Hi,
für ein anderes Forum habe ich einmal nachfolgende Übersicht geschrieben - vielleicht hilft die weiter...
Mautgebühren auf amerikanischen und damit auch Floridas Straßen sind nichts neues. Turnpike und Dolphin Expressway seien hier als Beispiele für reine Mautstraßen, die Sunpass/Express-Lanes auf der ansonsten gebührenfreien I95 als kostenpflichtige Möglichkeit, schneller voran zu kommen, genannt.
Wo vor einigen Jahren auf den Mautstraßen (engl. Toll Roads) fast ausschließlich die ikonischen Tollbooths zur Kollekte anzutreffen waren - sei es nun bemannt oder als "Eimer", in den man abgezähltes Kleingeld werfen konnte - geht man nun immer mehr auf reine "cashless" also bargeldfreie, elektronische Systeme über.
Nicht nur für nicht-ortskundige Touristen, sondern auch für einige Einheimische ist das teilweise verwirrend und ärgerlich. Um den Miami-Airport (z.B. SR 836 / 112) herum möchte man, um Touristen entgegen zu kommen, zwar einige Cash-Häuschen stehen lassen, ansonsten aber nach und nach auf ein rein elektronisches System übergehen. Namen dafür gibt es einige: Sunpass, etoll, Platepass usw.
Zu den toll roads gibt es selbstverständlich auch alternative Routen, die sind jedoch für nicht Ortskundige nicht überall einfach zu navigieren und, bei ständig wachsendem Verkehrsaufkommen, noch verstopfter als die Mautstraßen es schon sind.
Was bedeutet das für Touristen mit Mietwagen?
Nun, durch unterschiedliche behandlungsweise bei den Mietwagenunternehmen, ist die Frage nicht einfach zu beantworten.
Lasst mich deshalb, etwas ironisch, erst einmal die "einfachste" Variante (neben der Umfahrung der Mautstraßen) zu nennen: Man denkt nicht darüber nach, fährt unter einer Mautbrücke durch und wundert sich später über eine Belastung von z.B. $ 29,29 auf der Kreditkarte... Ihr lacht? Selbst mir ist das schon passiert! Seit 23 Jahren fahre ich selbst in Miami Auto, wage also zu behaupten, ich kenne mich aus. Vor zwei/drei Jahren biege ich blind bei der Dolphin Mall auf einen Zubringer zur 836 ein, der, wie ich eben durch die Belastung auf der Karte erfahren musste, nun als zum Turnpike zugehörig eingestuft wurde und mautpflichtig ist - das waren keine 250 m. Kosten auch nur 29 cent... die 29 Dollar waren Strafe.
OK, nun zum hilfreichen Teil... wie gesagt, die Mietwagenunternehmen handhaben das unterschiedlich. Dollar und Thrifty sind hier am unflexibelsten und teuersten. Bei der Übernahme des Fahrzeugs muss man sich entscheiden, ob man den Sunpass mit erwerben möchte oder nicht. Hier muss man sich vorher schon überlegen, ob es sich lohnt oder nicht, denn Dollar verlangt dann eine tägliche Gebühr für die Bereitstellung des Systems - ca. $8 pro Tag bzw. max $42 pro Woche über die gesamte Mietdauer. Die Mautgebühr kommt hinzu. Nutzt man beispielsweise in einer Woche nur einmal eine Mautstraße, kostet das mehr als $42 - da wäre sogar die Strafe günstiger.
Bei Hertz muss man sich nicht vorher entscheiden. Das System ist installiert. Man "bestellt" und aktiviert es sozusagen, wenn man das erste Mal eine toll road nutzt und unter einer Mautbrücke hindurch fährt. Dann werden $4,95 pro Miettag bzw. max. $24,75 pro Mietmonat plus Maut berechnet. Man muss sich hier zwar nicht gleich bei der Abholung entscheiden, bei seltener Nutzung von Mautstraßen ist es trotzdem relativ teuer.
Avis und Budget verlangen zwar "nur" $2,95 pro Tag bzw. $14,75 pro Monat - durch Durchfahrt aktiviert, wird die Tagesgebühr aber ebenfalls für jeden Miettag fällig.
Ein flexibles und m.E. faires System haben National, Alamo und Enterprise. Entscheidet man sich eine Mautstrecke zu nutzen, werden $2,95 fällig und gelten 24h. Somit bezahlt man nur für den Zeitpunkt/Tag der Nutzung.
Eine tabellarische Übersicht findet Ihr hier:
www.sunpass.com/rentalcar
Weiterhin viel Spaß auf Floridas Straßen vor oder nach einer Cruise!
Oliver