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Hurrikan Ivan zieht Richtung Jamaica
Update Hurrikan Ivan
Zunächst die aktuellen Daten:
Ivan befindet sich nun 360 km südöstlich von Jamaica und zieht mit 20 km/h Richtung West-Nord-West, was ihn Samstag auf die Insel treffen lassen soll. Die maximale Windstärke beträgt 230 km/h, dieses entspricht Kategorie 4 auf der Saffir Simpson Hurricane Skala.
Ivan sieht auf dem Satellitenbild sehr gut strukturiert aus mit einem klar definierten, wolkenlosen Auge.
Leider ist der weitere Trend der Modelle nach Westen hin ausgeblieben, der sich gestern angedeutet hat. Die meisten sind zuletzt wieder mehr nach Osten gewandert, was auch das NHC dazu veranlasst hat, den Vorhersagekegel ebenfalls wieder ein Stück nach Osten zu legen. Auf den letzten Grafiken zeigen die Modelle ausserdem eine größere Übereinstimmung untereinander als zuvor, leider mit Zugbahn über Florida.
Ivan zieht am Südrand eines ihn steuernden starken Hochdruckkeils, welcher sich jedoch durch den Einfluß eines Troges abschwächen soll. Hier rechnen die verschiedenen Modelle die Abschwächung verschieden stark aus, was jeweils in einen anderen Track für Ivan resultiert. Die Abschwächung des steuernden Hochdruckgebietes ist ausserdem mit einer Verringerung der Zuggeschwindigkeit verbunden, wenn Ivan über Kuba zieht. Die Hoffnung für die Florida Halbinsel ist nun, dass das Hochdruckgebiet stärker bleibt, als es die Modelle rechnen. Letztendlich war Ivan bisher oft links vom vorhergesagten Track, und vielleicht ist es diesmal auch so, denn Florida braucht dringend eine Pause. Die aktuelle Vorhersage des National Hurricane Center sieht derzeit folgendermaßen aus:
Zur Zeit schwankt die Stärke und Ivan könnte durchaus wieder Kategorie 5 erreichen, jedoch ist es wahrscheinlich, dass später eine Abschwächung eintreten wird. Zum einen durch die Landberührung mit Kuba, insbesondere falls Ivan über bergiges Gelände zieht (Charley war über die schmalste und flachste Stelle von Kuba gezogen, was ihn recht wenig beeindruckt hat). Zum zweiten ist für die Florida Straße bzw. den südlichen Golf eine stärkere Windscherung vorhergesagt. Durch die Windscherung weht der Wind in die verschiedenen Höhenstufen des Hurrikans aus unterschiedlichen Richtungen hinein, was die Organisation stört und den Sturm abschwächen kann. Daher gibt es gute Chancen dafür, dass Ivan nicht in seiner derzeitigen Stärke Landfall machen wird, sondern sich zuvor abschwächt. Für Jamaica jedoch sieht es schlechter aus, denn er ist im Moment ein starker Kategorie 4 und kann sich bis er dort eintrifft durchaus auf 5 verstärken, da die derzeitigen Stärkefluktuationen nicht durch schlechte Bedingungen von außen sondern durch innere Vorgänge hervorgerufen werden. In solchen starken Hurrikanen wird regelmäßig die Eyewall ersetzt (Eyewall Replacement). Ein solcher Zyklus ist mit Abschwächung verbunden und könnte kurz davor stehen abgeschlossen zu sein, was ihn wieder verstärken könnte.
Das er Landfall macht, dürfte eine ziemlich sichere Sache sein, wenn er in den Golf zieht, die Frage ist nur wo. Denn wenn er nicht die Halbinsel von Florida trifft, dann wird er in den Panhandle oder in eine der anderen Golfstaaten ziehen. Ein Problem von Charley könnte sich jedoch wiederholen, denn durch den flachen Winkel zwischen Ivans Zugbahn und der Westküste Floridas, wäre der exakte Ort eines Landfalles sehr schwer vorherzusagen, da ein wenig Abweichung in der Zugbahn nach links oder rechts in einer großen Verschiebung des Zielgebietes resultieren würde.
Noch ein Wort zu den Ausmaßen des Hurrikans. Er ist recht groß, wie man auch auf den Satellitenbildern sehen kann. Vom Zentrum aus sind in einem Radius von 85 km Hurrikanwindstärken von über 120 km/h vorhanden, Winde in Sturmstärke von über 60 km/h sind noch in 280 km Entfernung zu finden. Damit ist seine Windfeldverteilung größer als die von Charley und kleiner als die von Frances. Dieses kann sich jedoch natürlich ändern.
Es bleibt zur Zeit die Hoffung auf einen westerlichen Track, denn es kann sich noch was ändern, und ausserdem die realistische Aussicht auf eine Abschwächung des Hurrikans vor dem Erreichen des amerikanischen Festlandes. Doch denken wir auch an die Jamaicaner, die es wahrscheinlich schlimm treffen wird.
