Sonntag 16.6.2019
Wir packen unsere letzten Sachen und machen uns auf zu unserer zweiten Unterkunft in der Nähe von Cagliari im Süden der Insel.
Da wir wie üblich früh auschecken müssen und erst gegen 16.00Uhr unsere neue Unterkunft beziehen können nehmen wir natürlich nicht den direkten Weg, denn dann wären wir schon in gut 2h am Ziel.
Ich habe mir also ein interessantes Zwischenziel ausgesucht. Wie fahren Richtung Süden im Landesinneren kommt man relativ zügig voran, sogar ein kurzes Stück Autobahn ist dabei, da können wir den kräftigen Diesel sogar mal auf 110km/h beschleunigen.
Doch dann geht es wieder zurück an die Westküste, unser Ziel ist die Costa Verde mit der Dune di Piscinas Europas zweitgrößtes Dünengebiet. Doch dazu müssen wir erst wieder das Iglesiente Gebirge überqueren, hier gab es früher sehr viel Bergbau. Heute sind davon nur noch Ruinen zu sehen.
Teilweise hat man hier das Gefühl im Südwesten der USA unterwegs zu sein, sieht ähnlich aus aber natürlich alles viel viel kleiner.
Irgendwann erreichen wir das Meer, Ortschaften oder Hotels gibt es hier kaum, dafür stehen sehr viele Wohnmobile an der schroffen Küste.
Nach einigen Kilometern endet die Straße und geht in eine Sand und Schotterpiste über. Meine Frau findet das weniger Lustig doch ich hatte mich vorab informiert und wusste es schon. Der Zustand der Piste ist allerdings schlechter als erwartet und so geht es sehr langsam weiter. Nach ca, 2km erreichen wir den Rio Piscinas. Wie erwartet führt dieser Fluss zu dieser Jahreszeit sehr wenig Wasser. Das ist sehr gut wenn wir müssen durch den Fluss fahren,eine Brücke gibt es hier nicht. Nach starken Regenfällen klappt das nur mit den Geländewagen aber heute auch mit unserem einfachen
BMW.
Wir halten kurz an und bauen ein Steintürmchen. Einen Kilometer weiter folgt eine weitere Flussdurchfahrt. Hier ist das Wasser sogar etwas tiefer aber es gelingt trotzdem.
Weiter geht es zum Strand, man merkt es ist Wochenende denn hier ist ganz schön was los.
Zuerst werden wir 5€ Parkgebühr los.
Dafür ist hier eine ganze Horde netter Italiener unterwegs die uns einen Parkplatz zuweisen. Bevor wir an den Strand gehen nehmen wir noch ein Mittagessen an einer der Strandbars ein.
Wie genießen den schönen Strand und planschen etwas im Wasser. Wegen der starken Brandung aber wieder sehr Vorsichtig.
Leider haben wir nicht so viel Zeit denn wir müssen noch ca. 120km zu unserem Ferienhaus fahren.
Wir fahren eine andere Strecke, aber auch hier liegen rund 4km Schotterpiste vor uns, der Zustand ist mies daher ist langsam fahren angesagt, ein Wohnmobil vor uns bremst uns zusätzlich aus.
Wieder kommen wir an Ruinen der Bergbauvergangenheit vorbei.
Der Weg zieht sich wieder wie Kaugummi, den vereinbarten Termin zu Übergabe werden wir wohl nicht mehr schaffen. Hinzu kommt das ich mit dem Navi immer noch nicht so ganz klar kommen daher fahren wir den ein oder anderen Umweg. Einmal landen wir sogar wieder in einer der mittelalterlichen Innenstädte. Auf dem Navi sieht das immer so aus:
ein wildes Gewirr kleinster Gässchen wenn man da rein fährt kommt das navi total aus dem Konzept.
Endlich haben wir die Berge hinter uns und es geht etwas zügiger voran, doch was ist das?
Am Horizont taucht eine Rauchwolke auf und über uns sehen wir einen Löschhubschrauber. Leider führt uns das Navi genau auf diese Rauchwolke zu. Kurz bevor wie sie erreichen steht dann auch ein Feuerwehrfahrzeug und blockiert die Straße. Wir drehen also rum und ich folge einem Einheimischen der hoffentlich einen anderen Weg kennt.
Wir fahren direkt an dem brennenden Feld vorbei.
Die Flammen reichen teilweise bis zur Straße heran.
Bei Gegenverkehr musste ich sogar ein wenig durch die Flammen durch fahren, meine Frau fand das überhaupt nicht lustig.
Aber immerhin hatten wir dadurch nur einen kleinen Umweg.
Etwa eine Stunde später erreichten wir unsere neues Ferienhaus, es liegt in einer alten Ferienhaussiedlung aus den 70/ 80er Jahren. Die Zufahrt ist etwas abenteuerlich da die ehemals Betonierten Straßen nur noch rudimentär vorhanden sind und "unser" Haus liegt fast ganz am Ende.
Aber hier haben wir Handyempfang und so führt uns Maps sicher zum Ziel.
Wir werden herzlich von den Italienischen Besitzern begrüßt. Elisabetta und ihr Mann können zwar weder Englisch noch Deutsch aber dank Übersetzung mit dem Handy klappt die Übergabe gut. Die Küche ist voll mit Vorräten und wie im anderen Haus erwarten uns auch ein paar leckere Dolce, kleine süße Gebäcke ähnlich wie Plätzchen.
Eigentlich wollten wir noch einkaufen aber dank der tollen Versorgung ist das ja unnötig und so können wir direkt entspannen und den Pool genießen.
Das Haus ist wie alle hier in der Gegend schon etwas älter, aber ehr gepflegt und für das Baujahr fast schon eine Villa. Den Pool habe unsere Vermieter erst vor kurzem einbauen lassen. Wirklich traumhaft hier, einziger Nachteil sind unzählige Stechmücken die im freien sofort über einen herfallen. Hier wünschen wir uns echt einen Screen wie in Florida, aber so muss es halt mit Mückenspray klappen.