The Everglades Experience
Freitag, 12.8.2016
Hotel: Hyatt Place Miami Airport - Doral
Abendessen: Dave´s Favourite Barbeque
Da wir alle keine Langschläfer sind, standen wir um kurz nach 8 Uhr schon am Frühstücksbuffet. Leider war dieses hier sehr enttäuschend. Wir übernachten sehr gerne und häufig in den verschiedensten Hyatt Hotels (sei es das reguläre oder die Schwestern Place, House, etc) und wir waren immer mega zufrieden mit dem Frühstück. Hier in Miami war es aber mehr als dürftig – aber gut, gibt schlimmeres und was zu essen und einen Kaffee gibt´s allemal. Also denken wir mal positiv.
Nach dem Frühstück kleideten wir uns „Everglades-Mücken-gerecht“ mit Leggins /langen Stoffhosen und Sneakers anstatt Flipflops. Wenn die lieben Mücken uns wirklich auffressen wollen, dann machen wir es ihnen zumindest nicht so leicht. Dann ging es ab zum nächsten Walgreens und wir holten noch eine Dose OFF. So gerüstet machten wir uns dann auf in den Süden von Miami und passierten nach einer relativ kurzen Fahrt am Eingangstor zum Everglades Nationalpark. „Robert is here“ und den Visitor Center haben wir übersprungen, da machen wir auf dem Rückweg Halt. Wir dachten je früher wir im Park sind, desto weniger Mücken entdecken uns
Unser erster Stopp war der Anhinga Trail. Als wir am Parkplatz ankamen sprühten wir nochmal kräftig mit OFF um uns in der Hoffnung ein Invisible Shield um uns herum aufzubauen
und dann konnten wir uns mit Fotos und Wasser gerüstet auf machen um die Tierwelt zu bestaunen. Von dem hohen Ross der Freude wurden wir aber schnell mal wieder herunter geholt als wir ein großes Schild erblickten auf dem stand, dass der Anhinga Trail aktuell wegen Erneuerung der Stege gesperrt ist. Ja prima
da ist er wieder der rote Faden der sich wohl auch am dritten Tag weiter durch unseren Urlaub zieht. Aber was soll´s? Machen wir das Beste draus. Direkt an der Absperrung standen einige Touristen und ein Ranger. Als ich zum Ranger lief und mich erkundigen wollte was genau gemacht wird und wie lange es dauern würde, bemerkte ich dass keine 2 Meter weiter ein Alligator im Graben nebenan lag und uns beobachtete
Unser Gespräch muss ihm aber zu langweilig gewesen sein, denn ehe ich meinen Foto zücken konnte huschte er davon. Die Schwiegereltern und mein Mann bestaunten derweil den kleinen Bruder des eben verschwundenen Kerls, der plantschte nebenan im seichten Wasser. So bestaunten wir also ein wenig die Natur dort vor Ort und die riesigen Heuschrecken und machten uns dann auf in Richtung Gumbo Limbo Trail. Schwiegermama und mein Mann machten eine kleine Trinkpause am Info-Häuschen (mein Mann war heute irgendwie nicht so ganz fit….wohl die Umstellung auf die Hitze) und so liefen Schwiegerpapa und ich den Trail entlang.
Aber auch hier sollten wir kein Glück haben mit der Tierwelt. Ob wir wohl zu früh unterwegs waren? Wann stehen die Tiere denn gewöhnlich auf? Womöglich waren alle noch am Frühstückstisch und wir haben deswegen nichts und niemanden entdeckt? Nein, Spaß beiseite: wir waren uns natürlich im Klaren darüber dass die Reisezeit mitten im August äußerst schlecht ist für die Bekanntschaft mit Tieren. Verständlich, denn wer geht schon freiwillig bei solchen Temperaturen vor´s Haus
Aber ich muss zugeben, als bekennende Schlangen- und Spinnen-Angsthäsin habe ich auf dem Gumbo Limbo Trail schon einige Tode gestorben als es hier und da raschelte. Ob man uns aus den Bäumen wohl beobachtete *grübel* – zu Gesicht bekommen haben wir außer ein paar Vögeln allerdings nichts. Aber es war trotz allem ein schöner Trail.
