5. Tag: Schnorcheln im John Pennekamp Coral Reef State Park
Um 7 Uhr war die Nacht zu Ende, denn heute stand ein (vor allem für mich) besonderer Punkt auf dem Plan: Schnorcheln im Riff! Das hatte ich schon vor dem Urlaub fest eingeplant, nur Ort und Zeit standen nicht fest. Da ich in diesem Urlaub des öfteren schnorcheln wollte, hatte ich die eigene Maske und Flossen eingepackt, und heute sollten sie das erste Mal in amerikanisches Wasser.
Beim Bummel am Abend zuvor hatten wir überlegt, was wir heute so machen wollen und ob wir noch irgendwo auf den Keys übernachten wollen. Aber wir kamen schnell zum Ergebnis, dass wir die zwei Urlaube vorher schon viel auf den Keys gesehen haben und lieber einen Tag für später für uns unbekannte Orte aufheben. Und so entschlossen wir uns, zeitig aufzustehen, auf Key Largo einen Zwischenstopp zum Schnorcheln einzulegen und dann gleich weiter nach Miami zu fahren und dort zu übernachten. Am nächsten Tag, einem Sonntag, würden wir dann mit der BugBus-Tour durch Miami düsen.
Erst mal im Merlin Guest House frühstücken:
Man saß dort sehr idyllisch, die Auswahl an Speisen war gut, eine kostenlose Zeitung lag an jedem Platz. Nur an diese ekeligen, schon abgepellten superhartgekochten Eier werde ich mich nicht gewöhnen…
Für die kommende Übernachtung in Miami testete ich jetzt beim Frühstück das erste Mal die Priceline-App. Ich hatte zuvor über die Portale „Idealo“ und „Trivago“ (zeigen unterschiedliche Hotelketten an…) mögliche Hotels / Motels herausgesucht und gesehen, dass im Bezirk Miami-Kendall gute Hotels relativ günstig zu bekommen waren. Und Kendall lag für unser Vorhaben gar nicht mal so schlecht. So habe ich bei Priceline gezielt Express-Deals im Bezirk Kendall gesucht und ein sehr gut bewertetes Hotel mit WLAN, Frühstück und kostenlosem Parkplatz gebucht. Bangen nach dem finalen Klick – und heraus kam das Best Western Plus Kendall Hotel & Suites. Es war deutlich günstiger als bei den Portalen, auch direkt bei Best Western war der Preis höher – Test bestanden!
So, zurück zum Frühstück. Mit Ausnahme des Hartgummi-Ei's ließen wir es uns schmecken, nebenbei schaute ich auch noch im Internet nach Abfahrtszeiten der Schnorcheltouren. Favorit war die Sundiver-Tour, die startete um 12.00 Uhr, und die hatte ich mir schon zu Hause heraus gesucht. Hatte top Bewertungen bei TripAdvisor. Falls wir das nicht schaffen sollten, dann halt die Schnorcheltour direkt im State Park, die startete um 13.30 Uhr. Um kurz nach neun kamen wir los, laut Navi sollten wir um 11.50 Uhr da sein – knappe Kiste…
Wir kamen super durch und fuhren um 11.30 Uhr beim Tauchladen vor. Ich schwöre, ich habe alle Geschwindigkeitsbeschränkungen eingehalten, bei der einspurigen Straße kann man ja eh' nur im Verkehrsstrom mitschwimmen. Also rein in die Bude. Da waren noch ein Pärchen und eine Frau hinterm Thresen, die gerade telefonierte. Als wir hereinkamen, unterbrach sie sofort das Telefonat und fragte ohne Umschweife, ob wir schnorcheln wollen. Als wir das bestätigten, lächelte sie und sprach wieder in den Telefonhörer: „We've got a tour!“. Wie ich hinterher erfuhr, lohnt sich eine Tour erst ab sieben Gästen, und wir waren Nummer sechs und sieben. Was für ein Glück – und mehr wurden wir übrigens auch nicht. Papiere ausfüllen und Kreditkarte zücken, dann konnten wir los. Da Beate nicht schnorcheln wollte, konnte sie zu einem ermäßigten Preis mit, hätte sich aber während der Tour jederzeit umentscheiden können. War 'ne tolle Option, nutzte sie aber nicht, denn, wie bereits zu Anfang gesagt, ist sie nicht so die Wasserratte wie ich.
