Tag 13 - 20.02.2015, Miami - schon viel besser
Einige Bilder von unserem gestrigen Spaziergang zum Bayfront Park und Bayside Marketplace wollte ich noch nachreichen. Wir nahmen von unserem Apartment den Weg entlang am Wasser und stießen als Erstes auf diese 40 Mio.-Dollar-Yacht. Mal interessant, so etwas aus der Nähe zu bestaunen.
Durch den unangenehmen Wind hielten wir uns nicht lange im Bayfront Park auf. Der Park ist bei schönerem Wetter sicher noch attraktiver, er beherbergt einige Gedenkstatuen u.a. für Christopher Columbus, einen schönen Kinderspielplatz und wirkt auch sonst ganz adrett.
Weiter ging es zum Bayside Marketplace, eine Lokalität, wie man sie in vielen anderen Touristenorten ebenso findet, mit vorwiegend touristisch ausgerichteten Läden und Imbissen/Restaurants. Das für Städte mit Anspruch unvermeidliche Hard Rock Cafe darf ebenso nicht fehlen
.
Die Marina am Bayside Marketplace ist der Ausgangsort für verschiedene Cruises, so zum Beispiel die "
Millionaires Row Cruise", welche in rund 90 Minuten an den Villen inkl. Luxusbooten der Reichen vorbeiführt oder den Fahrten mit dem Thriller Speedboat, hier in Gelb zu sehen. Beides wollten wir uns aber auf Grund unserer nur bedingt seetauglichen Mägen nicht antun. Die Millionärsvillen kann man übrigens auch gut bei der Fahrt über den MacArthur Causeway oder den Venetian Causeway bestaunen.
-------------------------------------------------------------------------------
Nach dem Kälteschock gestern sah die Welt heute schon wesentlich besser aus. Der Wind blies nicht mehr so kalt und so starteten wir nach einem ausgedehnten Frühstück und wiederum langer Wartezeit für unser Auto erst einmal in Richtung Key Biscayne. Dort wollten wir den Bill Baggs Cape Florida State Park besuchen, welcher mit dem 1825 errichteten Leuchtturm über eins der ältesten Gebäude in Miami-Dade County verfügt. Die Fahrt selber nahm rund 20 Minuten in Anspruch, der Parkeintritt beträgt pro Fahrzeug mit maximal 7 Personen $8.
Der Park wirkt sehr gepflegt und besitzt einen Strand, der Rang 7 unter den 10 schönsten Stränden der Staaten einnimmt. Nun, zum Baden war es heute leider noch zu kalt, aber wenn die Sonne rauskam, konnte man durchaus schon wieder die Jacke ausziehen. Wir parkten ganz am Ende der Straße und genossen dann einen wunderbaren Rundgang entlang an der Biscayne Bay in Richtung Lighthouse. Der Park bekommt von uns ganz klar eine Empfehlung.
Dass das Fischen entlang der Bay besonders erfolgreich sein soll, bewies uns ein Angler, der vor unseren Augen diesen Fisch fing, sich damit fotografieren liess und ihn anschließend wieder in die Freiheit entließ.
Am Lighthouse angekommen, konnte man ein zugehöriges älteres Haus und den Leuchtturm besichtigen. Im Haus finden sich gut erhaltene, historisch eingerichtete Zimmer, so dass man sich ein Bild von der Lebensweise der früheren Bewohner machen kann. Was braucht man mehr?
Am Leuchtturm regelte ein freundlicher Ranger mit dem typisch amerikanischen Namen "Meklenburg"
den Aufstieg zum Turm. Besonders sorgte er sich um die Köpfe der größer gewachsenen Besucher und wies immer wieder darauf hin, dass es oben etwas enger zuginge und man bitteschön doch aufpassen möchte. Nachdem wir die 109 Stufen der Wendeltreppe erklommen und dies mit einem rechtsdrehenden Koller bezahlt hatten, bot sich aber eine schöne Rundumsicht über den Park und bis hinüber nach Miami.
Wieder am Boden angekommen, setzten wir unseren Spaziergang zum Strand fort und genossen dort eine kleine Rast. Das hätten wir besser nicht an dieser Stelle getan. Wer Hitchcocks Film "Die Vögel" kennt, wird verstehen, was ich meine. Die Vögel waren in unserem Fall ziemlich unerschrockene Möwen, welche uns, kaum hatten wir unser Biwak ausgepackt, erst neugierig und dann ziemlich dreist auf die Pelle rückten. Nicht, dass sie auf dem Boden vor uns herumstolziert wären. Nein, sie flogen in einer Entfernung von etwa 1 1/2 Armlängen vor uns herum und zankten dabei noch miteinander. Ein beherzter Wurf eines Olivenkrackers versammelte die Meute kreischend und schimpfend etwas entfernt und gab uns die Gelegenheit, dem Spuk zu entkommen.
