Bye, bye, Sanibel!
Zunächst einmal vielen Dank für Eure zahlreichen Kommentare zu meinem kleinen Reisebericht, der nun auch fortgesetzt werden soll; liegt doch die unbeschwerte Zeit in Cape Coral schon wieder recht lange zurück. Bei dem derzeitigen Wetter erscheint die Zeit im Urlaub fast schon wie ein schöner Traum..
Nach einem entspannten Frühstück hatten wir, einhellig, Lust auf Strand und so ging es wieder einmal nach Sanibel, wo wir einen schönen Vormittag verbrachten. Wir wären auch gerne noch etwas länger geblieben, aber unser Großer trat beim Fussballspielen in ein kleines rundes stachliges Etwas und danach tat ihm der Fuss beim Auftreten weh. Auf eine Operation am Strand hatten wir keine Lust, weshalb wir die Mission "soak up the sun" leider frühzeitig abbrechen mussten.
Nach einem kurzen Besuch in der bemerkenswert gut ausgestatteten Drogerieabteilung des Inselkaufhauses Jerry´s hieß es dann Abschied nehmen von Sanibel, denn so langsam aber sicher kam doch tatsächlich das Ende unseres Urlaubs in Sicht. Leicht wehmütig rollten wir über die Insel in Richtung Festland. Ich zitiere mich selber (aufgrund der aktuellen Diskussionen in Deutschland natürlich mit korrekter Quellenangabe) aus meinem letzjährigen Reisebericht: "Sanibel, Du Schöne, vielleicht sieht man sich ja wieder".
Auf dem Heimweg hielten wir im... Publix, denn meine Frau hatte Lust auf ein Stück Kuchen. In der Bakery wurde vom Familien-Kuchenentscheidungsteam (da habe ich weder Sitz noch Stimme) ein Schokokuchen ausgesucht, der neben seinen essbaren Zutaten halloweenbedingt auch mit diversen Plastikgrausamkeiten (u.a. Spinnen) überzeugte.
Zuhause angekommen wurde erstmal der Fuss versorgt, die Stacheln entfernt und die Wunde desinfiziert. Sicher ist sicher. Es war aber nichts Schlimmes, denn kurze Zeit später befand sich Söhnchen I mit Söhnchen II im Pool. Bei den kurzen Zwischenspurts um das Becken war von den vorher geschilderten schlimmen Schmerzen erfreulicherweise nichts mehr zu merken.
Der Kuchen war, wie das Äußere erahnen lies, ziemlich süß (jetzt weiß ich auch, warum die Zahnarztfrau immer eine bestimmte Zahncreme empfiehlt und dass zu Süßes tatsächlich sofort zu Zahnweh führen kann). Derart mit Kalorien belastet, bin ich, um nicht vorzeitig vom Herztod dahingerafft zu werden, mal lieber eine Stunde rennen gegangen; mittlerweile kannte ich mich schon recht gut aus. Wie immer wurde ich von vorbeifahrenden Anwohnern freundlich gegrüßt, auch wenn ich bei manchem Gruß auch ein wenig Mitleid für den armen Irren erkannte, der freiweillig durch die Hitze rannte.
Mit dem so verschafften guten Gewissen schmeckte dann Abendessen und ein Feierabendbierchen am Bootsanleger dann doch noch besser (dieses Jahr meistens Corona, kam mir aber immer eher wie Limo vor) und wir schauten den Sonnenuntergang heute von dort aus.
Leider sind die Bilder mit dem IPhone nichts geworden und ich war zu faul die Kamera aus dem Haus zu holen. Das war nicht in Ordnung von mir, ich sollte wieder hinfahren und es nachholen.
Die Kinder waren, wie immer, nach einem Tag voller Aktivität früh im Reich der Träume. Die Erwachsenen schauten noch ein paar Folgen der Chicagoer Feuerwehr im TV und sahen Leuten zu, die ihr Haus lieben oder listen sollten. Ein kurzer Blick auf die Wetter-App und die darin enthaltenen aktuellen Temperaturen in Deutschland führten noch zu einer Diskussion darüber, ob wir nicht in unter Bezugnahme auf die Menschrechte Asyl beantragen sollen.
Der Plan wurde aber von meiner Frau mit sehr fadenscheinigen Argumenten wie z.B. die unklare Einkommenssituation und Zweifel an meiner Qualifikation ("Du kannst nix, was die hier gebrauchen können") wieder verworfen. Von solchen Zweifeln tief getroffen, flüchtete ich mich in den Schlaf, natürlich auch, um für einen weiteren Urlaubstag gut gerüstet zu sein.