26.04.24 - Show us your Shoes 👢 - Teil 3
Wir verabschieden uns von der Familie, sie geben uns noch den Tipp, am Samstag die Nachtparade anzuschauen. So begeistert wir gerade sind, wollen wir das natürlich auch machen. Zurück im Hotel müssen wir uns erstmal im Pool abkühlen, vorher fragen wir an der Rezeption, was eine Verlängerung um eine Nacht kosten würden. Bei dem Preis falle wir hinten über und lehnen dankend ab. Dann wird es morgen wohl planmässig weiter nach Corpus Christi gehen.
Nach eine kurzen Stippvisite im Pool, legen wir uns in die Sessel, die am Pool stehen und schlafen ein. Zum Glück hat Christina einen Wecker gestellt. Das bewahrt uns vor einen Sonnenbrand, denn die Sonne traut sich nun wieder raus und scheint kräftig. Auf dem Zimmer machen wir und frisch und gehen in die Stadt. Auf dem Platz neben unserem Hotel ist das Fest gerade in vollem Gange. Wir holen uns was zu trinken, Christina eine Limo und ich ein Bier, dass ich wie alle hier, ganz offen trinken. War oder ist das nicht verboten? Scheint hier keinen zu interessieren.
Zu Fuß geht es dann durch die Stadt zu einem CVS, wir brauchen noch Itch Relief, irgendwas hat uns gestochen. Danach wollen wir zum Alamodome, dort ist ein Carnival, bei uns Kirmes genannt
Sowas haben wir in Amerika noch nicht erlebt. Blöderweise hat Christina die Limo nicht vertragen, wir legen immer mal wieder kleine Pausen ein. Google Maps zeigt und grob die Richtung zum Alamodome. Plötzlich geht es nicht weiter, wir stehen vor einem Festivaleingang. Da haben wir mal eben die komplette Straße eingezäunt, feiern da ein Fest und wir kommen nicht weiter. Eine vom Staff spricht uns an und erklärt uns, wie wir einen anderen Weg zum Alamodome gehen können.
Mit der Wegänderung kommt Google nicht zurecht. Als wir vier Feuermänner sehen, die auf dem Weg stehen, sprechen wir die an. Die scheinen aber nicht von hier zu sein. Mit vier Feuerwehrleuten versuchen wir mit Handys den besten Weg zu finden. Immer wieder fällt der Satz "It's a decent Walk, ..." oder "I wouldn't go it, ...". Drei von ihnen geben auf, halten uns vermutlich für bekloppt, nur einer hat den Ehrgeiz, mit uns einen Weg zu finden. Am Ende sind es 0,7 Meilen, dass kann man doch gehen. Wir sollen auf uns aufpassen, geben sie uns noch mit auf den Weg.
Christina hat leider immer noch Magenprobleme, am Tower of the Americas machen wir nochmal kurz Pause. Gehen dann weiter, hier sind kaum Leute unterwegs. Das ist schon ein bisschen unheimlich. Dann sehen wir den Alamodome und wissen, dass wir richtig sind. Wir kommen dann auch endlich an und gehen auf durch eine Taschenkontrolle auf den Platz, auf dem der Carnival ist.
Eigentlich unterscheidet sich der Carnival kaum von einer Kirmes hier. An den Essenständen gibt es halt typisches amerikanisches und mexikanisches Essen. Bei den Fahrgeschäften fühle ich mich in meine Jugend zurück versetzt. Es macht den Anschein, als hätten sie die ganzen alten "Kotzschleudern", die es bei uns wahrscheinlich nicht mehr durch den TÜV schaffen, hier her verschifft haben.
Die Spielbuden sind ein bisschen anders als bei uns und es steht ein Piratenschiff auf dem Platz, auf dem zweimal am Tag eine kostenlose Hochseilshow stattfindet. Da die Show in 10 Minuten starten soll setzen wir uns eine Bank und warten. Während wir warten gehe ich noch an eine Bude, an der man Ringe um Flaschenhälse werden muss. Vier Ringe für einen Dollar. Ich investiere zwei Dollar, der Schausteller meint zu mir, er wäre schlecht im zählen. Am Ende habe fast 20 Ringe in meinen Händen. Natürlich treffe ich nicht eine Flasche. Egal, der Spaß war es wert.
Dann geht "Pirates of the Columbian Caribbean" los. Die Show ist ganz nett anzuschauen, die Story vielleicht etwas dünn. Aber was die zwei Männer und eine Frau da zeigen ist schon in Ordnung. Die Show war vom Carnivalveranstalter gesponsert, man konnte aber auch noch was tippen.
Nach der Show konnte man sich mit einer Mermaid fotografieren lassen. Schade nur, dass die Künstlerin mitten auf der Bühne ihre Flosse anzog. Sowas finde ich persönlich blöd, gerade für Kinder ist das doch nicht schön.
Nun will auch Christina ihr Glück an den Flaschen versuchen und gerät an den selben Schausteller. Bei ihr nimmt er gleich einen ganzen Eimer und macht den für zwei Doller ziemlich voll mit Ringen. Auch sie trifft nicht eine Flasche.
