7. Januar 2007
Voller Vorfreude stehen wir an diesem schwülen, sonnigen Morgen auf:
Nassau, die Bahamas warten auf uns. Doch die Stadt erweist sich bei
unserem Rundgang von nahem besehen als nicht ganz so paradiesisch: oft
liegt Dreck rum und die bunten Häuschen sehen nicht mehr so fröhlich aus
wie beim Panoramablick, sondern baufällig.
Doch die große Enttäuschung kommt erst am Nachmittag: Für zwölf Dollar
fahren wir nach Paradise Island, um das Meer mit seinem wirklich
außergewöhnlich klaren Wasser am Strand zu genießen. Kilometerweit
laufen wir in der sengenden Hitze, doch kein Strandabschnitt, der nicht zu
einem Hotel gehört. Letztlich werden wir mutig und schleichen uns durch
die labyrinthartigen Gänge des Atlantis Nobelhotels, können schon den
Strand sehen... da werden wir von einem Aufpasser angehalten und nach
unserer Zimmerkarte gefragt. Oh nein!! Zum Glück kann man sich als
schlecht englisch sprechender, nix verstehender Touri
etwas blöd stellen
und so ist das Ganze nicht ganz so peinlich. Trotzdem müssen wir wieder
gehen und zwar, da das Schiff bald abfährt, unverrichteter Dinge.
Da sind wir auf den Bahamas und haben irgendwie nix gesehen und nix
gemacht. So wird uns langsam klar, dass Kreuzfahrten nicht unsere Art des
Reisens sind. Es ist einfach absolut unbefriedigend, das Land nicht wirklich
erkunden zu können.
Dafür scheinen die anderen Kreuzfahrer umso begeisterter zu sein:
„Uh...walking through the town...wonderful...beautiful..:“ Uns jedenfalls bleibt das leise Gefühl, etwas Tolles verpasst zu
haben.
Der Abend wird noch ganz schön: wir stehen bei Sonnenuntergang an Deck
und genießen (mal wieder) einen Cocktail auf dem Atlantik. Auch im Casino
ist jede Menge los, vor allem ältere Ladies jenseits der 60 versuchen ihr
Glück an den zahlreichen Automaten.