Tag 28 Grand Teton National Park
Nur ungern verließ wir den schönen Campground am Fremont Lake und fuhren weiter auf der 191 Richtung Jackson. Auf der Strecke sahen wir immer wieder Pronghorns, die sich jedoch alle in gebührenden Abstand von der Straße aufhielten. Schließlich erbarmten sich doch einige der schönen Tiere und ließen sich ablichten. Ob sie sich dabei immer von ihrer besten Seite zeigten, liegt jedoch im Auge des Betrachters.
Nach 2 Stunden hatten wir Jackson erreicht. Nach einem Mittagessen im Restaurant einer bekannten Fast-Food-Kette erreichten wir schnell den Grand Teton National Park. Die Berge thronten majestätisch im Westen, allerdings war es etwas diesig. Wir standen zunächst im Stau. Straßenarbeiten. An der Moose Junction bogen wir dann in die Teton Park Road ab. Plötzlich stockte der Verkehr erneut. Auf der Brücke über den Snake River hatten sich viele Menschen versammelt, und Menschenansammlungen in National Parks bedeuten oft Tiere. Im Vorüberfahren erkannten wir ein großes braunes Tier, wahrscheinlich ein Elch, am Flussufer liegen. Da ich nicht anhalten konnte, sprang Simone schnell aus dem Womo um Fotos zu schießen. Ich fuhr auf den Parkplatz am nahen Visitor Center und kam dann mit den Kindern nach.
Tatsächlich - es war ein Elch, der sich durch die zahlreichen Leute nicht im geringsten aus der Ruhe bringen ließ.
Wir wunderten uns noch, warum die meisten Leute auf der Brücke stehen blieben, anstatt wie wir ein paar Schritte auf einem Pfad parallel zum Fluss zu gehen, wo man das Tier aus nächster Nähe betrachten konnte. Ein Mann klärte uns dann auf. Bis kurz vor unserer Ankunft war eine Rangerin da gewesen und hatten die Leute vom Pfad wegeghalten. Dann war sie jedoch in die Mittagspause gegangen, und der Weg war für uns frei geworden. Perfect Timing!
Wir waren begeistert – nach so kurzer Zeit im Park schon ein Elch!
Als er sich dann zum Äsen und Saufen in Bewegung setzte, schlug das Fotografenherz bis zum Anschlag:
Etwas später ging ein Raunen durch die Menge. Ein zweiter Elchbulle, den vorher niemand bemerkt hatte, tauchte aus dem Gebüsch auf.
Zudem erschienen noch zwei Mule Deers. Herz, was willst du mehr!
Nach über einer Stunde und gefühlten Tausend Fotos trennten wir uns von den Tieren. Das war ja mal ein toller Auftakt!
Wir gingen ins Visitor Center um nach der Belegung der Campingsites zu fragen. Zu meiner freudigen Überraschung waren noch Plätze auf dem Signal Mountain CG am Jackson Lake frei, und das an einem Samstag. Damit hatten wir nicht gerechnet. Wir fuhren schnell hin und ergatterten einen günstig gelegenen Platz in Nähe des Ufers.
Gleich darauf fuhren wir wieder ein Stück zurück zum String Lake, wo es am Parkplatz eine schöne Picknick Area gab. Aber wollten erst den kleinen See umrunden.
Die Wanderung führte bequem durch den Wald Richtung Leigh Lake. Sie war sehr schön, gelegentlich sah man Eichhörnchen oder Rehe. Allerdings nervte uns das Bärenglöckchen einer amerikanischen Familie, die den gleichen Weg ging etwas. Am Übergang zwischen den beiden Seen machten wir Rast.
Einsam: Leigh Lake
Dunkle Wolken kündeten Regen an. Daher brachen wir die Umrundung des Sees ab und liefen auf den kürzesten Weg zurück zum Womo. Uff, geschafft. Gerade noch bevor der Regen einsetzte. Wir nutzten die Regenpause für einen Snack – endlich mal wieder getoastetes statt labbriges Toastbrot, der Generator ging ja wieder- dann ging es noch weiter zum Oxbow Bend, einen der besten Tierbeobachtungsplätze im Park. Außer ein paar nervösen Enten war jedoch nichts zu sehen.
Zurück am CG grillten wir gemütlich. Als ich den Müll wegbringen wollte, entdeckte ich ein Reh, das gemütlich im Gras saß und dort wartete, bis ich die Kinder geholt hatte.
#
Später tauchte noch eines ein paar Meter neben unserem Platz auf.
Unser Glück war perfekt! Kein Wunder, der Grand Teton gefiel uns auf Anhieb. Die vielen Tiere, dazu die Seen vor der Kulisse der Tetons! Ein Traumtag!
Morgen Mittag gehen wir noch einmal wandern, bevor wir endlich den Yellowstone NP erreichen
Harald