Tag 12: Fahrt nach Apalachicola
Nach drei Nächten am Panhandle ging es weiter. Nicht, dass es uns hier nicht gefallen hätte, aber wir wollten ja noch mehr sehen. Wobei – ehrlich gesagt liegt uns der Süden Floridas besser. Die Vegetation ist dort eine andere als hier, eindeutig „palmiger“. Wisst ihr, was ich meine? Im Süden Floridas kommt (bei uns) eindeutig mehr Süd- oder Karibikfeeling auf, das fehlt uns hier ein bisschen. Die Strände allerdings sind toll, das sind sie im Süden aber auch. Ein schöner Staat!
Nach dem Einlösen der 5$-Gutscheine am kleinen Verkaufsstand an der Rezeption checkten wir aus und machten uns an der Küste entlang auf den Weg. Tagesziel war Apalachicola, dort hatten wir am Vorabend eine Nacht im „Rancho Inn“ gebucht. Den ersten Stopp legten wir in Seaside ein, einem 1981 am Reißbrett entworfenen Küstenort. Der Ort brachte es zu etwas Berühmtheit, weil hier 1996 der Film „Die Truman-Show“ gedreht wurde. Den kannten wir beide nicht, aber das Örtchen hatte schon etwas, vor allem hochpreisige Geschäfte und einen tollen Strand.
Nachdem Beate festgestellt hatte, dass man alles das, was man hier bekommt, woanders für deutlich weniger Dollar erstehen konnte und sie hier Vernunft walten lassen wollte, ging ich deutlich entspannter durch die Straßen. Hier stehen schon schicke Gästehäuser mit netten Strandzugängen. Mit reichlich Dollar in der Tasche lässt es sich hier sicherlich sehr gut aushalten. Interessant finde ich immer, dass die Amerikaner an Strandzugängen ihre Flip-Flops liegen lassen, das sieht man überall, jetzt habe ich es mal fotografiert:
Der Strand war schon Spitze, definitiv Karibikfeeling mit sehr sanft abfallendem Wasser. Wir überlegten, ob wir die Handtücher aus dem Auto holen und hier ein wenig bleiben wollen, entschieden uns aber dagegen. In der Nähe unseres heutigen Zieles soll es auf St. Georges Island ähnlich schöne Strände geben, dann wollten wir da baden. Wie sich später heraus stellte, war diese Entscheidung ein Fehler!
Also fuhren wir nach einer Weile weiter und erreichten als nächstes Panama City. Durch den Ort fuhren wir nur durch, und zwar weiter am Strand entlang. Große Hotels, anscheinend viele Vergnügungsstraßen. Panama City gilt als der quirligste Bereich des Panhandle, da gibt es jede Menge andere ruhigere und idyllischere Orte in dieser Gegend.
Wir erreichten Apalachicola gegen 16.00 Uhr und fuhren gleich durch bis St. Georges Island, noch ein bisschen baden (dachten wir). Bei der Anfahrt über zwei lange Brücken sahen wir schon das Wasser darunter: Tiefbraun! Oha… Aber wir beruhigten uns, weil wir ja noch nicht an der eigentlichen Küste waren, dort ist es bestimmt besser.
Der Reiseführer sagte, man könne hier überall an den Strand und parken – dieses Überall fanden wir aber nicht! Den großen Zugang am Leuchtturm nahmen wir erst mal nicht, sondern fuhren auf der Insel immer weiter am Strand entlang, Zugänge gab es einige, aber bei einigen konnte man vielleicht ein Golfcart ohne Behinderung abstellen, bei anderen Zugängen gar nichts, und je weiter wir vom großen öffentlichen Zugang weg kamen, um so privater wurde die Geschichte. Am nördlichen Ende liegt der St. Georges Island State Park mit wohl tollen Stränden, aber den wollten wir uns in Ruhe morgen anschauen, so der Plan. Also zurück zum großen Parkplatz gegenüber der Zufahrt von Apalachicola und ab an den Strand. Was für eine Enttäuschung!!! Das Wasser war dunkelbraun, Sichtweite ca. 2 cm (ich ging nur bis zu den Knien rein). Am Strand jede Menge nervender und beißender Strandfliegen, das hatten wir uns irgendwie anders vorgestellt. Fotos habe ich keine gemacht, die hätte ich später eh wieder gelöscht (und an eine Dokumentation für einen Reisebericht habe ich gar nicht gedacht).
Ok, 20 Minuten hielten wir es aus, dann beschlossen wir, uns heute schon die Altstadt von Apalachicola anzuschauen. Wir parkten dort ohne Probleme am Straßenrand und bummelten durch die Gassen. Die Stadt hat einen alten Kern, nett anzuschauen, aber ehrlich gesagt sprang der Funke hier nicht über. Kann auch sein, dass das Stranderlebnis noch ein bisschen auf die Stimmung drückte, das hatten wir uns anders vorgestellt. Auf alle Fälle kann man hier nett essen (örtliche Spezialität: Austern) und in einer Kneipe mit kleiner Brauerei gleich acht verschiedene selbstgebraute Biersorten probieren.
.... 10 Fotos erreicht, geht gleich weiter.