09.09.2022
Nun war es soweit. Heute sind wir das letzte Mal in AMI wach geworden und wir wussten, heute geht es nach Hause. Vertreibung aus dem Paradies. Dementsprechend war auch die Stimmung.
Das letzte Mal gab es Kaffee und noch ein paar Kleinigkeiten. Viel war nicht mehr da und wir beschlossen einfach unterwegs noch einmal irgendwo zu halten. So richtig Hunger hatte eh erst einmal keiner.
So langsam hieß es packen, das Auto beladen und stückweise „Tschüss“ sagen. Ins Gästebuch haben wir dann auch noch schnell geschrieben und noch einmal alles durchgesehen. Nicht, dass wir noch etwas vergessen. Der Müll wurde auch noch entsorgt und irgendwann konnten wir es auch nicht mehr in die Länge ziehen.
BYE BYE Ferienwohnung, du warst ein wunderschönes Örtchen auf Zeit. Wir haben uns wahnsinnig wohl gefühlt und vermissen dich schon jetzt.
(nur Ralph konnte noch lachen....)
BYE BYE AMI, du wundervolle Insel. Du hast dich direkt in unser Herz gebohrt und jetzt wird alles mit Dir verglichen. Schöne Sch….!! Wie sollen wir jemals wieder woanders Urlaub machen können. Ja es war genial. Und wenn es überhaupt den perfekten Ort gibt, dann ist es für uns AMI! Selbst wenn ich jetzt darüber nachdenke, kann ich nichts benennen was nicht gepasst hat oder was gestört hat.
Unten am Auto angekommen, haben wir uns noch kurz mit einer „Nachbarin“ unterhalten und die hat uns noch etwas ausgequetscht, wo wir her kommen. Wohin wir jetzt fahren usw. Der übliche Small Talk! Ach finde ich jedes Mal wieder nett! Die Menschen sind einfach so offen und herzlich. Sie hat uns sogar noch gedankt, dass wir in Deutschland so viel für die Ukraine tun. Die hätte Bekannte in der Ukraine gehabt, die nach Deutschland geflüchtet sind und sehr offen und herzlich in Empfang genommen wurden.
Irgendwann mussten wir uns aber dann losreißen, da ja noch die Fahrt nach Miami anstand.
(mit guten Reifen ging es los)
Losgefahren sind wir dann aber trotzdem auch mit guter Laune.
(das war ein super Sender und hat uns auf der Fahrt nach Miami gut begleitet, sehr zum Unmut unserer Jungs. Wir konnten gefühlt jedes Lied mitsingen....)
Versuche eher zu den „das Glas ist eher halb voll“ Leuten zu gehören und ich könnte jetzt meinen Mann von der letzten Reise zitieren „nur wer geht, kann wieder kommen“. Hoffentlich kommt nicht wieder ein blödes Virus oder anderes um die Ecke. Dann kommen wir auch wieder. Versprochen.
(ach ja so sah das Koffer Tetris aus....)
(heute gehts nur vorbei und nicht zum Auto wechseln...)
Die Fahrt war eher unspektakulär. In der Nähe um Fort Myers haben die Jungs dann nach Hunger und Toilette geschrien und wir haben die Abfahrt zu einem Dunkin Donut genommen. Die Zeit war uns leider etwas im Nacken und so wollten wir nur kurz anhalten.
Angekommen, hatte ich Raphael noch ermutigt jetzt noch einmal die Chance zu ergreifen Englisch zu reden. Er nimmt ja schon seit längerem an einem privaten Englischkurs teil und auch in der Schule ist Englisch sein Lieblingsfach. Im Urlaub wollte er aber nicht einmal reden. Auch jetzt hatte er immer noch keine Lust. Somit blieb die Bestellung mal wieder an mir hängen. Ich bin da ja auch eher verhalten und habe immer Angst mich grammatikalisch zu blamieren. Hätte mir damals jemand gesagt, dass ich künftig in meinem neuen Job fast täglich mit Englisch konfrontiert werde und es mir irgendwann so richtig Spaß macht, ich hätte es nicht geglaubt. Aber ja so ist es mittlerweile!
