Danke für die Komplimente zu Junior. Hatte erst überlegt keine Bilder mit ihm einzustellen... Aber er ist ja leider (ähem - ich meine zum Glück...) auf 70% der Fotos mit drauf - also gibt noch genug von ihm. Und jetzt auch etwas ereignisreicheres, als einen Outletbesuch:
Tag 3
Der Jetlag hatte uns natürlich noch immer nicht losgelassen, so dass wir erneut vor 6:00 Uhr Ortszeit wach waren. Heute kam uns das aber zupass, denn ein langer Tag mit vollgestopfter Planung lag vor uns. Noch vor 8:00 waren die Koffer gepackt und die ganze Family war auf dem Weg gen Süden. Trotz Stau waren wir um kurz nach 9:00 in Miami Beach angekommen. Der Plan war einmal den Ocean Drive hoch und wieder runter zu bummeln und dann irgendwo - am bevorzugtesten im Freien, mit Blick auf den Ocean Drive - zu frühstücken. Einschlägige Publikationen und dieses Forum hier empfahlen das bekannte News Café und das wurde dann auch unsere Frühstückslocation. Der Service war Spitzenklasse und das Essen in Ordnung - Junior in Hochform und das Wetter Spitzenklasse - so konnte es weiter gehen.
Nach anderthalb Stunden ging es weiter auf die Keys. Am frühen Nachmittag machten wir unseren ersten Stopp in Islamorada, im Morada Bay Beach Café. Wir hatten zur Urlaubsvorbereitung die fantastische Netflixserie Bloodline angeschaut und auch, wenn nur wenige Szenen im Morada Bay gedreht wurden, fing dieser ganz fantastische Ort die Stimmung der Serie zur Genüge ein. Ansonsten ist dieses Café / Restaurant ziemlich nahe an dem, wie man sich das Paradies vorstellt. Diesen Ort zu inspizieren sollte auf jeder Key Tour ein „Must“ sein. All zu lange konnten wir aber nicht verweilen, denn es ging weiter, zum unweit gelegenen Yachthafen/Steg/Künstlerdorf/Flohmarkt/Bar/Restaurant/wasauchimmer - bei “Robbies“. Madame inspizierte die Geschäftchen, während Junior und ich es kaum abwarten konnten, uns so einen Makreleneimer zur Fischfütterung zu holen. „Grab a Beer“ - lud ein Schildchen am Eingang ein - es war nach 1 und wir waren im Urlaub - warum nicht? Bei einem 6 Dollar Budlight machte das Fisch- und Pelikanfüttern gleich noch mehr Spaß - Junior fand auch ohne Treibstoff gefallen daran, so dass natürlich noch ein zweiter Eimer erstanden werden musste (weiß nicht mehr wieviel sie gekostet haben, aber es war teuer!)
Trotz langsam aufkommender Hungergefühle fuhren wir ungesättigt weiter nach Marathon. Hier wurde zunächst ein Publix (ich liebe diese Kette - für das Konzept der Mitarbeiter-Kollektivierung zahle ich gerne etwas mehr) aufgesucht, eine Kühlbox, Icecubes, Budlight, Coke, Wasser und nachhaltig nichtkindgerechte Nahrung wie Chips, Milchbrötchen und Oreos eingekauft. Jetzt konnte es an den Strand gehen.
Die Stunden bis zum Sonnenuntergang sollten dem „Bahia Honda State Park“ gehören. Einer unserer Favoriten - und es war immer noch so schön und wenig überlaufen wie vor 4 Jahren - hach... Doch langsam verdunkelte sich der Himmel und ein Wolkenbruch schien sich anzukündigen. Just in diesem Moment sprach uns ein junger Mann an, der auf der Suche nach einer Mitfahrgelegenheit war und uns sein Ansinnen in klarstem Deutsch vortrug. Er stamme aus Fulda und hätte eine Wohnung in Big Pine Key, wüsste aber nicht, wie er dahin kommen sollte. Ich bedeutete ihm, dass ich mit Familie leider niemals Anhalter mitnähme und unser kleiner Koreaner (also nicht Junior, der ist europäisch - das Auto meine ich) auch gar keinen Platz mehr hätte, da er vollgestopft bis unters Dach war. Schließlich ließ ich mich doch erweichen. Big Pine war nicht weit und Bahia Honda schien für Angie und Junior ein sicherer Hafen zu sein. Ich bot ihm an, ihn alleine rüber zu fahren und dann wieder zurück zu meiner Familie zu kehren. Meine Frau war davon wenig begeistert und im Prinzip dagegen. Zu Ihrer Beruhigung fotografierte ich mit Ihrem Handy seinen Ausweis und den Kerl und sagte ihm, dass ich die Standortteilung meines Handys anschalten würde und meine Frau die Polizei rufen würde, wenn ich nicht in 30 Minuten zurück sein würde. Im Nachhinein scheint mir das alles etwas übertrieben - aber ich konnte den Landsmann in der Fremde ja nicht im Statepark stranden lassen. Nun ja - es ging jedenfalls alles gut, bis auf das Wetter - als ich zurück kam goss es wie aus Kübeln und Mama und Baby saßen Chips mampfend unter einem Grillunterstand. Nachmittag mit Budlight, Sonnenuntergang und Fahrdienst der Frau war damit abgeblasen und es ging eine Stunde früher als geplant weiter nach Key West.
Den Sonnenuntergang erlebten wir dann kurz vor unserer Ankunft im Blue Marlin, mitten in Key West. Zum Motel schreibe ich am Folgetag etwas - aber wir fanden es gut, wenn auch die Rezeption eher europäische als amerikanische Maßstäbe an Freundlichkeit und Service angelegt hat.
Also schnell das Zimmer bezogen und nochmal los - Junior hatte von 300 Kilometern Tagesetappe 250 Kilometer gepennt und war dementsprechend auch noch top fit, Papa wollte die entgangenen Budlights mit Cuba Libre aufwiegen und Mama wollte: Key West! Einer der Lieblingsorte meiner Frau (und sie war schon an so manch entlegenem Winkel des Erdenrunds)! Und so zogen wir in den lauen Sommerabend (im November) schlenderten einmal zum Mallorysquare und zurück - stopften Papa mit Burgern und Junior mit Pommes im „Wendys“ (ein ziemlicher Wanzenladen, die Filiale auf der Duvalstreet) voll und fielen zu recht später Stunde todmüde ins Bett.
Gute Familie, gutes Wetter, guter Tag. Florida.