Slowenien – ein Naturparadies zwischen Alpen und Adria

Einleitung
  • Cawu

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    Ich kann es einfach nicht lassen …
    gerne möchte ich euch von unserer einwöchigen Reise nach Slowenien berichten.

    Es war nicht meine erste Reise in dieses wunderbare Land, schon als Kind war ich dort oft zu Gast und habe es in den Jahren immer mehr lieben gelernt. Auch Männe war nach seinem ersten Besuch 1992 fasziniert von der einmaligen Landschaft und der Vielseitigkeit dieses kleinen Landes im Herzen Europas zwischen Österreich, Italien, Kroatien und Ungarn.

    Gerade mal so groß wie unser Bundesland Hessen und mit einer Einwohnerzahl von nur 2,1 Millionen ist Slowenien ein Land, welches man ohne Weiteres gerne übersieht. Bei den meisten als Durchreiseland und höchstens für einen Kaffeestopp auf dem Weg nach Kroatien bekannt, wurde es in den letzten Jahren als Reiseland immer angesagter.

    Aber natürlich nicht grundlos. Slowenien verbindet unterschiedlichste, touristisch reizvolle Regionen mit kurzen Distanzen. Morgens noch in den Alpen gewandert, kann man am Nachmittag zur Erfrischung in die Adria springen. Lust auf Höhlenforschung, dann kannst Du Dir eine abenteuerliche Expedition in einer der über 10.000 Karsthöhlen in Slowenien buchen. Oder du besuchst als normaler Tourist die berühmte Grotte von Postojna und die Höhlen von Skocjan. Auch heiße Thermalquellen in Ostslowenien sowie glasklare Bergseen im ganzen Land laden zum Baden ein. Weißwein-Liebhaber können auf Verkostungstour durch die schönsten Weingüter und Weinregionen Sloweniens gehen. Die grüne, lebhafte und hippe Hauptstadt Ljubljana mit dem Charme einer Kleinstadt und dem Selbstbewusstsein einer europäischen Großstadt lädt mit angesagten Kneipen Shops und Museen zum Verweilen ein.

    Wie ihr sicherlich schon bemerkt habt, ich brenne für dieses kleine Land.
    Freunde und Bekannte fragen mich oft „Wo liegt denn Slowenien und was gibt es denn dort zu sehen“? Dann fangen meine Augen an zu glänzen und ich komme ins Schwärmen.

    Ich kann euch in diesem Bericht nicht die ganze Schönheit des Landes zeigen, dafür ist eine Woche zu kurz, aber ich würde euch gerne auf unsere Reise mitnehmen.

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    Samstag, 24. Juni 2023 Durch die Julischen Alpen ins Soca Tal – Teil I
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    Samstag, 24. Juni 2023
    Durch die Julischen Alpen ins Soca Tal – Teil I

    Das Auto ist vollgetankt und geladen, das Gepäck im Kofferraum verstaut, das Reiseziel im Navi eingegeben … es kann also losgehen. Slowenien, wir kommen! Unterwegs zur Autobahn besorgen wir uns bei einem Bäcker noch ein paar belegte Brötchen für die Fahrt, es liegen 662 Kilometer vor uns.

    Unsere Anreiseroute auf der A8 über München nach Salzburg verläuft ohne besondere Vorkommnisse. Bei einer Pinkelpause kurz vor der österreichischen Grenze kaufen wir uns die Digitalen Vignetten für Österreich und Slowenien, sowie die Digitale Streckenmaut für den Tauerntunnel.​

    Kosten insgesamt 76,30 €
    10-Tages Vignette Österreich 9,90 €
    Streckenmaut Tauerntunnel hin- und zurück 27 €
    Monatsvignette Slowenien 32 €
    (Die Slowenen sind gewieft :giggle: … es gibt zwar eine Wochenvignette für 16 €, allerdings ist die Vignette am Tag des Beginns und nur an den nächsten sechs Tagen gültig. D.h. wenn wir die Wochenvignette gekauft hätten, hätten wir nur von Samstag, 24.06. bis Freitag 30.06. Mitternacht die Autobahnen und Schnellstraßen Sloweniens nutzen können. Das reichte uns aber nicht aus, denn Samstag war die Heimreise geplant, also musste eine Monatsvignette her … diese Spitzbuben.)
    Karawankentunnel 7,40 € kam auf der Rückfahrt noch dazu.


    Auf der Fahrt durch Österreich stellt Männe den Tempomat auf 134 km/h ein und wir tuckern gemütlich durch die schöne bergige Landschaft unserer Nachbarn. Normalerweise darf auf diesen langsamen Strecken oft ich das Steuer übernehmen :sneaky:, keine Ahnung warum … (ein Schelm, wer Böses dabei denkt), aber Männe bleibt dran. Soll mir recht sein und so genieße ich die vorbeiziehende Landschaft.

    In Villach verlassen wir die Autobahn und fahren über den Wurzenpass, vor der Fertigstellung des Karawankentunnels einer der wichtigsten Grenzübergänge zwischen Österreich und dem damaligen Jugoslawien. Die Wurzenpassstraße führt uns mit mehreren scharfen Serpentinen, die durch den Wald verlaufen, hinauf auf eine Höhe von 1079 Metern. Ich bestaune die mächtigen und herausfordernden Berge der Julischen Alpen, die sich über die tiefgrünen Tannenwälder erheben und freue mich auf die nächsten Tage. Hier ragen die Berge mehr als 2500 Meter in die Höhe, der König unter ihnen ist Sloweniens höchster Berg – der Triglav mit 2864 Metern.

