Unsere FLI-Auswanderer und ihre Geschichten

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Gast27

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Kurze Antwort : Ja, aber er ist dann auch hier verschwunden. Zumindest den ich persoenlich kannte.
 

Sunshine100

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Uebrigends mein Entschluss, dass ich in den USA nie arbeiten wollte kommt von ueber 20 Jahre Erfahrung mit Amerikaners direkt zusammen zu arbeiten.

Ja, es ist halt anders. Sehr viel anders.

Wir suchen staendig Mitarbeiter fuer unser Buero.
Eine Deutsche wurde gerade eingestellt, aber vor dem ersten Arbeitstag sagte sie, dass sie freie Wochenenden haben wollte und das war dann das Ende vor dem Anfang.
Eine andere Deutsche hatte sich beworben und der Manager fragte mich, ob ich sie empfehlen koennte, da sie sich auf mich berufen hatte.
Ich war ehrlich.....

Wir diskutierten das heute und ein Kollege sagte, "Deutsche koennen nicht bei uns arbeiten, die sind es nicht gewohnt, so viele Stunden und abends, an Feiertagen und Wochenenden zu arbeiten und die wollen doch Gewerkschaften."

Ich sah ihn gross an und rief: "Hallo, ich bin auch Deutsche".

Er sah mich kurz an und erwiderte, "Ne Du doch nicht, Du bist doch jetzt amerikansich, das ist was ganz anderes."
:LOL:
 

Nine

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Zwei Tage spaeter kam einer und fing an, meinte aber dann es ist zu "heiss" und ging wieder.
:LOL::giggle: GROSSARTIG !!!!


Naja, als Deutscher ist man in Florida dann halt auch mal der Fremde in einem anderen Land, wie man es sonst nur von der anderen Seite aus kennt. Wennich in ein fremdes Land gehe, kannich mir nicht nur die Bonbons raussuchen, sondern muss mich auch arbeitstechnisch umstellen. Natürlich ist einem eine 5 Tage Woche mit morgens früh anfangen, nachmittags gehen lieber, aber wenn es nicht geht, muss ich das so hinnehmen und mich anpassen (wunder mich allerdings, das sowas nicht vorher erfragt wird, bevor ich da anfange... ?!?!)

SInd hier auch Auswanderer mit Kindern, die schon zur Schule gingen zum Zeitpunkt des "rübersetzens" ? Gab es da größere Probleme (sprachlich, Freunde etc.)
 

Yetigirl

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Also jetzt mal meine persönliche Meinung zum Auswandern mit Kindern: Neben den rausreißen aus der Schule, weg von den Freunden, der Familie, dem Umfeld, tut man seinen Kindern ja auch die oben genannte Arbeitssituation, sowie die definitiv viel schlechtere (Aus-) Bildung an, bzw. gibt es ja sowas wie eine Berufsausbildung gar nicht erst, also nach der Highschool Gelegenheitsjobs, natürlich mehrere, damit man später auf eigenen Beinen stehen kann, Studieren geht gar nicht, da es im Jahr ab 12000 €/$ aufwärts kostet.... Naja die meisten machen sich darüber viel zu wenig Gedanken denke ich. Ich persönlich finde es sehr egoistisch mit Kindern auszuwandern, dann lieber die paar Jahre abwarten (das geht viel schneller als man denkt) bis die Kids auf eigenen Beinen stehen. Ist nur meine persönliche Meinung, ich möchte niemanden angreifen....

Ich finde das Thema auswandern sehr interessant, schaue auch gerne einschlägige TV-Sendungen (auch wenn es da meistens nicht so gut läuft, ausser bei dem Reimanns...) und freue mich über eure Berichte, danke dafür. Auch wenn das Ganze für uns absolut aus diversen Gründen nicht in Frage kommt, aber wir planen durchaus unser Rentnerdasein (ja das dauert noch....) größtenteils in Florida zu verbringen.
 

holgipezi

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ich finde es überhaupt nicht egoistisch und sehe eine Auswanderung sogar als Chance (egal ob USA oder ein anderes Land) den eigenen Horizont und den der Kinder zu erweitern. Wenn ALLE dahinterstehen, wo liegt denn dann das Problem? Ich glaube es hängt viel von der Familienkonstellation ab. Man kann nicht generell sagen, dass eine Auswanderung egoistisch ist!
 

mrofranken

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ich finde es überhaupt nicht egoistisch und sehe eine Auswanderung sogar als Chance (egal ob USA oder ein anderes Land) den eigenen Horizont und den der Kinder zu erweitern. Wenn ALLE dahinterstehen, wo liegt denn dann das Problem? Ich glaube es hängt viel von der Familienkonstellation ab. Man kann nicht generell sagen, dass eine Auswanderung egoistisch ist!

