Berge und in der Sonne wird es schon nett warm, im Schatten ist es aber immer noch total angenehm. Während N duscht, setzt sich M eine Weile nach draußen und genießt und sammelt wie Frederick die Eindrücke.

Wir frühstücken im Schnellimbiss des Hotels. Na ja, schön ist anders, aber egal. Zumindest sehen wir etwas Wildlife. Ein Coyote quert in wenigen Metern Abstand unseren Weg.

Kurz vor Neun sind wir am Parkplatz des Golden Canyon, der um 9 Uhr wieder nutzbar sein sollte laut Infocenter. Kurz nach 9 Uhr fragt M bei den Arbeiter, die die Parkplatzmarkierung aufbringen mal nach. Hm, es könne schnell gehen oder noch ne halbe Stunde dauern. Aber wir könnten ruhig am Straßenrand dort stehenbleiben. Na denn.

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N & M beschließen nicht den ganzen Loop über den Gower Gulch zu laufen, sondern nur den Golden Canyon bis Red Cathedral und zurück. Erstens weil N ja keine Wanderschuhe mehr hat, sondern mit Turnschuhen unterwegs ist und zweitens weil sie sich mit der Erkältung nicht so richtig fit fühlt.

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Eingang in den Golden Canyon​
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Blick zurück von der Red Cathedral

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In der Red Cathedral

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M klettert noch ein Stück höher und nimmt uns mit.

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Die Aussicht von hier oben ist nicht zu verachten.

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Auf dem Rückweg.

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Auf etwa der halben Strecke des Rückwegs treffen wir auf ein deutsches Paar, das uns fragt, ob es sich lohnt dahin zu gehen. „Ja klar lohnt es sich.“

Allerdings ist der Weg dahin auch schön, haben die aber vielleicht noch nicht bemerkt? Was N & M allerdings bemerken: Die beiden haben keine Tasche dabei, keine Wasserflasche, keine Kopfbedeckung, nix, nur ne Kamera. M fragt ungläubig, ob sie denn nichts zu trinken dabei hätten. „Ja doch, im Auto.“ Es seien ja nur 2,5 km. Echt jetzt???? Wir haben bis hierher schon die 6. Wasserflasche in Arbeit. Kurzerhand drückt M ihnen aus seinem Rucksack je zwei Flaschen Wasser in die Hand und ermahnt dringlich, bitte doch demnächst Wasser mitzunehmen.

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Es geht weiter.

Als wir 2006 hier waren, sind wir mit der Limousine keine unbefestigten Straßen gefahren, daher holen wir jetzt ein wenig nach und fahren zum Devil’s Golf Course.

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Wenn wir schon mal hier sind wollen wir natürlich auch noch mal zum Badwater Basin, denn schließlich war Sunny noch nicht hier. Irgendwie hat N den Eindruck, dass hier ein wenig ausgebaut wurde in den letzten 12 Jahren.

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Und auch den 20 Mule Canyon fahren wir heute zum ersten Mal.

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N: „Ein wenig wie auf dem Mond hier.“ M: „Ach, da warst du schon?“

Die Strecke ist etwas ruppig. N versucht während der Fahrt eine Wasserflasche umzufüllen. N: „Wackel mal nicht.“ M:“Merkst du selber oder?“

Ja, ja schon gut. Vor ein paar Tagen hat M N im Wagen mit Wasser bespritzt und ihr Aufschrei: „Die Elektronik!“ Ist jetzt nicht typisch für Frauen, wenn man sie nass macht, meint M. Allerdings muss man dazu auch wissen, dass N schon mal das Navi und die komplette Unterhaltungselektronik inklusive Bordcomputer eines A6 geschrottet hat mit einem Becher Wasser, den sie in die Mittelkonsole gekippt hat.

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Riesen-Moqui

Der Zabriskie Point ist auch eindeutig erweitert und umgebaut seit damals. Leider ist das Licht nicht so schön, wie 2006 zum Sonnenuntergang und auch viel voller, denn hier treffen wir auch zum ersten Mal heute auf ziemlich viele Leute auf einen Haufen.

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So ein Schal ist wichtig in der Wüste, hier soll es ja schließlich nachts kalt werden.

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Im Visitorcenter ist es auch nicht leerer aber N möchte den Parkfilm unbedingt sehen. Danach sind wir fertig für heute. M geht ein wenig in den Pool und faulenzt danach im Gartenstuhl. N und ich sortieren Bilder und tippen etwas Reisebericht auf der Terrasse. Sunny legt sich ne Runde aufs Ohr.

N & M haben keine Lust, im Schnellimbiss zu essen und die Alternative Fry Bread Tacos will M auch nicht. Also gibt es die restlichen Hot Dogs und dazu einen Salat und Melone aus dem Imbiss.

Wir sind heute 8,6 km gelaufen und das ist bei den Temperaturen ganz schön anstrengend, M döst schon gegen 18.30 Uhr, sogar noch während das Champions League Spiel läuft, vor sich hin.

106 °F, 54 Meilen, Ranch at Death Valley
 
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