    Slowenien ist wirklich sehr grün, mehr als die Hälfte des Landes ist bewaldet, ein Drittel der Fläche steht unter Naturschutz. Wir befinden uns nun am Nordrand des Nationalparks Triglav, dem größten Schutzgebiet und einzigen Nationalpark Sloweniens. Der Park umfasst einen Großteil der östlichen Julischen Alpen und fasziniert mit einzigartigen Ausblicken von eindrucksvollen Bergriesen, grünen Alpentäler, plätschernden Bächen und kristallklaren Seen, die das Blau des Himmels widerspiegeln, sowie eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt.

    Nach Überquerung des Wurzenpasses erreichen wir die slowenische Ortschaft Podkoren und sind kurz darauf an unserem ersten Tagesziel angekommen. Gleich hinter dem Dorf in Richtung Italien bzw. Planica, ein Ort welcher durch Skisprung weltbekannt ist, finden wir am Gasthaus Zelenci einen Parkplatz.​


    Naturreservat Zelenci
    Der Weg vom Parkplatz führt uns unterhalb des Gasthauses durch ein kurzes Waldstück zum malerischen Naturjuwel Zelenci. Die Bewegung nach der langen Fahrt tut gut, das Wetter spielt einigermaßen mit, es ist bewölkt, aber trocken.

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    Wir erreichen den kleinen See inmitten einer Moor- und Sumpflandschaft, ein schöner Holzsteg führt am smaragdgrünen See entlang, am Ende des Stegs steht ein hölzerner Aussichtsturm.

    Hier entspringt der Fluss Save, der fast 1000 Kilometer weiter bei Belgrad in die Donau mündet. Gespeist wird er am Beginn seiner Reise durch Südosteuropa nicht aus einer einzigen Quelle, sondern aus vielen winzigen – den Unterwasservulkanen im Zelenci See. Wenn ihr die Bilder genauer betrachtet, könnt ihr die kleinen Krater im See erkennen. Wir stehen auf einer der zwei Plattformen und schauen den Unterwasser-Vulkanen in dem maximal zwei Meter tiefen Sees beim Arbeiten zu.
    Blubb, blubb, … und wieder blubb.

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    Die Farbe des Sees spiegelt sich im Namen wider, „zelen“ ist das slowenische Wort für Grün.

    Bis auf den Himmel, ist hier wirklich alles grün! Das smaragdgrüne Wasser des Sees wetteifert mit dem Sumpfgrün des Moores, dem leuchtenden Grün der umliegenden Wiesen und dem Dunkelgrün der Wälder. Einfach herrrrrrrrrrrlich :love:
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    Bilderbuch Landschaft - Ein traumhafter Ort und beliebtes Ziel für Wanderer und Mountainbiker

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    So ihr Lieben,
    nur ein kleiner Teil heute, bald geht es weiter!

    Ich wünsche euch noch einen schönen Sonntag! 💚
     
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    Samstag, 24. Juli 2023 Durch die Julischen Alpen ins Soca Tal – Teil II
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    Samstag, 24. Juli 2023
    Durch die Julischen Alpen ins Soca Tal – Teil II


    Unser nächster Stopp ist Kranjska Gora, ein Ort der eigentlich durch den Wintersport bekannt ist. Im späten Frühjahr und Sommer, wenn der Schnee in den Bergen geschmolzen ist, zieht er aufgrund seiner idealen Lage am Rande des Triglav Nationalparks aber auch viele Aktivurlauber an. Die wunderschönen Berge und die fantastische Natur sind ein Paradies für Bergsteiger und Wanderer, auch treffen wir in dieser Gegend auf viele Mountainbiker.

    Wir schlendern nur ein wenig durch den schönen Ortskern, schauen uns in den Souvenirläden ein wenig um und gönnen uns ein Eis. In einem kleinen Supermarkt besorgen wir uns Lebensmittel für die nächsten drei Tage.

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    Weiter geht es zu unserem nächsten Halt. Hier wollen wir ein wenig chillen und den Urlaub einläuten.


    Chillen am Jasna See
    Eineinhalb Kilometer von Kranjska Gora liegt der Jasna See. Wir parken auf einem nahegelegenen Parkplatz (Parkgebühr 1,20 €/h) und spazieren am Flussbett der Pisnica entlang zum See.​

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    Am See angelangt, ist man von seiner Schönheit wirklich überwältigt … also ich zumindest. Es ist fast zu schön, um wahr zu sein … die folgenden Bilder sind nicht bearbeitet, außer die automatische Bearbeitung vom Handy selber, es sieht dort wirklich so aus. Das gilt auch für die vorigen und kommenden Bilder.

    Der Jasna See besteht eigentlich aus zwei miteinander verbundenen künstlich angelegten Seen, umgeben von der traumhaften Kulisse der imposanten Julischen Alpen. Die hohen Gipfel der Berge spiegeln sich im glasklaren, smaragdgrünen Wasser. Ein beliebtes Ausflugsziel für einen Badeaufenthalt, Wandern um den See oder einfach nur um die herrliche Natur zu genießen.
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    Direkt am Seeufer liegt das Chalet Resort Jasna mit einer wunderschönen Außenterrasse mit fantastischem Alpen- und Seeblick. Dort stoßen wir auf unseren Urlaub an und essen zu Abend. Männe hat Spareribs mit Kartoffelecken und Grillgemüse und ich einen Alpenburger mit Pommes, beides sehr lecker.

