Tropical Update 51/2012
Die Hurrikan Saison 2012 geht zu Ende
Offiziell geht die Hurrikan Saison 2012 heute am 30. November zu Ende. Ein Restrisiko, dass sich das Wetter nicht an die "Vorgaben" hält, gibt es tatsächlich, denn im Atlantik gibt es aktuell ein Tiefdruckgebiet, was unter Beobachtung steht.
Eine Chance von 20% geben die Experten des National Hurricane Centers in Miami diesen Tiefdruckgebiet, dass es sich zu einem Tropischen Zyklon entwickeln könnte. Aber die Zugrichtung dieses Tiefdruckgebietes wird in Richtung Norden sein, so dass es ohnehin keine großen Chancen für eine längere Existenz oder Weiterentwicklung hätte.
Somit können wir uns zurücklehnen und einen kurzen Rückblick auf die Hurrikan Saison 2012 wagen.
Die Experten der unterschiedlichen Institutionen, die sich mit dem tropischen Wetter beschäftigen, waren sich im Frühjahr einig: Es wird eine Saison mit unterdurchschnittlicher Aktivität werden.
Tropical Storm Alberto machte allerdings den Auftakt zu einer dann doch sehr aktiven Saison, bereits vor dem offziellen Beginn am 1. Juni und zog schon am 19. Mai seine Bahnen über dem Atlantik.
Die Colorado State University sagte am 4. April 10 benamte Stürme und am 1. Juni dann 13 benamte Stürme für die Saison 2012 voraus. Tatsächlich waren es am Ende dann 19 Stürme, wobei Tony als vermutlich letztes Tropische System in diesem Jahr in Erscheinung trat. Damit gab es zum ersten Mal überhaupt, in drei aufeinanderfolgenden Jahren, die Anzahl von 19 Tropischen Systemen, was im langjährigen Vergleich eine ganze Menge ist. Bemerkenswert ist allerdings, dass es sich im Vergleich tatsächlich übers Jahr, um nicht sehr starke Stürme handelte, wenn man einmal von Sandy absieht. Bei "Megasturm" Sandy gibt es die Besonderheit, dass der Hurrikan einige Stunden vor seinem Landfall die tropischen Eigenschaften verlor und somit bei seinem Landfall nicht als Tropisches System gewertet wurde. In diesem Jahr gab es mit Hurricane Michael lediglich einen "Major Hurricane" der Kategorie 3, der diesen Status allerdings nur 6 Stunden hatte.
Ebenfalls bemerkenswert, dass die meisten Systeme regelrecht einen Bogen um Florida machten und auch die US-Küste blieb (wieder mit Ausnahme von Sandy) weitgehend verschont, wenn man die große Anzahl der Systeme in Betracht zieht.
Wie auf der Grafik erkennbar ist, waren die meisten Tropischen Systeme auf dem Atlantik zwischen Amerika und Afrika unterwegs.
Somit ist wieder einmal belegt, dass eine aktive Saison (auch, wenn sie als solche nicht vorhergesagt war) nicht automatisch eine große Gefährdung für Florida darstellt. Andererseits kann man aber auch sehen, dass ein einziger Sturm wie Sandy, einem ziemlich den Urlaub verderben kann, wenn man davon betroffen ist.
Langzeitprognosen haben sich wieder einmal als schwer machbar herausgestellt, so dass man eben zu gegebener Zeit einfach Augen und Ohren offenhalten muss, um im Fall des Falles richtig reagieren zu können. Denn dazu ist in aller Regel ausreichend Zeit.
Damit beenden wir hier bei Florida-Interaktiv die Betrachtung der Hurrikan Saison für dieses Jahr. Vielen Dank für euer großes Interesse, was ich an vielen Zuschriften und natürlich an den Zugriffszahlen auf diesen Strang ablesen konnte.
Bedanken möchten wir uns auch in diesem Jahr bei den Institutionen, die die fachliche Arbeit leisten und uns darüber hinaus gestattet haben, ihre Bilder und Grafiken zu verwenden. Unser Dank geht an das National Hurricane Center in Miami, an Wunderground, an Skeetobiteweather, an Accuweather, an die Wetterbehörde NOAA und nicht zuletzt auch an die NASA, die wie immer tolle Satellitenbilder zur Verfügung stellt. Ohne das alles, könnten wir dieses Thema nicht so anschaulich darstellen.
Auch für das kommende Jahr ist geplant, die Hurrikan Saison in ähnlichem Umfang zu begleiten und dabei etwas Licht in das Dunkel zu bringen.
Gruß
Uwe
Fragen und Diskussionen zur Hurrikan Saison 2012:
http://www.florida-interaktiv.de/showthread.php?20335-Hurricane-Season-2012-Diskussionen-und-Fragen