Ich habe also unsere Bestellung aufgegeben und habe aus Versehen den falschen Kaffee genommen. Zu meiner Verteidigung: es stand auch nur einer da und ansonsten war keine Kundschaft in meiner Nähe. Somit dachte ich einfach, der gehört mir. Die Dame hinter der Theke merkte dann, das Missverständnis und hat mir schnell meinen Kaffee hingestellt. Selbstverständlich hatte ich ihr gleich angeboten, den zusätzlichen Kaffee zu bezahlen. Schließlich hatte ich schon daraus getrunken. Ihr Blick war dann eher so nach dem Motto „die hat wohl nicht alle Tassen im Schrank“ der Gedanke zusätzlich zu Bezahlen, schien ihr dermaßen abwegig, dass sie nur noch den Kopf schüttelte und von dannen zog. Ok, somit hatten wir dann zwei Kaffees. War ja nicht so, als ob ich es nicht probiert hätte.
Am Tisch angekommen kam dann noch ein netter Opi zum Ratschen rüber. Er hatte mitbekommen, dass wir aus Deutschland sind und hatte uns regelrecht ausgehört. Welchen Sport wir mögen, was die Jungs in der Schule so machen und ob wir Football Fans wären. Er wollte mir dann auch erklären, was Football ist. Ich sagte ihm dann, dass es Football ja auch in Deutschland gebe und ich die Sportart kenne. Tatsächlich kenne ich bei uns in der Nachbarschaft einen American Football Verein. Ich glaube die haben sogar Cheerleader. Aber nein, der Opi sah mich nur belächelnd an und meinte das was ich meine heißt nicht Football sondern in den USA heißt das Soccer. Innerlich musste ich echt Lachen. Mir ist schon klar, dass wir in Deutschland eher für Fußball stehen, aber trotzdem kann ich die eine von der anderen Sportart noch gut unterscheiden. Ich habe dann nur zurück gelächelt. Er hat dann zum Glück das Thema gewechselt und von seiner verflossenen Flamme erzählt, die mal in einem Bordrestaurant im ICE gearbeitet hätte. Wir haben alle geduldig zugehört und uns dann höflich verabschiedet. Er wünschte uns noch eine gute Reise und wir haben uns auf in Richtung Parkplatz gemacht. Auch diese Unterhaltung fand ich total lustig und einfach so typisch. Ich mag das im Urlaub total gerne. In Deutschland kommt das ja eher selten vor, dass fremde Leute sich zu deinem Tisch stellen und plötzlich eine Unterhaltung mit dir anfangen.
Ach ja fast hätte ich es vergessen. Raphael hat dann doch noch seinen ganzen Mut zusammen genommen und mit besten Englisch einen Donut für sich bestellt. Er war danach so stolz!
Im Auto ging es dann weiter in Richtung Miami. Unterwegs haben wir dann noch einmal getankt und ich habe zu Ralph gemeint, hier hätte es auch ein schönes Luftgerät für die Autoreifen gegeben. Der Urlaub hat uns echt geprägt, überall haben wir immer nach Luft für die Reifen Ausschau gehalten. Selbst zu Hause hat Ralph erst einmal die Luft von unseren eigenen Reifen gecheckt. Macht er ansonsten auch nicht so akribisch.
Wir kamen dann Miami immer näher und kurz vor dem Flughafen haben wir dann doch noch einmal ein paar Dollar getankt. Sicher ist sicher.
Und dann war es so weit. Wir mussten unserem Auto bei Alamo bye bye sagen. Hat alles wieder ohne Probleme und sehr freundlich geklappt.
Danach ging es ans einchecken und Koffer abgeben. Und die waren echt gut gefüllt. Es hätte wirklich nix mehr reingepasst. Vom Gewicht waren alle am Limit.
Die Security war mal wieder spannend und wir mussten Gruppenweise am Hund vorbei. Weiß nicht auf was er trainiert war Waffen, Drogen, Lebensmittel? Uns fand er auf jeden Fall uninteressant und schon waren wir durch.
Meine letzten Dollar in bar habe ich dann noch in Ice Breakers Cinnamon investiert. Die hatte ich den ganzen Urlaub vergeblich gesucht und hier für 5 DOLLAR am Flughafen gekauft. 2019 im Walmart hatte ich um die 2 Dollar bezahlt und selbst in US-Store in unserer Stadt kosten die keine 5 Euro. Aber naja, die schmecken halt auch wirklich lecker.