Wir fuhren mit unserem Wagen zum Bootsanlegeplatz an einem Kanal drei Meilen vom Shop entfernt. Kurz umziehen, Klamotten packen und ab an Bord.
Und was dann kam, zähle ich zu den top drei Highlights dieses Urlaubs. Wir haben viele Highlights gehabt, aber drei Ereignisse ragten noch einmal heraus, und diese Tour gehörte dazu!
Wie gesagt, waren wir nur zu siebt auf dem Boot. Drei Amerikaner, das mexikanische Ehepaar aus dem Tauchshop und wir beide, dazu zwei Besatzungsmitglieder. Zunächst erklärte die Crew die Sicherheitsbestimmungen und das Verhalten an den Korallen, dann fuhren wir langsam durch den Kanal Richtung offenes Meer, und das fanden wir schon sehr toll.
Als wir draußen waren, wurde der Gashahn ordentlich aufgerissen, und mit Power ging es Richtung Riff. Als Bewohner der norddeutschen Tiefebene hat man es ja eher nicht mit solchen Gefährten, sondern höchstens mal einem Ostseekutter zu tun. Das war aber ganz etwas anderes und hat riesigen Spaß gemacht. Dazu noch die Leere an Bord – herrlich!
Nach doch einigen Minuten kamen wir am White Reef des State Park an und ankerten, wir waren das einzige Boot weit und breit. Fertig machen und ab ins Wasser. Beate blieb an Bord, wir sechs Schnorcheler verteilten uns weiträumig, es war also fast so, als ob man alleine unterwegs ist.
Ich hatte zunächst etwas Respekt, weil ich noch nie so weit draußen im Ozean geschnorchelt habe und Haie soll's da ja auch geben. Aber wir wurden eher vor Feuerquallen gewarnt, denen man ausweichen solle. Und so ging die Genußtour in eine für mich bis dahin unbekannte Welt los. Korallen kannte ich bisher nur aus dem Fernsehen oder Aquarien, und hier direkt darüber und dazwischen tauchen zu dürfen, mit diesen vielfältigen bunten Fischen, das war ein sehr tolles Erlebnis.
Kurz nach Beginn waren wir nur noch fünf Schnorcheler, der Mexikanerin war „dizzy“, wie Beate mir hinterher erzählte (wieder einen neuen Begriff gelernt). Wir konnten satte 90 Minuten im Wasser bleiben, das langte dann aber auch. Und dieses Foto sagt glaube ich alles aus, was ich auf der Rückfahrt empfand:
So ein tolles „Genussgefühl“ wie in diesem Moment habe ich selten gehabt. Boah, war das geil!!! Kann ich leider nicht anders ausdrücken. Ich bin jetzt grundsätzlich sowieso positiv gestimmt, aber das war schon der Hammer!
Das alles nochmal in einem kurzen Video:
Nach dem Anlegen fuhren wir direkt nach Miami ins Hotel. Unterwegs musste noch der ein oder andere Shoppingtempel besichtigt werden, das gehört einfach dazu. Das Zimmer im Best Western war sehr gut, die Bewertungen auf Priceline stimmten. Es befindet sich direkt neben einem dieser typischen Shoppingzentren, was wir uns natürlich auch genau anschauten, verbunden mit einem Besuch in einem Diner nebenan. Für Beate gab es einen Cesars Salad mit Chicken, ich testete den Hamburger. War gut.
Anschließend sahen uns Publix und Walmart auch noch kurz und wir ließen den Abend in Ruhe ausklingen. Ich nutzte die Zeit, um meine bisherigen Fotos und Filme von allen Speicherkarten auf eine mobile Festplatte zu überspielen, sicher ist sicher
.