So Ihr Lieben, weiter geht es mit dem Bericht ...
Mittwoch, 01.08.2018 – St. Armands Circle und Longboat Key
Um halb sieben wurde ich wach, schlich mich in die Küche, holte mir eine Tasse kalten Starbucks-Kaffee und setzte mich auf die Terrasse. Ich genoss die Ruhe und den Sonnenaufgang.
Eine Stunde später kamen auch die anderen langsam aus ihren Betten gekrochen. Beim gemütlichen Frühstück überlegten wir, was wir an diesem Tag machen könnten. Wir wollten gerne an den Strand und überlegten wohin - Mädel wollte gerne nochmals an den Beer Can Island also fuhren wir kurz nach 9 Uhr los.
Heute übernahm ich das Steuer und natürlich, kaum war ich losgefahren, kam eine Warnung, dass wir den Reifendruck überprüfen müssen. Schnell an die nächste Tankstelle gefahren und Männe kontrollierte die Reifen und tatsächlich, der hintere rechte Rad musste aufgefüllt werden. Alles wieder gut, die Fahrt konnte weitergehen.
Bevor wir allerdings auf Longboat Key fuhren machten wir einen Zwischenstopp am St. Armands Circle.
Ich habe immer wieder mal vom St. Armands Circle in Berichten gelesen und wir sind auch schon ein oder zweimal auf dem Weg von Sarasota nach Longboat Key durch bzw. drüber gefahren. Aber irgendwie hat mich dieser Ort nie angesprochen. Griechisch, italienisch anmutende Statuen in der Mitte eines Kreisverkehrs auf einer Insel am Golf von Mexiko fand ich total komisch und fehl am Platz.
Na ja, hätte ich mal etwas genauer darüber nachgedacht, wäre ich vielleicht von selber drauf gekommen. Sarasota und eine Liebe für das Europäische bzw. Italienische – das lässt auf den Visionär John Ringling schließen.
Der elegante Laden- und Restaurant-Komplex auf St. Armands Key ist eine Schöpfung Ringlings.
Im Jahre 1917 erwarb er die damals noch landwirtschaftlich genutzte Fläche von einem gewissen Charles St. Armand. Ringling hatte den abenteuerlichen Plan, auf der Insel eine kreisförmige Einkaufspassage mit Gärten und klassischen Statuen zu bauen. Allerdings war damals keine Verbindung zum Festland vorhanden, so begann er 1925 mit dem Bau einer Brücke bzw. Damms. Sogar seine Zirkuselefanten wurden zum Schleppen der großen schweren Holzpfeiler, welche für den Brückenbau benötigt wurden, eingesetzt.
Ein Jahr später wurde mit großer Feier der Ringling Causeway und der Immobilienmarkt eröffnet. Für Kaufinteressenten, Schaulustige und Touristen gab es zu jeder Stunde einen kostenlosen Bus-Shuttle von Sarasota Downtown nach St. Armands.
Das Projekt überlebte nur bis zur Großen Depression (ca. 1929). Der aus Holz gefertigte Causeway verrottete langsam und die sorgfältig geplanten Straßen und Gehwege wuchsen zu.
20 Jahre fiel St. Armands in einen Dornröschenschlaf bis in den 1950er Jahren einige mutige Investoren Restaurants und eine Tankstelle am Circle eröffneten. Weitere Investoren folgten …
Heute entspricht der St. Armands Circle Ringlings Plan: Schattige Straßen, die wie Speichen eines Rades von einem Zentrum ausgehen mit zahlreichen Geschäften, Boutiquen, Kunstgalerien, Cafés und Restaurants. Auf dem Kreisel befinden sich einige sehenswerte Statuen, teils aus Ringlings privater Kunstsammlung.
Wir konnten das Auto ohne Gebühr am Straßenrand parken und liefen durch die Gegend. Um die Uhrzeit, es war 10.30 Uhr, war natürlich noch nicht viel los.
Es handelt sich um eine wirklich sehr hübsch angelegte Flaniermeile. Es macht sicherlich mehr Sinn den St. Armands Circle am Abend zu besuchen. In einem der schönen Restaurants mit Outdoor-Sitzgelegenheit zu speisen, dabei die vorbeilaufenden Leute zu beobachten und danach noch gemütlich ein Eis zu verspeisen.
... es geht gleich weiter ...