Dafür hat Christina einen Stand weiter, beim "Entenwerfen" mehr Glück. Hier muss man Ringe um relativ große Quiescheenten werfen. Von drei Versuchen trifft Christina eine Ente und der Ring bleibt am Entenhals hängen. Dafür kann sie sich ein Stofftier aussuchen. Es wird ein kleiner Dinosaurier oder Drache. So ganz sicher sind wir uns nicht, wir taufen ihn nach einem Versprecher "San Anton".
Zum Glück geht es Christina Magen wieder besser und wir machen uns auf den Rückweg. Auf dem Carnival sieht das Essen zwar gut aus, aber wir wollen nichts riskieren und gerne nochmal am Riverwalk was essen.
Als wir wieder in Richtung Stadt gehen, kommt uns ein offener Servicewagen entgegen auf dem sechs Leute sitzen. Ich wundere mich noch, dass einer von denen winkt, aus Reflex winke ich zurück. Kurz darauf winken und lachen vier von denen und einer schreit "You made it!!!". Es sind die Feuerwehrleute, die wir vorher nach dem Weg gefragt haben. Wildes winken und lachen. Das gibt es doch nicht! Glücklich gehen wir weiter, sowas freut uns.
Den Weg zurück bekommen wir wesentlich kürzer hin, der Hinweg war ein ziemlicher Umweg. Aber was soll man machen, wenn man sich nicht auskennt. Der Himmel ist nun strahlend blau und die Sonne scheint kräftig. Wir kommen an einem anderen großen abgesperrten Festival vorbei. In einer Ecke startet einen Drohne. Ich suche denjenigen, der sie steuert. Dabei sehe ich ein Polizeiauto hinter dem ein Polizsit die Drohne mit einer dicken Fernbedienung steuert. Auf der Fernbedienung scheint ein Monitor zu sein, auf dem er alle beobachten kann, was auf dem Boden passiert. Wir überlegen zu fragen, ob wir da mal drauf schauen dürfen.
Als wir zum Polizeiauto gehen, spricht ein Paar den anderen Polizisten an, der auch am Auto steht. Wir wissen nicht, was sie fragne, jedenfalls holt er ein iPad und zeigt ihnen was auf einer Karte. Das ist aber nicht die Drohne. Also gehen wir zu dem Polizisten, der die Drohen steuert und fragen, ob wir mal draufleuern dürfen. Es kommt, ohne zögern, ein kurzes "Sure" und er dreht die Fernbedienung so, dass wir sehen können, was auf dem Monitor ist. Auch Fotos dürfen wir machen. Nicht ohne Stolz erklärt er uns die verschieden Ansichten, Wärmebilder in verschiedensten Variationen. Er zeigt uns wie heiß die Straßen und Dächer sind. Was mich dann aber wirklich erschrocken hat, war der Moment, als er uns zeigt, wie nah er an die Besucher des Festivals ranzoomen konnte. Der kam da verdammt nah dran. Zwar etwas verschwommen, aber man konnte schon Gesichter erkennen!
Und es folgt der übliche Smalltalk, "Are you visting?", "From where ...", "Oh, Gemany, great to have you here!". Keine Ahnung, was das hier im Moment ist, aber irgendwie scheinen die das alle ganz toll zu finden, dass man aus Deutschland nach Texas kommt. Am Ende wird es wahrscheinlich der normale Smalltalk hier sein. Aber in diesem Urlaub freut es mich irgendwie ein bisschen mehr, dass sich die Texaner scheinbar freuen.
Es ist nun nicht mehr weit zum Riverwalk und wir suchen uns diesmal ein amerikanischen Restaurant. Es wird "The Republik Of Texas", liegt direkt am Riverwalk, wir bekommen draussen einen Platz und das frittierte Steak mit den Loaded Mashpotatos schmeckt sehr lecker. Dazu gibt es ein "Kolsch" aus der Altstadt Brewery. Geschmacklich ist das eher zu vernachlässigen.
Der Riverwalk ist gut gefüllt, überhaupt ist die Stadt recht voll. Das ist ein ziemlicher Kontrast zu Dallas und Austin. Es herrscht eine tolle Stimmung, an jeder Ecke ist was los, es gibt sehr viel Musik. Überhaupt gefällt mir die Stadt gerade sehr gut. Würde gerne mal wissen, ob sie mir auch gefällt, wenn nicht gerade Fiesta ist.
Das schöne ist, wir müssen nicht hoch auf die Straßen. Wir können am Riverwalk bis zu unseren Hotel schlendern. Wie gestern holen wir uns noch ein Eis an der Rezeption und genießen den warmen Abend auf dem Balkon. Danach hole ich noch etwas aus dem Auto, dusche noch schnell, mache meine Notizen und es geht ins Bett!
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Morgen werde ich mit dem Bericht aussetzen, da wird es spät! Wir haben uns günstige Karten für ein Baseballspiel in Houston besorgt. Mal schauen, wie lange wir durchhalten, bis es langweilig wird :-D