Tag 3: Gantry Plaza State Park - Eine Fährtfahrt die ist lustig
Eigentlich wollten wir den Gantry Plaza State Park ja zum Sonnenuntergang besuchen. Da es heute jedoch endlich auf das TOTR gehen sollte haben wir beschlossen als nächstes dorthin zu fahren und nicht über die Brooklyn Bridge zu laufen. Schnell mal Frau Google befragt wie man da hinkommt und die meinte Ubahn wäre so lala, aber eine ganz superduber genial tolle Idee wäre es eine Fähre zu nehmen. Also um genau zu sein diese Fähre bei der vorhin so viele angestanden haben. Aber da war ja Mittags, das ist jetzt bestimmt total anders, jawoll!
Jaw…. Nein! Viele Menschen, sehr viele Menschen. Aber das macht ja nichts, NYC ist ja eine Großstadt, die Fähre gehört zum ÖPNV, die fährt bestimmt alle viertel Stunde. Also schnell ein Ticket gekauft, denn das ist auch nicht in der Metrokart enthalten (gelobt sei Hamburg, da darf man mit einer Karte alles fahren, Miami glaub ich auch), spätestens bei der übernächsten Fähre sind wir drauf.
Nun ja … also, wir waren schon auf der übernächsten Fähre. Und NY ist auch eine Großstadt. Und wenn die Fähren pleite gehen sind sie selber schuld. Die fahren nämlich exakt einmal in der Stunde. Oder auch gar nicht. Dann plärrt eine Fährenfrau immer ins Walkie Talkie wo denn die Fähre sei, sie könne ja nicht verschwinden. Eben, wär ja gelacht wenn in New York eine Fähre verschwindet. Alles halb so schlimm! Oder?
An der Anlegestelle halten übrigens alle Fähren, d.h. wenn man nicht sieht woher die kam, weiß man auch nicht in welche Richtung die weiter fährt. Es ist nicht so, linker Fährsteig fährt nach flußaufwärts, rechter flußabwärts, nein nein. Man wird aber auch nirgendwo gewarnt dass das so ist. Daher gibt es eine lange lange Schlange, jeder ist verwirrt, Schatten gibt es nicht und am Anfang der langen langen Schlange ist die Walkie Talkie Frau, die jeden der sich doch fragen traut, anblafft. Man solle gefälligst zwei Schlangen bilden, je nach Richtung und wie oft sie das noch sagen soll. Nun ja, ich würde sagen zumindest bei jedem neu ankommenden Touristen. Man könnte auch ein Schild aufstellen. Wäre billiger. Und freundlicher.
Ich hab das mit den Schlangen bilden recht früh mitbekommen, sodass Roland und ich sehr weit nach vorne gehen konnten und auf die Fähre warten. Die kam aber erst in einer Stunde, denn die andere war ja verschollen. Einfach weg. Also wenn jemand ne herrenlose Fähre findet, in NY wird eine vermisst. Noch dachten wir, wenn wir so weit vorne sind kommen wir auf jeden Fall drauf.
Ähm, auch nein. Also zumindest nicht zwingend. Denn auf der nächsten Gegenfähre (die erste bleib verschwunden) sind ca. 30 Leute ausgestiegen, aber es durften aus der bestimmt 100 Leute enthaltenden Warteschlange nur 5 einsteigen und 2 davon waren handicapped, die durften bevorzugt auf die Fähre. Die hintersten könnten jetzt so langsam dran sein. Nicht logisch, machte uns aber bissl Angst. Weil noch eine Stunde doof rumwarten wollte ich nicht. Roland war aber sehr nett zu mir, er ist in der Schlange geblieben und ich konnte noch ein paar Fotos machen und mich auf eine Bank setzen. Stehen mag ich nämlich so gar nicht.
Naja, irgendwann kam dann unsere Fähre und wir durften tatsächlich mitfahren. Yeah! Die Fahrt war ganz angenehm, wir hielten glaube ich zwei Mal an und an einem dieser Haltestellen stiegen sehr viele (ultra?)-orthodoxe Juden (da kenne ich mich auf dem Gebiet zu wenig aus) ein und aus. Ich vermute mal, dass sie in diesem Viertel wohnen. Ab und zu konnte man auch Wortfetzen verstehen, das klang wie eine Mischung aus Jiddisch (ist ja recht nah am Deutschen) und Englisch. Wie sie selbst den kleinsten Kindern einen Teil der Haare lang wachsen lassen um Koteletten zu formen sah teilweise wirklich lustig aus.
Einmal gerieten wir in die Welle einer Fähre und das gab dann ein ganz schönes Auf und Ab. Hat aber Spaß gemacht, ich bin da zum Glück sehr unempfindlich.
In Long Island sind wir schließlich ausgestiegen. Ist schon echt schön dort. Die Toiletten sind allerdings so gar nicht zu empfehlen. Wir sind dann am zum Gantry Plaza State Park gelaufen. Die Alten Industriekräne bieten wirklich tolle Motive. Ich kann mir vorstellen dass sie be- oder angeleuchtet mit der im Dunkeln glitzernden Stadt auch super Bilder ergeben. Wir konnten ja aber nicht so lange bleiben und haben es in den restlichen Tagen dann auch nicht mehr geschafft. Dort gibt es auch so geschwungene Liegen auf denen man es sich in der Sonne bequem machen und das Treiben genießen kann. Leider waren alle durch eine Gruppe Jugendlicher belegt. Insgesamt hätte ich hier gerne bisschen mehr Zeit gehabt, man kann ja richtig schön am Ufer entlanglaufen.