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    Fahrt nach Bovec
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    Zlatorog, übersetzt Goldhorn, ist eine Sagengestalt aus den slowenischen Alpen. Die Sage erzählt von einem wilden weißen Gamsbock mit goldenen Hörnern. Dieser besaß hoch oben am Triglav einen Garten und war Hüter eines verborgenen Schatzes. Ein habgieriger Jäger wollte sich des Schatzes bemächtigen, schlich sich an Zlatorog an und erschoss ihn. Aus dem Blut des getöteten Gamsbocks wuchs eine Wunderblume, die dem Tier das Leben zurückgab. In großer Wut tötete Zlatorog den Jäger, zerstörte seinen Gebirgsgarten und ward danach nie mehr gesehen.
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    Männe hielt noch einen kleinen Plausch mit dem alten Herrn auf der Bank, bevor wir zu unserem Auto zurückliefen. :D🙃

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    Wir hatten noch eine Stunde Fahrt nach Bovec, unserem Aufenthaltsort für die nächsten drei Tage, vor uns. Der Weg führte uns auf der Panoramastraße über den Vrsic Pass - die schönste Route ins Soca-Tal. Der Vrsic Pass ist mit 1611 Meter der höchste befahrbare bzw. asphaltierte Gebirgspass Sloweniens. Die Strecke zwischen Kranjska Gora und Trenta im Soca Tal beläuft sich auf 24 Kilometer.

    Insgesamt 50 Serpentinen, 26 auf der Südseite und 24 auf der Nordseite des Bergpasses, schlängeln sich durch die ruhige, dichte Waldlandschaft. Die Passstraße wurde während des Ersten Weltkrieges, 1914-1916, als Militärstraße für Österreich-Ungarn ins Isonzo Tal von russischen Kriegsgefangenen gebaut. 400 von ihnen kamen bei einem Lawinenabgang 1916 ums Leben. Auf der Strecke erinnert die von diesen Russen erbaute „Russenkapelle“ an die Opfer der Naturkatastrophe.

    Die Strecke ist bei Rennrad- und Motorradfahrern beliebt, also Augen auf. Auch Wohnmobile und Autos mit Wohnwagenanhänger quälen sich die Straße hoch und runter. Es kann durchaus vorkommen, dass Kühe oder Schafe im Weg stehen. 🐑🐄
    Während der Winterzeit ist der Bergpass aufgrund von Schnee und Schneelawinen geschlossen.

    Richtig gut finde ich, dass die Kurven nummeriert sind. Schilder mit Nummern und Höhenmeterangaben stehen in jeder Kurve, so weiß man genau wieviel Serpentinen noch vor einem liegen.​

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    In Bovec angekommen, bezogen wir unser kleines aber feines Appartement. Es befand sich in einer schon recht alten Appartementanlage, war aber frisch renoviert. Die Lage war super, wir befanden uns recht nahe am Ortskern und konnten abends zu Fuß für ein Bierchen oder ähnliches ins Dorf laufen.​

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    Weitere Sehenswürdigkeiten in Kranjska Gora:

    Pericnik Wasserfall

    52 Meter fällt der Wasserfall mit donnerndem Getöse in die Tiefe. Das besondere … man kann hinter dem Wasserfall durchlaufen.

    Russische Kapelle:
    Die kleine hübsche hölzerne Kapelle erinnert an das traurige Schicksal der russischen Kriegsgefangenen, die im Ersten Weltkrieg die Passstraße bauen mussten.
     
    Wanderung vom Vrsic Pass zur Slemenova Spica – Teil I
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    Sonntag, 25. Juni 2023
    Wanderung vom Vrsic Pass zur Slemenova Spica – Teil I


    Um 6.30 klingelt mein Handy, ich quäle mich aus dem Bett, die erste Nacht war nicht sehr erholsam. Ein Blick aus dem Fenster bestätigt das vorhergesagte Wetter, blauer Himmel und strahlender Sonnenschein. :hug: Super, das steigert doch gleich meine Vorfreude. Ich wecke Männe und checke meinen E-Mail Posteingang, denn ich warte auf eine Bestätigungsmail für unsere Rafting-Tour am nächsten Tag, die ich während unserer Anreise angefragt hatte. Hhm, leider keine Nachricht.

    Nach dem Frühstück packen wir ausreichend Wasser in unsere Wanderrucksäcke, es soll heiß werden. Eine Tüte Studentenfutter und Powerriegel kommen auch noch mit, für den kleinen Hunger zwischendurch.

    Heute haben wir eine schöne aussichtsreiche Wanderung vom Vrsic Pass zum Gipfel Slemenova Spica geplant. Da auf dem Pass nur begrenzt Parkplätze vorhanden sind, es Sonntag und gutes Wetter ist, sollten wir zeitig oben sein.

    Wir befinden uns ja gerade im Nordwesten von Slowenien, in einem der schönsten Täler der Julischen Alpen, dem Soca Tal. Wir befahren wieder die schmale Landstraße 206 zum Vrsic Pass, die entlang des smaragdgrünen Flusses Soca verläuft. Sehen können wir den Fluss nicht wirklich, zu dicht ist die Bepflanzung, aber Brücken sehen wir … unzählige Hängebrücken, an denen wir vorbeifahren und unter denen die Soca hindurchfließt.

    Unsere Neugier ist groß, wir wollen nun doch noch einen Blick auf den schönen Fluss werfen, bevor wir die Berge der Julischen Alpen erklimmen. An einer kleinen Parkbucht am Straßenrand halten wir an und laufen zu einer Hängebrücke. Etwas zögerlich und mit leicht zitternden Beinen betrete ich die abenteuerlich anmutende Brücke, die sogleich auch schön ins Schwingen kommt. Oha, entsetzter Blick zu Männe, der sich mal wieder über die Ängstlichkeit seiner Frau lustig macht, ebenfalls die Brücke betritt und diese nochmals richtig Schwung bekommt. 😧 Grrrr…. 😖​

    Aber der Ausblick lohnt sich …

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    Schnell wieder runter von der Brücke, zurück zum Auto, losgefahren, um kurz darauf wieder am Straßenrand zu halten. Ein Trampelpfad führt von hier zum Fluss runter. Wir sind angefixt, wollen mehr sehen.

