Hurricane DENNIS

OP
Redondo

Redondo

Administrator
Teammitglied
Registriert
14 März 2003
Beiträge
4.852
Ort
Deutschland
Hurrikan-Update 25/2005

symstormtk.gif
Hurricane Update 25/2005
Dennis verstärkt sich erneut zum Kategorie 4 Hurrikan - 230 km/h Windstärke

Dennis konnte sich in den vergangenen Stunden rapide verstärken, laut Original-Zitat des NHC "grenzt das Tempo der Intensivierung an Wahnsinn". Dennis ist ein sehr gefährlicher Kategorie 4 Hurrikan mit 230 km/h maximaler Windstärke, in Böen muß mit 290 km/h gerechnet werden. Und Dennis zieht auf die nördliche Golfküste zu, von der er noch etwa 400 km entfernt ist. Das aktuelle Satellitenfoto zeigt die derzeitige Position, die Zugrichtung ist Nord-Nord-West mit 24 km/h. Diesen Kurs soll er bis zum Landfall beibehalten:

hur050710da_sat.jpg


hur050710da_inf.jpg


Der Zugweg bringt das Zentrum von Dennis im Laufe des Sonntags an die Küste in der Region von Gulfport / Biloxi bis Mobile:

hur050710da_adv3.gif


Die Umgebungsbedingungen für Dennis sind sehr gut und so ist zu erwarten dass er als Kategorie 4 Hurrikan an Land gehen wird.

Dies ist eine sehr schlechte Nachricht für die betroffenen Regionen, denn die Auswirkungen dürften katastrophal sein. Die einzige Hoffnung wäre jetzt noch, dass Dennis in einen sogenannten Eyewall Replacement Cycle geht. Dabei bildet sich das Auge des Sturmes neu aus während das alte verschwindet, was mit einer vorübergehenden Abschwächung verbunden ist. Starke Hurrikane machen dies in unregelmässigen Abständen, dieses Phänomen ist allerdings nicht vorhersagbar. Um davon zu profitieren, muß Dennis aber während dieses Prozesses an Land gehen, denn sobald er abgeschlossen ist erfolgt normalerweise eine rasche Verstärkung und der Sturm kann nachher kräftiger sein als zuvor.

Abschließend die aktuelle Grafik über das Windfeld des Hurrikans, für den bisher zurückgelegten Weg:

hur050710da_wind.gif


Draussen im Atlantik hat man derweil eine tropische Welle unter Beobachtung. Die Bedingungen dort sind gut, so dass sich über die nächsten Tage etwas entwickeln könnte. Sobald sich da etwas tut, werde ich natürlich berichten.

Im ersten Posting dieses Stranges könnt ihr übrigens die Zugwege aller Stürme in diesem Jahr jederzeit einsehen. Ich werde sie immer aktualisieren. Dort fällt auch auf, dass die Landfall-Region von Dennis in diesem Jahr schon das dritte Mal unter Beschuß steht.

Links:

National Hurricane Center
http://www.nhc.noaa.gov

Satellitenbildanimation von Dennis:
http://www.ssd.noaa.gov/PS/TROP/DATA/RT ... -loop.html

Gruß...
Redondo
 
OP
Redondo

Redondo

Administrator
Teammitglied
Registriert
14 März 2003
Beiträge
4.852
Ort
Deutschland
Andreas_M. schrieb:
Hallo Redondo,

danke für Deine tolle Berichterstattung !

Was meinst Du denn mit draussen im Atlantik. Ist dort wieder ein Hurricane zu erwarten und wo genau ist das ?
Ich finde bei "nhc"nichts darüber.
Hallo Andreas

Es handelt sich wie gesagt bisher lediglich um eine tropische Welle, der man Entwicklungschancen einräumt und sie ist noch weit draussen auf dem Atlantik. Ob sich daraus wirklich etwas entwickeln wird und wie stark das dann wird kann man noch nicht sagen, dafür ist es viel zu früh.

Schau mal hier:

hur050710xa_full.jpg


hur050710xa_sat.jpg


Wenn Du auf der Website des NHC auf Tropical Weather Outlook schaust, wirst Du auch eine Information dazu finden.

Mit der hohen Aktivität müssen wir uns für die nächsten drei Monate leider abfinden, da wird noch einiges nachkommen. Aber nicht alles wird so enden wie Dennis.

Gruß
Redondo
 
OP
Redondo

Redondo

Administrator
Teammitglied
Registriert
14 März 2003
Beiträge
4.852
Ort
Deutschland
Dennis ist an Land. Um 14:25 Uhr Ortszeit (21:25 MEZ) erfolgte der Landfall und zwar im Florida Panhandle auf Santa Rosa Island zwischen Navarre Beach und Pensacola Beach. Stärke bei Landfall war ca 190 km/h, dies entspricht Kategorie 3 auf der Saffir-Simpson Skala. Dennis wird sich nun über Land abschwächen, wobei noch weit im Landesinneren Hurrikan- und Sturmwindstärken erwartet werden. Er wird Richtung Norden ziehen und soll den Vorhersagen nach im Laufe der Woche über den Staaten Indiana/Kentucky/Illinois stoppen. Dieses Festsetzen des dann ehemaligen Hurrikans wird der gesamten Region südlich der großen Seen große Niederschläge bringen.

