Mit herzlichen Grüßen nach Hamburg und den Rest des FLI-Universums! Ein wenig Bettlektüre - Enjoy it!
Gruß,
floridajack
23. August 2007
Schlaflos in Orlando? Wir doch nicht! Am allerwenigsten unser Sohn, der auf dieser Reise sowieso das große Los gezogen hat! Queensize Bett mit 4 Kissen zur alleinigen Benutzung! Morgentliches gewaltsames Weckritual vorprogrammiert! Schwieriger gestaltet sich die Sache schon bei meiner Frau, die - weil minimal leichter als ich - behauptet, bei jedem nächtlichen Umwälzen unter der gemeinsamen Decke das Schicksal eines Punchingballs zu erleiden und deswegen mit Liebesentzug droht. Und der Chronist, im allgemeinen nicht der Tief- und Durchschläfer himself, erlebt ein neuerliches Floridawunder. Das monotone, allgegenwärtige Geräusch der Klimaanlage stört mich seit dem zweiten Tag nicht mehr, sondern assoziiert forthin Meeresrauschen, das Flügelschlagen der Möwen und Love Bugs und ist seither verlässlicher Garant für eine geruhsame Nacht! Bis heute morgen!!!
Albtraum! Senkrecht im Bett! "Der Strahlenbooster von Dr. Bruce Banner schießt Sie auf die Incredible Hulk Coaster-Achterbahn, wo Sie die furchterregenste und haarsträubendste Fahrt Ihres Lebens erwartet.“
Ich erwache schweißgebadet! Wie war der Deal kurz vor dem Einschlafen ? Wir starten
Islands of Adventure mit dem Incredible Hulk! Na klasse! Um nicht den ganzen Tag wie Mr. Green herum zu laufen, verzichte ich auf das Frühstück.
Eine Viertelstunde vor der offiziellen Parköffnung sind wir drin and the adventure begins!
Beim Incredible Hulk gähnende Leere! (nachmittags geht nichts unter 60 Minuten Wartezeit) Kommst du mit, Liebling? Ihr habt sie wohl nicht alle. Auch gut, Gepäckaufbewahrung geklärt! Incredible Hulk Coaster? Auf nüchternen Magen! Ade, du schöner Urlaubstag! Aufmunternde Worte vom Schließbügelkontrolleur: „Don’t throw up!“ (Bitte nicht kotzen!) Der Katapultstart haut dich brutal in die Sitze, aber das eigentlich Perfide ist der urplötzliche, seitliche Absturz, nachdem du aus der Geschützlafette herausgeschossen wurdest. Wo ist oben, wo unten? Was geschieht mit uns? Wie kann man so bescheuert sein, für so etwas noch Geld auszugeben! Vorbei, Ausstieg, Knie weich - und der Magen? Es war einfach nur
herrlich!
Wie gestern, auf geradem Wege ans andere Ende des Parks. Ein Foto mit Seltenheitswert: Die Hauptstraße von Islands Of Adventure am Morgen!
The Lost Continent! Im Poseidon’s Fury, einer Attraktion mit unglaublichen technischen Effekten und atemberaubender Optik sind wir die
ersten Gäste des Tages.
Ein ähnliches Bild ein paar Schritte weiter! Mit dem Jurassic Park River Adventure fahren wir gleich zweimal, weil – keiner da und es macht einen Heidenspaß!
Wer die Attraktionen in „Toon Lagoon“ im Winter besucht, sollte Wechselsachen dabei haben. Nach dem Genuss von "Dudley Do-Right’s Ripsaw Falls" (angeblich der steilsten Wasserrutsche, die jemals gebaut wurde) und "Popeye & Bluto’s Bilge-Rat Barges" bist du nicht vollgespritzt, sonder klatschnass bis auf die Haut (Vorsicht mit Wertsachen und Electronic Devices) Aber es ist ein irrwitziger Spaß und bei den heutigen Temperaturen gilt nur: T-Shirts auswringen und weiter im Programm!
Aber wir lassen uns Zeit und genießen die fröhliche, bonbonbunte Märchenwelt,
die auf Schritt und Tritt mit üppigem Grün überrascht.
The Eight Voyage of Sinbad, eine rasante Stunt Show, für die extra ein riesiges Theater errichtet wurde. Gerade halbwegs trocken, werden wir hier gleich wieder nass gespritzt. Wenn es denn sein muss!
Ein absolutes Muss ist „The Amazing Adventures of Spiderman“, wieder so eine geniale Fahrt, bei der Realität und Illusion verschwimmen. Wie sie es nur machen!
Inzwischen beginne ich verstohlen auf die Uhr zu schauen, denn heute dürfen wir den Bus nicht wieder verpassen. Die Top Attraktion haben wir uns für den Schluss aufgehoben: Duelling Dragons, der weltweit einzige High Speed Double Roller Coaster. Auf dem Weg dahin unterzieht Johannes seine Mutter einer Gehirnwäsche: Diesmal musst du mitkommen, es ist lange nicht so schlimm wie Frauenarzt, du wirst es lieben, keine Diskussion! Okay, auf eure Verantwortung!
Man sieht meinem Frauchen an, dass ihr schon beim Zusehen schlecht wird, aber ohne Gnade geht es hinab in das unterirdische Drachenschloss. „Männer sind Schweine“, wie schon der Dichter sagt. Der Ride (welchen Drachen haben wir eigentlich genommen) ist rasant und eine Spur ruppiger als Icredible Hulk, aber allemal der Hammer. Siehste, war doch halb so wild!
