22.12.2013 Mit dem Fahrrad nach St. Lucia (Sänt Luuschaaa)
Guten Morgen liebe Mitreisenden! Es ist 06.15 Uhr und die Texelmutter radelt mit Mike Oldfields QE2 St. Lucia entgegen. Ihr wurde gerade heute morgen wieder bewusst, wie gut es das Leben doch mit ihr meint und wie froh man doch sein sollte, das so erleben zu dürfen. So genug der Melancholie, aber nichts ist selbstverständlich und man sollte in solchen Momenten doppelt genießen!
08.30 Uhr waren wir mit unserem Tour Guide von Spencer Tours verabredet. Vorweg gesagt: es war nicht besonders und ich würde es nicht mehr buchen. Wir hatten eine private Tour für uns vier gebucht und es fing schon morgens mit einer Diskussion an, dass er uns in eine Gruppe stecken wollte, dies wurde dann aber schnell korrigiert und los ging die Land and Sea Tour mit Aaron per SUV durchs Land. Er zeigte uns Bananenplantagen, Bananenschnaps und Bananensaucen – alles auch zum probieren. Der weitere Weg führte uns durch einige ursprüngliche karibische Dörfer und man wird sich der mitunter herrschenden Armut doch sehr bewusst. Nervig fand ich die überdurchschnittliche Anfahrt von allen möglichen Souvenirständen. Zudem war Aaron recht neu in dem Job und konnte nicht wirklich viel erzählen, außer uns hin und wieder mal auf eine Grundschule aufmerksam zu machen oder sein soweit behaltenes auswendig gelerntes zum Besten zu geben. Nachfragen wurde oft mit Schulterzucken und I don´t know beantwortet. Das war sehr schade, waren wir doch von Leo und Ian sehr verwöhnt. Aaron war mehr darauf bedacht uns alkoholisch gut zu versorgen und bot uns ständig Bier und Rum Punch an – er verstand gar nicht, dass wir das morgens gegen 9-10 Uhr noch nicht so sehr wollten, aber wir sollten noch herausfinden, warum wir es besser doch gut gefunden hätten....
der 400 Jahre alte Baum am Square
traditonell creolisches Mittagessen mit Chicken, Seabass-Banana Salat, Dashin (weiß,kartoffelähnlich) und Brotfrucht (gelb, Konsistenz wie harte Avocado)
die harte Realität in Canaries
Wir machten das Beste aus der nicht wirklich guten Tour und weiter ging es über Sulfur Volcano Springs zum Wasserfall und von dort ging es zum Mittagessen ganz urig nach creolischer Art. Danach startete dann der zweite Teil der Tour mit dem Sea-Teil, per Boot zum Jalousie Beach und dort sollten wir zwischen den zwei berühmten Pitons von St. Lucia im Paradise landen und einige schöne Stunden am Strand verbringen. Als wir in die Bucht reinfuhren war es auch ganz nett anzusehen und erinnerte etwas an die von uns noch zu besuchende Halong Bucht, als man zwischen den zwei Pitons einbog.
die Pitons
Blick auf Soufriere
Vorsicht –diese Souvenirs könnten teuer werden! Es ist nicht erlaubt sie nach Deutschland einzuführen wegen Artenschutz, in die USA soll es möglich sein.
nur so zu ertragen...
Das Paradies entpuppte sich dann schnell als Mogelpackung, denn wir sollten bitte in den linken Teil der Bucht gehen und das war nicht annähernd das was wir uns vorgestellt hatten und was die Fotos versprachen. Der rechte schöne Teil wäre einem Hotel zugehörig und nicht für uns – klar public und wir könnten mal langlaufen, aber bitte nichts anfassen...scheuch scheuch!
Unserer von Spencer vorgeseheneTeil war ein ganz kleiner enger Strandabschnitt mit wenigen billigen, kaputten Liegen und genau zwei Sonnenschirmen in der ansonsten prallen Sonne. Baden konnte man dann im Bootsverkehr, der ständig die Touristenströme von Soufriere zum Beach brachte. Klaudia hatte die Situation als erstes erfasst und Spencer gefragt, wie lange wir denn hier bleiben, bevor er mit seinem Boot verschwinden konnte. Die Antwort war zwei Stunden – wir wollten hier auf gar keinen Fall so lange bleiben und diskutierten mit ihm, dass dies wohl kaum das Paradies wäre und währenddessen wurden immer mehr Touris mit langen Gesichtern abgeladen. Jetzt begriffen wir auch, warum man besser „abgefüllt“ hier strandet, dann legt man sich auch einfach mal zwei Stunden in den Sand – unser Fehler
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Spencer wollte für die extra und voreilige Rückfahrt mit dem Boot 80 $ von uns und Klaudia blieb hartnäckig, dass dies absolut nicht dem versprochenen und einer privaten Tour entspricht und plötzlich bot er an, uns zurückzufahren, das nahmen wir sofort wahr und sprangen ins Boot. Als wir einstiegen hörte ich die gerade Angekommen auch ironisch sagen: „Welcome in Paradise..hahahaha...“.
Wir waren froh den Rückweg antreten zu können und ohne das wir irgendwie weiter meckerten bot er uns plötzlich auch noch an, den Preis um je 10 $ p.P. zu reduzieren, was uns umso mehr verwunderte, da er ja eigentlich Geld von uns wollte......Um es nun kurz zu machen: wir sind gut zurückgekommen, es war die schlechteste Tour auf unserer Cruise und dazu mit ursprünglich 90 $ pro Person die teuerste. Grenada mit Ian war halb so teuer und doppelt so schön, aber man kann nicht immer Glück haben und soweit ich weiß, hat Nine einen phantastischen Tag mit Spencer verbracht, war irgendwie der Wurm drin bei uns und wir hätten schon morgens auf Klaudias Bauchgefühl hören sollen, die sagte genau das voraus...komisch aber war!
Wir erreichten gegen 15 Uhr das Schiff und genossen noch einige sonnige Stunden an Deck bis die Sonne unterging. Als wollte St. Lucia sich mit uns versöhnen schickte die Insel uns bei der Ausfahrt einen selten schönen Regenbogen, den wir minutenlang als ganzen Bogen und voller Farbenpracht genießen durften und genau auf der anderen Seite ging zeitgleich die Sonne unter – welch ein Schauspiel, danke
Sänt Luuschaa J!
Als es dunkel war machten sich die Texeleltern auf dem Weg zum Sport und fertig fürs Abendessen, während die Mädels mal etwas an der Matratze horchten J und so tragen wir uns wie jeden Abend gegen 20.30 Uhr im Moonlight Sonata Restaurant zum essen.
Highlight des Abends: Carpaccio
Die Eltern fielen nach dem Essen sogleich ins Suppenkomabett während die Mädels noch zur 80/90s Party in der Disco aufbrachen und dort noch einige schöne Stunden verlebten. Gut, dass man erst nach 23.00 Uhr beim Einlass auf Volljährigkeit (18 international) kontrolliert wird und das auch mit Scannen des SeaPass, wenn man nach 23 Uhr hinein möchte.
So, morgen erreichen wir St. Johns, Antigua – ein Tag ohne Pläne und mal sehen ob wir an den Beach fahren oder einfach mal an Bord bleiben, wir waren bereits 2011 schon mal hier.