Ich sehe das auch eher als Chance. Meine Schwester ist vor über 20 Jahren nach Pennsylvania (Kleinstadt ----> in the middle of nowhere!) ausgewandert. Alle 3 Kinder haben jetzt eine College-Ausbildung. Die älteste Tochter ist fertig, die beiden anderen studieren noch. Meine Schwester hat mittlerweile die Staatsbürgerschaft angenommen und arbeitet seit 20 Jahren bei der gleichen Firma. Meine Schwester und mein Schwager sind jetzt um die 50 und fangen an das Leben zu geniessen!

PS: @yetigirl Warum bist Du Dir so sicher, das die Ausbildung in USA schlechter ist?

Mike
 

holgipezi

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PS: @yetigirl Warum bist Du Dir so sicher, das die Ausbildung in USA schlechter ist?

Mike

Richtig! Sie ist vielleicht anders, aber schlechter? wenn man sich für eine Auswanderung entscheidet, sollte man sich schon vorher über das System informieren und sich bewusst sein, dass Ausbildung dort u.U. mehr kostet als in Deutschland. Deshalb spart ein Amerikaner auch schon von Anfang an für die Ausbildung der Kinder...
 

Yetigirl

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Ich sehe das auch eher als Chance. Meine Schwester ist vor über 20 Jahren nach Pennsylvania (Kleinstadt ----> in the middle of nowhere!) ausgewandert. Alle 3 Kinder haben jetzt eine College-Ausbildung. Die älteste Tochter ist fertig, die beiden anderen studieren noch. Meine Schwester hat mittlerweile die Staatsbürgerschaft angenommen und arbeitet seit 20 Jahren bei der gleichen Firma. Meine Schwester und mein Schwager sind jetzt um die 50 und fangen an das Leben zu geniessen!

PS: @yetigirl Warum bist Du Dir so sicher, das die Ausbildung in USA schlechter ist?

Mike

Du sagst es doch: sie fangen jetzt erst an ihr Leben zu genießen, mit 50!

Wenn man reich ist, und von Anfang an etwas für die Ausbildung der Kids an die Seite gelegt hat, ist die ganze Sache anders. Man kann seine Kinder auf Privatschulen und ein College schicken, aber 3 Kinder und College, das können sich mit Sicherheit die wenigsten Amerikaner leisten. Hut ab. Was machen denn die Älteste deiner Schwester nach dem College?

Hier ein Zitat der Seite educationusa.de zu den Studiengebühren:
"Die Studiengebühren machen den weitaus größten Teil der Kosten aus. Aber hier gibt es auch die größten Unterschiede. Egal, ob College oder Universität, die teuersten Hochschulen in den USA kosten bis zu $40,000 pro Jahr allein an Studiengebühren. Übrigens: Weder Harvard, Yale noch Princeton schaffen es unter die 50 teuersten Universitäten. Alle drei nehmen weniger als $40,000 (Quelle: U.S. News and World Report). Günstiger wird es oft, wenn man sich für kleinere öffentliche Unis entscheidet. Das geht nicht immer zu Lasten der Qualität. Viele kleinere, regionale Universitäten mit hervorragendem Ruf veranschlagen "nur" etwa $12,000 bis $18,000. Am günstigen sind so genannte Community Colleges, die allerdings eher für Realschüler bzw. für ESL Kurse interessant sind, da sie keine höheren Abschlüsse anbieten. Hier beginnen die Preise für Studiengebühren schon bei rund $3,000 pro akademisches Jahr."

Wenn man das bedenkt, auch dass es keine Berufsausbildung gibt, und man mal eben 100.000$ pro Kind für die Ausbildung parat hat, dann ist es auch nicht egoistisch, sondern kann auch eine Chance sein. Oder man schuftet halt sein Leben lang für die Ausbildung der Kinder.

Die Ausbildung ist dann schlechter, wenn man sich das eben nicht leisten kann ("nur" Highschool-Abschluss). Darüber gibts Studien, einfach mal googeln...