Zurück am Info-Häuschen / Parkplatz musste mein Schwiegervater kurz auf die Toilette, reichte mir seine erst 2 Wochen zuvor gekaufte Digi-Cam (so eine kleine Kompaktkamera) und ich lief derweil schon mal mit den anderen beiden zum Auto. Und „platsch“ machte es, da lag die brandneue Kamera am Boden
Ach du sch**** Die rutschte mir irgendwie aus der Hand und da lag sie nun auf dem Asphalt. Nachdem wir sie in die stabile Seitenlage brachten checkten wir die Vitalfunktionen: sie lebt noch
allerdings hatte sie etliche Prellungen und Schwürfwunden. Und da kam auch schon mein Schwiegerpapa…..was sag ich jetzt bloß? Er nahm es recht entspannt muss ich zugeben, aber mir persönlich tat das natürlich unglaublich leid. Aber er konnte – mit ein paar Macken – vorerst weiterfotografieren und das war für ihn das wichtigste. Solange sie nicht ganz kaputt ging, war alles gut. Aber da war er wieder
der rote Faden von Pleiten, Pech und Pannen! Ich hatte langsam die Ahnung, er würde beharrlich mit uns reisen.
Dann stiegen wir wieder ins Auto, fuhren ein Stück weiter und hielten noch an zwei, drei Haltepunkten an und schauten uns ein wenig um. Auf dem Weg zurück machten wir Halt am Pahayokee Overlook, einem kleinen Rundweg auf Stelzen der einen Blick in die Weite der Everglades gewährt. Mir persönlich hat es dort sehr gefallen, auch wenn es ein recht kurzer Weg war. Im Gegensatz zum Gumbo Limbo Trail waren dort kaum Touristen unterwegs und man konnte die Weite und die Ruhe der Natur genießen. Hier zeigten sich tolle Vögel, Geckos kamen uns immer wieder über den Weg und wir entdeckten wunderschöne Pflanzen.
Da es so langsam aber sicher warm – nein, heiß – wurde, machten wir uns auf in Richtung Ausgang. Ein Stopp im Visitor Center und bei Robert is Here standen noch auf dem Plan, bevor es am späten Nachmittag nach Coopertown zum Airboat Ride gehen sollte.
Der Stopp bei Robert is Here war – dank euch hier im Forum – ja ein ganz ganz großes „unbedingt anhalten“ und wir haben es auch nicht bereut; auch wenn ich am Morgen beim Vorbeifahren dachte „hmmm ist ja nur ein Obststand“. Nein es ist nur einfach nur irgendein Obststand. Es ist quasi die Welt des Obstes zu Besuch bei Robert. Unglaublich was es dort alles an Obstsorten zu sehen, zu probieren und zu kaufen gab. Wirklich nur WOW. Und das Robert selbst hinter der Theke stand und uns mit Rat und Tat zur Seite stand als wir vor lauter Angebot nicht wussten was wir probieren sollten….einfach klasse! Wir haben dann verschiedene Früchte probieren dürfen und haben uns mit einer Auswahl eingedeckt um den Vitamin-Haushalt auf Vordermann zu bringen.
Danach legten wir einen Foto-Quicky an der City Hall von Florida City ein und hielten die dortige Tier-Parade bildtechnisch fest bevor wir alle einen riesen Hunger bekamen und so langsam auch etwas Abkühlung in einem „wohltemperierten“ Restaurant bevorzugten. Olive Garden kam uns da gerade recht und schwups saßen wir drin und hatten ein spätes Lunch.
