Canada 2017 - Prärie und Rockies / Tag 15 und 16
Tag 13 und 14 unserer Abenteuer-Tour in Kanada nutzten wir wie angekündigt für etwas Erholung und weitere Erkundung von Kelowna. Eigentlich wollten wir am 21.05. abends noch einmal in die Stadt fahren, aber unsere netten Gastgeber vom B & B hatten ihre Nachbarn zum Campfire und Grillen eingeladen und als wir aus dem Haus gingen, wurden auch wir auf eine Bratwurst und Bier eingeladen. Da konnten wir natürlich nicht Nein sagen. So ging der Abend mit gutem Essen und netten Gesprächen zu Ende und damit auch unser Aufenthalt in Kelowna. Zum Abschied hier noch ein paar Bilder von diesem Abend.
Am Campfire.
Noch ein schöner Sonnenuntergang...
...und anschließend ein mächtiger Sternenhimmel über unserem B & B.
Am nächsten Morgen, Tag 16, packen wir recht früh zusammen. Die Fahrt nach Golden, BC wird uns mit 365 km Entfernung und ca. 4,5 h Fahrzeit angezeigt. Die Erfahrung lehrt mittlerweile, dass man diese Zeit auch braucht. Eine kurze Verabschiedung von unseren Gastgebern und schon rollen wir auf nunmehr bekannten Wegen nach Norden. Etwas wehmütig lassen wir Kelowna und das Okanagan hinter uns. Aber wer weiß, vielleicht führen uns unsere Wege eines Tages ja hierher, um endgültig zu bleiben.
Hinter Revelstoke wird die Fahrt auf dem Trans Canada Highway interessanter, weil diese Strecke neu für uns ist. Zwischendurch gönnen wir uns eine kurze Rast an einem gepflegten Rastplatz am Illiciwaet River.
Als wir hier unseren Müll entsorgen wollen, kämpfen wir erst einmal mit den Müllbehältern. Wir sind in "Bear Country", was bedeutet, dass die Müllcontainer extra gegen Plünderungen durch Bären gesichert sind. Nach einigem Rumprobieren gelingt es uns schließlich, die Container zu öffnen: man muss die Hand in die Griffmulde stecken und hinten einen kleinen Sicherungshebel wegdrücken. Dann kann man die Deckel anheben. Eigentlich ganz einfach - wenn man es weiß.
Rastplatz am Illiciwaet River.
Wir nähern uns nun dem Glacier Nationalpark. Die Rockies zeigen sich nun in ihrer ganzen Pracht, kaum eine Kurve, nach der sich nicht neue und immer wieder schöne Blicke auf die Berge ergeben:
Wasserfälle wie diesen findet man zu Hauf entlang der Straße. Sie sorgen dafür, dass die Flüsse und Seen dieses Jahr seit langem wieder so voll sind, dass ein "Flood Advisory" ausgegeben wurde.
Rogers Pass
Rogers Pass Visitor Center voraus. Man sieht, dass man zu Fuß gar nicht auf 2000 m hinauf kommt. Zu viel Schnee.
Der Rogers Pass ist mit 1300 m Höhe die höchste Stelle der Strasse durch den Glacier Park. Hier befindet sich auch ein Visitor Center und der Parkplatz ist Ausgangspunkt für einige Trails in die tolle Bergwelt der Rockies. Eigentlich wollte ich gerne einen dieser Trails laufen, aber mit jedem Höhenmeter schwindet die Aussicht: es liegt einfach noch zu viel Schnee hier oben. So halten wir kurz an dem Visitor Center und decken uns mit Kartenmaterial für die Parks Yoho und Banff ein.
Rogers Pass Visitor Center. Der Schnee türmt sich an den Seiten immer noch bis zu 2 m hoch.
Da wir den Trail nicht laufen können (sehr zur Freude meines Sohnes, der "nicht so gerne durch die Gegend latscht") schlage ich vor, dass wir bis Golden weiterfahren, dort einen Happen essen und dann in unser heutiges B & B, die Kapristo Lodge, etwa 14 km außerhalb von Golden fahren. Nach etwas Ausruhen wollen wir dann noch in den Yoho Nationalpark zum vielgerühmten Emerald Lake fahren.