Lehrer ist in den USA übrigens ein Job der nicht sehr angesehen und vor allem schlecht bezahlt ist. Dies resultiert genau wie die hohen Studiengebühren auch daher, dass der Staat die Gelder lieber anders ausgibt (Rüstung, ...), anstatt in die Bildung zu investieren.
 
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Gast27

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Yetigirl schrieb u.a.: "Wenn man das bedenkt, auch dass es keine Berufsausbildung gibt, und man mal eben 100.000$ pro Kind für die Ausbildung parat hat, dann ist es auch nicht egoistisch, sondern kann auch eine Chance sein. Oder man schuftet halt sein Leben lang für die Ausbildung der Kinder.

Die Ausbildung ist dann schlechter, wenn man sich das eben nicht leisten kann ("nur" Highschool-Abschluss). Darüber gibts Studien, einfach mal googeln...

Lehrer ist in den USA übrigens ein Job der nicht sehr angesehen und vor allem schlecht bezahlt ist. Dies resultiert genau wie die hohen Studiengebühren auch daher, dass der Staat die Gelder lieber anders ausgibt (Rüstung, ...), anstatt in die Bildung zu investieren. "


Man darf Florida nicht gleich mit ganz USA vergleichen. Es gibt durchaus Staaten, in denen die Lehrer sehr gut bezahlt werden.
Es sollte auch klar sein, dass diewenigsten Studenten den vollen Preis bezahlen, da sie von irgendeiner Seite ein Stipendium erhalten. Stimmt die Studiengebuehren sind allgemein hoch, aber wiederum durch Studienkredite auch fuer "Arme" bezahlbar. Wie kommst du darauf, dass es keine Berufsausbildung gibt. Ja die ist anders als in "D". Nach erfolgreichem Highschollabschluss besteht die Moeglichkeit in vielen technischen Instituten oder lokalen Colleges auch fuer wenig Geld Kurse zu machen. Die auch ueber mehrere Semester gehen um eine Ausbildung mit abschliessendem Certificate u.a. als Automechaniker, IT Specialist, Dental Hygenist und da z.B. die Fam Reiman genannt wurde. Bei den ersten Sendungen hat er sich ja als Klimatechniker verzucht und gemotzt, dass der Chef immer dabei ist. Der war ja gezwungen da Herr R. kein Certificate hatte.
Aber diese Ausfuehrungen fuehren hier zuweit.
 

mrofranken

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Du sagst es doch: sie fangen jetzt erst an ihr Leben zu genießen, mit 50!

Wenn man reich ist, und von Anfang an etwas für die Ausbildung der Kids an die Seite gelegt hat, ist die ganze Sache anders. Man kann seine Kinder auf Privatschulen und ein College schicken, aber 3 Kinder und College, das können sich mit Sicherheit die wenigsten Amerikaner leisten. Hut ab. Was machen denn die Älteste deiner Schwester nach dem College?

Hier ein Zitat der Seite educationusa.de zu den Studiengebühren:
"Die Studiengebühren machen den weitaus größten Teil der Kosten aus. Aber hier gibt es auch die größten Unterschiede. Egal, ob College oder Universität, die teuersten Hochschulen in den USA kosten bis zu $40,000 pro Jahr allein an Studiengebühren. Übrigens: Weder Harvard, Yale noch Princeton schaffen es unter die 50 teuersten Universitäten. Alle drei nehmen weniger als $40,000 (Quelle: U.S. News and World Report). Günstiger wird es oft, wenn man sich für kleinere öffentliche Unis entscheidet. Das geht nicht immer zu Lasten der Qualität. Viele kleinere, regionale Universitäten mit hervorragendem Ruf veranschlagen "nur" etwa $12,000 bis $18,000. Am günstigen sind so genannte Community Colleges, die allerdings eher für Realschüler bzw. für ESL Kurse interessant sind, da sie keine höheren Abschlüsse anbieten. Hier beginnen die Preise für Studiengebühren schon bei rund $3,000 pro akademisches Jahr."

Wenn man das bedenkt, auch dass es keine Berufsausbildung gibt, und man mal eben 100.000$ pro Kind für die Ausbildung parat hat, dann ist es auch nicht egoistisch, sondern kann auch eine Chance sein. Oder man schuftet halt sein Leben lang für die Ausbildung der Kinder.

Die Ausbildung ist dann schlechter, wenn man sich das eben nicht leisten kann ("nur" Highschool-Abschluss). Darüber gibts Studien, einfach mal googeln...