Gut genährt und abgekühlt huschten wir schnell ins Auto – bloß nicht wieder von der Hitze erwischen lassen – und dann fuhren wir nach Coopertown. Was soll ich sagen? Die Hitze ist uns bis hier her gefolgt und erwartete uns vor Ort mit einem knallheißen Empfang. Als wir aus dem Auto ausstiegen, drückte es uns wortwörtlich vor Schwüle in den Boden hinein. Holy Moly….
Wir hatten bereits über Groupon unsere Tickets und liefen dann dort direkt zur Anmeldung. Wir hatten Glück (naja ihr wisst ja wie ich es mittlerweile mit Glück hielt….da steckt doch sicher wieder der rote Faden dahinter [-X ) naja jedenfalls hatten wir ein wenig Glück und mussten nicht warten und kamen noch als die letzten 4 in die nächste Gruppe die in 5 Minuten starten würde. Yeah! Die Tiershow dürfen wir uns dann im Anschluss anschauen.
Also ab zum Boot, Ohrstöpsel rein und los ging es. Ihr kennt das ja bereits sicher: erst recht langsam und ruhig und dann legt der Fahrer einen Zahn zu. Puhhh war das heiß…..da braucht man doch eine Abkühlung – so oder ähnlich muss der rote Faden von Pleiten, Pech und Pannen wohl gedacht haben. Denn auf einmal fing es an zu tröpfeln, dann zu regnen, dann zu gießen und dann kam alles was das oben zur Verfügung stand runter
Der Fahrer drehte derweil auch schon um, machte sich auf schnellstem Wege wieder zum Ausgangspunkt auf – als wir wenige Minuten später wieder zurück waren, stiegen wir pitsche-nass am Bootssteeg und suchten Unterschlupf. Dann bot man uns an, die Tiershow vor zuziehen bis der Regen vorbei ging. Im Auto hatten wir Handtücher liegen, also rannte ich und holte ein paar davon damit wir uns etwas abtrocknen konnten. Aber dank der nun noch schwüleren Luft, wussten wir alle nicht mal mehr ob wir wegen dem Regen oder der schwülen Luft klitsch-nass sind
Wir schauten also die Tiershow an und der Regen ließ langsam nach. Dann probierten wir es noch einmal. Bei dem Fahrtwind konnte man dann auch etwas trocknen
und es machte richtig Spaß. Ein paar Alligatoren zeigten sich auch hier und da und wir waren schon sehr fasziniert wie nah die Tiere an die Boote kommen. Schwiegerpapa wollte seinem (erst wiederbelebten) Foto auch fast noch ein Unterwasser-Erlebnis gönnen, aber er hatte ja zum Glück die Handschlaufe fest im Griff
Zurück an Land, legten wir das Auto mit den restlichen Handtüchern aus und fuhren schnellstens in Richtung Hotel um unsere Kleidung zu wechseln, das OFF abzuduschen (das hat ja schon einen sehr ….eigenen Geruch) und uns frisch zu machen für´s Abendessen.
Abendessen gab es heute bei Dave´s Favourite BBQ, recht nahe am Hotel. Die Online-Bewertungen sahen gut aus und die Herren hatten Heißhunger auf Spareribs. Also nichts wie hin mit uns. Die Spareribs waren (nach Aussage der Herren) wirklich toll und auch wir Damen sind angesichts der leckeren Salate und Steaks nicht verhungert.
Noch zwei Dinge zum Schluss:
- Lieber rote Faden: vielen Dank für dein Versuch uns abzukühlen. Schicke das nächste Mal bitte kühleren Regen und keine so mega warme Brühe vom Himmel herab – das war alles andere als Abkühlung. Und sag mir das nächste Mal vorher Bescheid – dann lasse ich meine Spiegelreflexkamera nämlich im Auto. So hatte ich leider alle Mühe diese vor dem Regenguss zu schützen. Aber dank genügend Körpermasse meisterte ich diese Aufgabe
2. Ob es nun OFF war oder ob die Mücken noch beim Frühstück saßen weiss ich nicht: aber wir kamen tatsächlich ohne einen Mückenstich wieder im Hotel an. YEAH :-D