Gruß
Redondo
 
OP
Redondo

Redondo

Administrator
Teammitglied
Registriert
14 März 2003
Beiträge
4.852
Ort
Deutschland
symstormtk.gif
Hurricane Update 26/2005
Dennis geht als Kategorie 3 Hurrikan an Land - Tropical Depression 5 bildet sich im Atlantik

Manchmal passieren die Dinge schneller als man denkt und so hat sich die tropische Welle im Atlantik, auf die ich im letzten Update bereits hingewiesen hatte, organisieren können und es ist daraus Tropical Depression 5 entstanden. Über den Ostküstenstaaten zieht derweil Ex-Hurrikan Dennis Richtung Norden, er hat sich inzwischen ebenfalls zur Depression abgeschwächt:

hur050711ea_full.jpg


Dennis hat kurz vor dem Landfall gestern Nachmittag (Ortszeit) tatsächlich an Kraft verloren, die maximale Windstärke wird mit 190 km/h angegeben, also Kategorie 3. Ich bin mir nicht sicher, was diese Intensitätsverringerung verursacht hat, sie wurde auch nicht erwartet. Ausser dem im letzten Update besprochenen Eyewall Replacement Cycle kommt noch in Betracht, dass das Wasser vor der Küste zwar recht warm ist, jedoch dieses warme Wasser nur in einer flachen Schicht vorhanden ist, so dass der nötige Energienachschub aus der Tiefe gefehlt hat. Weiterhin könnte im letzten Moment auch die Nähe zum Land hinderlich gewesen sein, wenn das Zentrum des Sturms zwar noch vor der Küste ist, der gesamte nördliche Teil jedoch schon über Land. Letzendlich müssen die Bedingungen für einen solchen starken Hurrikan schon sehr optimal sein, damit er seine Stärkke halten kann und Dennis hat dies nicht vermocht. Bei Hurrikan Ivan im letzten Jahr haben wir ähnliches gesehen, auch er hatte sich kurz vor dem Festland abgeschwächt.

Die Verringerung der Windgeschwindigkeit war natürlich ganz gut für die Bevölkerung in den betroffenen Gebieten. Zudem ist Dennis recht schnell gezogen und hat sich nicht quälend langsam vor die Küste gelegt, wie es einige Hurrikane zu tun pflegen. Auch hat sich das Windfeld mit Hurrikanwindstärken zum Schluß komprimiert, wodurch der Wirkbereich verringert wurde.

So tragisch Dennis für die betroffenen Menschen ist muß man also mal wieder sagen, dass es hätte schlimmer kommen können. Auch New Orleans ist verschont geblieben.

Auf der folgenden Grafik seht Ihr die Regionen, die auf dem Zugweg von Dennis Hurrikan- und Tropensturmwindstärken zu erleiden hatten:

hur050711da_wind.jpg


Dennis hat sich nun abgeschwächt und er ist nur noch eine Tropische Depression. Der Wind ist damit kein wirkliches Thema mehr, allerdings bringt er noch sehr viel Regen bis weit in das Landesinnere und an der Vorhersage seht Ihr dass er im Laufe der Woche immer langsamer ziehen wird und letztendlich stoppen könnte. Das heisst, er regnet sich über den Staaten wie etwa Illinois, Indiana und Kentucky aus und das kann dort noch einige Probleme mit Überschwemmungen und Erdrutschen geben:

hur050711da_adv5.jpg


Derweil ist im tropischen Atlantik die Depression 5 entstanden. Satellitenaufnahmen zeigen, dass sie sich über Nacht besser organisieren konnte und somit bestehen gute Entwicklungschancen in einen Tropischen Sturm, der dann den Namen Emily erhalten würde:

hur050711ea_sat.jpg


Die Vorhersage des NHC bringt TD5 im Laufe der Woche auf einem West- bis West-Nord-West-Kurs in Richtung der kleinen Antillen bis in die Karibik, mal wieder gesteuert von unserem subtropischen Hochdruckgebiet über dem Westatlantik. Die Modelle rechnen dann eine Schwäche dieses Hochdruckgebietes, so das das System im erweiterten Vorhersagezeitraum eine mehr nördliche Komponente bekommen soll. Dadurch könnten zum Wochenende Puerto Rico und die Dominikanische Republik bedroht werden:

hur050711ea_adv5.jpg


Es wird über die nächsten Tage nur eine langsame Verstärkung zunächst in einen Tropensturm erwartet, später in der Karibik wird das System auf wärmeres Wasser und bessere atmosphärische Bedingungen treffen und kann sich dann zum Hurrikan intensivieren.

Ob das System eine Bedrohung für das US-Festland werden könnte, kann man noch nicht sagen, denn dafür ist es noch zu weit entfernt und auch noch mindestens eine Woche Zeit bis dahin.

Die derzeitige Aktivität ist für den Monat Juli sehr ungewöhnlich. Mit TD5 haben wir den ersten Sturm der Saison, der bereits weit draussen auf dem Atlantik entsteht. Das Wasser dort ist bereits wärmer als normal um diese Jahreszeit. Dies deutet darauf hin, dass die sogenannte Kap-Verde-Saison, die sonst von Mitte August bis Ende September andauert, in diesem Jahr bereits eher anfangen könnte. Die Kap Verde Saison markiert dem aktivsten Teil der atlantischen Hurrikanzeit.

Links:

National Hurricane Center
http://www.nhc.noaa.gov

Gruß...
Redondo
 
Oben