Lehrer ist in den USA übrigens ein Job der nicht sehr angesehen und vor allem schlecht bezahlt ist. Dies resultiert genau wie die hohen Studiengebühren auch daher, dass der Staat die Gelder lieber anders ausgibt (Rüstung, ...), anstatt in die Bildung zu investieren.


Klar kostet gute Ausbildung in den USA Geld - das ist keine Neuigkeit.



  • Es ist aber auch keine Neuigkeit, daß die Federal Tax bei einem guten Familieneinkommen von bis zu 150. 000 USD bei 25% liegt und der Staat noch eine Flat Tax von 3.07% fordert - das sind dann mal locker 5% oder 7500 USD weniger als in D bei gleichem Einkommen. (130000 Euro mit Soli/KSt. und Splittingvorteil oder ohne Splitting 40,5% = 12% Diff. zu USA = 18.000 USD)
  • Die Immobilienpreise sind deutlich niedriger als in D (~50%)
  • Die sonstigen Lebenshaltungskosten (ausser Lebensmittel) sind im Vergleich zu D ebenfalls günstiger (z.B. Energiekosten, Dienstleistungen, Benzin/Diesel)
  • und JA, die Rentenversicherung spart man sich auch KURZFRISTIG (man muss natürlich fürs Alter selbst vorsorgen, das ist bei uns mittlerweile auch nicht wesentlich anders seitdem Norbert "die Rente ist sicher" Blüm nicht mehr aktiv ist.)

Meine Familie ist weder reich noch hat sie Beziehungen - sie sind einfach nur fleissig,
Die Kinder waren alle bis zum Abschluss auf der öffentlichen Highschool.
Studiert haben sie in Penn State - State College, Penn State - Erie und der Jüngste beginnt jetzt in Tennessee sein Studium.
Die älteste ist "RN = registered Nurse" in der Baby-Intensivstation von einer Uniklinik in PA. Die 2. macht während dem BWL Studium gerade ein Internship bei einem US-weiten Grosshandel und der jüngste beginnt sein Stipendiat (Schwerpunkt Internationial Business) diesen Herbst in Tennesee.

Wenn man sich in D nicht um die Ausbildung und Erziehung seiner Kinder kümmert haben die ebenfalls schlechtere Chancen durch z.B. geringeres Schulbildungsniveau, keine oder "nur" eine Alibiausbildung. Genau so ist es in jedem anderen Nicht-Entwicklungsland der Welt.

Wenn man es zulässt, daß seine Kinder keine zukunftssichere Ausbildung erhalten ist es egal wo man lebt! Es ist in USA nicht so, daß man eine gute Ausbildung nur mit viel Geld erhält.

...und zum guten Schluss: Ich bin jetzt 52 und seit über 10 Jahren selbstständig. Mit 50 Jahren war ich auch aus dem "gröbsten raus" und geniesse es jetzt meine angesammelten Überstunden aus über 30 Jahren nach und nach "abzufeiern". Für mich und meine Familie heisst das Leben geniessen: Reisen, Freunde treffen, Hobbies ausüben und die Freiheit zu haben weniger zu arbeiten. Als Angestellter in D kannst Du das nach Renteneintritt ca. 15 Jahre später.

PS: 40 - 50.000 USD Jahresgehalt für einen Grundschullehrer ist eigentlich nicht so schlecht ----> Payscale.com
PPS: und hier noch ein Nachweis, das auf meinem Rechner auch Google funktioniert - 218 Nobelpreisträger hatten bisher einen amerikanischen Pass - 98 hatten einen deutschen.

Nix für ungut!
Mike
 

topefa

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Eine interessante Diskussion, heikles Thema....verschiedene Blickwinkel und unterschiedliche Erfahrungen prägen natürlich die Meinungen.