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    So wunderschön hier, aber „Komm Schatz, wir müssen weiter“ ermahne ich meinen Mann.

    Zwei Kilometer weiter fahren wir dann noch einmal an die Seite. „Nur noch eine Brücke“ meint Männe …

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    Slemenova Spica 1
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    Nachdem wir uns dann doch endlich von der Schönheit der Soca losreißen können, fahren wir wieder die 25 Kehren zum Vrsic Pass hoch. Einige Rennradfahrer quälen sich die Serpentinen hinauf, die teilweise nur schwer auf der schmalen Straße zu überholen sind.

    Um halb neun sind wir auf dem Pass angelangt. Es ist schon ganz schön voll hier oben, aber wir bekommen noch einen Parkplatz. Rein in die Wanderschuhe und los geht´s.

    Blick vom Vrsic Pass über die Julischen Alpen

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    Wir folgen den Wegweisern zur Slemenova Spica und schon bald geht es über die Westflanke der Mojstrovka-Berge kräftig bergauf. Die Sonne scheint auf den von uns zu bezwingenden Hang und schon nach wenigen Metern müssen wir beide unsere Jacken ausziehen.

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    Ich hatte meinen liebsten Ehemann vor unserer Wanderung gebeten, für unsere Urlaubsgalerie auch ein paar Bilder von mir zu machen. Da hauptsächlich ich fotografiere, gibt es immer recht wenige Fotos von mir, zumindest vorteilhafte …

    Männe macht wirklich wunderschöne Landschaftsaufnahmen (einige Bilder in meinen RBs sind von ihm), aber sobald „ich“ vor die Linse komme, passiert etwas Unerklärliches. Da hat er plötzlich das Talent im falschen Moment den Auslöser zu drücken und er bewegt sich auch keinen Zentimeter um einen besseren Blickwinkel zu bekommen. Da wachsen mir im Hintergrund komische Dinge aus dem Körper, mein Doppelkinn hat sich in kürzester Zeit verdreifacht, ich verdrehe die Augen (was ich im Übrigen leidenschaftlich gern mache) oder habe die Augen geschlossen.

    Da kommt keine Anweisung „Bauch rein“, „Rücken gerade“ oder Kinn hoch. Neeeeiiiiin, die Fotos zeigen mich in voller Pracht mit krummen Rücken, Schwimmring um den Hüften und Dreifachkinn … und wenn es richtig gut läuft dann schau ich auch noch wie Karl Dall.

    Aber das allerbeste, wenn ich mich beschwere ist die Antwort meines Mannes: „Ja was soll ich denn machen, so siehst Du halt aus“!



    Habe gerade einige Bilder löschen müssen. Nahaufnahmen von unten auf meinen Prachthintern. Man hätte auch die Überschrift nehmen können „Ein A…. ähm, Hintern wie ein Brauereigaul“. Von weitem geht es einigermaßen :D

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    Wir passieren einige schmale Geröllfelder, es geht immer weiter bergauf, wir kommen ganz schön ins Schwitzen. Die Aussicht, die sich uns dabei bietet, ist einfach herrlich

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    Slemenova Spica 2
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    Puuuh, wir haben den Vratica Sattel erreicht, die ersten 200 Höhenmeter sind geschafft.
    Unterhalb der drei Zinnen vom Bergkamm Mojstrovka geht es zu einem Klettersteig, wir aber nehmen den Weg geradeaus zur Slemenova Spica.

    Der weitere Weg verläuft wunderschön zwischen Lärchen und Latschenkiefern, sowie großen Felsbrocken, viele mit wunderschönen Bergblumen bewachsen​

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    Wir hören Glockengebimmel, schauen uns um und entdecken eine Schafsherde auf einer Wiese über uns

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    Dolomiten Fingerkraut oder Triglav Rose – könnt ihr euch noch an die Sage erinnern - dies ist die Blume die aus dem Blut des Gamsbocks Zlatorog erwachsen ist.

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    Der Blick in Richtung Westen öffnet sich. Jetzt ist Konzentration gefragt, denn der Weg wird schmal und wieder steil. Es geht über Stock und Stein, sowie einige Wurzeln. Ab und zu klettern wir zwischen kleineren Felsen hindurch oder über größere Felsbrocken. Die Ausblicke ins Tal und auf die umliegenden Gipfel werden mit jedem unserer Schritte eindrucksvoller.​

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    Slemenova Spica 3
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    Wir erreichen die saftigen grünen Sleme-Hochwiesen und es wird wieder anstrengend. Steil geht es hoch zum Gipfel der Slemenova Spica

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    Blick auf den Jalovec und das davor gelegene Tamartal.

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    Wir genießen den fantastischen Rundumblick auf der 1909 Meter hohen Slemenova Spica.

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    Die Wiesen sind voller Vergissmeinnicht 💙💙💙

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    Wir sitzen hier eine ganze Weile und machen Pause. Wir sind beide der Meinung, dass diese Wanderung zu einer der schönsten gehört, die wir bisher gemacht haben.

    Dann wurde es Zeit für den Abstieg. Auf gleichem Weg ging es zurück zum Vrsic Pass.