Irgendwie müssen wir aber doch Schaden genommen haben, denn als wir vor den Depots mit den Wertsachen stehen – wie war noch unsere Schließfachnummer? Hier links oben, nee im B-Sektor rechts unten, ich meine eher gegenüber… Johannes hämmert verzeifelt Zahlenkolonnen in das Gerät, doch kein Sesam öffnet sich. Rien ne va plus! Ein Parkmitarbeiter öffnet einige bezeichnete Fächer, doch in keinem findet sich unser Hab und Gut. „Ein Supervisor wird kurz vor Parkschluss alle Safes öffnen!“ Super! Fahre hin, oh Shuttlebus! Ich weiß nicht mehr, wer die Eingebung hatte, aber plötzlich öffnet sich doch noch ein Türchen des Adventskalenders… Im Laufschritt – Good bye, Islands of Adventure!
Fazit: Die beiden Tage waren Spannung und Unterhaltung vom Allerfeinsten, wobei uns die Studios gestern noch einen Tick besser gefallen haben. Ohne die Mutter aller Vergnügungsparks zu kennen – Universal Orlando Resort muss man auf einer Floridareise erlebt haben! Beide Parks an einem Tag zu machen (wie ich auch mal für einen Augenblick erwogen habe) halte ich für komplett illusorisch. Trotz der humanen Wartezeiten haben wir nicht alle Attraktionen geschafft und jede einzelne ist es wirklich wert.
Unser erstes WALMART Super Center! Wir brauchen noch irgendeine Kleinigkeit. Guckt euch mal die Preise an: T-Shirts, Hemden, Blusen, Jeans, CD’s. Jetzt versteh ich endlich dieses mysteriöse „Where Shopping Is A Pleasure“ ! (Okay, ist ein anderer Laden)
Während Junior allmählich kollabiert, eilt meine Frau mit gehetztem Blick und wehendem Blondhaar zwischen Kleiderständern und Dressing Rooms hin und her. Kleinigkeit, ha! Nach 2 Stunden verlassen wir den Ort der Orgien, bepackt wie karthagische Kriegselefanten.
Man hat mir während der Reisevorbereitung in diesem Forum geduldig jede noch so einfältige Frage beantwortet. Nunmehr am Ziel aller Träume, erlebe ich beglückt, wie sich die verbliebenen Unklarheiten in Wohlgefallen auflösen. Ich weiß jetzt, wie die Temperaturen im Flieger sind (warm), wie viel ein Sonnenschirm kostet (9.99) und woher man im Land der unbegrenzten Kreditkartenzahlungsmöglichkeiten die überlebenswichtigen Quarter bekommt, bin also versucht, Uwe’s vormalige Signatur wie folgt abzuwandeln:
Ich werde Google oder die Forumsuche benutzen oder am Besten gleich hinfahren, bevor ich frage! Merkt euch das, ihr Newbies! Auf die Frage nach den Quarters bekam ich seinerzeit folgende herzige Antwort: Ähm, du zahlst auch den Toll mit der KK…Das möchte ich gern mal beobachten. Was der freundliche User verschwiegen hat: Es gibt sogar Quarterwechselautomaten - und einen solchen habe ich im Hotel entdeckt. Unser Quarterverbrauch hat in den letzten Tagen horrende Ausmaße angenommen – ich besitze mittlerweile sogar einen kleinen grünen Quarterspender mit praktischem Gürtelclip (unter einem Hotelbett gefunden) den ich auch nachts nicht mehr ablege – und so ist es folgerichtig, dass ich in die Lobby geschickt werde, das Röhrchen aufzufüllen. Ich nutze die Gelegenheit, um wissbegierigen Angehörigen des Rezeptionspersonals ein wenig Deutschunterricht zu geben und werde im Gegenzug in die Bedienung der Quartermaschine eingewiesen. Buchstäblich in letzter Sekunde kann mich meine liebreizende Mentorin davon abhalten, einen 20-Dollar-Schein einzuwerfen. Das wäre mal ein Vorrat gewesen! Wozu wir die vielen Münzen brauchen? Na, zum Wäsche waschen, beispielsweise! Auch hier hätte ich mir die Forumsfrage sparen können:
Eine typische Hotel-Laundry. Rechts die Waschmaschinen ($ 1,75 pro Waschgang), links die Trockner (dito), in der Mitte der Automat für das Waschpulver ($ 1). Tipp: Wer öfter vorhat, zu waschen, ist mit einem kleinen Päckchen Bleache aus dem Supermarkt gut beraten. Endlich saubere Klamotten - wenn wir denn mal zu Potte kommen! Die Geräte sind ständig mit Beckham-, Rooney- und ManU-Trikots vollgestopft.
Nach 8 Stunden Islands of Adventure und 2 Stunden Exzess-Shopping ist unser Erlebnishunger fürs erste gestillt. Ilona dreht vor dem Spiegel Pirouetten in ihrem neuen Fummel, Johannes liegt im Bett und bekringelt sich über irgendwelche Soaps im TV und der Reiseleiter? Ich habe meine gesammelten Schätze vor mir ausgebreitet: Karten, Pläne, Reiseführer, Broschüren, Couponhefte…und trinke genüsslich mein Ein-, Zwei- oder Dreischlafbier wie ein Clochard aus der Budweiserdose, herrlich dekadent – das ist Urlaub pur! Es geht uns gut!
Der morgige Tag beginnt mit einem sensationellen Essenfoto!! Schalten Sie also wieder ein, wenn es heißt…