TÖDLICHE WALDBRÄNDE
Feuerwalzen fressen sich durch Westen der USA
In den USA stehen mehr als 100.000 Hektar Wald in Flammen. Ein Mensch starb in seinem Haus, etliche wurden verletzt, mehrere hundert weitere mussten fliehen. Tausende Feuerwehrleute kämpfen gegen die Flammen an. Auch dem Osten droht laut Meteorologen Gefahr.
San Francisco - Von Idaho, nahe der kanadischen Grenze, bis in den Süden Kaliforniens stehen Zehntausende Hektar Land in Flammen. Im US-Staat South Dakota kam ein Mann ums Leben, als sein Haus von einem schnell um sich greifenden Waldbrand eingeschlossen wurde. Wie die Zeitung "Rapid City Journal" heute berichtet, war der Hausbesitzer nicht dem Evakuierungsaufruf der Feuerwehr gefolgt. Zwei Feuerwehrleute seien verletzt worden, als sie gegen das Feuer bei Alabaugh ankämpften, teilten Behördenvertreter mit. Durch die Brände sei eine Fläche von rund 1200 Hektar verwüstet worden.
Waldbrand in Utah: Größtes Feuer in der Geschichte des Bundesstaates
Großbildansicht
AP/ Deseret Morning News
Waldbrand in Utah: Größtes Feuer in der Geschichte des Bundesstaates
Das ausgedehnteste von insgesamt 55 Großfeuern in neun westlichen Staaten war in Utah bis gestern Abend auf eine Fläche von mehr als 115.000 Hektar gewachsen. Bei großer Hitze fraßen sich die Flammen schnell durch das ausgedörrte Grasland. Es sei das größte Feuer in der Geschichte Utahs, sagten die Behörden dem Lokalsender KSL-TV. Zeitweise musste die Feuerwehr eine Autobahn sperren, der sich die Flammen gefährlich genähert hatten.
Am Ostrand der kalifornischen Sierra Nevada sind seit Freitag mehr als 500 Feuerwehrleute im Einsatz. In dem beliebten Wandergebiet wurden zahlreiche Wege gesperrt. Die Polizei verhängte ein Fahrverbot auf der einzigen Schnellstraße, dem von Touristen viel befahrenen Highway 395. Im US-Staat Washington mussten 250 Menschen vor einem schnell um sich greifenden Waldbrand aus ihren Häusern fliehen. In vielen anderen Bezirken wurden Evakuierungen angeordnet.
Weite Teile des Landes nach Hitzewelle ausgedörrt
Nach Angaben der Nationalen Feuerbehörde in Boise (Idaho) wurden die meisten Feuer durch Blitzschläge ausgelöst. Nach einer anhaltenden Hitzewelle sind weite Teile des amerikanischen Westens ausgedörrt, und die Vegetation ist leicht entzündlich. "Alles ist so trocken, dass schon ein kleiner Funke im Buschwerk den Bewuchs in Brand setzt", sagte Nancy Upham von der kalifornischen Forstbehörde der "Los Angeles Times".
In der beliebten Touristenregion um den Lake Tahoe im Bundesstaat Kalifornien waren hunderte Mitarbeiter von Feuerwehr und Forstbehörden im Einsatz, um einen schweren Waldbrand einzudämmen. Schon vor zwei Wochen hatte ein Waldbrand am malerischen Lake Tahoe mehr als 250 Häuser zerstört.
Meteorologen warnen, auch dem Osten der USA drohe eine heftige Hitzewelle. Hier sollten die Temperaturen im Laufe der Woche auf bis zu 38 Grad steigen.
ffr/dpa/AFP