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    Slemenoa Spica 4
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    Als wir unten am Vrsic Pass ankommen, kehren wir in die Berghütte Ticarjev Dom ein und nehmen auf der Außenterrasse mit großartigem Ausblick auf die Berge Platz. Männe verspeist ein Paar Krainer Würste mit Meerrettich und Brot. Die Krainer Wurst ist eine geräucherte Brühwurst, kräftig gewürzt, aus der Region Krain in Slowenien. Sie gilt als eines der slowenischen Nationalgerichte, die Wurst gibt es aber auch in Österreich. Ich kann nur sagen, diese Wurst geht einfach immer.

    Ich lass mir Gulasch mit Polenta (man merkt die Nähe Italiens) schmecken, hat lecker geschmeckt, war aber nicht fotogen, daher keine Bilder.

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    Gestärkt fahren wir wieder ins Soca Tal. Männe fährt plötzlich rechts ran, da es ein Radfahrer sehr eilig hatte den Berg hinunter zu kommen. Verrückt in welcher Geschwindigkeit er die Serpentinen nach unten nimmt. Mir stockt der Atem, bis er außer Sichtweite kommt.

    Im Soca Tal angekommen, suchen wir einen Parkplatz in der Nähe des Flusses. Wir benötigen dringend eine Abkühlung, unsere Füße qualmen.
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    Das Wasser ist eisig kalt. Wir halten es gerade ein paar Minuten aus, dann fingen die Füße wirklich an zu schmerzen. Ich denke an die geplante Rafting-Tour morgen und dass ich ja leider immer noch keine Nachricht von der Agentur bekommen hatte.
    Bei dem kalten Wasser vielleicht doch ganz gut so

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    Im Appartement geht es unter die Dusche und danach mit einem Buch aufs Sofa. Davor checkte ich aber nochmals die Mails und kam tatsächlich auf die glorreiche Idee im Spamordner nachzuschauen. Tata … da waren zwei Mails von der Sportagentur. Einmal, dass sie noch Plätze für Montagmorgen hätten, in der zweiten Mail stand dann, dass wir Ihnen doch bitte eine Bestätigungsmail senden sollten, dass wir die Plätze annehmen, sonst würden sie weitervermittelt werden. Oha, schnell schrieb ich eine Bestätigungsmail und entschuldigte mich für die Verzögerung. Kurz darauf erhielt ich die Buchungsbestätigung.

    Oh du meine Güte – morgen geht es zum Rafting. Ich hoffe sie heizen das Wasser vor.​
     
    Wildwasserrafting
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    Montag, 26. Juni 2023
    Wildwasserrafting – unsere Jungfernfahrt



    Dobro jutro … oder guten Morgen!

    Das Soca Tal im Nordwesten von Slowenien ist wirklich eines der schönsten Täler der Julischen Alpen. Der smaragdgrüne bis türkisblaue Fluss Soca entspringt aus einer dunklen Felsspalte in der Nähe von Trenta und schlängelt sich 140 Kilometer bis zur slowenisch-italienischen Grenze bei Nova Gorica. Durch Italien fließt der Fluss, dann mit dem Namen Isonzo, weiter bis in den Golf von Triest.

    Als „den schönste Fluss Europas“ und „einen flüssigen Strom aus Smaragd und Aquamarin“ pries ihn Julius Kugy, ein bekannter Bergsteiger und Schriftsteller mit Kärntner Wurzeln.

    Genau wie er, sind wir von der Schönheit der Julischen Alpen und der türkisfarbenen Soca fasziniert. Der Fluss zwängt sich mal durch enge Schluchten, um sich dann wieder im hellen Schotterbett auszubreiten. Rund um die Ortschaften Trenta, Bovec, Kobarid und Tolmin ragen majestätische Gipfel in die Höhe. Im südlichen Teil des Soca Tals flacht die Landschaft dann immer mehr ab.
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    Wir befinden uns also in Bovec, der Adrenalin-Hauptstadt Sloweniens. Der kleine Ort mit ca. 3.200 Einwohner gilt als ultimativer Hotspot in Sachen Outdoor-Urlaub und Sportaktivitäten. Gefühlt in jedem dritten Haus befindet sich eine Sportagentur, die die verschiedensten Wassersportarten wie Kajaktouren, Rafting und Canyoning anbietet. Für Radfahrer und Mountainbiker gibt es Fahrradverleih, dann noch den Zipline-Park, auch Golfen, Reiten und Angeln ist möglich. Wem das nicht reicht, kann noch in die Luft, Fallschirmsprünge, Panoramaflüge und Paragliding werden auch noch angeboten. So, sonst noch Wünsche???

    Es ist 7.30 Uhr, die Sonne lacht vom Himmel und wir ziehen die Badesachen an. Jeder von uns stopft seine alten Taucher-Neoprenstiefel, Handtuch, Wechselbadesachen und eine Flasche Wasser in den Rucksack. Wir haben uns für eine Rafting-Tour entschieden und um 8.30 Uhr soll es losgehen. Da wir 15 Minuten vorher in der Sportagentur sein sollen, machen wir uns rechtzeitig zu Fuß auf den Weg ins Dorf.​

    Für uns ist es das erste Mal Wildwasser-Rafting, eine Jungfernfahrt sozusagen. Wir haben die Classic-Tour gebucht und Angst habe ich wirklich nur vor der Wassertemperatur von 6-8 Grad Celcius. Ich hasse kaltes Wasser – darum finde ich ja Florida so toll.