Ich kenne auch einfache Leute, die - wären sie in D. geblieben - nie u. nimmer den jetzigen Lebensstandard hätten erreichen können. So toll unser System organisiert zu sein scheint, so setzt es auch Grenzen, die es in manchen Fällen z.B. in USA nicht gibt. Da gibt es immer noch - vorausgesetzt man ist fleißig, ehrgeizig u. manchmal auch clever - die Devise der "unbegrenzten Möglichkeiten", wenn Zeitpunkt und Gelegenheit optimal zusammenlaufen u. gepaart mit einer gewissen Offenheit u. Flexibilität daher kommen. Dort kann ein "nobody" eher noch zu einem "somebody" werden, als in D., wo Bildungswege unabdingbare Voraussetzung für's Weiterkommen sind.
Ähnliches Bsp. auch bei amerik. Freunden: betrachet man deren Bildungsweg würde man nur staunen angesichts des heutigen Lebensstandards und der Karriere jetzt (die letztendlich nicht an solchen Hürden scheiterte, im Gegenteil). Es klappt natürlich nicht bei jedem, es gibt genügend gegenteilige Beispiele. Man braucht oft auch eine Portion Glück, bzw. sollte mutig Gelegenheiten ergreifen. Die Flexibilität ist drüben viel selbstverständlicher. Und man sollte wissen, wann es angebracht ist, den Gürtel enger zu schnallen und wann es krachen zu lassen....

Auch wenn die Menschen drüben weniger Urlaub u. Freizeit haben, so habe ich trotzdem das Gefühl, dass sie entspannter sind u. das Leben genießen können (morgen ist ein neuer Tag, wozu grübeln - kommt Zeit kommt Rat oder Gelegenheit :)), sie sind lockerer u. optimistischer. Es hilft natürlich ungemein, dass es eine starke Service-Orientierung gibt, die das Leben bzw. die begrenzte Freizeit optimal unterstützt, was von uns Deutschen oft als extreme Bequemlichkeit betrachtet wird (ist es natürlich bis zu einem gewissen Grad auch).

@ Nine

Kinder profitieren immer davon, den Blick über den Tellerrand zu werfen. Je jünger um so unkomplizierter (auch in Bezug auf zurückzulassende Freunde u. Eingefahrensein im System). Du wirst gar nicht glauben, wie schnell die Sprache erlernt ist u. man neue Freunde findet. Nicht zu erwähnen all die Annehmlichkeiten, die unsere Kids an den USA so mögen! :) Am besten ist es, wenn man nicht gezwungen ist, ganz umzusiedeln, sondern erst ein paar Jahre auf Probe lebt u. arbeitet (sofern beruflich u. finanziell diese Chance besteht).

LG,
Topefa
 

Norbert

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Das eine qualifizierte Bildung unter 100.000,- $ nicht zu haben ist und es in den USA keine Berufsausbildung gibt halte ich für eine sehr abenteuerliche Behauptung.

Wir haben viele Freunde in unterschiedlichen Staaten, keiner davon ist wirklich "reich" aber alle sind fleißig und verdienen sicherlich nicht schlecht - und alle haben ihren Kindern eine wirklich gute Schulbildung (mit z.T. sehr engagierten Lehrern) sowie eine qualifizierte Berufsausbildung ermöglicht.

Es ist in den USA genau wie in Deutschland: Man muss sich um seine Kinder und deren Ausbildung kümmern, dann klappt es auch.
 
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Gast27

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Ich glaube wir kommen immer mehr ins politische und das War glaube ich nicht gedacht bzw. Gewuenscht. Weitere Fragen zum Auswandern gebe ich gerne per PM.
 

Sunshine100

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Mein Sohn z.B. hat eine sehr gute Ausbildung hier erhalten, hat einen Masters, einen grosser Teil seiner Ausbildung hat er sich durch Stipendien finanziert, die er aufgrund guter Leistungen bekommen hat. Sofort nach dem Abschluss hat er eine sehr gut dotierte Stelle bekommen, mittlerweile eine noch bessere.

Ich habe lange gebraucht, bis ich diese Stelle gefunden habe, ich habe eben einen deutschen Akzent, keine Ausbildung in den USA, aber jetzt verdiene ich sehr gut.
Florida hat keine State Tax.
Krankenversicherung habe ich ueber den Arbeitgeber, das ist sehr guenstig, ich zahle nur etwa $ 70 im Monat, habe natuerlich die hier hohen Eigenanteile.
Natuerlich zahle ich auch in die staatliche Rentenversicherung ein, die mir gerade mitgeteilt hat, dass ich Ende des Jahre meine "Pflicht Credits" eingezahlt haben werde, ist wohl aehlich wie in Dland die Pflichtjahre.

Es gibt kein duales Ausbildungssystem, aber es gibt Schulen, Colleges, die zu Krankenschwestern, Automechanikern oder Friseuren ausbilden.
Und die kosten sicher Geld.
Vorteil ist, man kann leicht in jedem Alter noch eine neue Ausbildung machen.
Der Mann einer Kollegin wird z.B. gerade Krankenpfleger, der hier uebrigens mehr ein Zwischending zwischen Pfleger und Arzt ist, also weitaus hoeher qualifiziert.

