Donnerstag 16.08: Eine Heilige, ein See und Zuckerstangen (Teil 1)
Nach dem langen Tag in der Astrid-Lindgrens-Varld gestern stehen wir ein bisschen später auf. Der Himmel ist bedeckt (was nichts heißen will) und es sieht stabil aus (will auch nicht unbedingt was heißen).
Heute wollen wir uns dem Vätternsee widmen. Er ist mit ca. 130 km Länge und 30 km Breite der zweitgrößte See Schwedens. Für eine Umrundung müsste man ca. 300 km fahren, zu viel für einen Tag. Wir konzentrieren uns auf den Osten, was uns mit An- und Rückfahrt ca. 160 km einbringt, aber auch ein abwechslungsreiches Programm.
Wir fahren zuerst Richtung Norden nach Vadstena. 60 km und 1 Stunde später sind wir da. Vadstena hat nicht mal 6000 Einwohner und hat mit einem Schloss, der Klosterkirche und dem ältesten Rathaus Schwedens (das wir fototechnisch) verpassen, einiges zu bieten.
Wir parken gegenüber dem Schloss und laufen erstmal in die Innenstadt Richtung Domkirche. Der Stadtkern mit folgt noch seinem mittelalterlichen Muster. Entsprechend gemütlich sind die Gassen mit den vielen Restaurants, Cafés und Souvenirläden. Trotzdem ist im Moment noch nicht viel los und mit ein bisschen Geduld bekommt man abseits des Hauptplatzes einen menschenfreies Bild:
Wir steuern zuerst die Klosterkirche an. Hier wird der Reliquienschrein der Heiligen Birgitta von Schweden aufbewahrt. 3000000 Besucher kommen jedes Jahr, damit ist Vadstena der bedeutendste Wallfahrtsort des Landes. Im Park neben der Kirche erwartet uns schon die Nationalheilige:
Außen wie innen ist die Kirche schlicht, was sie zugleich auch wieder ansprechend macht.
Das Grabmal des schwedischen Herzogs Magnus, ich glaube Mitglied des Königsgeschlechts, der es wegen seines Geisteszustands nie zu Königswürden gebracht hat:
Nicht zu übersehen: Birgittas Reliquienschrein
Am See entlang laufen wir Richtung Schloss. Leider bleibt es bewölkt, deshalb kommt die schöne Lage der Stadt am See nicht so recht zur Geltung.
Nach wenigen hundert Metern sind wir schon am Schloss. Der Bau wurde 1545 von Gustav Wasa begonnen. Zunächst diente er als Verteidigungsanlage gegen die Dänen, nach einem Umbau im Renaissance-Stil dann als Burg und Schloss. 1620 war der Bau fertig.
Wir umrunden das Schloss, verzichten aber auf eine Besichtigung und genießen statt dessen ein Eis.
Gleich gehts weiter mit Teil 2...