    In der Agentur werden wir mit Long-John, Jacke, Schwimmweste und Helm (Neoprenschuhe haben wir ja selber, diese wurden aber genauestens gecheckt) ausgerüstet. Die Wertsachen und Handy bleiben im Schließfach in der Agentur. Ich frage wegen der Bezahlung… Carmen (hieß tatsächlich so) strahlt mich an und sagt, das machen wir später, nach der Tour. Na, das beruhigt ja … die gehen also davon aus, dass wir überleben. :party:

    Mit dem ganzen Gerödel geht es dann zu den zwei Kleinbussen, auf denen je ein Gummiboot verzurrt ist. In unserer Gruppe ist ein weiteres deutsches Ehepaar. Wir fahren ca. 10 Minuten zu unserem Startpunkt. Dort zwängen wir uns in die Neoprenanzüge, Jacken und Schwimmwesten. Nachdem alles richtig sitzt, bekommen wir von Trevor, unserem Guide, eine ausführliche Sicherheitseinweisung und natürlich die Technik „How to raft“ und die Kommandos erklärt.
    Schön zuhören, um zu überleben :D

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    Wir steigen in unser rotes Gummiboot, nehmen unsere Plätze ein. Ich fixiere mein Füße in den Vorrichtungen im Boot und fange an leise zu singen. „Er hat ein knallrotes Gummiboot, mit diesem Gummiboot fahren wir hinaus. Er hat ein knallrotes Gummiboot und erst im Abendrot kommen wir nach Haus.“

    Auf dem Wasser üben wir zunächst alle nötigen Manöver, „vorwärts“, „rückwärts“, „stop“, und „ins Boot“. Der letzte Befehl macht Spaß, ins Boot reinplumpsen lassen ist nicht schwer, aber sich mit dem ganzen Gerödel am Körper wieder auf den Bootsrand zu ziehen ist eine kleine sportliche Herausforderung, aber funktioniert zum Glück noch recht gut. Trevor zeigt uns die richtige Grifftechnik um einen von Bord Gefallenen wieder reinzuziehen und ich hoffe inständig, dass wir diese Technik bei niemandem anwenden müssen, vor allem nicht bei mir.​

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    Am Anfang ist die Soca noch brav und wir können die Natur genießen. Langsam gleiten wir den Fluss entlang und sind super gelaunt. Trevor, unser Guide, der übrigens aus Montana stammt und der Liebe wegen nun in Slowenien lebt, ist supernett und erzählt viel über die Natur.

    Das Rauschen des Wassers nimmt zu, die Soca zeigt ihre wilde Seite. Reißendes Gewässer, aufwirbelnde Gischt, kleine Stromschnellen und wir mittendrin. Schaffen wir es, das Boot über Wasser zu halten? Trevor gibt vor den anspruchsvollen und gefährlichen Stellen immer rechtzeitig Bescheid, wenn Konzentration und Kraft gefragt sind. Jetzt heißt es kräftig paddeln um für Stabilität zu sorgen. Je stärker die Strömung, desto mehr muss gepaddelt werden um das Boot anzutreiben. Denn geht es nicht vorwärts kann sich das Boot überschlagen. Unser kleines Team im Duell mit der Natur, inmitten der Berge und auf einem smaragdgrünen reißenden Fluss. Wir haben nicht nur mit den starken und wilden Strömungen zu kämpfen, auch Felsen stellen sich uns in den Weg. Das Teamwork und die Umsetzung der Befehle des Guides entscheiden, ob wir die Hindernisse rammen oder umfahren können.​

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    Nach jeder herausfordernden und bezwungenen Stelle gibt es ein High-Five mit den Paddel, die wir dann platschend auf die Wasseroberfläche schlagen.

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    Wir machen einen Stopp an ein paar Felsen. Eines unserer Gummiboote wird verkehrtherum an einem der Felsen befestigt, so dass wir quasi wie auf einer Rutsche ins Wasser gleiten können. Manche springen auch drüber oder benutzen es wie ein Sprungbrett. Jetzt ist er da … mein Moment des Grauens! :eek:

    Männe gleitet galant ins Wasser

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    Auch sein Sprung sieht gekonnt aus.

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    Und dann komme ich …
    Ich finde man sieht mir die Angst vor dem eiskalten Wasser schon am Sprung an.

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    Auch mit Neoprenanzug sucht sich das eiskalte Wasser den Weg ins Innere und mir stockt der Atem. Ich beginne zu hyperventilieren und schaue wohl so geschockt aus der Wäsche, dass Trevor Männe besorgt fragt, ob alles in Ordnung mit mir sei. Männe lacht und meint „Ja, ja, das ist nur das kalte Wasser“! Na wenigstens macht sich Einer Sorgen um mich.

    Übrigens waren die Sprünge ins Wasser alle freiwillig. Wer nicht wollte, musste auch nicht. Da aber alle gesprungen sind, wollte ich nicht das einzige Weichei sein.

    Es ist so kalt, es ist so kalt, es ist so kalt, es ist so kalt…

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    Ein Stück weiter gibt es noch die Möglichkeit von einem großen Felsen ins Wasser zu springen. Ich verzichte dankend! Männe wagt es

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    Dann kommen wir zum Ende unserer Tour.

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    Es wird noch einmal kurz anstrengend, als wir das Boot über Kopf einen kleinen Hügel hinauftragen. Ich habe das Glück, dass Männe hinter mir trägt und Trevor vorne an der Spitze und ich mit meinen kurzen Armen kaum an das Boot herankomme 😁. Na ja, ich würde ja helfen, aber ich bin auch nicht böse drum … krieg aber schon ein wenig ein schlechtes Gewissen, denn das andere Pärchen stöhnt schwer und ich streck quasi nur die Arme in die Luft um mit den Fingerspitzen das Boot zu erreichen.

    Als wir schwer schnaufend, mehr oder weniger, 😉 die Fahrzeuge erreichen, steht schon eine Mannschaft bereit um die Boote wieder festzuzurren. Wir können uns währenddessen die nassen Anzüge vom Leib zerren und in trockene Klamotten schlüpfen. Danach fahren wir zurück zur Agentur.