Auf unserm weiteren Rundweg durch den Park in Richtung Lighthouse Cafe begegneten wir noch weiteren, recht unerschrockenen Parkbewohnern. Leider scheint es so, dass sie durch Fütterung übermäßig zutraulich werden und es verlernen, selber für ihre Nahrung zu sorgen.
Nach diesem wunderschönen und lohneswerten Ausflug nach Key Biscayne hatten wir aber für heute noch nicht genug. Ein zweiter Anlauf in Richtung Miami Beach musste her. Frohgestimmt machten wir uns also auf den Weg zurück, nur um bald darauf auf dem MacArthur Causeway im Stau zu landen. Das führte einerseits zu mißmutigen Äußerungen der Kids, welche sowieso nicht verstehen konnten, wie man an alten Häusern in Miami Beach Gefallen finden konnte, gab uns aber andererseits die Gelegenheit, die riesigen Kreuzfahrtschiffe, deren ganzer vier am Pier vertäut waren, zu bestaunen. Und da konnte ich doch mal mit Faktenwissen glänzen und berichten, dass viele aus dem Forum schon mit diesen Schiffen gefahren sind bzw. demnächst fahren werden. Es lagen da die "Majesty of the Seas", die "Disney Wonder", die "Carnival Ecstasy" und die "Norwegian Sky". An dieser Stelle einen freundlichen Gruß an alle unsere Seefahrer.
Nachdem der Stau glücklich überwunden war, ging die Suche nach einem Parkplatz von neuem los. Ich wollte diesmal schlauer sein und nicht zu nah am Ocean Drive suchen. Und wirklich, beinahe hätte es mit einem Parkplatz auf Anhieb geklappt. Dumm nur, dass der auf der entgegengesetzten Straßenseite lag und, bis ich wenden konnte, von einem entgegenkommenden Auto in Beschlag genommen wurde. Da kann einem schon die Hutschnur hochgehen. Also weiter suchen. Am Parkhaus in der 12th Street fuhr ich auch noch einmal vorbei. Für alle, die planen dort parken zu wollen: vergesst es. Das Parkhaus lässt sich nur noch mit einer monatlich bezahlten Stellfläche nutzen.
Schlussendlich beschloss ich, es im Parkhaus der Lincoln Road Mall zu versuchen und ich wurde endlich fündig. Es ist aber auch ein Kreuz mit dem Parken. Glücklich verließen wir unser Auto und stürzten uns in den neonfarbenen Traum der 20-er und 30-er Jahre. Man muss das einmal wirklich live gesehen haben. Wir waren uns mit meiner Frau einig, dass wir hier noch stundenlang um die Ecken hätten ziehen können. Die Kids sahen das etwas anders, aber liefen tapfer mit, nachdem eine warme Schokolade von Starbucks die Lebensgeister wieder etwas beflügelt hatte.
Der Ocean Drive ist architektonisch ein Traum, sehr quirlig, eine Flaniermeile der Schönen, Reichen und ganz schön Reichen. Das merkte man auch an den ausgewählten Fahrzeugen - es wimmelte nur so von Ferrari, Porsche, Maserati, Bentley und anderen Autos, welche symbolisieren, wie toll der Fahrer (oder sein Vater) sein Leben offensichtlich im Griff hat. Und wer es nicht glaubt, dem wird es mit einem lautstarken Sprint von 0 auf 30 km/h auf einer Strecke von gefühlten 5m noch einmal deutlich gemacht. Hauptsache laut und auffällig. Aber das gehört ja dazu zu unserem geliebten, verrückten Amerika.
Zurück zu den Gebäuden. An allen Ecken und Enden gibt es etwas zu bestaunen und man kann beileibe nicht alles ablichten, selbst wenn man wollte. Daher hier eine kleine Auswahl an Bildern.
Und auch die Autoliebhaber kommen nicht zu kurz:
Nach dem anstrengenden Fußmarsch über den Ocean Drive und die angrenzenden Blocks gönnten wir uns noch ein Eis bei der 4D Gelateria auf der Lincoln Road und genossen die unheimlich relaxte Atmosphäre. Ein Keyboarder spielte ruhige Hintergrundmusik, überall brannten Fackeln oder Gaslampen, es roch nach verschiedensten leckeren Gerichten und alles wirkte so überaus friedlich und entspannt. So könnte es eigentlich die ganze Zeit weitergehen.
Danke für' s Mitlesen. Morgen geht es dann weiter.