REDONDO
Update Hurrikan Ivan
Zunächst die aktuellen Daten:
Ivan befindet sich nun 360 km südöstlich von Jamaica und zieht mit 20 km/h Richtung West-Nord-West, was ihn Samstag auf die Insel treffen lassen soll. Die maximale Windstärke beträgt 230 km/h, dieses entspricht Kategorie 4 auf der Saffir Simpson Hurricane Skala.
Ivan sieht auf dem Satellitenbild sehr gut strukturiert aus mit einem klar definierten, wolkenlosen Auge.
Leider ist der weitere Trend der Modelle nach Westen hin ausgeblieben, der sich gestern angedeutet hat. Die meisten sind zuletzt wieder mehr nach Osten gewandert, was auch das NHC dazu veranlasst hat, den Vorhersagekegel ebenfalls wieder ein Stück nach Osten zu legen. Auf den letzten Grafiken zeigen die Modelle ausserdem eine größere Übereinstimmung untereinander als zuvor, leider mit Zugbahn über Florida.
Ivan zieht am Südrand eines ihn steuernden starken Hochdruckkeils, welcher sich jedoch durch den Einfluß eines Troges abschwächen soll. Hier rechnen die verschiedenen Modelle die Abschwächung verschieden stark aus, was jeweils in einen anderen Track für Ivan resultiert. Die Abschwächung des steuernden Hochdruckgebietes ist ausserdem mit einer Verringerung der Zuggeschwindigkeit verbunden, wenn Ivan über Kuba zieht. Die Hoffnung für die Florida Halbinsel ist nun, dass das Hochdruckgebiet stärker bleibt, als es die Modelle rechnen. Letztendlich war Ivan bisher oft links vom vorhergesagten Track, und vielleicht ist es diesmal auch so, denn Florida braucht dringend eine Pause. Die aktuelle Vorhersage des National Hurricane Center sieht derzeit folgendermaßen aus:
Zur Zeit schwankt die Stärke und Ivan könnte durchaus wieder Kategorie 5 erreichen, jedoch ist es wahrscheinlich, dass später eine Abschwächung eintreten wird. Zum einen durch die Landberührung mit Kuba, insbesondere falls Ivan über bergiges Gelände zieht (Charley war über die schmalste und flachste Stelle von Kuba gezogen, was ihn recht wenig beeindruckt hat). Zum zweiten ist für die Florida Straße bzw. den südlichen Golf eine stärkere Windscherung vorhergesagt. Durch die Windscherung weht der Wind in die verschiedenen Höhenstufen des Hurrikans aus unterschiedlichen Richtungen hinein, was die Organisation stört und den Sturm abschwächen kann. Daher gibt es gute Chancen dafür, dass Ivan nicht in seiner derzeitigen Stärke Landfall machen wird, sondern sich zuvor abschwächt. Für Jamaica jedoch sieht es schlechter aus, denn er ist im Moment ein starker Kategorie 4 und kann sich bis er dort eintrifft durchaus auf 5 verstärken, da die derzeitigen Stärkefluktuationen nicht durch schlechte Bedingungen von außen sondern durch innere Vorgänge hervorgerufen werden. In solchen starken Hurrikanen wird regelmäßig die Eyewall ersetzt (Eyewall Replacement). Ein solcher Zyklus ist mit Abschwächung verbunden und könnte kurz davor stehen abgeschlossen zu sein, was ihn wieder verstärken könnte.
Das er Landfall macht, dürfte eine ziemlich sichere Sache sein, wenn er in den Golf zieht, die Frage ist nur wo. Denn wenn er nicht die Halbinsel von Florida trifft, dann wird er in den Panhandle oder in eine der anderen Golfstaaten ziehen. Ein Problem von Charley könnte sich jedoch wiederholen, denn durch den flachen Winkel zwischen Ivans Zugbahn und der Westküste Floridas, wäre der exakte Ort eines Landfalles sehr schwer vorherzusagen, da ein wenig Abweichung in der Zugbahn nach links oder rechts in einer großen Verschiebung des Zielgebietes resultieren würde.
Noch ein Wort zu den Ausmaßen des Hurrikans. Er ist recht groß, wie man auch auf den Satellitenbildern sehen kann. Vom Zentrum aus sind in einem Radius von 85 km Hurrikanwindstärken von über 120 km/h vorhanden, Winde in Sturmstärke von über 60 km/h sind noch in 280 km Entfernung zu finden. Damit ist seine Windfeldverteilung größer als die von Charley und kleiner als die von Frances. Dieses kann sich jedoch natürlich ändern.
Es bleibt zur Zeit die Hoffung auf einen westerlichen Track, denn es kann sich noch was ändern, und ausserdem die realistische Aussicht auf eine Abschwächung des Hurrikans vor dem Erreichen des amerikanischen Festlandes. Doch denken wir auch an die Jamaicaner, die es wahrscheinlich schlimm treffen wird.
REDONDO