Die Fahrt nach Golden zieht sich doch etwas hin, durch die tollen Blicke werden wir jedoch immer wieder belohnt:
Golden ist ein Touristenort, welcher an sich nicht der Rede wert ist. Ich habe ihn eigentlich nur wegen seiner Nähe zu den großen Parks als Übernachtungsstation für 2 Nächte gewählt. Heute würde ich das anders machen: ich würde eine Nacht hier bleiben und die nächste Übernachtung in Canmore (Banff) planen. Dann müsste man von Yoho und Banff nicht wieder 100 km zurück fahren.
Wir halten kurz im Ort und essen bei A&W Burger. Mittlerweile freuen wir uns darauf, hier einen "Spicy Habanero" und "Onion Rings" zu essen. Frisch zubereitet sind die sehr lecker.
Golden, am Highway 1.
Gegen 15:30 Uhr kommen wir in unserem B & B an. Die Kapristo Lodge liegt versteckt mitten im Nichts und die Eigentümer, Roswitha und Willi, begrüßen uns herzlich. Sie leben seit fast 40 Jahren hier, nachdem sie aus Österreich ausgewandert sind. Auf ihrem fast 20 ha großen Anwesen herrscht himmlische Ruhe.
Kapristo Lodge.
Kurz checken wir, ob es sich noch lohnt in den Yoho Park zu fahren und Roswitha gibt uns noch einige Tipps (u.a. die Wapta Falls, am Wege gelegen, zu besuchen). Also machen wir uns kurz frisch und sind alsbald wieder auf dem Highway 1 in Richtung Yoho unterwegs.
Um zu den Wapta Falls zu gelangen, fahren wir eine Forststraße (Gravel, was sonst) etwa 2 km vom HWY 1 entlang und so komme ich doch noch zu meiner (kleinen) Wanderung. Der Trailhead ist gut ausgeschildert und dann geht es ca. 2,5 km durch den Wald:
Trailhead zu den Wapta Falls.
Parasit oder Baum?
Wapta Falls.
Vielleicht liegt es daran, dass wir schon etwas müde sind, aber so richtig hauen uns die Fälle nicht von den Socken. Immerhin holt sich der Sohn nasse Füsse und das bestärkt seine Ansicht über Wandern im Allgemeinen und nasse Trails im Speziellen eher noch. Ich für meinen Teil bin jedoch froh, nach der langen Autofahrt noch etwas Bewegung zu haben. Nach knapp 50 min für Hin- und Rückweg geht es dann weiter in den Yoho Park hinein, zum vielgerühmten Emerald Lake. Da hätten wir am Straßenrand beinahe noch einen riesigen Elk übersehen, für ein Foto waren wir jedoch leider zu schnell vorbei.
Auf dem Weg zum Emerald Lake.
Der Emerald Lake ist die Mühe der Anfahrt wirklich wert. Kanada pur! Grünlich schimmert das Wasser, majestätisch die Berge dahinter, umrahmt von Wäldern. Auf der Insel befindet sich die Emerald Lodge und ich denke, diese Bilder hat jeder schon einmal gesehen.
Deutlich erkennbar das absolut saubere Wasser.
Emerald Lodge.
Grün schimmert der See.
Die Insel ist voll solcher Häuser gebaut, wo man sich einmieten kann.
Im Übrigen ist das grüne Wasser des Emerald Lake eine optische Täuschung. Wir halten uns hier etwa 45 min auf und merken, wie wir nun doch müde werden. Die 80 km Rückweg gehen relativ schnell vorbei, in Golden kaufen wir im örtlichen Supermarkt noch etwas Abendbrot, welches wir unter duftenden Bäumen und umschwirrt von Kolibris (die gibt es én masse hier) einnehmen.
Für morgen werden wir entgegen der ursprünglichen Planung einen Ruhetag einlegen. Zu viele Eindrücke müssen erst mal verdaut werden und dann ist die Fahrt nach Banff auch nicht gerade nah. Also, werden wir am 24.05., unserem letzten Tag in Kanada, auf dem Weg nach Calgary noch im Banff Station machen. Und dann geht diese schöne und eindrückliche Reise auch schon wieder zu Ende.....