    Fazit:
    Es war wirklich ein einzigartiges und unglaublich beeindruckendes Erlebnis! Die Tour war super organisiert und wir haben uns stets sicher und gut gefühlt! Und das wir eine Menge Spaß dabei hatten, kann man ja hoffentlich sehen.
     
    Soca
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    Ach so, noch kurz eine Information zum Rafting:
    Das Rafting hat 57 €/Person gekostet. Die Ausrüstung war inkludiert, auch die von der Agentur gemachten Fotos (die wirklich gut geworden sind). Wir hatten kurz nach dem Rafting per Mail einen Link bekommen und konnten die Bilder dann kostenlos herunterladen. Die Tour dauerte ca. drei Stunden, von denen wir zwei Stunden auf und im Wasser waren.​


    So ihr Lieben,
    das war wirklich eine Mordsgaudi …. weiter geht es mit dem schönen Tag

    Nach diesem tollen Erlebnis gehen wir ins Appartement und duschen ausgiebig, der Geruch des Neoprenanzuges, der an meinem Körper klebt, ist unangenehm und ich muss tatsächlich zwei Mal duschen, bis ich mich wieder riechen kann.

    Dann fahren wir noch einmal am wunderschönen Fluss entlang Richtung Trenta. Wir würden am liebsten in jeder freien Parkbucht halten und die Schönheit der Natur bewundern. Also plant bei einem Besuch ausreichend Zeit ein. Es ist wirklich überraschend wie sich der Fluss immer wieder verändert und sich von einer anderen Seite zeigt, vor allem am Oberlauf zwischen der Quelle und Tolmin.
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    Es ist heiß, wir haben über 32 Grad Celcius und die Kühle des Wassers zieht einen förmlich an. Wir laufen an der Brücke zur Soca hinunter und setzen uns auf die Felsen. Hier lässt es sich aushalten.

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    Anschließend fahren wir zu den Großen Soca Trögen (Velika korita Soce). In der bis zu 20 Meter tiefen und oft nur wenige Meter breiten Schlucht hat sich der Fluss 750 Meter durch den harten Kalkfels gefressen und bietet einen bizarr schönen Anblick. Wir laufen ein wenig stromaufwärts, vom markierten Weg ist die Schlucht nicht überall einsehbar, deshalb nehmen wir den schmalen Trampelpfad der am oberen Rand der breiten Schlucht entlangführt. Trittsicher und schwindelfrei sollte man da schon sein, ist es feucht, kann man leicht ausrutschen.

    Allerdings ist bei mir kurz darauf die Luft raus, als ob jemand den Stecker gezogen hätte. Mir ist heiß und die gestrige Wanderung und das Rafting am Morgen haben mich geschafft und ich sehne mich nach Ruhe und Nichtstun. Wir kehren um, Richtung Auto, welches wir unterhalb der Großen Soca Schlucht auf dem Parkplatz Lepena stehen haben.

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    Sobald der Fluss die enge Klamm verlässt, sammelt sich das kalte Wasser in einem großen Becken, um sich dann wieder in einem Schotterbett auszubreiten. Hier stürzen sich Badebegeisterte ohne Kälteempfinden in die eiskalten Fluten. Die spinnen doch …

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    Wir setzen uns weiter unten ans Schotterbett und strecken unsere Füße immer mal wieder kurz ins Wasser, verrückt wie schnell das Abkühlung für den Körper verschafft.

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    Hier sitzen wir dann eine Weile, bis wir beide ein kleines Hüngerchen verspüren. Ich schlage vor in das Gasthaus Pristava Lepena einzukehren, welches 10 Gehminuten vom Fluss entfernt liegt und höre keinen Widerspruch.

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    Die schöne Location liegt etwas erhöht an einem Waldstück. Wir haben ein wunderschönes Plätzchen im Schatten und genießen unser eiskaltes Radler. Zur Vorspeise gibt es den Antipasti-Klassiker Tomate-Mozarella, danach verschlinge ich ein köstliches Steinpilzrisotto und Männe Cevapcici mit Pommes. Das Essen war köstlich, allerdings waren die Preise überteuert.

    Während des Essens klingelt mein Handy. Mein Cousin steht mit seinem Motorrad in Bovec und fragt wo wir sind! Ja super, was für eine schöne Überraschung. Ich gebe ihm unseren Standort durch und kurz darauf schließen wir uns in die Arme. Lange haben wir uns nicht gesehen. Das letzte Mal vor fünf Jahren, als er geschäftlich in Deutschland unterwegs war.

    So sitzen wir noch eine ganze Weile dort und haben uns viel zu erzählen. Nach zwei Stunden verabschieden wir uns und verabreden uns für den nächsten Abend in Ljubljana.​
     
    Dienstag, 27. Juni 2023, Wasserfall Kozjak – Slap Kozjak
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    Dienstag, 27. Juni 2023
    Wasserfall Kozjak – Slap Kozjak


    Leider müssen wir heute Abschied nehmen von diesem wunderschönen Fleckchen Erde, dem Soca Tal. Wir ziehen weiter in die Hauptstadt Sloweniens, Ljubljana … aber vorher wollen wir noch einen der vielen Wasserfälle in dieser Gegend besuchen … den Wasserfall Kozjak. Er ist als einer der schönsten slowenischen Wasserfälle bekannt! Warum??? … werdet ihr gleich sehen.