Danach gab es noch den obligatorischen Besuch bei Mc Donalds. Der gehört irgendwie zu jedem Abflug aus Miami dazu. Finde den zwar irgendwie richtig gruselig und unsere Bestellung hat noch nie gestimmt, aber es hat Tradition. Und so haben wir noch einmal unsere Mägen vor dem Nachtflug gefüllt.
Die Zeit bis zum Boarding durften die Jungs dann noch kurz ans Tablet und dann durften wir auch schon zügig einsteigen.
Der Rückflug war dann leider alles andere als schön, da wir leider teilweise sehr starke Turbulenzen hatten. Zum Glück haben die Jungs etwas geschlafen. Aber ich hatte wirklich Todesangst. Das war schlimmer wie auf der Achterbahn. Der Flugkapitän meldete sich auch mehrfach zu Wort. Wir hatten auch fast permanent die Anschnallzeichen und ich fand es einfach nur grauenhaft. Ich habe ja eh so Flugangst und habe wirklich kein Auge zubekommen. Ich war sehr froh, als wir in Frankfurt gelandet sind.
Dort hatten wir aber eine merkwürdige Außenposition und wir mussten erst mit Bussen fahren und dann mit so einer komischen Bahn und noch einmal durch einen Security – Check. Ich war total verwirrt, da wir bisher immer über Frankfurt geflogen sind, aber nie so eine Prozedur auf dem Rückflug hatten. Überall nur Menschenmassen und kein Land in Sicht. So langsam wurden wir dann auch wegen unserem Anschlussflug nervös. Aber interessiert hat das so wirklich niemanden und wir mussten uns trotzdem überall hinten anstellen. War echt nervig. Dann kam noch einmal eine Passkontrolle und da war dann alles durch eine Dame gesperrt. Niemand kam mehr durch. Zum Glück erkannte die Dame unsere deutschen Pässe und hat uns durchgelassen. Alle anderen mussten stehen bleiben und haben sich teilweise laut beschwert. Es war wirklich das reinste Chaos. Wir haben es gerade noch so zu unserem Anschlussflug nach München geschafft.
Der Flug war dann sehr kurz und wirklich interessant. Ein Paar hinter uns hat sich lautstark über alles beschwert, was so in Deutschland schief läuft. Politik, Corona, Flughafen-Chaos und Oktoberfest. Welcome back to Germany! Dachte schon, das wäre die versteckte Kamera.
In München haben wir uns dann erst einmal noch ein Frühstück besorgt und den Bus Richtung Parkplatz genommen.
In diesem Augenblick waren wir so froh, dass wir nicht noch eine lange Strecke fahren mussten.
Tja und das war es jetzt:
FLORIDA 2022
Ende!
Ich bedanke mich für mitreisen, kommentieren und lesen. Und noch einmal ein großes SORRY, dass sich dieser Reisebericht so gezogen hat. Danke fürs Durchhalten und trotzdem dabei bleiben! Es war mir eine große Freude, diese Reise mit euch zu teilen. Ich hatte mir erst noch überlegt ein Reise-Fazit zu schreiben, aber eigentlich genügen wenige Sätze:
Florida ist und bleibt unsere große Urlaubs-Liebe! Es ist nicht alles perfekt, aber wo ist das schon so?! Für uns bleibt es einfach unser Traumziel! Als Familie passt die Mischung zwischen Action, Shopping, Strand und gutem Essen. So lange es uns weiterhin Spaß macht und der Preis stimmt, werden wir auch weiterhin nach Florida reisen. Irgendwann werden sicherlich auch wieder andere Ziele Interessant sein und 2024 planen wir auch eine Florida Pause ein (Stand heute )
Für 2023 sind die Flüge, der Mietwagen und die Ferienwohnung auf AMI gebucht. Seit ein paar Tagen sind wir stolze Besitzer von Tickets für Sea World, Aquatica und Busch Gardens! Also wird Orlando auch wieder dabei sein.
Ich wünsche euch allen schöne Florida Reisen, viel Spaß bei euren Planungen und weiterhin eine schöne Zeit im Forum!!!
Noch 206 Tage!!!!!