Es ist hier nicht alles Gold was glaenzt, aber es ist auch nicht alles Blech.

Manche sind sicher besser in Deutschland aufgehoben, andere hier.

Jeder, wie er eben mag. :cool:

Was ich hier gelernt habe.... Toleranz, Gleichmut, Gelassenheit, Leben und Leben lassen, jeden wie er mag.
 

Rosa

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Finde die Diskussion gerade sehr interessant, gerade weil man sich als Normalurlauber mit diesen Themen gar nicht beschäftigt, schön daß es diesen Threat jetzt hier gibt!
Danke an alle Auswanderer, die uns hier an ihren Erfahrungen teilhaben lassen.

Gruß,
Rosa
 

gumpi67

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Ich möchte mich auch für eure Erfahrungsberichte bedanken, auch wenn für uns eine Auswanderung im Moment nicht zur Diskussion steht.

Mit Mitte 20 hatten wir mal kurzfristig den "großen Traum", haben ihn dann aber nicht weiterverfolgt, da wir beide gute Jobs hatten. Dann kamen die Kinder, die mittlerweile schon fast erwachsen sind. Jobmäßig passt es zum Glück immer noch und mittlerweile hoffen wir, dass wir vielleicht unsere Rentnerzeit (oder einen Teil davon) in Florida verbringen können, auch wenn bis dahin noch einige Jahre vergehen werden.
 

Yetigirl

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Ich wollte gar nicht so eine große Diskussion entfachen, sondern nur mal zu bedenken geben, dass unter Umständen noch viel mehr hintendran hängt, als sich selbst nur den großen Traum zu erfüllen. Finde die Beiträge sehr interessant und freue mich dass einige es trotz der Hürden so gut gemeistert haben. Da gehört sicherlich auch eine Menge Glück und natürlich eigene Leistung dazu.
 

topefa

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Deine Denkanstöße sind gar nicht so verkehrt. Es kommt immer wieder vor - auch hierzulande oder im europäischen Bereich -, dass man seinen Wohnsitz in seinen Lieblingsurlaubsort bzw. -land verlegt, nur um danach zu merken, dass es nicht so toll ist, wie früher, weil man ja jetzt da den Alltag lebt, mit all seinen Konsequenzen. Und erst in der Fremde wird manch einem bewusst, was einem an der Familie fehlt, oder wie umständlich es ist, diese zu besuchen.

Also, es ist ratsam, sich objektiv u. sehr kritisch selbst zu hinterfragen und das Szenario mit all seinen Seiten im Kopf durchzugehen.

Schönen Tag allen,

Topefa
 

Etimommi

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Yetigirl: meine Mom ist in den USA High School Lehrerin und sie verdient gut. Sie hat viel mehr Freizeit als andere Amerikaner und hat sich den Weg dorthin als Lehrerin vom Substitute Teacher in Etappen durch Abendschule und online Studies geebnet.
Die meisten meiner Freunde dort sind nach der High School studieren gegangen und keiner von ihnen kommt aus "reichem" Elternhaus. Alles Normalverdiener. Auch ist das Ausbildungssystem ein anderes als hier. Dort gehen sie eben studieren, hier gibt es die Ausbildungsberufe. Das ist drüben alles etwas anders.
Wir zum Beispiel wollen lieber in den nächsten Jahren auswandern, wenn die Kinder noch klein sind, als später, wenn sie groß sind. Weil genau dann stehen sie noch fester im Leben und auch wir haben uns dann hier noch mehr aufgebaut, was wir dann zurücklassen würden. Lieber gehen wir alle zusammen und bauen uns dort gemeinsam unsere Zukunft auf. Egoistisch finde ich das nicht. Im Gegenteil.
Jeder hat seine Beweggründe und bevor man den Schritt wagt, muss man sich schon wirklich ganz genau informieren. Wir werden es auch nur dann machen, wenn wir vorher beruflich alles regeln können. Wird es zu "wackelig", dann lassen wir es und machen dann eben lieber ein bis zweimal Urlaub drüben.
 

Kekskrümelchen

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Auswandern mit Kindern finde ich jetzt nicht wirklich egoistisch, solange das alles gut durchdacht und organisiert ist und vor allen Dingen auch auf gesunden finanziellen Beinen steht.
 
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