    Das Wetter ist bewölkt, aber man muss es positiv sehen, dann ist es schon nicht so heiß. Wir fahren nach Kobarid und parken auf dem Wanderparkplatz am Kamp Koren. Parken ist hier kostenpflichtig, 1,50 € pro Stunde. Wir zahlen wie üblich über die easypark app unsere Parkgebühren und starten unsere kleine Wanderung. Über grüne Felder mit vielen bunten Bienenkästen geht es in Richtung Wasserfall in den Wald hinein. Kurz darauf geht es leicht bergab und der Weg verläuft parallel oberhalb zur smaragdgrünen Soca.
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    Wir kommen zu einer Hängebrücke, aber die lassen wir links hängen und laufen weiter. Es ist früher Vormittag und es sind noch nicht so viele Leute unterwegs, das wollen wir natürlich ausnutzen. Wenn man sich bei der Brücke rechts hält, erreicht man nach einem kurzen Aufstieg Ruinen von Verteidigungsanlagen aus dem Ersten Weltkrieg, aber auch die lassen wir rechts liegen und folgen dem Weg weiter zum Wasserfall.
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    Wir erreichen eine kleine steinerne Brücke, unter der der Bach Kozjak den kleinen acht Meter hohen Wasserfall Mali Kozjak bildet. Durch viele kleine und große Gumpen fließt das Wasser hinab zur Soca.

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    Immer dem kleinen Bach durch den dichten Wald folgend, erreichen wir ein Kassenhäuschen. Hier werden wir für die Besichtigung des Wasserfalls 5 € pro Person los. Bis 2016 war der Eintritt für den Slap Kozjak noch kostenlos. Nach und nach wird allerdings an vielen Highlights der slowenischen Natur Eintritt und Parkgebühren verlangt. Es ist aber auch alles tippitoppi gepflegt.
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    Die letzten Meter zum Wasserfall führt uns der Weg über sehr schön angelegte kleine Brücken. Wir springen teilweise auch über die Steine im Bachbeet und sind froh über unsere wasserdichten Wanderstiefel. Je näher wir dem Wasserfall kommen, umso lauter wird das Tosen des Wassers.

    Man hört ihn, kann ihn aber noch nicht sehen, denn er liegt versteckt in einer Karsthöhle. Wir laufen zum Eingang und huschen an den Leuten vorbei, die sich noch überlegen, wie sie trockenen Fußes in die Höhle kommen. Männe springt voraus, ich hintendrein. Zum Glück ist keiner der Steine glitschig, sonst hätte das peinlich enden können.

    Der Eingang zur Höhle vom Wasserfall aus

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    Und dann stehen wir vor ihm. Durch einen Spalt in einer Felsenhalle ergießt sich der Wasserfall unerwartet, gewaltig und wunderschön circa 15 Meter in eine türkis schimmernde Gumpe. Meist herrscht hier nur schwaches Tageslicht, lediglich nachmittags zwischen 15 und 16 Uhr dringen, gutes Wetter vorausgesetzt, ein paar Sonnenstrahlen durch den Spalt auf den Wasserfall und auf die Gumpe und erzeugen eine zauberhafte Stimmung.​

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    Der Kozjak Bach entspringt aus mehreren Quellen auf dem Berg Krncica (2142 m), fließt durch mehrere Klammen und stürzt über sechs Wasserfälle hinab, von denen zwei für Besucher erreichbar sind: Neben dem Wasserfall Veliki Kozjak – hier in der Felsenhalle – noch der zuvor passierte 8 Meter hohe Wasserfall Malik Kozjak.​

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    Die massiven Felswände sind absolut beeindruckend und was diesen Ort ausmacht sind die dunklen teils grün bemoosten Felsenwände, das türkisfarbene Wasser und die weiße Gischt des Wasserfalls. Der Ort hat etwas Mystisches und Magisches an sich.

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    Wir steigen die Treppe auf die kleine Holzplattform hinauf, machen eine kleine Pause und genießen das Naturschauspiel.

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    Eine Familie mit zwei kleinen Kindern befindet sich in der Höhle. Die Eltern wollen aufbrechen, der kleine, etwa dreijährige Junge, will aber nicht. Er will hierbleiben und macht einen Mordsaufstand. Ich kann ihn verstehen.

     
    Wasserfall Kozjak II
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    Wir laufen zum Auto zurück

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    Und machen noch einen Stopp auf der Hängebrücke um das Panorama zu bewundern

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    Wir fahren weiter in Richtung Ljubljana. Ich schaue im Internet nach einer Essenmöglichkeit auf dem Weg dorthin und werde fündig. Ein letzter Stopp vor dem Essen und Abschied von der Soca.

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    Wir haben so richtig Hunger und freuen uns auf das Essen. Eine Platte für zwei Personen für gerade einmal 30 €, dazu noch ein Radler, ein Wasser und zwei Espressi, insgesamt haben wir um die 38 € + Trinkgeld bezahlt. So macht das doch Spaß.

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    Guten Appetit! :D:yum:

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    Leider fängt es auf dem weiteren Weg an zu regnen.

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    In Ljubljana stellen wir unser Auto in einem Parkhaus unter und laufen im Regen zu unserem Hotel mitten in der Altstadt. Die Lage unserer Unterkunft war genial und alles war sauber und ordentlich, aber es gibt definitiv bessere Unterkünfte, daher keine Empfehlung von meiner Seite.

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    Blick aus dem Hotelfenster

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    Nachdem wir uns einigermaßen eingerichtet haben, rufe ich meinen Cousin an und wir verabreden uns mit seiner Frau im nahegelegenen Eiscafé. Schließlich muss nach dem üppigen Essen noch ein gescheiter Nachtisch her. Danach ziehen wir in feuchtfröhlicher Stimmung durch die Bars von Ljubljana. 🍻🥂🍷🍸🍹
     
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